Hey Leute,
wie vielleicht einige von euch wissen befinde ich mich in der Bewerbungsphase und mir ist aufgefallen, dass manche Stellen den Zusatz Engineer haben und manche nicht.
Beispiel:
Machine Learning und Machine Learning Engineer
Stelle: https://ailio.de/jobs/
Ich hab jetzt neuronale Netze und das Lesen handgeschriebener Ziffern aus einer MNIST Datenbank in meiner Bachelorarbeit als Thema gehabt und habe das Ganze in Python implementiert, ansonsten hatte ich im Studium keine Berührung mit anderen Programmiersprachen außer c++.
Diese Stelle mit dem Zusatz Engineer hat aber anscheinend nichts mit der Thematik meiner Bachelorarbeit zu tun und wenig mit meinem Pflichtpraktikum, wo ich Modellierung von Daten und Ausreißererkennung gemacht habe. Ich denke es handelt sich bei dieser Stelle um folgende Tätigkeit:
Machine Learning Engineer heißt typischerweise (und auch laut der Stellenausschreibung) dass man sich mit Daten-Pipelines beschäftigt. Also Server aufsetzt, automatische Datenimports, SQL, etc. Also tatsächlich ist das typische Modell aufbauen und testen da nur ein kleiner Teil der Arbeit. Wenn z. B. ein Unternehmen Maschinendaten analysieren will dann muss ich als ML Engineer die Daten von der Maschine vor Ort über das Netzwerk der Fabrik, dann ins Internet und dann auf den Server des Unternehmens bringen und da entsprechend verwalten und das hört sich sehr trocken und langweilig an und auch die nötigen Hardskills fehlen mir. In anderen Worten: nichts fürs mich aber ich hätte mich da beinahe beworben.
Warum ich euch das Frage? Da ich noch ein Frischling in der Softwareentwicklung bin, will ich mich auf eine Jobstelle bewerben wo ich auch einen gewissen Teil aus meiner Bachelorarbeit kenne und mich nicht blind auf eine Stelle bewerbe, die komplett anders ist und nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Natürlich ist das schwer erstmal zu verstehen auf was man sich da bewirbt, weil wie gesagt mir die Erfahrung fehlt aber so eine grobe Einschätzung sollte man da schon haben.
Wie man auch sieht gibt es auf dem selben Link einen weiteren Stellenangebot als Frontend Engineer und auch da frage ich mich, wo der Unterschied zwischen Frontend und Frontend Engineer liegt oder ob das zwei verschiedene Bezeichnungen für den selben Beruf sind und man auch Frontend Entwickler dazu sagen kann. Das verwirrt einen Neuling durchaus, denn zwischen Machine Learning und Machine Learning Engineer gibt es einen Unterschied.
Was auch auffällt ist, dass da überall Senior steht und ein Senior ist jemand, der schon in dem jeweiligen Bereich lange gearbeitet hat und bei den Anforderungen an den Bewerber erkennt man sofort, dass sie da vieles Voraussetzen und ein Neuling aus dem Studium da nahezu keine Chancen hat, zumindest nicht wenn man aus angewandter Mathematik kommt und keine Ahnung von der Materie hat. Würdet ihr euch trotzdem da bewerben, auch wenn viele Punkte nicht erfüllt werden oder hat man da von vorn herein eh keine Chance? Der User Blackjack meinte, dass man als Personaler meist nicht viel von den Neulingen erwarten soll, die frisch aus dem Studium kommen aber wenn ich solche Stellenausschreibungen sehe, dann hab ich da den Eindruck, dass da schon erfahrene Entwickler gesucht werden aber dann frage ich mich wiederum, warum der Punkt mit "Sie haben ein abgeschlossenes Studium" als extra Wurst aufgeführt werden muss, denn bei einem erfahrenen Entwickler bzw. Senior ist so ein Abschluss irrelevant.
