Warum betreiben manche Perl fast wie eine Religion?
Verfasst: Dienstag 3. November 2009, 20:17
Ich programmiere gern, und - noch - als Hobby. Als - noch - hauptberuflicher Drucker habe ich dabei einen sehr pragmatischen Zugang zum Thema Computer, sprich: Computer sind Werkzeuge, und Werkzeuge setzt man so effizient wie möglich ein, man schlägt keinen Nagel mit einem schweren Schraubenzieher ein, sondern mit einem Hammer, und man verwendet einen Kreuzschraubenzieher für Kreuzschrauben, außer, wenn man sich den erst extra holen müsste, und sowieso nur eine einzige Schraube herauszudrehen hat, hat man den Schlitzschraubenzieher in der Hand, nimmt man eben den. Hat man hingegen ein ganzes Gerät auseinanderzuschrauben, gut, dann investiert ich die zwanzig Minuten, die ich brauche, um runter ins Lager zu gehen und mir aus dem Werkzeugkistel den Kreuzinger zu holen, weil ich mir durch die Investition dieser Zeit letzlich ingesamt viel Zeit erspar.
Ich hoffe, ich habe mit diesen Beispielen umschrieben, wie ich zur Technik stehe.
Und nun gibt es das ,,Kamel'', eine Programmiersprache, die schon einmal falsche Paradigmen hat (,,Tim Towtdi"), wo der Code inkonsistent ist bis zum Gehtnichtmehr, viiiel Line-Noise, kurz: ein Krampf für jedes größere Projekt.
Ich programmiere, wenn ich es mir aussuchen kann, in Python. Python ist simpel, kompakt, konsistent, meiner Meinung nach eine der am saubersten konzipierten Programmiersprachen die es momentan gibt, und wenn ich mir Code anschau, den ich vor ein paar Jahren geschrieben habe, verstehe ich ihn immer noch auf Anhieb.
Natürlich ist es so, dass persönliche Präferenzen für die Wahl eines Werkzeugs eine große Rolle spielen, nicht zuletzt deswegen, weil man mit einem Werkzeug, das man gut kennt, effizienter arbeitet als mit einem, das einem weniger vertraut ist. Aus diesem Grund würde ich sofort Linux für einen Server verwenden, aber wenn jemand lieber Windows verwendet, auch gut, müssen wir zusammenarbeiten, nehmen wir das, wo wir uns beide im Durchschnitt am besten auskennen, sprich: Wenn mein Partner der Windows-Großmeister ist, nehmen wir Windows, wenn er einer ist, dessen Fähigkeiten gerade darin bestehen, auf das Install-Icon zu klicken, nehmen wir Linux.
Und eigentlich sollte es bei Programmiersprachen genauso so sein: Man nehme das unter den gegebenen Umständen besser geeignete Werkzeug. PHP ist ein Graus, aber schneller als ein Python-CGI, darum programmiere ich für Web in PHP. Und wenn ich ein vorliegendes Projekt zu modifizieren habe, dann lerne ich meistens eben die Sprache, in der es geschrieben ist, anstatt es es neuzuschreiben, außer es gibt gewichtige Gründe dagegen.
Ich habe nun die Erfahrung machen müssen, dass manche Perlianer es fast als persönlichen Angriff empfinden, wenn man selber hauptsächlich in Python programmiert, und ihnen auf den Kopf zusagt, dass sich Perl vielleicht für einen Hundertzeiler eignet, aber nicht für mehr.
Dann kriegt man sofort die diversen Meldungen an den Kopf geworfen, ja, du kennst Perl eben nur nicht gut genug, und sooo viele andere Sachen sind in Perl geschrieben, und du bist einfach nur ignorant/dumm/böse - im Grunde genommen genaudieselben Meldungen, die einem Microsoft-Fanboys an den Kopf werfen.
Und ich versteh es nicht.
Was wollen die? Perl ist einfach alt, in einer Zeit entstanden, als von OOP noch keine Rede war (afaik), und tatsächlich um Eckhäuser effizienter als nackerte Shellscripten. Jetzt ist eben Python am Vormarsch, ganz neu und ganz glänzend und ganz toll und überhaupt - weil es einfach fünf Jahre jünger ist und na no na net die besseren Konzepte hat, so wie Perl bessere Konzepte hat als Shellscripten.
Irgendwann wird es Programmiersprachen geben, die noch effizienter, noch sauberer sind als Python, und dann wird eben Python veraltet sein. Aber nein, in Perl kömma ,,Golf'' spielen und hurra!, ich kann Sachen in Perl schreiben, die kann sonst keiner lesen, und überhaupt... wo man sich fragt, ob die Leuteln, die sowas machen, eigentlich noch eine Vorstellung davon haben, wozu man eigentlich Programme schreibt.
