Spaß an der Materie.derdon hat geschrieben:Jetzt machst du mir Angst. Auf unserer Schule wird gar kein Informatik unterrichtet und ich plane trotzdem, es zu studieren. Was hast du denn so elementares gelernt?
Programmieren an Schulen
So einen Kurs gibt es bei uns an der Schule auch, ist allerdings eher der Hauptgrund dafür dass in der 11 kein Informatik Kurs Zustande kommt.Panke hat geschrieben:Ich möchte das hier mal dick unterstreichen. Wenn ich nicht in der 9/10. Klasse im Differenzierungskurs Informatik/Mathematik super Unterricht genossen hätte, studierte ich heute keine Informatik.
Den Fall kenne ich auch. Dass es dann keinen Kurs in der 11 gibt, liegt in dem mir bekannten Fall aber nicht daran, dass die Qualität des vorangegangenen Unterrichts schlecht war, sondern dass es den meisten zu anspruchsvoll war und sie die Vorstellung, Informatik wäre sowas wie Internet surfen und Präsentationen zusammenbasteln schnell begraben mussten. Die paar, die danach noch wollen, reichen dann nicht mehr für eine Kursbildung.DasIch hat geschrieben:So einen Kurs gibt es bei uns an der Schule auch, ist allerdings eher der Hauptgrund dafür dass in der 11 kein Informatik Kurs Zustande kommt.
Mir gehts genauso, allerdings (ich war ab und an bei den Infromatikern im Unterricht) was die Informatikier bisher gelernt haben ist wirklich einfach, ein bisschen MySQL (mit Microsoft Access), Excel und Word! allerdings wirds problematisch wenn sie dieses Jahr Java lernen, da müsste ich dann noch wirklich was aufhohlen, allerdings bezweifle ich das!derdon hat geschrieben:Jetzt machst du mir Angst. Auf unserer Schule wird gar kein Informatik unterrichtet und ich plane trotzdem, es zu studieren. Was hast du denn so elementares gelernt?
Das was ich Informatikunterricht bis zur 8. hatte war ein Witz! Wir durften in eine Präsentation bilder setzten und Text schreiben, WOW, und das bei einer Laptopklasse (ab 7. Jahrgangsstufe)
Das stimmt wohl!lunar hat geschrieben:Du machst es Dir aber sehr einfach. Hast Du wirklich nicht weiter gedacht?Dav1d hat geschrieben://Edit: Fazit: der Lehrplan ist Schuld, sowie unqualifizierte Lehrer!
the more they change the more they stay the same
Also wenn Informatikunterricht auf ein Studium vorbereiten soll, und nicht nur die Kids zum Programmieren und Interesse an der Materie anregen soll, dann darf's auch nicht zu "kuschelig" werden. Dann sind die meisten in der Uni nämlich über den hohen Mathematikanteil überrascht. Falsche Vorstellungen über das Informatikstudium ist mit einer der wichtigsten Gründe für Studienabbrüche. Ist halt nicht nur hacken, sondern auch Mathe und Theorie.
@sma: Ich denke `functools.partial()` kann man anhand von ein paar Beispielen den Schülern schon näherbringen. Aber auch Closures, zumindest informell, als Funktionen die Funktionen erzeugen, und dabei ihren lokalen Namensraum "mitgeben".
Und vielleicht mit einem Übergang zu der OOP-Variante:
@sma: Ich denke `functools.partial()` kann man anhand von ein paar Beispielen den Schülern schon näherbringen. Aber auch Closures, zumindest informell, als Funktionen die Funktionen erzeugen, und dabei ihren lokalen Namensraum "mitgeben".
Code: Alles auswählen
def make_set_field(no):
def set_field():
print no
return set_field
Code: Alles auswählen
class SetFieldFunc(object):
def __init__(self, no):
self.no = no
def __call__(self):
print self.no
Ich verstehe, was Du sagen möchtest. Aber versuche das mal aus Sicht von Lehrern zu sehen und denke im Lauf der Jahre über das "zu wenig" nach. Da relativieren sich Ansprüche ganz von alleineDasIch hat geschrieben:Es ist ja nicht so als ob dass nicht sowieso schon ein kleiner Teil der Lehrer machen. Gerade bei Zinsrechnung, quadratischen Funktionen oder für Testergebnisse z.B. bei Bewegungen kann man dass gut unterbringen aber dass passiert noch zu wenig.

Von meinem Informatiklehrer weiß ich, dass von ca. 16 Schülern, die Informatik als Wahlpflichtfach in der 9. Klasse wählen, am Ende nicht mehr als 5 übrig bleiben. (Momentan sind 3 Schüler im Kurs der 11. Klasse)DasIch hat geschrieben:So einen Kurs gibt es bei uns an der Schule auch, ist allerdings eher der Hauptgrund dafür dass in der 11 kein Informatik Kurs Zustande kommt.Panke hat geschrieben:Ich möchte das hier mal dick unterstreichen. Wenn ich nicht in der 9/10. Klasse im Differenzierungskurs Informatik/Mathematik super Unterricht genossen hätte, studierte ich heute keine Informatik.
