Covid19 positiv - eine Geschichte
Verfasst: Montag 26. Oktober 2020, 14:11
Hallo an alle Leser und Weggefährten hier im Forum,
meine Frau und ich haben uns vor 4 Wochen mit Covid19 angesteckt und es glücklicher Weise überlebt. Hier unsere Geschichte:
Am Samstag den 26.9. waren meine Frau und ich bei Freunden abends zum Essen eingeladen. Gegen Mittag rief die Gastgeberin an und fragte an ob wir noch kommen wollen da der Gastgeber leicht hüsteln würde. Wir hatten den Termin schon längerfristig geplant und uns auch schon länger nicht mehr gesehen. Deshalb im Nachhinein zu gedankenlos leichtsinnig wurde dies bejaht. Der größte Fehler unseres Lebens.
Wir haben uns bei der Begrüßung nicht die Hände geschüttelt oder umarmt. Beim zusammensitzen im Wohnzimmer haben wir Abstand gehalten aber keine Maske getragen. Beim Essen war der Abstand dann natürlich geringer. Gegen 21 Uhr bekam die Gastgeberin einen Anruf einer Arbeitskollegin. Eine andere Kollegin, die sich kurz zuvor Krank gemeldet hatte, sei positiv getestet worden und alle Mitarbeiter/innen müssten sich als Kontaktpersonen so schnell wie möglich testen lassen. Der Schock saß erst mal. Um uns gegenseitig Mut zu machen, diskutierten wir darüber wie unwahrscheinlich doch eine Ansteckung durch diese Kollegin wäre. Die Gastgeberin hatte ja auch noch keine Symptome, usw. Was wir nicht ahnten: Der Gastgeber hatte uns schon längst alle angesteckt, auch seine Frau.
Diese wurde dann am Montag Nachmittag getestet und bekam ihr positives Ergebnis am Mittwoch. Als Kontaktpersonen der letzten Tage musste sie uns angeben und daraufhin wurden wir vom Gesundheitsamt kontaktiert und unter Quarantäne gestellt, bekamen einen Termin zum testen für den nächsten Tag. Zu diesem Zeitpunkt hatten meine Frau und ich aber auch schon die ersten Symptome. Kratzen im Hals und hüsteln.
Glücklicherweise hatten meine Frau und ich die Woche Urlaub und waren nicht auf der Arbeit gewesen, hatten daher nicht großartig Kontakt mit anderen Personen gehabt. Ursprünglich war für diese Woche eine innerdeutsche Urlaubsreise geplant, die storniert wurde. Wir waren aber einkaufen.
Am Freitag den 2.10. bekamen wir unsere positiven Testergebnisse. Aus dem Kratzen im Hals und hüsteln wurde die schlimmste Erkrankung die ich je in meinem 55 Lebensjahren hatte. Zuerst kamen die typischen Symptome eines grippalen Infektes, jedoch stärker, danach alle bekannten Covid19 Symptome. Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Gliederschmerzen, Erschöpfung, Husten mit Bronchialschmerzen als wenn einem die Lungenbläschen einzeln raus gerissen würden, Atembeschwerden, jeder Atemzug kostete zusätzliche Kraft als wenn ein Gewicht auf dem Brustkorb liegen würde. Des Weiteren eine absolute Lust- und Appetitlosigkeit bis hin zu einem leichten Ekel vor Essen. Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns kam später kurzfristig hinzu. Meine Frau hatte nur kurz an 2 Tagen etwas Fieber, ich hatte über einen Zeitraum von 5 Tagen Schüttelfrost und Fieberwellen bis 38,7°C, musste in einigen Nächten die Wäsche wechseln, so nassgeschwitzt war ich. Wer schon einmal einen Magen/Darminfekt durchlitten hat, kennt das Gefühl des absoluten Elends, des eigenen Leidens.
Zu all diesen physischen Beschwerden kam die mentale Belastung der Angst vor dem möglichen Tod falls die Beschwerden noch schlimmer werden. An zwei Tagen war in kurz davor einen RTW zu rufen, wollte dies aber unbedingt vermeiden, da der Bauch mir sagte, wenn du das machst, kommst du vielleicht nicht wieder aus dem Krankenhaus raus. Irgendwie habe ich diese Tage überstanden. Die heftigen Beschwerden wurden auch erst kurz vor Ende der Quarantäne besser und klingen teilweise immer noch nach.
Der Start in die Arbeit war holprig, die mentale und physische Leistungsfähigkeit war erheblich reduziert. Erst vor 2 Tagen meinte meine Frau, das ihre Atembeschwerden langsam nachlassen würden. Die Angst vor bleibenden Beschwerden und Langzeitschäden besteht weiterhin.
Passt auf euch auf. Ihr wollt das was wir durchgemacht haben nicht auch durchmachen müssen. Vermeidet in eurem eigenen Interesse Kontakte zu anderen Menschen. Die aktuelle Lage ist ja noch schlimmer als vor 4 Wochen. Die Chancen mit einem Infizierten in Kontakt zu kommen steigen ja von Tag zu Tag.
