BlackJack hat geschrieben:@Hellstorm: Natürlich *darfst* Du als Anwender Programme verwenden die nicht in der Paketverwaltung sind. Es verbietet ja niemand. Die Frage ist ob der Anwender das *kann* wenn dafür Kenntnisse nötig sind die er nicht hat und sich auch nicht aneignen kann oder will. Du ziehst diese ganze Sachen von der falschen Seite auf. Die Programmierer schreiben ja keine englischsprachigen READMEs und paketieren nicht für x Distributionen weil sie ”unwürdigen” Anwendern ihr Programm verwehren wollten. Das ist schlicht eine Frage der Zeit und des Aufwandes. Als Programmierer schaut man doch als erstes mal wie man mit möglichst wenig Einsatz das Meiste erreicht. Und da ist nun mal eine sinnvolle Strategie mit Englisch anzufangen und das für andere Programmierer weltweit einfach nutzbar zu machen. Das erhöht die Chance, dass das Programm genutzt wird und damit die Chance, dass sich auch Übersetzer finden und am Ende auch Maintainer für Pakete für die verschiedenen Distributionen.
Ich finde es nicht schlimm, dass die README in der Ursprungsfassung auf Englisch ist. Aber wieso wird die nicht genau so zur Übersetzung bereitgestellt wie das auch für die Bildschirmtexte selber der Fall ist? Wenn ich als Deutscher die Bedienoberfläche übersetze, kann ich doch auch genauso gut die Readme übersetzen. Die Anleitung selber wird doch auch installiert, wieso dann nicht auch die
Installationsanleitung?
BlackJack hat geschrieben:
Das Beispiel ist witzig, denn da steht auf Englisch beschrieben wie man es installiert und das man sich bei Windows eventuell .NET von Microsoft herunterladen und installieren muss als Abhängigkeit. Und bevor man es herunterladen kann muss man einer englischsprachigen EULA zustimmen.

Ist die Anwendung selbst dann wenigstens lokalisiert, oder muss der Benutzer da auch mit Englisch in der Oberfläche klar kommen?
Die ist nur auf Englisch (glaube ich). Ich habe das nur als Beispiel genommen, weil es mir gerade eingefallen ist. Fast jeder der Japanisch kann, kann auch Englisch, von daher ist das nicht das Problem (Aber nicht jeder Computernutzer kann Englisch). Ich hatte das aber als Beispiel genommen, weil es eben ein Nischenprodukt ist. Ich sage auch nicht, dass das Programm und die Veröffentlichung des Programms der Weisheit letzter Schluss ist.
.NET ist doch mittlerweile sogar automatisch installiert bei Windows, oder nicht?
BlackJack hat geschrieben:
Und speziell dieses Beispiel kann man wohl sogar auf Linux verwenden, denn es wird auch eine Java-Version angeboten. Die natürlich voraussetzt das man eine JRE installiert hat. Steht da. In Englisch.
In den Paketverwaltungen der Distributionen finden sich ein Haufen Programme die sehr speziell sind. Das ist eher eine Frage ob das Projekt Maintainer für die Pakete hat, und weniger wie speziell das Programm ist.
Speziell ist in deinem meisten Fall aber eher speziell im Informatikbereich. Und da finden sich dann auch einige Maintainer. Ist ja auch klar, die Maintainer sind auch Programmierer und haben dann eher Interesse an dem Programm. Bei anderen Programmen wäre das anders.
Ich mache auch nicht die Maintainer für das Problem verantwortlich. Sondern einfach das System an sich.
Übrigens gibt es da auch das ganz andere Problem mit proprietären Anwendungen. Die werden dann oft eben aus Lizenzgründen nicht in den normalen Paketquellen mitgeliefert. Skype oder Dropbox oder ähnliches bieten aber ein .deb-Paket an, was man einfach installieren kann. Sowas ist doch praktisch, oder nicht? Nur machen die sich auch zu Nutze, dass Ubuntu halbwegs weit verbreitet ist. Andere Distributionen schauen dann in die Röhre.
BlackJack hat geschrieben:
Und wenn ein Programm nicht in der Paketverwaltung ist und ein Anwender es benutzen möchte, ja dann muss er in der Tat herausfinden wie man es installiert bekommt. Und wenn die README nur in Englisch vorliegt, dann muss er sie halt auch auf Englisch lesen. Auch wenn er das einfach nur *benutzen* will.
Du hast aber auf der vorherigen Seite noch gesagt, dass die READMEs für Programmierer sind. Da widersprichst du dir.
Du tust ebenso so, als ob das eine in Stein gemeißelte Vorgehensweise wäre. Und das finde ich merkwürdig.
BlackJack hat geschrieben:
Dieses magische ein-Paket-geht-überall ist halt genau das: *Magie*. Solange Du nicht erklärst wie man das praktisch umsetzen kann, kannst Du so viel davon träumen wie Du magst, aber das gibt es halt nicht. Distributionen, Versionen davon, und verschiedene Hardwareplattformen machen das unmöglich. Man müsste das alles soweit zusammenstutzen wie das bei Windows der Fall ist, nur ist dann Linux für sehr viele Sachen nicht mehr geeignet und so nahe an Windows dran, dass man sich fragen muss warum überhaupt ein eigenes System. Und es gibt ja Windows, wer also diese ganzen kleinen nützlichen Programme haben möchte die es für Windows gibt, der installiert sich halt Windows und hat die alle.
Ein (sicherlich nicht zu Ende gedachter Vorschlag):
Es gibt eine Datenbank welche auflistet, welche Programme unter welcher Distribution in welchen Paketen liegen.
Beispielsweise:
PyQt5-Python3
Arch: extra/python-pyqt5
Debian: ... (kA, habe ich gerade nicht zur Verfügung).
...
Man würde beim Verpacken seines Programms dann eben nicht sagen, dass man python-pyqt5 haben möchte, sondern PyQt5-Python3, und erstellt dann ein Paket. Das wird unter jeder Distri dann mit dem entsprechenden Paketmanager geöffnet (Sinnvollerweise sind im Paket selber dann die Beschreibung auch schon übersetzt; ist es bei Android auch. Und am besten auch noch mit einigen Screenshots angereichert, wenn es eine GUI-Anwendung ist), und dieser Paketmanager schaut dann eben, welche Pakete unter CentOS 7 notwendig ist.
Das geht sicherlich nicht für alle Programme problemlos, aber ich denke für viele GUI-Endanwender-Programme sollte das schon möglich sein.