Die Vorstellungen vom Informatikunterricht schwanken einfach extrem !
Da ist das kein Wunder.
Und das ist eben kein Einzelfall. Der Aspekt "Mathematik" (von BlackJack angesprochen) entfaltet da seine für viele abschreckende Wirkung. Mit der Qualität des Informatikunterrichts oder des -Lehrers hat das nicht unbedingt etwas zu tun.Pascal hat geschrieben:Von meinem Informatiklehrer weiß ich, dass von ca. 16 Schülern, die Informatik als Wahlpflichtfach in der 9. Klasse wählen, am Ende nicht mehr als 5 übrig bleiben.
Eigentlich dürfte Mathematik in der Schule kein großartiger Grund sein, Informatik nicht zu wählen. Es finden sich schließlich auch immer Mathe/Physik/Chemie-LKs. Da dürfte es wegen Mathematik kein Problem mit wen. einen Grundkurs geben.
Ich habe damals in der 11. zum zweiten Halbjahr Informatik abgewählt, weil der Unterricht so schlecht war.
Ich glaube ja, dass Informatik an der Schule - wenigstens an meiner alten Lehranstalt - das Problem hat, weder vernünftiger Fisch noch vernüftiges Fleisch zu sein. Wenn man nur Office-Trallalla macht, kommen zwar alle halbwegs mit, aber die Schüler, die Potenzial in dem Fach mitbringen, drehen Däumchen. Genauso wenn man in so einem Schneckentempo vorwärts eilt, dass nach 4 Monaten immer noch keiner das Gefühl irgendwann irgendwie mal was brauchbares gelernt zu haben.
Ich habe damals in der 11. zum zweiten Halbjahr Informatik abgewählt, weil der Unterricht so schlecht war.
Ich sag nur Füße hoch; das Niveau will durch!Und das ist ein Computer, zu einem Computer gehört natürlich auch ein Bildschirm und eine Maus und deswegen schreiben wir in Delpi ...
Ich glaube ja, dass Informatik an der Schule - wenigstens an meiner alten Lehranstalt - das Problem hat, weder vernünftiger Fisch noch vernüftiges Fleisch zu sein. Wenn man nur Office-Trallalla macht, kommen zwar alle halbwegs mit, aber die Schüler, die Potenzial in dem Fach mitbringen, drehen Däumchen. Genauso wenn man in so einem Schneckentempo vorwärts eilt, dass nach 4 Monaten immer noch keiner das Gefühl irgendwann irgendwie mal was brauchbares gelernt zu haben.
@panke: Nun, bei Mathematik, Chemie und Physik wissen die Schüler mehr oder weniger, was auf sie zukommt. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Erwartungen und den tatsächlichen Lehrinhalten, aber doch in relativ engen Grenzen. Bei Informatik dagegen ist diese Diskrepanz imho wesentlich größer, da der hohe Anteil an (mathematischer) Theorie nicht kommuniziert wird, nicht in den Medien und in der Regel auch nicht in der Schule. Viele sehen im Fach Informatik eben keine Wissenschaft, sondern eben eine Art "Computerunterricht".
In der Leistungsdiskrepanz zwischen einzelnen Schülern innerhalb eines Fachs sehe ich dagegen kein spezifisches Phänomen des Informatik-Unterrichts. Unter diesem Problem leidet jedes Fach in mehr oder minder großem Umfang.
In der Leistungsdiskrepanz zwischen einzelnen Schülern innerhalb eines Fachs sehe ich dagegen kein spezifisches Phänomen des Informatik-Unterrichts. Unter diesem Problem leidet jedes Fach in mehr oder minder großem Umfang.
Ich nehme an, "Informatik" bezieht sich hier mehr auf das Studienfach als auf das schulische Unterrichtsfach, aber für letzteres gilt das auch.lunar hat geschrieben:Bei Informatik dagegen ist diese Diskrepanz imho wesentlich größer, da der hohe Anteil an (mathematischer) Theorie nicht kommuniziert wird, nicht in den Medien und in der Regel auch nicht in der Schule.
Vielfach wird Informatik in der Sekundarstufe I als Wahlpflichtfach angeboten; im Vorfeld der Wahlen gibt es Informationsveranstaltungen für Eltern und Schüler, wo die wählbaren Fächer vorgestellt werden. Und da befinden sich die Informatiklehrer ein wenig in der Zwickmühle: Sagt man zu deutlich, dass Informatik ohne mathematisch-analytisches Denkvermögen keine gute Wahl ist, dann riskiert man, dass mittelfristig so wenige Schüler Informatik wählen, dass die Existenz des Faches gefährdet ist (Informatik ist ja kein Pflichtfach) - das will der Informatiklehrer in der Regel nicht. Macht es man es nicht ausreichend deutlich, dann landen Schüler im Kurs, die sich mit der Informatik, speziell dem Programmierunterricht herumquälen, weil ihnen diese Art des Denkens nicht liegt.
