Ich muss sagen, ich kenne keine plattformübergreifende Comet-Lösung für Python, die mir gefällt. Sowohl Orbited als auch Twisted fand ich kompliziert und aufwendig zu installieren.
In Java geht das deutlich besser, da es dort der Normalfall ist, dass man einen permanent laufenden Anwendungsserver hat und nicht den Ansatz verfolgt, dass ein Programm nur zur Bearbeitung eines Requests läuft. Oder vielleicht sind das einfach die 10 Jahre Java-Programmierung in mir, die bei wirklich schwierigen Sachen nach bekannten Technologien verlangen :)
Natürlich kann man sich so einen Anwendungsserver auch in Python bauen, doch offenbar ist das dann nicht so performant. Ich habe da keine Praxiserfahrung, doch die Leute tendieren da dann ja immer dazu, in C oder anderen Sprachen etwas zu entwickeln oder Bibliotheken einzubinden. Wie etwa bei evserver (
http://code.google.com/p/evserver/), der ansonsten interessant sein könnte, wenn er mal fertig wird. Java hat das nicht nötig. IMHO ein großer Vorteil.
Eine interessante Kombination könnte daher Jython in einem Jetty-Server sein, doch auch da habe ich leider (noch) keine Praxiserfahrung, von der ich berichten könnte. Versuche, Django mit Jython laufen zu lassen, waren bislang ernüchternd. Aber so langsam soll ja Jython wohl tatsächlich in Version 2.5 fertig werden.
Ansonsten: Mit Apache wird es nichts aber ich sehe auch nicht, warum ein Apache unbedingt dazwischen sein muss. Wieder erwähne ich Java, wo ein Tomcat oder Jetty (oder auch Glashfish mit Grizzly) als Server absolut ausreichend ist. Das ein Apache httpd da wirklich so viel schneller ist, ist ein hartnäckiger Mythos.
Etwas wie Twisted erfordert übrigens das Reactor-Pattern und das ist ähnlich bequem (sprich umständlich) wie continuation-passing-style (CPS) oder static-single-assignment (SSA). Erlang wäre hier eine Alternative. Oder Scala. Oder eigentlich müsste es auch etwas für Stackless Python geben.
Nicht umsonst finden die Leute von Eve-Online ja Stackless für ihren Gameserver so praktisch. Wenn man hier das Actor-Pattern (wie bei Erlang) einsetzen kann, programmiert sich auch komplexe Spielelogik gleich einfacher, kann ich mir vorstellen.
Stefan