Informatikstudium

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jbs
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Das Abitur naht und ich habe vor etwas in Richtung Informatik (wen wunderts) zu Studieren. In Richtung Informatik heißt, dass ich mir Kommunikations- und Informationstechnologie oder Nachrichtentechnik (was ja alles irgendwie das gleiche ist) vorstellen könnte.

Nun weiß ich nicht, wo man gut Informatik studieren kann und da dachte ich mir ich frage euch mal, wie eure Erfahrungen da sind.

Defnull antwortete mir, dass Göttingen nicht unbedingt empfehlenswert sei, wenn ich nicht "Bio-, Wirtschafts-, oder Medizininformatik" studieren wolle. Da frage ich mich natürlich, in welche Richtung ich studieren möchte. Tja, das ist halt so ne Frage. Ich stelle mir unter Wirtschaftsinformatik einen Studiengang vor, in dem es zum einen um wirtschaftliches Grundwissen geht und zum anderen um das Modellieren von Programm drum herum, wie SAP das macht.

Irgendwie würde mich theoretische Informatik vom Begriff her mehr Reizen, da man hier ein fundierteres Wissen rundherum bekommt.

Wie ist das denn mit den vorkenntnissen? Ich habe seit 4 Jahren Informatik, Informationstechnik (LK), Mathe (LK) und zwei praktische Fächer mit je 2 Stunden die Woche für Inf und IT. Wenn ich mich mal etwas auf den Hosenboden setzen würde, könnte ich eigentlich in allen Fächern sehr gute Noten bekommen; jetzt stehe ich eher auf gut.

Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie weiterhelfen :)
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BlackJack

@jbs: Mein Tipp wäre sich hauptsächlich Tipps von Bachelor-/Masterstudenten zu den Studienbedingungen zu holen, denn ich als Diplomer bekomme hier Berlin bei den aktuellen (niedlichen ;-)) "Studentenunruhen" mit, dass das Studium bei BA/MA deutlich anders aussieht als bei mir damals.
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Hyperion
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jbs hat geschrieben: Ich stelle mir unter Wirtschaftsinformatik einen Studiengang vor, in dem es zum einen um wirtschaftliches Grundwissen geht und zum anderen um das Modellieren von Programm drum herum, wie SAP das macht.
Vorsicht! Wirtschaftsinformatik ist in Deutschland stark unterschiedlich ausgerichtet. Bei uns in Clausthal z.B. ist es Informatik mit ein bisserl BWL. Natürlich sind da auch Spielräume, um sich im Bereich Theoretische Informatik auszutoben - wenn man das denn mag ;-) Der Fokus liegt aber schon eher auf der Praktisch / Angewandten oder auch der Technischen Informatik. (Ok, im Bachelor / Master kenne ich mich nicht aus, da ich noch Diplom bin - da haben wir aber ganz tolle Flyer... auf dem einen bin ich sogar zu sehen :-D )

In anderen Unis steht die BWL im Vordergrund und die Informatik ist da eher der "Bonus". In Göttingen war das zumindest damals im Diplom so.

Wir haben hier einen Master Studenten, der iirc in Passau o.ä. seinen Bachelor gemacht hat und der hat es hier echt schwer, weil dort die Informatik eher stiefmütterlich behandelt wurde.

Insofern auf jeden Fall auf die Ausrichtung gucken, wenn Du WI ernsthaft in Betracht ziehst. Ich persönlich fand es interessant in die BWL reinzugucken - somit weiß ich jetzt, dass das der letzte ***** ist und im Bereich Wirtschaftswissenschaften einzig die VWL interessant ist. Nuja, es gab natürlich VL, die durchaus interessant waren, aber das waren auch die von studierten Mathematikern in der BWL ;-)
Irgendwie würde mich theoretische Informatik vom Begriff her mehr Reizen, da man hier ein fundierteres Wissen rundherum bekommt.
Auch die Theo-Inf ist spezialisiert. Ich persönlich kann dem nur in Randbereichen einiges abgewinnen - wenn Theoretiker mit Modal-Logiken um sich schlagen, schalte ist ab... :-D

Imho sollte aber das Bachelor Studium eher weniger auf eine der Ausrichtungen spezialisiert sein, ähnlich dem Grundstudium im Diplom. Schließlich muss der Student eh Grundlagen lernen und zum anderen sich erst einmal damit vertraut machen, welche Ausrichtung ihm entgegen kommt.

So, hoffe das hilft Dir vielleicht :-)
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/me
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jbs hat geschrieben:Ich stelle mir unter Wirtschaftsinformatik einen Studiengang vor, in dem es zum einen um wirtschaftliches Grundwissen geht und zum anderen um das Modellieren von Programm drum herum, wie SAP das macht.
Ich habe gerade (25 Jahre nach dem Abi) noch mal ein berufsbegleitendes Witschaftsinformatik-Studium angefangen. Im Lauf der Zeit habe ich halt doch gemerkt, dass mir gewisse BWL-Grundlagen auf dem Weg fehlten.