Viele Grüße, Thomas
meine Frau und ich haben uns vor 4 Wochen mit Covid19 angesteckt und es glücklicher Weise überlebt. Hier unsere Geschichte:
Am Samstag den 26.9. waren meine Frau und ich bei Freunden abends zum Essen eingeladen. Gegen Mittag rief die Gastgeberin an und fragte an ob wir noch kommen wollen da der Gastgeber leicht hüsteln würde. Wir hatten den Termin schon längerfristig geplant und uns auch schon länger nicht mehr gesehen. Deshalb im Nachhinein zu gedankenlos leichtsinnig wurde dies bejaht. Der größte Fehler unseres Lebens.
Wir haben uns bei der Begrüßung nicht die Hände geschüttelt oder umarmt. Beim zusammensitzen im Wohnzimmer haben wir Abstand gehalten aber keine Maske getragen. Beim Essen war der Abstand dann natürlich geringer. Gegen 21 Uhr bekam die Gastgeberin einen Anruf einer Arbeitskollegin. Eine andere Kollegin, die sich kurz zuvor Krank gemeldet hatte, sei positiv getestet worden und alle Mitarbeiter/innen müssten sich als Kontaktpersonen so schnell wie möglich testen lassen. Der Schock saß erst mal. Um uns gegenseitig Mut zu machen, diskutierten wir darüber wie unwahrscheinlich doch eine Ansteckung durch diese Kollegin wäre. Die Gastgeberin hatte ja auch noch keine Symptome, usw. Was wir nicht ahnten: Der Gastgeber hatte uns schon längst alle angesteckt, auch seine Frau.
Diese wurde dann am Montag Nachmittag getestet und bekam ihr positives Ergebnis am Mittwoch. Als Kontaktpersonen der letzten Tage musste sie uns angeben und daraufhin wurden wir vom Gesundheitsamt kontaktiert und unter Quarantäne gestellt, bekamen einen Termin zum testen für den nächsten Tag. Zu diesem Zeitpunkt hatten meine Frau und ich aber auch schon die ersten Symptome. Kratzen im Hals und hüsteln.
Glücklicherweise hatten meine Frau und ich die Woche Urlaub und waren nicht auf der Arbeit gewesen, hatten daher nicht großartig Kontakt mit anderen Personen gehabt. Ursprünglich war für diese Woche eine innerdeutsche Urlaubsreise geplant, die storniert wurde. Wir waren aber einkaufen.
Am Freitag den 2.10. bekamen wir unsere positiven Testergebnisse. Aus dem Kratzen im Hals und hüsteln wurde die schlimmste Erkrankung die ich je in meinem 55 Lebensjahren hatte. Zuerst kamen die typischen Symptome eines grippalen Infektes, jedoch stärker, danach alle bekannten Covid19 Symptome. Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Gliederschmerzen, Erschöpfung, Husten mit Bronchialschmerzen als wenn einem die Lungenbläschen einzeln raus gerissen würden, Atembeschwerden, jeder Atemzug kostete zusätzliche Kraft als wenn ein Gewicht auf dem Brustkorb liegen würde. Des Weiteren eine absolute Lust- und Appetitlosigkeit bis hin zu einem leichten Ekel vor Essen. Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns kam später kurzfristig hinzu. Meine Frau hatte nur kurz an 2 Tagen etwas Fieber, ich hatte über einen Zeitraum von 5 Tagen Schüttelfrost und Fieberwellen bis 38,7°C, musste in einigen Nächten die Wäsche wechseln, so nassgeschwitzt war ich. Wer schon einmal einen Magen/Darminfekt durchlitten hat, kennt das Gefühl des absoluten Elends, des eigenen Leidens.
Zu all diesen physischen Beschwerden kam die mentale Belastung der Angst vor dem möglichen Tod falls die Beschwerden noch schlimmer werden. An zwei Tagen war in kurz davor einen RTW zu rufen, wollte dies aber unbedingt vermeiden, da der Bauch mir sagte, wenn du das machst, kommst du vielleicht nicht wieder aus dem Krankenhaus raus. Irgendwie habe ich diese Tage überstanden. Die heftigen Beschwerden wurden auch erst kurz vor Ende der Quarantäne besser und klingen teilweise immer noch nach.
Der Start in die Arbeit war holprig, die mentale und physische Leistungsfähigkeit war erheblich reduziert. Erst vor 2 Tagen meinte meine Frau, das ihre Atembeschwerden langsam nachlassen würden. Die Angst vor bleibenden Beschwerden und Langzeitschäden besteht weiterhin.
Passt auf euch auf. Ihr wollt das was wir durchgemacht haben nicht auch durchmachen müssen. Vermeidet in eurem eigenen Interesse Kontakte zu anderen Menschen. Die aktuelle Lage ist ja noch schlimmer als vor 4 Wochen. Die Chancen mit einem Infizierten in Kontakt zu kommen steigen ja von Tag zu Tag.
Viele Grüße, Thomas