Tim Berners-Lee sieht das Web in Gefahr
Das World Wide Web feiert 20. Geburtstag. Im Dezember 1990 ging der erste Server online. Einer der ersten, die zum Jubiläum gratulierten, war Tim Berners-Lee, "Vater" des WWW. In Feierlaune ist er aber nicht: Das Web sei in Gefahr, warnt Berners-Lee. [mehr]
Irgendwann gab es mal das usenet. Da konnte auch nur mitmachen, wer ein bestimmtes Programm benutzte. Ein Dienst, der vom WWW verdrängt wurde, auch wenn NNTP wie HTTP auf TCP/IP basierte. Das Web hat das usenet getötet. Evolution. Wer iTunes nicht nutzen will, nutzt es einfach nicht. Musik kaufen ist doch kein Grundbedürfnis. Dito die sozialen Netzwerke, auch wenn ich es da schon etwas kritischer sehe. Die "Datenkrake" Google ist bald harmlos gegenüber dem, was Facebook über seine Nutzer weiß.
Die IMHO viel größere Gefahr droht dem Web aber von staatlicher Seite, die aus Angst, Unwissen und wahrscheinlich um den Massen zu gefallen (denn so dumm können auch Politiker doch nicht sein) alles überzuregulieren drohen, meist mit fadenscheinigen Totschlagargumenten wie Killerspielen oder Kinderpornografie. Das macht mir Angst.
Nicht Facebook oder Apple.
Stefan
Die IMHO viel größere Gefahr droht dem Web aber von staatlicher Seite, die aus Angst, Unwissen und wahrscheinlich um den Massen zu gefallen (denn so dumm können auch Politiker doch nicht sein) alles überzuregulieren drohen, meist mit fadenscheinigen Totschlagargumenten wie Killerspielen oder Kinderpornografie. Das macht mir Angst.
Nicht Facebook oder Apple.
Stefan
Bin auch eher gespannt, wie sich das im unteren Teil des Artikels erwähnte Thema "priorisierter Datenverkehr" entwickeln wird bzw ob die Befürchtungen hinsichtlich eines 2-Klassen-Webs sich in den nächsten Jahren bewahrheiten werden.
@snafu: „Priorisierter Datenverkehr“ ist ebenso längst Realität wie SLAs zwischen verschiedenen Providern. Schon heute fließt Datenverkehr nicht einfach so wahlfrei durch die Netze, sondern ist bestimmten technischen und politischen Regeln unterworfen, die an den Grenzen zwischen verschiedenen Providernetzen und auch innerhalb eines Providernetzes durchgesetzt werden. Und wahrscheinlich behandeln große Provider große Dienstanbieter wie Facebook und Google schon heute besonders, schlicht weil ein Großteil des Verkehrs auf diese Anbieter entfällt. Ein Zwei-Klassen-Netz gibt es trotzdem nicht, und das Internet wird auch überleben, wenn Anbieter die Provider für bestimmte SLAs bezahlen dürfen. Die Diskussion um Netzneutralität wird insofern auch oft genug mit viel Meinung und erschreckend wenig Fachkenntnis geführt.
Ich sehe wie sma die größte Gefahr für das Internet in der Regulierungssucht der Staaten. Ich kann frei wählen, welche Dienste ich nutze und mit welchen Firmen ich Geschäfte mache, doch ich kann nur sehr eingeschränkt darüber entscheiden, in welchem Staat ich leben möchte. Gefällt mir ein Dienst nicht mehr, dann kann ich ihn wechseln, doch mit der Politik eines Staats muss ich leben.
Ich sehe wie sma die größte Gefahr für das Internet in der Regulierungssucht der Staaten. Ich kann frei wählen, welche Dienste ich nutze und mit welchen Firmen ich Geschäfte mache, doch ich kann nur sehr eingeschränkt darüber entscheiden, in welchem Staat ich leben möchte. Gefällt mir ein Dienst nicht mehr, dann kann ich ihn wechseln, doch mit der Politik eines Staats muss ich leben.
- microkernel
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Ich stimme dir voll zu (schade das es dafür kein button gibt :/)sma hat geschrieben:Irgendwann gab es mal das usenet. Da konnte auch nur mitmachen, wer ein bestimmtes Programm benutzte. Ein Dienst, der vom WWW verdrängt wurde, auch wenn NNTP wie HTTP auf TCP/IP basierte. Das Web hat das usenet getötet. Evolution. Wer iTunes nicht nutzen will, nutzt es einfach nicht. Musik kaufen ist doch kein Grundbedürfnis. Dito die sozialen Netzwerke, auch wenn ich es da schon etwas kritischer sehe. Die "Datenkrake" Google ist bald harmlos gegenüber dem, was Facebook über seine Nutzer weiß.
Die IMHO viel größere Gefahr droht dem Web aber von staatlicher Seite, die aus Angst, Unwissen und wahrscheinlich um den Massen zu gefallen (denn so dumm können auch Politiker doch nicht sein) alles überzuregulieren drohen, meist mit fadenscheinigen Totschlagargumenten wie Killerspielen oder Kinderpornografie. Das macht mir Angst.
Nicht Facebook oder Apple.
Stefan