Ich hab bei diesem Unternehmen angerufen und gefragt an wen meine Bewerbung gehen soll, hab den zuständigen Ansprechpartner erhalten und direkt darauf hat mich der Personalleiter/Chef zurück angerufen und es lief schon beinahe auf ein Vorstellungsgespräch hinaus und er schien ganz locker zu sein. Komisch ist natürlich, dass obwohl ich ihm sagte aus welchem Studiengang ich komme, daher keine Erfahrungen habe und bei weitem kein Senior bin, er trotzdem meine, dass ich ihm meine Bewerbung schicken soll und redete was von, dass er im Urlaub war und dass er gerne Billiard spielt.
Und wenn wir schon bei Frontend sind: gehört zu Frontend typischerweise auch Kundenberatung? Im Sinne von: ich fahre zu dem Kunden hin, frage ihn wie er sich vorstellt wie die Webseite aussehen soll und dann lege ich mit dem Programmieren los. Bis jetzt dachte ich, dass solche Vorgaben generell von oben kommen oder von anderen -Leuten. Ich hab also nicht gedacht, dass man da quer durch Deutschland pendeln muss oder Kontakt zu den Kunden über Home Office suchen muss. Ist einer von euch hier ein Webentwickler und kann mir genaueres sagen?
Weil wenn in der Stellenausschreibung von ailio steht, dass man Reisebereitschaft mitbringen muss, dann gehe ich stark davon aus, dass dieses Pendeln auf einen zukommen wird. Auch bei u + i interact meinte der Zuständige im Vorstellungsgespräch, dass man als Frontend Kundenkontakt hat und keiner "vor sich hin in seinem Kämmerlein programmiert".
Es war natürlich sehr ungewohnt, als mich der Personalleiter von interact nach meinem Gehaltswunsch fragte, denn Gehälter verhandelt man normalerweise bei Leuten die Ahnung von der Materie haben. Jedenfalls habe ich vor dem Vorstellungsgespräch geschaut, was man so in NRW als Einsteiger in Frontend verdient und sagte ihm halt 40.000 Brutto im Jahr und das wären ca. 3333,33 Euro Bruttto im Monat und er meinte dass man sich da in einem legetimen Rahmen bewegt. Einen Einstellungstest gab es nicht oder eine Prüfung meiner Hardskills, weil mir die Erfahrung fehlt uns es keinen Sinn macht, so zumindest hat der Director of Technology gesagt und so sehe ich das auch.
Achja, ich hab noch eine interessante Stelle für einen "Mathematiker" gefunden und zwar diese hier: https://schrader-institute.de/news-blog ... ist-m-w-d/
Was denkt ihr drüber? Habt ihr schonmal in so einer Situation bzw. für ein Institut gearbeitet? Ich kann mir gerade schwer vorstellen, wie so eine typischer Arbeitsalltag da aussieht und vlt. weiß einer mehr.
Ich bedanke mich wie immer herzlich für eure Antworten
grüße
Wunderkind
Fragen zum Bewerbungsprozess
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Ich kann dazu nicht viel sagen, außer zu dem Part:
"Und wenn wir schon bei Frontend sind: gehört zu Frontend typischerweise auch Kundenberatung? Im Sinne von: ich fahre zu dem Kunden hin, frage ihn wie er sich vorstellt wie die Webseite aussehen soll und dann lege ich mit dem Programmieren los. Bis jetzt dachte ich, dass solche Vorgaben generell von oben kommen oder von anderen -Leuten. Ich hab also nicht gedacht, dass man da quer durch Deutschland pendeln muss oder Kontakt zu den Kunden über Home Office suchen muss. Ist einer von euch hier ein Webentwickler und kann mir genaueres sagen?"
Das ist für mich nicht Aufgabe des Programmierers, sondern des Consultants.
