Das deutsche Python-Forum

Hallo liebe Python-Freunde ,

ich habe ein T420 mit Windows 10 Pro und wollte gerne Anaconda installieren um mich in Python und Sage
einzuarbeiten. Es gibt auf Youtube eine klasse Playlist von einem indischen Professor. Habe das gemacht, was
in dem Video gezeigt wurde. Leider hat sich die Installation sozusagen aufgehängt. Unter Details ging es
beim Entpacken von tar bz überhaupt nicht mehr weiter. Ich habe abgebrochen. Kann ich irgendwie einen
neuen Versuch starten? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Meine Kenntnisse beim Programme installieren sind leider sehr mager. Nutze normalerweise nur Windows-
Programme. Aber die Lizenzeinschränkungen werden immer unverschämter und übergriffiger. Habe vor,
auf längere Sicht ganz auf Linux umzusteigen. Könnt Ihr mir einen Rat geben?
Kann ich den Installer einfach nochmal starten und einfach länger warten? Vielleicht habe ich zu schnell
abgebrochen. Weiß jemand wie lange das dauert? Muss ich irgendwelche Voreinstellungen machen?

Wäre lieb, wenn mir jemand helfen könnte. LG Ani

Hallo,

ich habe früher unter Windows auch Anaconda genutzt, weil für bestimmte Programme die Installation wesentlich einfacher war (wie z.B. numpy). Das ist inzwischen aber obsolet, d.h. IMHO gibt es nicht mehr viele Gründen, Anaconda als Python Distro statt das "normale" Python einzusetzen. Letzteres kann man bequem über das Windows Store installieren, die Python Foundation stellt es darüber bereit. Dann bekommt man darüber auch Updates bei Bugfix Releases.

Zu Anaconda: wieso .tar.bz entpacken? Es gibt den Anaconda Installer als .exe Datei, siehe https://www.anaconda.com/products/distribution . Anaconda war bei mir auf ähnlicher Hardware wie deiner früher manchmal bei der Installation saulangsam, in der Nutzung von Python aber dann normal schnell. Ob du zu ungeduldig warst - keine Ahnung, kann man von außen nicht beurteilen.

Bzgl. Win vs. Linux: du hast da einen massiven Denkfehler drin - die Lizenz ist i.d.R. von der Software bzw. dem, der die Software zur Verfügung stellt, vorgegeben, nicht vom darunter liegenden Betriebssystem. Für Windows gibt es auch einen Haufen freier und quelloffener Software. Richtig ist aber sicherlich auch, dass es für Windows viel mehr proprietäre Software gibt, weil der Marktanteil von Windows halt viel höher ist und damit kommerziell interessant. Linux spielt beim Desktop eigentlich keine Rolle (bzw. ist kommerziell uninteressant), weil der Marktanteil AFAIK < 5% ist. ~25% sind MacOS, der Rest ist Windows.

Gruß, noisefloor

Ganz herzlichen Dank für diese Antwort.
Das Problem ist, dass ich noch ein funktionierendes und aktiviertes Maple18 auf diesem Rechner habe. Hatte damals 100 Euro bezahlt, weil ich dank Fernuni noch die Studentenversion bekam. Maple 18 reicht für mich auch völlig aus. Benutze ja auch noch Word 13, was ebenfalls völlig ausreicht. Maplesoft will jetzt das Maple 18 nicht nochmal aktivieren und mich zu einer wesentlich teureren Personal Edition nötigen, was ich aber nicht will.
Nicht mal Microsoft macht so einen Zirkus. Mein Word kann ich problemlos aktivieren, wenn ich es brauche. Habe noch ein altes Toshiba mit beiden aktivierten Versionen. Jetzt wollte ich auf dem Toshiba C verkleinern und darauf Ubuntu installieren und sozusagen das C-Laufwerk mit den aktivierten Programmen klonen, damit ich eine Sicherung habe, am liebsten auf einer virtuellen Maschine. Die restlichen Programme, die ich ständig benutze, wollte ich in einer portablen Version sozusagen immer dabei haben. Wenn dann mal was schief geht, habe ich nicht das Problem, alles neu installieren zu müssen und alles neu aktivieren zu müssen - wobei das bei Maple jetzt sowieso nicht mehr klappt. Das finde ich schon sehr übergriffig und hat mich sehr geärgert.
Für meine Zwecke reichen eigentlich auch Wolfram Alpha und Sage, aber in Maple bin ich einigermaßen eingearbeitet und habe dank Westermann funktionierende Beispiele für komplizierte Berechnungen, die ich dann nur anpassen muss.
Und worüber ich mich auch zunehmend ärgere ist zum Beispiel Norton. Wenn meine Festplatte heftig arbeitet, obwohl ich gar nichts oder nur sehr wenig mache, ist entweder ein Windows Update im Gange oder Norton kommt kurze Zeit später mit der Meldung von fehlerhaften Registry-Einträgen und macht kostenpflichtige Angebote, wie die PC-Leistung zu verbessern wäre.
Wie macht Ihr das denn, wenn Ihr viel ausprobiert? Bei mir wäre es eigentlich wirklich an der Zeit, das Notebook zurückzusetzen, weil ich viel Verschiedenes ausprobiert hatte, aber wegen Maple kann ich das nicht. Aber danke für den Tipp. Wegen dem tar bz dachte ich, ich hätte irrtümlich ein Linux erwischt, aber es war obige exe-Datei.

Hallo,

ok. Also wenn du nicht weiß, warum du Anaconda brauchst, dann brauchst du es auch nicht. Dann nimm' Python aus dem Windows Store. numpy, Panda, die ganze KI und ML Sachen kannst du dann via pip, idealerweise in einer virtuellen Umgebung (venv), nachinstallieren

Schadsoftwareprogramme: es muss am Ende jeder selber Wissen, aber auf meinen privaten Windowsrechnern läuft "nur" der Windows Defender mit alle Schutzmechanismen aktiviert. Bis jetzt sind meine Rechner schadfsoftwarefrei geblieben.

Wenn du Ubuntu erstmal ausprobieren willst bietet sich in der Tat eine virtuelle Maschine (Hyper-V, wenn du eine passende Windowsversion hast, sonst VirtualBox) oder, für Ubuntu einfacher: Multipass (https://multipass.run/) und dann eine GUI nachrüsten: https://wiki.ubuntuusers.de/Baustelle/H ... z_mit_GUI/ .

Wie macht Ihr das denn, wenn Ihr viel ausprobiert?

Für Python: immer ein venv anlegen, egal ob unter Win oder Ubuntu (letzteres nutze ich seit 2005). Für größere "Spielereien": virtuelle Ubuntu Instanz via Mulitpass installiert, sowohl unter Ubuntu also auch unter Windows.

Gruß, noisefloor

Anstelle des aufgeblasenen Anaconda Paketes empfehle ich immer Miniconda

https://docs.conda.io/en/latest/miniconda.html