Das Studium ist rund gemischt: BWL Basics, Finance & Investment, Projektmanagement, Geschäftsprozesse, IT-Recht, prozedurales und objektorientiertes Programmieren, Algorithmen, Datenbanken, Betriebssysteme, Netzwerke und (natürlich) Mathematik.

Ein schönes Durcheinander also und im IT-Bereich definitiv nicht zu flach.
CM
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Vorweg: In puncto Informatikstudium kenne ich mich nicht aus. Aber in puncto Studiengestaltung und Reform umso mehr.

Daher mein Rat - ähnlich wie von BJ - angedeutet: Hole Dir möglichst gute Infos (Zeitungen, Studienrankings, Netz, etc.). Und wenn Du 2-3 potentielle Lieblingsplätze hast, fahre hin und rede mit Leuten (Tag der offenen Tür oder auch einfach so) - nachhaken nicht vergessen. Wichtig - neben den Dingen, die Dir persönlich wichtig sind - ist a) die Wohnsituation (nutzt alles nichts, wenn Du am Ende des Studiums deprimiert bist, weil Du in einem Kellerloch hast hocken müssen und pleite, weil die Miete dennoch exorbitant war - ok, ich übertreibe, aber der Punkt wird hoffentlich deutlich) und b) ob ein Studiengang ein gutes Konzept hat mit Veranstaltungen, die aufeinander aufbauen. Bzgl. Wirtschaftsinformatik wurde es schon angedeutet: Viele Studiengänge (alte und neue) leiden darunter, dass Fachbereiche sich nicht einigen können und Lehrende einfach irgendwelche Veranstaltungen zusammenschustern. Das muß man aber erst einmal erkennen ...

Genug der Unkerei: Viel Spaß im Studium!

HTH
Christian
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gkuhl
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Kleine Studiengängen, mit im Durchschnitt weniger als sind 20 Studenten pro Jahrgang, sind auch zu empfehlen.

Grüße
Gerrit

PS: Vom Informatikstudium habe ich auch keine Ahnung.
hardez
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Also im Bereich Informatik ist ja schon seit Jahren die TU Darmstadt TOP.
Ich persönlich mache ein Berufsbegleitendes Studium in Darmstadt (allerdings nicht an der TU) und bin mehr als zufrieden!

Wir haben viele Tutoren aus den Unis hier in der Umgebung und die Ecke hier scheint eine Informatik Hochburg zu sein.

P.S: Theoretische Informatik... ist das dein Ernst?
Kann ich wirklich garnicht nachvollziehen... ist mein Hassfach und auch von jedem den ich kenne und zusammen studiere ^^
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cofi
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Ich bin zurzeit Informatik Erstsemester an der TU Darmstadt, wenn du willst kann ich dir ein bisschen darueber erzaehlen, allerdings ist das nicht wirklich ein kleiner Studiengang (auch wenn ich bezweifel, dass es den in der Informatik gibt) und ob ich die Lage hier schon so gut einschaetzen kann ist eine ganz andere Sache :roll:

Vorkenntnisse sind nach meiner Erfahrung brauchbar, aber nicht sonderlich noetig (sofern man das noetige Engagement einbringt). Gleiches gilt fuer gute Noten, einen NC gibt es AFAIK bundesweit noch nicht, also ist das auch egal.
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jbs
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Danke für die vielen Antworten.

@gkuhl: Ich glaube es ist schwer herauszufinden, wo besonders kleine Studiengänge enstehen werden.

@cofi: Gefällt es dir denn?
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Hyperion
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jbs hat geschrieben: @gkuhl: Ich glaube es ist schwer herauszufinden, wo besonders kleine Studiengänge enstehen werden.
In Clausthal ist alles klein ;-) Und in der Informatik sehr klein :-D
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cofi
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jbs hat geschrieben:@cofi: Gefällt es dir denn?
Naja das ist sehr einseitig, da ich bisher nur an der TU Darmstadt studiert habe ;)
Aber ja mir gefaellt es sehr gut. Nach dem was ich bisher mitbekommen habe, ist der Informatik Fachbereich sehr aktiv, der AStA ebenfalls und auch das Praesidium scheint nicht verbloedet zu sein, dank der Reformen kommt das ja immer haeufiger vor.
Allerdings ist die Wohnungssituation nicht die beste, da teuer bzw wenig Wohungen, d.h. frueh suchen.
peterbauer
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ich weiß vom Sohn eines Kollegen, dass auch der Wirtschaftsinformatik Bachelor an der TU Berlin noch auszuhalten sein soll... zumindest, dass man in der Regelstudienzeit auch ein wenig mehr trödeln kann als anderswo. Was mir aber in dem Zusammenhang mehr als fragwürdig erscheint ist, wie sie wirklich fachorientiert den Zusammenhang zwischen Wirtschaft und Informatik herstellen. Soweit ich informiert bin, gibts da ein paar Info-Module und ein paar BWL-Seminare und das wars. Ich meine, das kanns doch nicht sein?! Wozu dann einen extra Studiengang? Irgendeine blöde Warenwirtschaftssoftware kann ich auch ohne BWL und Info Kombi-Studium bedienen, Innovativität fördert das doch SO nicht...
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