Ich bin selber Inhouse IT-Consultant (Finanzdienstleister) und bespreche mit dem Fachbereich seine Anforderungen, übersetze diese in eine für den Programmierer verständliche Form und gebe Sie dann weiter. Ebenso übernehme ich nach der Entwicklung die ersten "Smoke Tests" und erst dann bekommt der Fachbereich sein Produkt.
Das ist jetzt Inhouse Consulting und die Kollegen sind die Kunden...aber das prinzip sollte draußen ähnlich sein.
So im nachhinein fiel mir ein, es gibt auch kleine Firmen wo es aus Kostengründen vielleicht keine Consultants gibt. Da wird der Entwickler mal schnell zum Berater
VG
"Und wenn wir schon bei Frontend sind: gehört zu Frontend typischerweise auch Kundenberatung? Im Sinne von: ich fahre zu dem Kunden hin, frage ihn wie er sich vorstellt wie die Webseite aussehen soll und dann lege ich mit dem Programmieren los. Bis jetzt dachte ich, dass solche Vorgaben generell von oben kommen oder von anderen -Leuten. Ich hab also nicht gedacht, dass man da quer durch Deutschland pendeln muss oder Kontakt zu den Kunden über Home Office suchen muss. Ist einer von euch hier ein Webentwickler und kann mir genaueres sagen?"
Das ist für mich nicht Aufgabe des Programmierers, sondern des Consultants.
Ich bin selber Inhouse IT-Consultant (Finanzdienstleister) und bespreche mit dem Fachbereich seine Anforderungen, übersetze diese in eine für den Programmierer verständliche Form und gebe Sie dann weiter. Ebenso übernehme ich nach der Entwicklung die ersten "Smoke Tests" und erst dann bekommt der Fachbereich sein Produkt.
Das ist jetzt Inhouse Consulting und die Kollegen sind die Kunden...aber das prinzip sollte draußen ähnlich sein.
So im nachhinein fiel mir ein, es gibt auch kleine Firmen wo es aus Kostengründen vielleicht keine Consultants gibt. Da wird der Entwickler mal schnell zum Berater

VG
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Ok erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Zu Frontend Entwickler und Frontend Engineer bedanke ich mich für diese Seite: https://dev.to/blanchloe/32-what-is-the ... ineer-5el5
Laut dem Link ist ein Frontend Entwickler jemand, der den Code schreibt.
Ein Frontend Engineer ist jemand, der den Code versteht und sich zu allem Gedanken macht, was er schreibt.
Das heißt, ein Frontend Engineer ist jemand, der die gleichen Aufgaben übernimmt wie ein Frontend Entwickler (HTML, JS, CSS schreiben) und zusätzlich ein tieferes Verständnis über den Code hat und diesen seinen Mitmenschen erklären kann aber das sollte doch auch ein Frontend Entwickler können oder programmiert er da etwa ohne tieferen Verständnis ohne es anderen erklären zu können? Das glaube ich nicht.
Edit: den Artikel hat jemand aus Südkorea geschrieben und der ist nicht unbedingt international übertragbar, selbst wenn er für den gesamten englischsprachigen raum gelten würde kannst du ins deutsche nicht mal das Wort "engineer" richtig übersetzen, was dort steht ist also für uns hier nicht gültig.
Grüße
Zu Frontend Entwickler und Frontend Engineer bedanke ich mich für diese Seite: https://dev.to/blanchloe/32-what-is-the ... ineer-5el5
Laut dem Link ist ein Frontend Entwickler jemand, der den Code schreibt.
Ein Frontend Engineer ist jemand, der den Code versteht und sich zu allem Gedanken macht, was er schreibt.
Das heißt, ein Frontend Engineer ist jemand, der die gleichen Aufgaben übernimmt wie ein Frontend Entwickler (HTML, JS, CSS schreiben) und zusätzlich ein tieferes Verständnis über den Code hat und diesen seinen Mitmenschen erklären kann aber das sollte doch auch ein Frontend Entwickler können oder programmiert er da etwa ohne tieferen Verständnis ohne es anderen erklären zu können? Das glaube ich nicht.
