Alternative für Eclipse/PyDev?

Wenn du dir nicht sicher bist, in welchem der anderen Foren du die Frage stellen sollst, dann bist du hier im Forum für allgemeine Fragen sicher richtig.
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jens
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Ja, es ist der x-te Thread zum Thema Editor... Aber ich möchte nochmal einen Anlauf starten, von Eclipse/Aptana bzw. PyDev weg zu kommen...

Warum?
Nun, PyDev eigentlich super. Aber Eclipse/Aptana ist doch ein fettes Paket. Aber das wichtigste: Wenn alles läuft ist es kein Problem. Doch es ist ähnlich wie mit Windows früher: Je mehr installiert wird um so unrunder läuft alles.
Aktuell habe ich das Problem, das plötzlich des Scrollbalken im Editor weg ist. Wird mal wieder Zeit die Aktuelle Installation zu killen und alles frisch aufzusetzen :? Aber ich kann es auch als Anlass nehmen, mich nach einer neuen IDE um zu schauen...

Dinge die ich nicht mehr missen möchte:
* "Go to definition"
* Refactoring / rename
* Manuelle "auto imports"
* Autoverfollständigung, e.g.: super(...)...
* Python 2 und 3 syntax

...und wahrscheinlich noch ein paar andere Dinge, die ich unbewusst nutzte...

Auf was ich verzichten kann (Vielleicht kenne ich den Mehrwert auch nicht):
* "Spezieller" Diango, Unittests, coverage support
* Git integration (Nutzte mittlerweile eh immer git-cola...)
* Debugger
* Python console...

Was ich allerdings gern hätte, wäre ein Editor bzw. IDE der nicht nur Python kann, sondern z.B. auch mit HTML, CSS, JavaScript umgehen kann. C/C++ wäre auch nett... Also nicht nur Syntax Highligting, sondern auch Code Vervollständigung und "goto definition" usw...

Dann sollte es natürlich eine OpenSource Lösung sein... Cross-Platform auch...


Also was gibt es? Jede Menge, nach den Listen zu urteilen:

https://wiki.python.org/moin/PythonEditors
https://en.wikipedia.org/wiki/Compariso ... nts#Python

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Hyperion
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Da würde ich doch mal sagen: Eclipse! :twisted:

Spaß bei Seite, PyCharm dürfte im Python-Bereich das Non plus ultra sein, wenn Du von den speziellen Python sepzifischen Bedürfnissen alles in einer IDE haben möchtest - ist aber kein OS.

Ansonsten kannst Du Dir mal KDevelop ansehen; da hat sich in Sachen Python-Support einiges getan - allerdings ist der Support für Python3 afaik im aktuellen Release noch nicht enthalten. Zudem hatte KDevelop früher den Ruf, auch nicht gerade wirklich stabil zu sein. Dafür kann es eben auch C++ usw. In Sachen Code-Analyse und Refactoring tut sich da einiges aktuell...

Blieben noch die "Editor"-Lösungen und Monster wie Emacs oder Vim :twisted:
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jens
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Hab mir mal Eric ein wenig angesehen, aber nur die ältere 4er, weil 5er per Hand -> Installorgie... Ne, gefällt nicht so richtig...

Ninja, macht einen unfertigen Eindruck...

PyCharm gefällt mir spontan sehr gut. Man kann direkt los legen, ohne alles Einstellen zu müßen...

PyCharm ist eine "zusammengestellte" Version von IntelliJ IDEA ?

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Darii
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Spyder ist auch ganz nett. Etwas matlab-artig.
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jens
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Darii hat geschrieben:Spyder ist auch ganz nett. Etwas matlab-artig.
Ja, allerdings ist wohl der Schwerpunkt nicht passend für mich...


PyCharm hat allerdings Probleme mit der Font Darstellung unter Linux :(
Abhilfe bringt: https://github.com/achaphiv/ppa-fonts/t ... dk-fontfix

Frage mich allerdings, warum Eclipse das Problem nicht hat?

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BlackJack

@jens: Das sieht mir eher nach einem Java/Swing-Problem aus als nach PyCharm-only. Eclipse ist vielleicht nicht betroffen weil das ein eigenes GUI-Rahmenwerk verwendet (SWT), welches unter Linux auf Gtk aufsetzt und entsprechend Gtk für die Darstellung der Schriften verwendet.
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Hyperion
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jens hat geschrieben: PyCharm ist eine "zusammengestellte" Version von IntelliJ IDEA ?
Wenn schon eher "Variante" ;-) Prinzipiell bauen mutmaßlich alle stand-alone Lösungen von JetBrains auf einem Kern auf; man kann das sicherlich mit den verschiedenen Eclipse-Packages vergleichen, außer, dass die Konfiguration nicht händisch vorgenommen werden kann. Vielleicht scheuen JetBrains den Aufwand und die Risiken, verschiedene "Sprachpakete" in *eine* Instanz zu packen?

