mitsuhiko schrieb "Werkzeug ist nicht wirklich ein Framework." und ich muss ihm recht geben, schon daher, da es nicht dem "don't call us, we call you" Prinzip genügt, sondern eher eine Sammlung von wiederverwendbaren Hilfsfunktionen ist, also eine klassische Bibliothek. Mein Fehler. Und nicht schlimm für das Projekt - im Gegenteil.
Der Vorteil ist größere Flexibilität. Der Nachteil ist IMHO, dass sowas die Anwendergruppe stärker zersplittern kann. (Meine persönliche Theorie ist, das Ruby mit Rails gegenüber Python in der Frage der Aufmerksamkeit deshalb gewonnen hat, weil hier die Anwendergemeinschaft relativ geschlossen hinter
einem Rahmenwerk steht, während bei Python (genau wie bei Java, wo man auch 30+ verschiedene Rahmenwerke findet) bestimmt ein Dutzend Lösungen existiert, die um Aufmerksamkeit buhlen - doch das ist ein anderes Thema).
Wenn man drei OR-Mapper, zwei Dispatcher und vier Template-Engines (a la Pylon) kombinieren kann, hat man eigentlich 24 verschiedene Rahmenwerke und die Gefahr, dass sich die Anwendergruppe selbst verfleischt.
Mit dem (sicher etwas negativ belasteten) Wort Flickwerk wollte ich gerade auf diese notwendige Auswahl anspielen. Statt selbst eine Meinung zu haben, überlässt der Autor des Rahmenwerks oder der Bibliothek es dem Anwender. Ich bin offensichtlich jemand, der diese Flexibiltät nicht zu schätzen weiß
Von dem eigenen mitgelieferten Template-System abzuraten wirkt daher auf mich komisch. Ich habe noch nicht so ganz durchschaut, (ob und) wie die im Rahmen von pocoo gehosteten Lösungen zusammenspielen, doch ich hätte vielleicht einen Verweis auf Jinja oder sogar eine feste Integration erwartet.
Das es TextPress gibt, hatte ich schon gesehen, doch du hast nach kleinen Beispielen - vielleicht hin Form von Tutorials, das wäre mein Favorit für eine Präsentationsform - für Werkzeug gefragt.
Was ich mir da vorstelle ist ein System, welches die Essenz eines Blogs abbildet, sodass man lernen kann, wie du dir vorstellst, dass man Werkzeug nutzen soll. Ungefähr den Funktionsumfang, den man in einem 20 minütigen Video zeigen kann, wenn man schnell tippt und ab und zu "oops" ruft
Beantworten sollte der Code IMHO auch die Frage, warum ein Blog basierend auf Werkzeug nun besser ist als ein Blog basierend auf Django, Pylons oder wie sie alle heißen.
Du dem "writeboard"-Clone sagst du zu komplex, doch was ich mir vorstellte wäre deutlich einfacher als dein existierendes Wiki-Beispiel, das du "klein" nennst.
Du hast eine Startseite, die dir erklärt, worum es geht und einen Knopf hat, mit dem du ein neues Dokument erstellen kannst. Vielleicht hat die Startseite auch noch eine Liste (und einen RSS-Feed) mit den aktuellsten Dokumenten, die als öffentlich markiert wurden - muss aber nicht. Auf der neuen Seite kann man das Dokument bearbeiten - für die Demo reicht Text oder markdown, optional mit einem Preview (inline
wie z.B. hier, klassischer Serverroundtripp ist aber auch okay). Auf der Seite sieht man zwei URLs zum kopieren: Die aktuelle URL zum Bearbeiten und die URL für 's reine Anzeigen.
Datenmodell wäre IMHO (in Django-Sprech):
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class Document(models.Model):
view_id = models.CharField(max_length=20, primary_key=True)
edit_id = models.CharField(max_length=20, unique=True)
created_at = models.DateTimeField()
updated_at = models.DateTimeField()
title = models.CharField(max_length=200)
text = models.TextField()
text_html = models.TextField()
Stefan