Edit: den Artikel hat jemand aus Südkorea geschrieben und der ist nicht unbedingt international übertragbar, selbst wenn er für den gesamten englischsprachigen raum gelten würde kannst du ins deutsche nicht mal das Wort "engineer" richtig übersetzen, was dort steht ist also für uns hier nicht gültig.
Grüße
Das alles so trennscharf abzugrenzen wird nicht gelingen. Es gibt da keine allgemeingueltige Definition. Ich bezeichne mich selbst als Entwickler, Programmierer, Coder, und im englischen als Software-Engineer.
Was du hier ueber diese Begriffe stuelpen willst sind letztlich verschiedene Ebenen der Reife. Oft nutzt man Junior und Senior dafuer, aber das ist wiederum leicht mit einem konkreten Alter verwechselbar - und ich kenne Leute, die haben mit mitte 20 Kreise um Leute jenseits des doppelten Alters programmiert.
Reden wir also von einem unerfahrenen vs. erfahrenen Entwickler. Und ja, da ist genau das ein Unterschied. Da benutzt ein unerfahrener Entwickler einfach stumpf Muster aus anderen Teilen des Codes, "weil man das eben so macht". Wohingegen ein erfahrener Entwickler weiss, dass es sich dabei um ein RAII-Pattern zur beschraenkten Umbiegung von Ereignis-Handlern in einem threadlocal Context handelt. Und daran auch rumfummeln kann.
In vielen Firmen findet sich das dann als explizite Level - zB bei Amazon L4 (Einsteiger, braucht viel Anleitung), L5 (fortgeschritten, erledigt Teilaufgaben alleine oder plant sie sogar), L6 (leitet andere an, plant Aufgaben und ist in der Lage, den verantworteten Code im grossen und ganzen einzuordnen). Das sind jetzt meine Umschreibungen, jemand, der bei Amazon arbeitet, kann dass ggf. besser beschreiben - aber meine Partnerin spricht so ueber ihre Kollegen.
Was du hier ueber diese Begriffe stuelpen willst sind letztlich verschiedene Ebenen der Reife. Oft nutzt man Junior und Senior dafuer, aber das ist wiederum leicht mit einem konkreten Alter verwechselbar - und ich kenne Leute, die haben mit mitte 20 Kreise um Leute jenseits des doppelten Alters programmiert.
Reden wir also von einem unerfahrenen vs. erfahrenen Entwickler. Und ja, da ist genau das ein Unterschied. Da benutzt ein unerfahrener Entwickler einfach stumpf Muster aus anderen Teilen des Codes, "weil man das eben so macht". Wohingegen ein erfahrener Entwickler weiss, dass es sich dabei um ein RAII-Pattern zur beschraenkten Umbiegung von Ereignis-Handlern in einem threadlocal Context handelt. Und daran auch rumfummeln kann.
In vielen Firmen findet sich das dann als explizite Level - zB bei Amazon L4 (Einsteiger, braucht viel Anleitung), L5 (fortgeschritten, erledigt Teilaufgaben alleine oder plant sie sogar), L6 (leitet andere an, plant Aufgaben und ist in der Lage, den verantworteten Code im grossen und ganzen einzuordnen). Das sind jetzt meine Umschreibungen, jemand, der bei Amazon arbeitet, kann dass ggf. besser beschreiben - aber meine Partnerin spricht so ueber ihre Kollegen.
@wunderkind

Bei uns gibt's nur die Abstufungen Junior Entwickler und Senior Entwickler, da das nur ganz grob wie __deets__ schon schrieb, den Reifegrad umschreibt.
(Es gibt bei uns auch den Begriff Coder. Aber der ist eher negativ konnotiert. Mit "Entwickler" assoziiert man bei uns eher jemanden, der Anforderungen kritisch hinterfragt, ggf. auch mal eigene Vorschläge macht und das "Gesamtbild" im Blick hat.)
