Moin Stefan!
sma hat geschrieben:Michael Schneider hat geschrieben:Ich hoffe, dass sich Pyjamas bald weit verbreiten wird
Was nicht ist, kann natürlich noch werden, aber Pyjamas dümpelt schon seit über 4 Jahren vor sich hin und hat IMHO keine signifikante Community um sich versammeln können, so dass ich da ein bisschen skeptisch bin. Schon bei GWT würde ich sagen, dass der Ansatz umstritten ist, und das Gros der Entwickler lieber direkt JavaScript benutzt.
Ich kenne dazu keine Statistiken oder Umfragen. Aber wer heute noch JavaScript browserspezifisch (sagen wir mal nur für die gängigsten 5 bis 7 Browser) programmiert und sich all den möglichen Besonderheiten auskennt, der hat meine tiefste Bewunderung. In der Regel werden ohnehin kleine oder größere JavaScript-Frameworks wie JQuery oder Mootools verwendet, die sich darum kümmern.
Trotzdem halte ich nicht für realistisch, dass man auf diesem Weg
produktiv eine Client-Anwendung entwickeln kann, die nur beim Laden der HTML-Seite geladen wird und sich dann komplett um den Auf- und Abbau der GUI zur Laufzeit kümmert. Eben eine RMI, und nicht nur html-Seiten mit ein bisschen Interoperabilität.
sma hat geschrieben: Was ich bei GXT (und GWT) praktisch fand, war die statische Typisierung. Ich habe beim Ausprobieren von Ext nicht eine Zeile ohne blöden Syntaxfehler geschrieben und musste laufend die ungewohnte Microsoft-artige Dokumentation heranziehen, um Kleinigkeiten nachzuschlagen. Das war frustrierend. Mit GXT konnte ich die Code-Completion meiner Java-IDE benutzen und das ganze fühlte sich viel produktiver an. Diesen Vorteil hat Pyjamas nicht.
Ja, autocompletion funktioniert mit JAVA besser, aber die gibt es auch für Python und Pyjamas. Soll es zumindest laut Wikipedia.
sma hat geschrieben:Zumal ist die Dokumentation lückenhaft. Warum soll ich da nicht direkt JavaScript benutzen?
JavaScript wegen den vielen vielen Eigensinnigkeiten der verschiedenen Versionen auf verschiedenen Browsern und der recht umständlichen Programmierung... naja, siehe oben.
Und was meinst Du mit lückenhafter Dokumentation? Ok, sie hat scheinbar keine ganz so klare Linie, aber was genau fehlt Dir?
sma hat geschrieben:Welchen Vorteil habe ich durch Python plus eigene GUI- Komponenten?
Ich hoffe, Du hast Deine Frage nach dem Vorteil von Python vor dem Hintergrund einer völlig überladenen Java-Alternative nicht wirklich ernst gemeint.
Also wenn ich Dir darauf tatsächlich antworten muss/soll, werde ich das natürlich tun...
Auf jeden Fall gibt es keine wirklichen Nachteile, denn die Pyjamas Widgets sind aus GWT fast 1:1 portiert. Das heißt nach der Generierung der APP gilt auch das mit am häufigsten benannte Java-Argument des versteckten know-hows nicht mehr.
Ich denke, der Hauptgrund warum Durchschnittsnutzer und Noobs sich für GWT entscheiden, ist einfach das große blendende Angebot an new-style Widgets (EXT) und der wysiwyg Editor für Eclipse. Wenige wissen es, aber es gibt auch einen solchen Editor für Pyjamas, pyjsglade.
Aufgrund dieser augenscheinlichen Leichtigkeit, mit der die Widgets auf Googles Beispielseite präsentiert werden, werden viele User getäuscht und stehen dann ganz plötzlich vor verwirrenden Java-Klassen mitten im Quellcode und müssen sich Gedanken machen, wie sie ihre Daten denn am besten mit Java verarbeiten. Sie quälen sich in diese einengende Sprache, ohne zu wissen, wie frei und einfach sie dasselbe mit Python erreichen könnten. Ich gebe ja zu, dass auch Java, gerade bei der verteilten Entwicklung, seine Vorzüge hat. Das ist aber nicht der Kontext, in dem das Gros der potenziellen User arbeitet, das sich entscheiden kann (und nicht vom Arbeitgeber GWT vorgesetzt bekommt).
sma hat geschrieben:Will ich ein mächtiges Desktop-artiges UI (und stört mich die Lizenz nicht) kann ich Ext direkt benutzen und habe auch noch ca. 30.000 andere Leute in der "Community". Bei GXT wären es zumindest noch ein paar Tausend andere. Bei Pyjamas sind es gefühlt nur ein paar Hundert - maximal.
Mal eine Frage: würdest Du in einem großen Konzern lieber einer der 30000 armen Sklaven sein, oder einer von den 100 Managern?

Wir reden jetzt mal nicht von so bescheidenen Musterunternehmen wie der Bahn oder DB.
LG,
Michael
Diese Nachricht zersört sich in 5 Sekunden selbst ...