Wir haben kein Qt oder wx verwendet weil
- die Software seit 12 Jahren existiert
- als Audio-Software spezielle Ansprueche an die Darstellung hat
- wir am not-invented-here-syndrome leiden

wx waere nie eine Option gewesen, mir persoenlich Qt schon, aber damals noch in der Version 2 oder so - ob das da schon die Leistungsfaehigkeit hatte, die es heute hat, weiss ich nicht. Vor allem aber gibt es auch Leute, die das schlicht nicht moegen, das ganze meta-object-compiler-Gedoens (mit dem ich mich in PyQt ja nicht rumaergern muss, aber halt in C++).
Und nein, fuer Python gibt es kein Binding.
Und nochmal zum Thema: "muessen die Tools integriert sein" ist so eine Sache. Wie gesagt, das sehen manche so, mir ist das wirklich ziemlich schnurz. Und das ist eine Einstellungsfrage, weniger eine Frage von technischer Ueberlegenheit. Ich *hasse* Xcode aus tiefstem Herzen, ich finde es extrem unproduktiv, und erstelle darin zwar Projekte, bearbeite aber die Quellen nahezu ausschliesslich mit dem Emacs. Den benutze ich dann sogar, um via xcodebuild (Apple ist schon gut, was so was angeht) einfach das Projekt bauen zu lassen.
Ich sehe zwar durchaus Lunar's Punkt bezueglich der besseren Integration und einfacheren Projekterstellung. Allerdings habe ich nicht das Gefuehl, dass die Zeit, die man in das erstellen eines Installers investiert, sich im Verhaeltnis zur Gesamtzeit, die man mit einem Projekt verbringt, da nun so ausschlaggebend ist. Selbst wenn das eine ganze Woche kosten sollte. Es nervt halt.
Ich kann das nur mit anderen Bereichen vergleichen. Nimm zB den Arduino. Technisch eigentlich hoch primitiv, und vielen anderen Loesungen wie zB dem Parallax Propeller deutlich unterlegen. Aber es kommt mit einer sehr einsteigerfreundlichen Oberflaeche, und erreich dadurch die breite Masse.
Genaus mit Processing, oder Max/MSP. Nichts, was ich mit Pygame oder Cocoa & Python nicht direkt auch hinbekomme. Und wenn's ein bisschen komplexer wird, dann muss man auch mit Processing mit Eclipse arbeiten & das ganze als Library verwenden. Und flucht bei Max/MSP einfach nur noch herzerweichend. Aber trotzdem spricht es die Leute an, weil es einfach Dinge einfach macht.
Im Kontext der Aussage von Newcomer: ich finde, man kann mit Python gut GUI-Entwicklung betreiben, und bewerte die Komforteinbussen als zu vernachlaessigen ein. Darum stimme ich seiner Aussage nicht zu.
Aber ich kann schon gut verstehen, dass niedrige Huerden einfach angenehmer sind, und wenn es dann mit C# eine offensichtlich sehr leistungsfaehige Sprache gibt, mit der man Python fast nicht mehr vermisst - dann super.
Fuer OSX/Xcode/ObjectiveC gilt dies fuer mich schon wieder nicht, die Naehe zu C und nervige Syntax, Speicherverwaltung & Exceptionhandlich (bis dato zumindest) lassen mich da bevorzugt nach pyobjc schielen. Auch wenn ich ObjectiveC immer noch deutlich angenehmer finde als C++ und zB fuer iOS-Entwicklung damit durchaus arbeite (wenig, zuzugebendermassen).