Wenn man sich die Stellenausschreibungen für Webentwickler etc. so ansieht, wird entweder nach PHP, .NET(C#) oder Rails-Entwicklern gesucht. Ich persönlich habe noch keine Ausschreibung in unserer Zeitung oder auf den Webseiten der Agenturen in meiner Nähe gefunden, die nach Python/Django etc. Entwicklern suchen. Der Trend geht meines Erachtens aber mehr Richtung Rails-Entwickler.
Da bei mir bald das Praxis-Semester ansteht, habe ich mich nach einer passenden Stelle als Webentwickler umgesehen und auch eine ergattern können. In der Firma wird, wie könnte es anders sein, mit Rails gearbeitet. Deshalb führt für mich kein Weg an Rails vorbei, wenn ich das Praktikum machen will. Nach einem ersten Blick in ein Rails-Buch, dem durchexerzieren der ersten 100 Seiten und erstellen einer kleinen Anwendung, bin ich etwas enttäuscht. Klar, über Geschmack lässt sich streiten, aber die so oft beschworene Einfachheit wie man mit Rails Webapplikationen erstellen kann habe ich bis jetzt nicht gefunden.
Ich persönlich finde den Syntax von Ruby, der ja wie Python einfach zu lesen zu sein will, etwas undurchsichtiger.
Ebenso der Umgang mit Rails. Die oft genannte "Magie", die alles irgendwie automatisiert, empfinde ich eher mittelprächtig, teilweise sogar störend. So frage ich mich häufig, "warum macht der das jetzt so und nicht anders?". Natürlich könnte man auf die "Magie" verzichten, aber dann könnte man Rails generell in Frage stellen.
Als ich damals begonnen habe meine erste Django-Webapplikation zu erstellen, war mein Spaß- und auch Lernfaktor höher. Bei Django empfinde ich alles geordneter und stimmiger miteinander verkettet. Von der umfangreichen und mit Beispielen versehenen Django-Dokumentation brauche ich gar nicht erst sprechen. Die ist bei Rails nicht ganz so toll. Vor allem für den Anfang reichen mir Klassendiagramme, etc. nicht aus.
Sieht man sich Benchmarkwerte (in der Standardkonfiguration!) an, verstehe ich den Hype um Rails noch weniger.
Defnull hat hier eines gepostet: http://www.python-forum.de/topic-20464. ... +framework
Hier ist Rails ca. halb so schnell wie Django. Von Bottle brauche ich gar nicht zu sprechen - Da brennt schlicht die Leitung!

(Nochmals vielen Dank an Defnull für sein großartiges Microframework!)
Betrachtet man die Geschichte von Rails, ist klar warum es sich bis jetzt so durchgesetzt hat. Es war das erste Framework dieser Art und konnte die Entwickler durch eine Einfachheit, die sie bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewohnt waren, begeistern. Das und der Hype um Rails, haben imo dazu beigetragen, warum immer mehr Firmen und auch Entwickler "auf den Zug springen

Ich möchte keinen Flamewar heraufbeschwören, jeder hat seine Vorlieben, aber mich interessiert, wie ihr zu Ruby on Rails steht, bzw. was ihr davon haltet?
Was ist in Rails besser gelöst als in Django und umgekehrt?
Freudliche Grüße