Python im Gimp, Python im Photoshop, Python im Blender, Python im OLPC als Standard, Python am Zaurus (und Perl nicht), ja, und?, ich reit auch nicht mit'n Rösserl in die Arbeit, sondern fahr mit einem Kraftwagen, und vielleicht werd ich in ein paar Jahrzehnten mit'n Photonenwagerl oder was auch immer fahren, und ja, sicher werd ich manchmal mit Sehnsucht an die alten Benziner zurückdenken, wo man noch mit der Hand schalten konnte, was in bestimmten Umständen vielleicht Vorteile hatte, aber wenn ich dann nurmehr 30s statt 15min in die Arbeit brauch, wird auch dieser Nachteil unterm Strich verschmerzbar sein.
Ich hoffe, ich habe mit diesen Beispielen umschrieben, wie ich zur Technik stehe.
Und nun gibt es das ,,Kamel'', eine Programmiersprache, die schon einmal falsche Paradigmen hat (,,Tim Towtdi"), wo der Code inkonsistent ist bis zum Gehtnichtmehr, viiiel Line-Noise, kurz: ein Krampf für jedes größere Projekt.
Ich programmiere, wenn ich es mir aussuchen kann, in Python. Python ist simpel, kompakt, konsistent, meiner Meinung nach eine der am saubersten konzipierten Programmiersprachen die es momentan gibt, und wenn ich mir Code anschau, den ich vor ein paar Jahren geschrieben habe, verstehe ich ihn immer noch auf Anhieb.
Natürlich ist es so, dass persönliche Präferenzen für die Wahl eines Werkzeugs eine große Rolle spielen, nicht zuletzt deswegen, weil man mit einem Werkzeug, das man gut kennt, effizienter arbeitet als mit einem, das einem weniger vertraut ist. Aus diesem Grund würde ich sofort Linux für einen Server verwenden, aber wenn jemand lieber Windows verwendet, auch gut, müssen wir zusammenarbeiten, nehmen wir das, wo wir uns beide im Durchschnitt am besten auskennen, sprich: Wenn mein Partner der Windows-Großmeister ist, nehmen wir Windows, wenn er einer ist, dessen Fähigkeiten gerade darin bestehen, auf das Install-Icon zu klicken, nehmen wir Linux.
Und eigentlich sollte es bei Programmiersprachen genauso so sein: Man nehme das unter den gegebenen Umständen besser geeignete Werkzeug. PHP ist ein Graus, aber schneller als ein Python-CGI, darum programmiere ich für Web in PHP. Und wenn ich ein vorliegendes Projekt zu modifizieren habe, dann lerne ich meistens eben die Sprache, in der es geschrieben ist, anstatt es es neuzuschreiben, außer es gibt gewichtige Gründe dagegen.
Ich habe nun die Erfahrung machen müssen, dass manche Perlianer es fast als persönlichen Angriff empfinden, wenn man selber hauptsächlich in Python programmiert, und ihnen auf den Kopf zusagt, dass sich Perl vielleicht für einen Hundertzeiler eignet, aber nicht für mehr.
Dann kriegt man sofort die diversen Meldungen an den Kopf geworfen, ja, du kennst Perl eben nur nicht gut genug, und sooo viele andere Sachen sind in Perl geschrieben, und du bist einfach nur ignorant/dumm/böse - im Grunde genommen genaudieselben Meldungen, die einem Microsoft-Fanboys an den Kopf werfen.
Und ich versteh es nicht.
Was wollen die? Perl ist einfach alt, in einer Zeit entstanden, als von OOP noch keine Rede war (afaik), und tatsächlich um Eckhäuser effizienter als nackerte Shellscripten. Jetzt ist eben Python am Vormarsch, ganz neu und ganz glänzend und ganz toll und überhaupt - weil es einfach fünf Jahre jünger ist und na no na net die besseren Konzepte hat, so wie Perl bessere Konzepte hat als Shellscripten.
Irgendwann wird es Programmiersprachen geben, die noch effizienter, noch sauberer sind als Python, und dann wird eben Python veraltet sein. Aber nein, in Perl kömma ,,Golf'' spielen und hurra!, ich kann Sachen in Perl schreiben, die kann sonst keiner lesen, und überhaupt... wo man sich fragt, ob die Leuteln, die sowas machen, eigentlich noch eine Vorstellung davon haben, wozu man eigentlich Programme schreibt.
Python im Gimp, Python im Photoshop, Python im Blender, Python im OLPC als Standard, Python am Zaurus (und Perl nicht), ja, und?, ich reit auch nicht mit'n Rösserl in die Arbeit, sondern fahr mit einem Kraftwagen, und vielleicht werd ich in ein paar Jahrzehnten mit'n Photonenwagerl oder was auch immer fahren, und ja, sicher werd ich manchmal mit Sehnsucht an die alten Benziner zurückdenken, wo man noch mit der Hand schalten konnte, was in bestimmten Umständen vielleicht Vorteile hatte, aber wenn ich dann nurmehr 30s statt 15min in die Arbeit brauch, wird auch dieser Nachteil unterm Strich verschmerzbar sein.