Verdreifachung einer Zufallszahl

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haeuslermartin
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balckjack, davon auszugehen ist Unsinn, wenn nichts dem Zufall unterworfen wäre, dann gäbe es ihn auch nicht. die Frontdisziplin der Naturwissenschaften, die theoretische Physik, bedient sich ausgiebig des Formalismus der Wahrscheinlichkeit. Wenn wir die Welt betrachten, auch in wissenschaftlichen Sinne, dann betrachten wir ausschließlich uns selbst. Zu glauben, dass wir prinzipiell alles zu erkennen vermögen, ist schlichtweg idiotisch. wir können eben nur das erkennen, wozu wir aufgrund unseres menschlichen Bewusstseins in der Lage sind. Zu leugnen, dass es da noch unendlich viel mehr geben könnte ist anthropozentrische Überheblichkeit. Aber nichts für ungut, ich wollte keine phiosophische Diskussion entfachen in einem Programmierforum.
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__blackjack__
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@haeuslermartin: Gibt es denn denn Zufall? Oder ist das vielleicht einfach unser Unvermögen den gesamten Zustand des Ganzen zu kennen und auch nicht alle Zusammenhänge, weshalb es Sachen gibt die zufällig aussehen, es aber letztlich vielleicht gar nichts sind…
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kbr
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@Sirius3: stimmt, im HTML sind die Einrückungen korrekt – jetzt, wo ich nicht am iPad bin, kann ich das auch erkennen.

@haeuslermartin: das wir nur wahrnehmen können, was unsere Sinne uns zuspielen und wir daraus interpretieren, ist ein beliebtes Argument um darauf abzuzielen, dass es uns prinzipiell unmöglich ist ein korrektes Abbild der Wirklichkeit zu erhalten. Das ist gedanklich zulässig, aber ohne ein Verständnis dafür, wie wissenschaftliches Denken funktioniert, kann man damit leicht der Esoterik Tür und Tor öffnen. Dem gilt es vorzubeugen.

'Was versteht man unter "an Sicherheit grenzender Wahscheinlichkeit"?' ist im Umkehrschluß ein beliebtes Totschlagargument: "Können Sie mit absoluter Sicherheit ausschließen, dass ..."

Nein, kann niemand. Und zwar egal wobei.

Dafür ist es wichtig zu verstehen, dass die Naturwissenschaft auf Axiomen beruht. Also Grundannahmen, die als zutreffend gelten. Diese lassen sich überprüfen. Zum Beispiel die Annahme, dass sich Massen anziehen. Wenn Du einen Apfel fallen lässt, so fällt dieser stets nach unten. Das heißt jedoch nicht, dass die Annahme der Massenanziehung richtig ist, aber jede weitere zutreffende Beobachtung erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür. Das ist eine Verifizierung. Je mehr Verifizierungen, desto besser. Es könnte aber auch der Fall eintreten, dass einmal der Apfel nach oben "fällt". Damit werden die bisherigen Schlußfolgerungen nicht ungültig, sie sind dann aber als unvollständig erkannt. Dieser eine Fall wird als Falsifizierung bezeichnet und ist das härteste Schwert der Wissenschaft überhaupt – denn eine Falisifizierung reicht. Hat man dies verstanden, sind z.B. Esoterik und Homöopathie schnell als Hokuspokus entlarvt. Das ist natürlich nur ein grober Anriss des Themas.

Zurück zu Deinem ursprünglichen Thema: das "Gesetz der kleinen Zahl". Nehmen wir an, Du hast N Zahlen, die dem "Gesetz der kleinen Zahl" gehorchen. Ändert sich deren Verhalten, wenn die Menge auf N+1 erweitert wird?
nezzcarth
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kbr hat geschrieben: Samstag 17. August 2019, 10:10 Dafür ist es wichtig zu verstehen, dass die Naturwissenschaft auf Axiomen beruht. Also Grundannahmen, die als zutreffend gelten. Diese lassen sich überprüfen.
Den ersten beiden Sätzen würde ich zustimmen. Axiome werden jedoch meistens als Setzungen/Vorannahmen angesehen, die sich empirisch bewährt haben, in sich aber nicht wirklich überprüfbar sind. Hypothesen, die auf Axiomen beruhen, indes sind (z.B. nach Karl Popper) Aussagen, die falsifizierbar sein müssen. Nur, damit da nichts durcheinander kommt (Satz drei klang für mich etwas anders) ;)
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snafu
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Ich sehe das mit dem Zufall vom sprachlichen Standpunkt aus: Die Bezeichnung als Zufall beschreibt ein Ereignis oder eine Gegebenheit, die sich nicht logisch erklären lässt. Auch ein Überraschungsmoment - also etwas Unerwartetes - kann man Zufall nennen. Es ist daher also eine rein subjektive Angelegenheit. Was sich für A als Zufall darstellt, muss nicht zwingend auch für B ein Zufall sein. Auch kann sich aus dem Zufall nachträglich etwas Erklärbares ergeben. Dann ist es kein Zufall mehr, aber es hatte bis zur Auflösung trotzdem seine Berechtigung, dass man Zufall dazu gesagt hatte.

In Bezug auf random() ist es halt ähnlich wie mit einer KI, die ein Bild malt: Das Ergebnis ist zufällig, da man vorher nicht weiß, was heraus kommt. Das Zustandekommen selbst ist aber anhand des Algorithmus erklärbar. Trotzdem greift hier der oben erwähnte Aspekt des Unerwarteten und somit (gemäß dieser Definition) auch die Benennung als Zufall.
haeuslermartin
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die Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit der Spezies Mensch sind durch die biologische Konditionierung begrenzt. Innerhalb dieser Grenzen wird es stets neue Erkenntnisse geben, die jedoch auch stets rekursiv sind. Das zu erkennen hat nichts mit Esoterik zu tun. Entitäten, die ausserhalb dieser Begrenzung liegen, werden uns nie zugänglich sein. Sie deswegen einfach zu leugnen, ist das Niveau derer, die sagen: "ich glaub nur, was ich sehe" .... ernsthaften Wissenschaftlern sind ihre Grenzen bewußt.
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