In der Tat.lunar hat geschrieben:In der Leistungsdiskrepanz zwischen einzelnen Schülern innerhalb eines Fachs sehe ich dagegen kein spezifisches Phänomen des Informatik-Unterrichts. Unter diesem Problem leidet jedes Fach in mehr oder minder großem Umfang.
Das mag ein Grund für den Abbruch derjenigen sein, die mit Mathematik auf dem Kriegsfuß stehen, natürlich. Aber wie sieht es mit denen aus, die auch einen Mathe/Chemie/Physik-LK wählen würden oder wenigstens im Mathe-GK erfolgreich sind? Warum haben die kein Bock auf Informatik? Dabei müsste das doch - das technisch interessierte - Zielpublikum sein?Nun, bei Mathematik, Chemie und Physik wissen die Schüler mehr oder weniger, was auf sie zukommt. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Erwartungen und den tatsächlichen Lehrinhalten, aber doch in relativ engen Grenzen.
Außerdem: Wieviel Mathe braucht ein Informatikunterricht auf GK Niveau? Ich glaube nicht übermäßig erschreckend viel. Jedenfalls nicht mehr als Physik-GK oder Chemie-GK.
Da stimme ich Dir zu. Mein Punkt ist da vielleicht nicht klar rübergekommen: Wenn man Schüler für Informatik begeistern will, muss Fleisch an den Knochen. Man muss auch was lernen. Wenn ich an den Informatikunterricht ab der 11. Klasse von mir zurückdenke und das auf Physik übertragen würde, sehe das so aus: Ein halbes Jahr lang unelastische Stöße oder "Wie lange braucht ein Schiff bei konstanter Geschwindigkeit um von A nach B zu kommen, wenn A und B x km auseinander liegen?". Da vergrault man halt jeden mit.In der Leistungsdiskrepanz zwischen einzelnen Schülern innerhalb eines Fachs sehe ich dagegen kein spezifisches Phänomen des Informatik-Unterrichts. Unter diesem Problem leidet jedes Fach in mehr oder minder großem Umfang.
Informatik auf Lehramt ausbilden und hoffen, dass sich irgendwann unter den Pädagogen ein Erfahrungsschatz ähnlich zu anderen Fächern aufbaut?numerix hat geschrieben:Das mag sein. Aber wie soll man es ändern?SchneiderWeisse hat geschrieben:Allerdings denke ich nicht, dass ausreichend qualifiziertes Fachpersonal für einen LK Informatik an den Schulen vorhanden ist.
Informatik wird auf Lehramt ausgebildet, es macht nur kaum jemand und von denen die es tun kommt auch wieder nur ein Bruchteil bei den Schulen an.Panke hat geschrieben:Informatik auf Lehramt ausbilden und hoffen, dass sich irgendwann unter den Pädagogen ein Erfahrungsschatz ähnlich zu anderen Fächern aufbaut?
Ich bin auch der Meinung, dass im Informatikunterricht Programmieren und die Mathematik nur spielerisch/rudimentär erlernt werden kann, dafür ist es einfach zu kompliziert und es stehen zu wenig Unterrichtsstunden zu Verfügung. Im Physik oder Chemie LK wird man ja auch nur vorbereitet und nicht voll ausgebildet - man sollte einfach nicht zu viel davon erwarten... Wen's wirklich interessiert, der wird das zu Hause selbst lernen - genau wie bei den anderen Fächern auch. Zumindest war das bei mir so.
Ich weiß nicht, ob man das jetzt schon bewerten kann. Schließlich ist Informatik im Verhältnis zu "klassischen" technischen und naturwissenschaftlichen Fächern recht jung. In Bayern beispielsweise ist rudimentärer Informatikunterricht erst seit ein paar Jahren verpflichtend. Entsprechend gering war vorher der Bedarf an qualifizierten Informatiklehren und somit auch an Studienplätzen für Informatik Lehramt.
Ansonsten hat das möglicherweise damit zu tun, dass die aktuelle Studienordnung zu einer frühen Entscheidung zwingt. Lehramt ist kein Seitenzweig der Informatik, sondern ein eigenes, paralleles Studium. Man muss sich man Beginn des Studiums für Lehramt entscheiden. Eine solch frühe Festlegung verlangt schon eine gewissen persönlich Begeisterung für das Unterrichten. Außerdem gibt es bestimmt auch allgemeinere Berührungsängste mit dem Lehrerberuf, es gab Zeiten, da hätte ich meine eigene Klasse nicht unterrichten wollen
Das ist allerdings auch alles nicht spezifisch für die Informatik.
Ansonsten hat das möglicherweise damit zu tun, dass die aktuelle Studienordnung zu einer frühen Entscheidung zwingt. Lehramt ist kein Seitenzweig der Informatik, sondern ein eigenes, paralleles Studium. Man muss sich man Beginn des Studiums für Lehramt entscheiden. Eine solch frühe Festlegung verlangt schon eine gewissen persönlich Begeisterung für das Unterrichten. Außerdem gibt es bestimmt auch allgemeinere Berührungsängste mit dem Lehrerberuf, es gab Zeiten, da hätte ich meine eigene Klasse nicht unterrichten wollen

Das ist allerdings auch alles nicht spezifisch für die Informatik.