Leonidas hat geschrieben:Bei Apple gefällt mir nicht, dass ich von denen für einen vollständigen Anfänger gehalten werde. Aus diesem Grund habe ich auch keinen iPod gekauft, sondern einen ganz anderen Player (der zugegebenermaßen nicht so stylisch aussieht und teurer ist), der mir mehr Freiheiten lässt. Dass ich zum Aufspielen der Songs nicht einen Dateimanager sondern iTunes verwenden muss mag vielleicht nett für Anfänger sein, aber mich stört es einfach nur. An Power-User (wie ich mich mal zu nennen wage) denkt Apple eher nicht.
Der Schein trügt. Das Hauptmarketing ist tatsächlich auf einen "Anfänger" zugeschnitten, weil das einfach die größere Zielgruppe ist - und nur mit dieses lässt sich das Einkommen für die Firma sicherstellen.
Aber Apple hat mit Erscheinen von OS X eine grandiose Doppelstrategie gefahren und sehr an Poweruser und speziell an Entwickler gedacht.
Wenn man sich die Mühe macht und unter die Haube schaut, entdeckt man ein kleines Paradies. Ich werfe mal wahllos ein paar Schlagworte: BSD-Userland, Apache, Perl, Python, Ruby, Java, Bash, ZSH, TCSH, wxWidgets, wxPython, TCL/Tk, CVS, Vim, Emacs, Cups, Cron, SSH, Postfix, X11-Server... You name it.
Wir haben hier also die handelsübliche Ausstattung von unix-ähnlichen Systemen. Und nicht etwa lieblos hinein geworfen, sondern tatsächlich vernünftig integriert. Das Print-System ist tatsächlich Cups und lässt sich sowohl über ein simples Frontend, als auch mit einem Texteditor konfigurieren. Selbes gilt für den Apache. Der X-Server wurde seinerzeit so modifiziert, das er sich in die Oberfläche einfügt. Eine GTK-Anwendung sieht genauso aus, wie wenn sie z.B. unter Gnome gestartet wurde. Sieht natürlich etwas fremd aus, verhält sich aber wie erwartet, inklusive geteiltem Clipboard.
Und die Apple-eigene Klicki-Bunti-Oberfläche? Wenn man sich die genauer anschaut, ist man ebenfalls überrascht. Frei konfigurierbare Tasten, GUI-Anwendungen die sich scripten lassen, überall Plugin-Schnittstellen, Kommandozeilen-Frontends...
Ich wage mich ebenfalls "Power-User" zu nennen - und werde nicht nur gut bedient, sondern würde einen Teil der Features beispielsweise unter einem Linux-System vermissen.
Leonidas hat geschrieben:
Ansonsten muss ich zugeben, dass ich Freie Software schon von Prinzip aus gerne mag. Daher habe ich in der Regel kein Problem ein etwas schlechteres Programm zu verwenden, welches Freie Software ist. Praktischerweise sind einige/viele Programme sogar besser als proprietäre.
Das "viele" würde ich sogar unterstreichen, die FOSS-Welt hat wirklich so einige Perlen hervor gebracht, auch jenseits der Server- u. Kommandozeilenlandschaft.