Pro-Python werden andere argumentieren, ich habe heute meinen Pro-JavaScript-Tag.
Zunächst aber: die "Techniken" (die alles, nur keine Techniken sind) sind hochgradig missverständlich. Was meint Performance oder Stabilität? Komfort liegt IMHO weniger in der Sprache, als in der gesamten Entwicklungsumgebung. Java als Sprache ist hopp, doch dank guter IDEs, ist die Arbeit damit durchaus topp.
Spannender als Performance als Wert an sich, ist, a) wie schnell kann ich die Lösung für ein Problem umsetzen und b) wie schnell läuft dann das Programm für dieses eine *konkrete* Problem.
In Python fällt es mir recht leicht mich auszudrücken. Ich mag diese Sprache. Ähnlich leicht fällt es mir in JavaScript, auch wenn dort mehr syntaktischer Ballast zu beachten ist. CoffeeScript versucht diesen zu reduzieren, geht aber IMHO zu weit. Python hat da irgendwie die für mich richtige Mischung. Da es mir leicht fällt, komme ich schnell zu Lösungen, also hat die Sprache eine hohe Performance. PHP finde ich hässlich und in sich total inkonsistent, Perl kann ich nur notdürftig lesen, daher wäre für mich die zweite Wahl Ruby, welches mir dank der Nähe zu Smalltalk zusagt. Bei Ruby muss ich aber häufig als bei Python darüber nachdenken, welche Syntaxvariante ich nun benutzen soll, daher ist die gefühlte Performance hier nicht so hoch. JavaScript ist da wieder schön eindeutig. Mir machen allerdings sowohl Ruby als auch JavaScript Spaß.
Python, Ruby und PHP sind IMHO alle ungefähr gleich schnell bzw. langsam. Die Standard-Implementierungen sind alle Interpreter, die prinzipbedingt nur so-und-so schnell sein können. Googles JS-Interpreter V8 ist deutlich schneller -- genau wie Lua, eine weitere kleine, feine Programmiersprache mit einem JIT-Compiler. Wenn's schneller (als PHP) und dennoch dynamisch sein soll, würde ich JavaScript empfehlen.
Erst statisch kompilierende Sprachen sind dann wieder schneller, da es dort meist viel einfacher ist, sie effizient in Maschinencode umzusetzen. Java ist z.B. eine schnell ausführende (nicht unbedingt schnell zu programmierende) Sprache, die ich als leidlich modern bezeichnen würde (für C müsst ich mich schon bezahlen, Java würde ich gerade noch "for fun" machen
Meint Stabilität, wie sehr sich die Sprache über die Jahre geändert hat bzw. in Zukunft ändern wird? Alle erwähnten Sprachen stammen aus den Anfängen oder der Mitte der 90er Jahre und sind damit 15-20 Jahre alt. An den Bibliotheken wird noch gebastelt, aber der Sprachkern ist eigentlich relativ stabil. JavaScript ist in der Form von ECMAScript 3 bzw. 5 übrigens als einzige der erwähnten Sprachen international standardisiert. Java ist zwar ein de-facto-Industriestandard und für Ruby 1.8.7 wird es gerade in Japan versucht, doch für Python gibt es nur eine informelle Sprachreferenz und für die anderen Sprachen bloß Beispielimplementationen. Stabiler als ein Standard kann es eigentlich nicht sein.
Oder ist gemeint, wie häufig die Sprache abschmiert? Für PHP und Perl habe ich keine Erfahrungswerte, aber Python, Ruby und V8 sind felsenfest. Und selbst wenn, wird sauber eine Exception gemeldet und gut ist: Ein "core dump" ist die absolute Ausnahme.
Bleibt Komfort: Für Java gibt es fantastisch gute IDEs -- aber man braucht sie auch. RubyMine ist noch recht gut. Für PHP gibt es ebenfalls von Jetbrains übrigens PHPstorm. Wer meint, echte Männer brauchen keine Werkzeug-Unterstützung bei der Programmierung und wer nicht mit vi (vim ist ja schon für Weicheier) klarkommt, der solle sterben gehen, kann natürlich auch mit einem Texteditor mit Syntax-Highlighting vorlieb nehmen. Das gibt's für alle. Bei Ruby gefällt mir das Paketsystem. Python verziehe ich nicht, das man einmal installierte Pakete noch nicht einmal wieder deinstallieren kann. Zu Perl kann ich nichts sagen. Gut gefällt mir, dass z.B. bei Rails wirklich an alles vom Aufsetzen eines Projekts bis zum Deployment bedacht wurde. Bei Django war das, so mein Stand von vor vielleicht einem Jahr, nicht der Fall. Für JavaScript mit V8 und Node ist vielleicht ein Blick auf Cloud9 interessant. Das ist nicht nur eine komplett browserbasierte IDE mit Editor, Projekt- und Versionsverwaltung, Debugger, Kollaboration, Chat und Github-Intergration, sondern kann man sie sogar als Service buchen (39€ pro Monat finde ich aber zu teuer, da war RubyMine ja billiger und den Preis von IDEA habe ich in 6 Monaten erreicht).
Stichwort Komfort: Man sollte Polyglott sein, d.h. mehr als eine Programmiersprache beherrschen. Aber es ist schon praktisch, finde ich, wenn ich eine Sprache sowohl für den Webclient als auch für den Webserver benutzen kann: Mit JavaScript ist das zur Zeit am einfachsten.
Stefan