Wir haben derzeit auch die Trennung in Frontend- und Backend-Entwickler. Die Frontend-Entwickler (bei uns primär Junioren) kümmern sich um die Web-Oberflächen in JavaScript und die Backend-Entwickler (das sind dann in der Regel Senior Entwickler) schreiben WebServices in C# oder Delphi.
Aber wenn irgendwo Zeitdruck ist, kann's auch schon mal vorkommen, dass ein Backend-Entwickler was am Frontend macht. Inwieweit sich solche Hybride ergeben hängt außerdem von den individuellen Skills hinsichtlich der jeweiligen Sprachen ab.
Wo und wie man also eingesetzt wird, hängt halt primär davon ab, was man so kann.
Die Frage ist: Wenn Du denkst, dass es für Dich passen könnte, könntest Du es ja mal probieren.
Ob Vorgaben generell "von Oben" kommen, würde ich pauschal nicht so sagen. Bei uns kommen die "Vorgaben" teilweise von Kunden, vom Gesetzgeber, vom Vertrieb, vom Support, vom Produktmanagement, von der GF - aber durchaus auch von den Entwicklern selbst. Wie die Anforderungspipeline aussieht, hängt ein bisschen von der Domäne ab, für die Software entwickelt wird. Die Anforderungen werden dann ggf. von einem Produktowner priorisiert (zumindest in der Theorie)
Aber wenn es an die Umsetzung der Anforderung geht, kommt es durchaus regelmäßig vor, dass man sich als Entwickler nochmal mit dem Urheber der Anforderung abstimmen muss, um Details oder Widersprüche zu klären.
In anderen Unternehmen kann's sein, dass es da nochmal irgendwelche Zwischenschichten gibt. D.h. es gibt Leute, die sich um sowas kümmern.
Wenn man will, dass die Software funktioniert, ist es imho ein Vorteil, wenn man als Entwickler mit der Primärquelle der Anforderung sprechen kann. Nicht jede Lösung, die ein Kunde haben will, ist auch gut. Manchmal muss man erst rausfinden, welches Problem überhaupt hinter einem Wunsch steckt. Hilfreich ist in diesem Fall oft ein entsprechendes Domänenwissen.
Ich denke, dass es lediglich verschiedene Begriffe sind für alle Entwicklungsarbeiten, die sich vorwiegend mit Frontends beschäftigen. Jedes Unternehmen hat da so seine eigenen Begriffe, die zum Teil auch historisch gewachsen sind. Das ist nicht normiert. Manchmal hängt's auch davon ab, was dem Personaler grad gefällt und einfälltWie man auch sieht gibt es auf dem selben Link einen weiteren Stellenangebot als Frontend Engineer und auch da frage ich mich, wo der Unterschied zwischen Frontend und Frontend Engineer liegt oder ob das zwei verschiedene Bezeichnungen für den selben Beruf sind und man auch Frontend Entwickler dazu sagen kann. Das verwirrt einen Neuling durchaus, denn zwischen Machine Learning und Machine Learning Engineer gibt es einen Unterschied.

Bei uns gibt's nur die Abstufungen Junior Entwickler und Senior Entwickler, da das nur ganz grob wie __deets__ schon schrieb, den Reifegrad umschreibt.
(Es gibt bei uns auch den Begriff Coder. Aber der ist eher negativ konnotiert. Mit "Entwickler" assoziiert man bei uns eher jemanden, der Anforderungen kritisch hinterfragt, ggf. auch mal eigene Vorschläge macht und das "Gesamtbild" im Blick hat.)
Wir haben derzeit auch die Trennung in Frontend- und Backend-Entwickler. Die Frontend-Entwickler (bei uns primär Junioren) kümmern sich um die Web-Oberflächen in JavaScript und die Backend-Entwickler (das sind dann in der Regel Senior Entwickler) schreiben WebServices in C# oder Delphi.
