Guter Editor für Python

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Coder
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Hallo.

Welchen Editor würdet ihr mir für Python empfehlen?
Gibts da was gutes mit Syntaxprüfung, Debugging-Hilfen, Highlightning und dem ganzen Komfort?



Mit Linux Programmen kenne ich mich auch noch nicht so dolle aus, bin erst von Windows umgestiegen. Unter Windows hatte ich für PHP den "psPad" mit dem ich ganz gut zurecht gekommen war.
Ich nutze Gnome / Ubuntu, was könnt ihr mir da für die Python Entwicklung empfehlen?

Danke
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script_composer
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Also ich bevorzuge Aptana weil ich mehr in Richtung Webentwicklung arbeite. Neben einem Python Editor enthält es noch HTML/PHP/Javascript/Ruby Editoren. Und das finde ich super, weil ich dann nicht zwischen html-editor und python editor wechseln muss.
mutetella
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Guckst Du hier und hier. Sind imho gute Threads, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Aber letzten Endes wirst Du eh bei vim landen und metacity durch awesome ersetzen... :D

mutetella
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derrick
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Kann dir Kate empfehlen,
hat auch eine eingebaute Konsole (musste bei Gnome extra dazuladen) mit der
du die Progs direkt starten kannst.

Grüße
derrick
Coder
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Danke, werde dann heute nach Feierabend mal die genannten Editoren installieren und testen.
Von VIM habe ich gehört, der sei furchtbar kompliziert zu bedienen.
Auf der Kommandozeile nutze ich momentan nano, mit vi kam ich nicht klar.
Liffi
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Coder hat geschrieben: Von VIM habe ich gehört, der sei furchtbar kompliziert zu bedienen.
Auf der Kommandozeile nutze ich momentan nano, mit vi kam ich nicht klar.
Furchtbar kompliziert ist er vor allem dann, wenn man nicht vimtutor vor der ersten Benutzung aufruft :-).

EDIT:: Die Einarbeitung in einen richtigen Editor (z.B. Vim) lohnt sich einfach.
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cofi
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Coder hat geschrieben:Von VIM habe ich gehört, der sei furchtbar kompliziert zu bedienen.
Auf der Kommandozeile nutze ich momentan nano, mit vi kam ich nicht klar.
Auf vi muss man sich einfach einlassen, es ist nicht "furchtbar kompliziert", sondern eine lange und steile Lernphase. Die sich aber IMO lohnt. Gleiches gilt fuer emacs, aber mit dem Unterschied, dass man nie auslernt *g

Beide lohnen sich sehr zu lernen, aber es ist durchaus mehr Aufwand, als einen schon fertig konfigurierten Editor zu nutzen. Mit anderen Worten: Wenn du eine weile nichts ernstes zu tun hast: Lern vi. (Und wenn du dann noch laenger nichts ernstes zu tun hast, lern emacs, danach konfiguriere dein emacs zu einem emacs-vi-Hybriden :))
Liffi
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cofi hat geschrieben: Mit anderen Worten: Wenn du eine weile nichts ernstes zu tun hast: Lern vi. (Und wenn du dann noch laenger nichts ernstes zu tun hast, lern emacs, danach konfiguriere dein emacs zu einem emacs-vi-Hybriden :))
Naja, ob man einmal unendlich lange lernt oder doppelt so lange macht ja nicht soo viel aus ;-).
mutetella
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Coder hat geschrieben:Von VIM habe ich gehört, der sei furchtbar kompliziert zu bedienen.
Das Dilemma daran: Bevor man vim zu schätzen beginnt, gelangt man ständig zu der Einschätzung, dass dieser Editor nur etwas für bärtige, in den 70ern hängengebliebene Lochkartenprogrammierer ist.
Wenn man es aber dann endlich einmal geschafft hat, sich an vim gewohnt zu haben (was man daran erkennt, dass man nicht mehr ständig damit beschäftig ist, h-, j-, k- und l-Zeichenketten aus seinem Code entfernen zu müssen), möchte man echt nix anderes mehr haben.

Mein Rat also: Beiß' Dich durch, vim lohnt sich!

mutetella
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problembär

War klar, daß das wieder ein vim-Thread wird. ;)

Möchte mich anschließen: vim ist sehr kompliziert zu bedienen. Jedesmal, wenn man etwas damit tun möchte, das man zuvor noch nicht getan hat. Am Anfang also bei allem. :)
Aber nach einiger Zeit macht der einfach Spaß, und man merkt, daß es da für wirklich alles eine Lösung gibt. Jedenfalls ist mir noch kein Editor-Problem untergekommen, das man mit vim nicht lösen konnte.
Selbst z.B. so relativ exotische Sachen wie russische Zeichen verwenden.
Klasse ist z.B. auch, daß er automatisch Texte ergänzen kann, also nach Art der Textbausteine von Word & Co.. Auch wenn man das in der Programmierung vielleicht weniger braucht.
Aber da vim alles kann, setze ich ihn inzwischen auch für alles ein. :)

Gruß
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jens
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für Kleinigkeiten nutzte ich SciTE und für richtige Sachen Aptana:

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lunar

@Coder: Die aufwendige Konfiguration und Einarbeitung in emacs oder vim ist verschwendete Zeit, solange Du nur gelegentlich programmierst, und auch neben der Programmierung keinen anderen Bedarf an einem guten Texteditor hast, zumal eine vernünftige Kenntnis der ganzen Befehle, Tastenkürzel und Funktionen, die alle hilfreich sind, auch gar nicht aufrecht erhalten kannst, wenn Du den Editor nicht täglich nutzt. Es ist ja auch nicht so, als dass man in anderen Editoren nicht auch programmieren könnte, auch wenn viele emacs- und vim-Anhänger das so sehen :)