Vielleicht wäre das ja auch ein Ansatzpunkt für Dich, Jens. Schaffe Dir einfach mehrere Eclipse-Instanzen und konfiguriere die einfach nur für den Anwendungszweck (also eines für Python, eines für C++, usw.) Vielleicht erreichst Du dann eine jeweils höhere Stabilität?
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sfx2k
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Ich bin Hauptberuflicher Entwickler in Delphi.
Obwohl die Delphi-IDE ganz okay ist (an das Visual Studio kommt sie dennoch nicht ran), entwickle ich, sofern es keine Forms sind, nur mit einem Editor - und zwar mit Vim.
Auch für Python nutze ich den. Warum? Weil er schnell und nicht überladen ist. Dennoch kannst Du ihn bis aufs letzte Byte so anpassen, wie Du es möchtest.
Es gibt unzählige Scripte, die den Editor erweitern.
Python wird native unterstützt, das heißt, Du kannst den Editor mit Python erweitern, bis ins kleinste Detail automatisieren.
Die Kombination Python-Vim ist aus meiner Sicht unschlagbar.
Du kannst den Editor für jede Sprache nutzen und für jede Sprache individuell konfigurieren. (Du bestimmst, welche Kriterien erfüllt sein müssen, damit eine Datei einem bestimmten Filetype entspricht. Für den Filetype kannst Du dann ein Filetypeplugin schreiben, um die Arbeit mit diesen Dateien zu individualisieren).
Ich kann das gar nicht alles aufzählen. Auch wenn ich mir vielleicht den Groll der Emacs-Nutzer einheimse, aber aus meiner Sicht ist Vim der mächtigste Editor den es derzeit gibt.

Zugegeben, die Lernkurve ist recht steil. Alleine deshalb, weil man ihn ausschliesslich mit der Tastatur bedient.
10-Finger-Schreiben ist da schon fast Pflicht.
Ich arbeite seit 2010 regelmässig damit und habe noch nicht alles durchblickt.
Die interne Hilfe ist top; die Verbreitung/Community groß.

Das, was Du möchtest kann der Editor.
Was er nicht von Haus aus kann, kannst Du durch Scripte, derer es tausende gibt, erweitern.
Es macht einfach Spass, damit zu arbeiten.
BlackJack

@sfx2k: Das gilt im Grunde auch alles für Emacs. IMHO sollte man Leuten die so etwas noch nicht kennen immer beide empfehlen, also sich Emacs *und* Vim anschauen und sehen mit welchem sie besser klar kommen.
sfx2k
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BlackJack hat geschrieben:@sfx2k: Das gilt im Grunde auch alles für Emacs. IMHO sollte man Leuten die so etwas noch nicht kennen immer beide empfehlen, also sich Emacs *und* Vim anschauen und sehen mit welchem sie besser klar kommen.
Recht hast Du :roll:
Schau Dir Emacs an und nimm dann Vim :lol:

Das ist meiner Meinung nach auch eher ein Glaubenskrieg wie zwischen Android und iOS sowie derer Fanboys - ich bin halt ein Vim-Fanboy ;)

EditorWar
(Beachte das Vi != Vim)
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cofi
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sfx2k hat geschrieben:Auch wenn ich mir vielleicht den Groll der Emacs-Nutzer einheimse, aber aus meiner Sicht ist Vim der mächtigste Editor den es derzeit gibt.
Da ich einen sehr kompletten Vim-Emulator (Evil) in Emacs benutze, kann das gar nicht sein :P

Und nein, das ist kein Glaubenskrieg, sondern eine Frage welche Art der Benutzer-Interaktion man bevorzugt.
Wenn man aber eine IDE sucht ist weder Vim noch Emacs eine brauchbare Antwort, auch wenn es fuer beide Umgebungen IDE Ansaetze gibt.
BlackJack

@sfx2k: Ich glaube ;-) nicht dass das nur ein Glaubenskrieg ist. Die beiden sind ziemlich mächtig, unterscheiden sich aber doch recht stark im Bedienkonzept. Und es gibt Leute die kommen mit einem der beiden deutlich besser klar als mit dem anderen.

Das Vi != Vim ist, wird mir immer schmerzhaft bewusst wenn ich den Vi ohne m auf einem HP-UX-System benutzen muss. :-)

Ansonsten, Emacs und Vim anschauen und dann Sublime Text kaufen! ;-)
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Hyperion
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sfx2k hat geschrieben:(an das Visual Studio kommt sie dennoch nicht ran)
Was finden Leute bloß an diesem "ollen Ding" so toll? Ganz ernsthaft: Das Ding ist imho ein Witz. Es wirkt auf mich viel unstrukturierter als Eclipse, IntelliJ oder gar KDevelop. Die Hilfsmittel fürs Refactoring sind in C++ gar nicht und in C# auch nur rudimentär vorhanden (2012er Version). Dazu kostet das Teil massiv viel Geld. Dafür ist das imho ein Armutszeugnis. Ach ja, der Test-Explorer funktioniert bei gemischten Projektmappen (C++ und C#) nicht wirklich... die meisten brauchbaren Addons kosten Geld. Sicherlich hat sich zwischen der 2008er und der 2012er ein wenig getan, aber für eine so lange Zeit, wie das Teil existiert ist das imho viel zu wenig.

