lunar hat geschrieben:Und wenn es nur proprietäre Module gibt,
Ich hoffe, dass ich diesen bedauerlichen Zustand zu meinen Lebzeiten nicht erleben muss...

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Muss dich leider enttäuschen: madwifi, ltmodem, und die ganzen AVM ISDN-Sachen sind alle proprietär.
lunar hat geschrieben:Es mag sein, dass das arrogant klingt, aber ich frage mich, warum die Hersteller ihren Treiber nicht einfach unter die GPL stellen und in den Kernel Tree aufnehmen lassen?
Weil das nicht immer mit allem funktioniert? (Außerdem vermute ich, dass wenn man sich den Quelltext von den NVidia und ATI-Treibern ansehen würde, würde man feststellen, dass es Sondermüll ist). Siehe Natscape.. wie lange haben die Entwickler für Mozilla 1.0 gebraucht? Und Erfolg hatten sie sowieso erst mit Firefox.
lunar hat geschrieben:Dadurch hätten sie nicht nur die Entwicklung des Treibers von Hals, sondern im Gegenteil noch eine qualitativ hochwertige Arbeit direkt von den Kernelentwicklern und eine Menge unbezahlter Tester.
Dann solltest du dir schleunigst einen Rechner mit
Intel 965 Express Chipset besorgen.
lunar hat geschrieben:Die Argumentation mit Firmengeheimnissen ist imo auch nur bedingt richtig. Intel und andere Hersteller stellen schon seit längerem Treiber ihrer Komponenten frei zur Verfügung und lassen sie in den Kerneltree integrieren.
Und woher willst du wissen, ob auf dem Code nicht irgendwelche bescheuerten Patente drauf sind (argh, Softwarepatente.. wer sich die ausgedacht hat gehört sowieso eingewiesen)?
lunar hat geschrieben:Andere Hersteller stellen zwar keine eigenen freien Treiber zur Verfügung, ermöglichen aber immerhin den einfachen Zugang zur Spezifikation. Trotzdem sind diese Hersteller nicht unmittelbar vom Bankrott bedroht...
Aber vermutlich nehmen sie auch nicht so das große Geld ein. Und in Firmen geht es ja nicht darum, dass man sympathisch ist, sondern das man Geld einnimmt. Willkommen in der Marktwirtschaft.
lunar hat geschrieben:So komisch es klingt... Wenn die Hersteller ihre Spezifikationen freigeben würden, dann kann die Community den Treiber tatsächlich besser entwickeln.
Genau. So wie cdrecord in neueren Versionen mein CD-ROM laufwerk nicht mehr unterstützt. So eine tolle Community, dass der einzige der daran gearbeitet hat Jörg Schillig war.
lunar hat geschrieben:Das Testen wird dann von anderen Entwicklern übernommen oder von den Verrückten, die täglichen Snapshots des Kernel-Trees bauen und booten

So viele verrückte tester gibt es nicht und sie haben auch nicht jede Hardware um den Kernel darauf zu testen.
lunar hat geschrieben:Und wenn ein Treiber häufig gebraucht wird, dann finden sich auch genügend Entwickler.
Hat man ja an dem frühen Versionen von Kernel 2.6 gesehen, wo brennen nicht ging. Aber vielleicht brennen die Entwickler ja nicht.
lunar hat geschrieben:Ich denke auch, dass die Qualität dieser Treiber um einiges besser wäre als die der proprietären, da sie zum einen Support von den Kernelentwicklern erhalten, welche wohl die Menschen sind, die sich mit ihrem Werk am besten auskennen.
An dem Punkt würde ich sogar zustimmen.
lunar hat geschrieben:Zum anderen gäbe es mehr Leute, die die Treiber testen würden, denn freie Treiber aus dem Kernel setzt jeder automatisch nach einer Installation ein, während die proprietären Treiber erst installiert werden müssen, was bei weitem nicht jeder macht.
Aber viele und die Installation unter zum Beispiel Ubuntu ist ein Kinderspiel.
lunar hat geschrieben:interessant sind die Abschnitte "The Kernel needs a stable api" and "Closed Source Linux kernel modules are illegal".
Eben, das ist das Problem an der GPL. Wenn er sagt, dass es illegal ist, muss das gar nicht der wahrheit entsprechen - da wurden schon viele Diskussionen drüber geführt.
lunar hat geschrieben:Ob das für DRI Treiber für Grafikkarten mit ausreichender Performance funktioniert, glaube ich erst, wenn ich das in der Praxis sehe...
Dann solltest du dir mal Windows ansehen, dort ist die GUI größtenteils in den Kernel integriert. Ich finde es gut, so viele Teile des Systems vom Kernel abzukoppeln und auszulagern.
Persönlich finde ich Microkernel-Ansätze insgesammt interessanter, L4 hat bewiesen dass sowas auch performant sein kann, außerdem steigt die Rechenleistung sowieso, dass ich finde, dass man langsamere Ansätze gegenüber schnelleren bevorzugen kann, sofern der langsamerere Ansatz "sauberer" ist.