Aber wenn irgendwo Zeitdruck ist, kann's auch schon mal vorkommen, dass ein Backend-Entwickler was am Frontend macht. Inwieweit sich solche Hybride ergeben hängt außerdem von den individuellen Skills hinsichtlich der jeweiligen Sprachen ab.
Wo und wie man also eingesetzt wird, hängt halt primär davon ab, was man so kann.
Das ist schwierig zu sagen. In manchen Firmen sind Stellen budgetiert. D.h. es gibt dann ein Budget für exakt _einen_ Senior Entwickler. Das will man dann ggf. schon entsprechend nutzen. Aber auch hier hängt es nicht zwingend vom Alter oder von der Berufserfahrung ab, ob das jemand stemmen kann. Ich kenne auch 23 jährige, die das hinbekommen. Im Grunde hängt es ein wenig davon ab, wie flexibel eine Firma auf Initiativ-Bewerbungen reagieren kann und auch wie groß deren Handlungsdruck ist. Wenn sie dringend Entwickler brauchen und sich vielleicht seit Monaten keiner bewirbt, erhöht das die Flexibilität ggf. drastischWürdet ihr euch trotzdem da bewerben, auch wenn viele Punkte nicht erfüllt werden oder hat man da von vorn herein eh keine Chance?

Die Frage ist: Wenn Du denkst, dass es für Dich passen könnte, könntest Du es ja mal probieren.
Bei uns wird kein Entwickler zum Kunden geschickt. Auch kein Frontend-Entwickler. Aber ab und an hat man mal im Rahmen von 3.Level Supporten mit Kunden zu tun. Dann aber telefonisch. Manchmal äußern Kunden dann auch Wünsche. Normalerweise führen aber Senior-Entwickler diese Gespräche.Und wenn wir schon bei Frontend sind: gehört zu Frontend typischerweise auch Kundenberatung? Im Sinne von: ich fahre zu dem Kunden hin, frage ihn wie er sich vorstellt wie die Webseite aussehen soll und dann lege ich mit dem Programmieren los. Bis jetzt dachte ich, dass solche Vorgaben generell von oben kommen oder von anderen -Leuten. Ich hab also nicht gedacht, dass man da quer durch Deutschland pendeln muss oder Kontakt zu den Kunden über Home Office suchen muss. Ist einer von euch hier ein Webentwickler und kann mir genaueres sagen?
Ob Vorgaben generell "von Oben" kommen, würde ich pauschal nicht so sagen. Bei uns kommen die "Vorgaben" teilweise von Kunden, vom Gesetzgeber, vom Vertrieb, vom Support, vom Produktmanagement, von der GF - aber durchaus auch von den Entwicklern selbst. Wie die Anforderungspipeline aussieht, hängt ein bisschen von der Domäne ab, für die Software entwickelt wird. Die Anforderungen werden dann ggf. von einem Produktowner priorisiert (zumindest in der Theorie)
Aber wenn es an die Umsetzung der Anforderung geht, kommt es durchaus regelmäßig vor, dass man sich als Entwickler nochmal mit dem Urheber der Anforderung abstimmen muss, um Details oder Widersprüche zu klären.
In anderen Unternehmen kann's sein, dass es da nochmal irgendwelche Zwischenschichten gibt. D.h. es gibt Leute, die sich um sowas kümmern.
Wenn man will, dass die Software funktioniert, ist es imho ein Vorteil, wenn man als Entwickler mit der Primärquelle der Anforderung sprechen kann. Nicht jede Lösung, die ein Kunde haben will, ist auch gut. Manchmal muss man erst rausfinden, welches Problem überhaupt hinter einem Wunsch steckt. Hilfreich ist in diesem Fall oft ein entsprechendes Domänenwissen.