Nee nee, mich konnte das Ding bisher nicht überzeugen!
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MagBen
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Hyperion hat geschrieben:Was finden Leute bloß an diesem "ollen Ding" so toll?
Visual Studio hat den besten C++ Compiler für Windows. Der C++ Compiler ist aber auch bei der kostenlosen Express-Edition dabei.
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BlackJack

@MagBen: Was macht den C++-Compiler in VisualStudio zum Besten? Im Vergleich zu welchen anderen? Zum Beispiel zu dem von Intel!? Oder clang? Oder GCC?
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Hyperion
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MagBen hat geschrieben:
Hyperion hat geschrieben:Was finden Leute bloß an diesem "ollen Ding" so toll?
Visual Studio hat den besten C++ Compiler für Windows. Der C++ Compiler ist aber auch bei der kostenlosen Express-Edition dabei.
Ob das der beste ist, sei mal dahingestellt (er ist meilenweit vom C++-Standard entfernt. Stichwort "variadic templates", weswegen man bei Verwendung von nicht MS libs immer mit Makros tricksen muss, dusselige Template-Restriktionen bei DLLs, alleine das Deklarieren von exportierbaren Elementen ist ein Krampf und unnötig wie ein Kropf!). Aber was interessiert mich ein Compiler bezüglich einer IDE? Nur weil MS so etwas gerne bündelt, wird es nicht besser ;-)

Und insbesondere in Sachen C++ kann ich für das Programmieren auch gut und gerne einen guten Editor nehmen; die IDE hilft einem quasi überhaupt nicht weiter. Refactoring? Fehlanzeige! Selbst simples Umbenennen von Funktionen geht nicht. Implementieren von virtuellen Klassen? Fehlanzeige! Ableiten eines Interfaces aus bestehendem Code? Fehlanzeige! Wenn man Glück hat, hängt sich IntelliSense mal nicht auf und man kann wenigstens halbwegs gut im Code navigieren... mehr ist aber auch schon nicht drin! Clang existiert - mit Roslyn haben sie doch selber erkannt, dass man bezüglich der Entwicklung heute Compiler und IDE miteinander toll verbinden kann. Wieso sperren sie sich im C++ Bereich so dermaßen?

Naja, mit "CLion" von JetBrains wird im nicht auf MS Interna fixierten Bereich sicherlich Bewegung reinkommen :-)
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sfx2k
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Auch wenn ich das Visual Studio zur Sprache gebracht habe (es sollte nur eine Einleitung sein) - Ihr werdet OT ;)
Und: im Vergleich zur Delphi-IDE IST das VS genial!
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Hyperion
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sfx2k hat geschrieben:Auch wenn ich das Visual Studio zur Sprache gebracht habe (es sollte nur eine Einleitung sein) - Ihr werdet OT ;)
Das werden wir hier gerne mal :-)
sfx2k hat geschrieben: Und: im Vergleich zur Delphi-IDE IST das VS genial!
Naja, ein Trabbi ist im Vergleich zu einem Esels-Einspanner wohl auch komfortabel :twisted:

Ich habe einfach der Verdacht, dass viele VS-Jünger nie über den Tellerrand hinaus geblickt haben und die IDE deshalb so vergöttern... anders kann ich mir das jedenfalls nicht erklären.
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jens
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@Hyperion: DU nutzt PyCharm selbst? Was machst du, wenn du HTML, CSS und JS bearbeiten möchstest??? Plugins installieren oder hast du die Professional Edition?

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sfx2k
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[OT]
Hyperion hat geschrieben:
sfx2k hat geschrieben:Auch wenn ich das Visual Studio zur Sprache gebracht habe (es sollte nur eine Einleitung sein) - Ihr werdet OT ;)
Das werden wir hier gerne mal :-)
Mich stört's nicht ;)
Hyperion hat geschrieben:
sfx2k hat geschrieben: Und: im Vergleich zur Delphi-IDE IST das VS genial!
Naja, ein Trabbi ist im Vergleich zu einem Esels-Einspanner wohl auch komfortabel :twisted:
Recht Du hast :lol:
Hyperion hat geschrieben: Ich habe einfach der Verdacht, dass viele VS-Jünger nie über den Tellerrand hinaus geblickt haben und die IDE deshalb so vergöttern... anders kann ich mir das jedenfalls nicht erklären.
Erstens bin ich kein VS-Jünger; wenn schon ein Vim-Jünger :mrgreen:
Und zweitens vergöttere ich sie nicht. Ich sagte nur, dass die Delphi-IDE nicht an das Visual Studio heranreicht.
Ich habe auch mit Eclipse gearbeitet. Die IDE ist sehr mächtig, hat aber, wahrscheinlich wegen der Sprache, mit der ich damit arbeitete, keine guten Erinnerungen hinterlassen. :evil:

[/OT]

IDEs sind gut und schön, bringen aber bei reiner Codebearbeitung m.M. nach keinen Mehrwert gegenüber einem guten Editor; und das ist bei Python nunmal gegeben.
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