Wenn Du dagegen viel und häufig in verschiedenen Sprachen programmieren musst/möchtest, und vielleicht noch lange Dokumente in LaTeX, Docbook oder ähnlichen Formaten verfasst, dann sind beide Editoren diesen Aufwand absolut wert, weil sie eine ungeheure Funktionalität haben, und enorm erweiterbar sind.
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cofi
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lunar hat geschrieben:@Coder: Die aufwendige Konfiguration und Einarbeitung in emacs oder vim ist verschwendete Zeit, solange Du nur gelegentlich programmierst, und auch neben der Programmierung keinen anderen Bedarf an einem guten Texteditor hast, ...
Die Kosten-Nutzen-Rechnung ist sicherlich sinnvoll, aber hinter Vim und Emacs stecken andere Design-Philosophien[1], als hinter "modernen" mausgesteurten GUI Programmen. Mit dem Hintergrund ist es auch eine kulturelle Aktivität und andere Sichtweisen erweitern den Horizont enorm ;)

Wenn man denn aber bei der Rechnung bleiben will: Ich würde lunars Ausführungen zu "wenn du viel mit Text (Plaintext) arbeiten musst" zusammen fassen [2].

[1] Bei Emacs bin ich mir nichtmal sicher, ob es ueberhaupt eine gibt -- wobei das ja auch schon wieder eine ist :)

[2] Hierzu vllt noch "7 Habits of effective text editing" von Bram Molenaar (der Mensch hinter Vim): http://www.moolenaar.net/habits.html
Coder
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Hi.

So, ich habe mir jetzt den GVIM installiert.
Das ist ein guter Kompromiss zwischen GUI Editor und "VIM".

Mit dem emacs kam ich gar nicht klar, VIM geht so einigermaßen.
Was gut am GVIM ist, wenn man den shortcut nicht weiß, kann man das Menü nutzen oder dort "spicken".

Aptana hat mir auch ganz gut gefallen.

Wie sieht das eigentlich aus, wenn man eine Ausbildung im IT Bereich anstrebt?
Ich möchte mal Fachinformatiker werden, sofern das klappt und ich genommen werde.
Ist VIM dann quasi Pflichtprogramm?
Genauso wie es quasi Pflicht ist, sich mit Linux zu befassen?


Mal noch ne Frage zu VIM:
1. Dort kann man ja Tabulatoren einfügen, oder man kann "schieben". Welche Taste ist für das "Schieben" zuständig?

2. Kann man bei VIM auch das ganze so einrichten, dass man das python Script direkt aus VIM starten und eventuell sogar darin debuggen kann? Sonst muss ich immer nebendran noch eine normale Konsole auflassen und immer dahin wechseln.
Liffi
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Coder hat geschrieben: Wie sieht das eigentlich aus, wenn man eine Ausbildung im IT Bereich anstrebt?
Ich möchte mal Fachinformatiker werden, sofern das klappt und ich genommen werde.
Ist VIM dann quasi Pflichtprogramm?
Genauso wie es quasi Pflicht ist, sich mit Linux zu befassen?
Ich kenne Fachinformatiker, die auch ohne Vim Kenntnisse ihren Abschluss bekommen haben.

Es kommt afaik auch auf den Bereich und die Firma an, in dem/der du arbeitest.
In Deutschland muss man zwischen Anwendungsentwicklung und Systemintegration waehlen.
Bei der Systemintegration kann man es schon haeufiger mit Linuxsystemem zu tun haben.
Dann schadet es sicher nicht ein paar Kenntnisse schon mitzubringen und auch der Vim ist dann recht nuetzlich.
Mal noch ne Frage zu VIM:
1. Dort kann man ja Tabulatoren einfügen, oder man kann "schieben". Welche Taste ist für das "Schieben" zuständig?
Ich bin mir nicht 100% sicher, ob ich genau verstehe, was du moechtest, aber versuch mal "<" und ">".
2. Kann man bei VIM auch das ganze so einrichten, dass man das python Script direkt aus VIM starten und eventuell sogar darin debuggen kann? Sonst muss ich immer nebendran noch eine normale Konsole auflassen und immer dahin wechseln.
Mit diesem Skript kannst du den Pdb in Vim integrieren.
mutetella
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@Coder:
Ich kann mich täuschen, aber mir scheint, Du versuchst, denselben steinigen Weg zu gehen, den ich auch unbedingt gehen musste... :wink:
Wenn dem so ist, wäre mein Rat an Dich: Mach' Dich erst einmal mit vim vertraut, lass Plugins soweit als möglich links liegen, auch wenn das erstmal den Komfort einschränkt.
Ich hatte mir anfangs meinen vim auch gleich mit alle möglichen Plugins zur Codevervollständigung, Code-Browser etceterapepe versehen und sah' den Editor vor lauter Funktionalität nicht mehr... :)
Folgendes würde ich Dir empfehlen, als Einstellung in Deine .vimrc zu hinterlegen:

Nicht im vi-Modus starten (damit die erweiterten vim-Funktionen auch zum Tragen kommen):
set nocompatible
Automatisches Einrücken aktivieren:
set autoindent
Anzahl der Leerzeichen festlegen, die bei '>>' bzw. '<<' zum Ein- bzw. Ausrücken verwendet werden sollen:
set shiftwidth=4
Anzahl der Leerzeichen, die für TAB verwendet werden sollen:
set tabstop=4
TAB in Leerzeichen umwandeln
set expandtab
Syntaxhighlightning aktivieren:
syntax on
Untere Statusleiste einschalten:
set ruler
Hinweise auf aktivierten Modus anzeigen:
set showcmd

Viel Spass mit vim!

mutetella
Entspanne dich und wisse, dass es Zeit für alles gibt. (YogiTea Teebeutel Weisheit ;-) )
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