Google für (Python) Websites hosting

Alles, was nicht direkt mit Python-Problemen zu tun hat. Dies ist auch der perfekte Platz für Jobangebote.
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Sr4l
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http://www.heise.de/newsticker/Google-oeffnet-seine-Server-fuer-Entwickler--/meldung/106176/from/rss09 hat geschrieben: Google macht seine Server-Infrastruktur mit einem neuen Dienst namens App Engine externen Entwicklern zugänglich. Programmierer können zukünftig Googles Infrastruktur nutzen, um dort eigene Applikationen zu hosten. Dabei muss sich der Entwickler nicht um Skalierung und Load Balancing seiner Anwendungen kümmern, das soll die App Engine automatisch übernehmen.
Nach der Arbeit guck ich mir das genau an.

http://code.google.com/appengine/

Die 10 000 Testaccounts sind schon weg :-(

*edit* quote tag gefixt ;-)
Zuletzt geändert von Sr4l am Dienstag 8. April 2008, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
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jens
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Auch nett, man kann django benutzten: http://code.google.com/appengine/articles/django.html

Allerdings muß man wohl ein paar Anpassungen an der django App vornehmen...

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BlackJack

Big Brother ick hör Dir trapsen…

Wer (er)hält denn die Rechte an den Anwendungen und Daten die da dann so durch laufen? Und will man das wirklich der Datenkrake schlechthin anvertrauen?
Leonidas
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BlackJack hat geschrieben: Und will man das wirklich der Datenkrake schlechthin anvertrauen?
Hmm, hmm. Wobei man auch zugeben muss, dass Amazon mit EC2 und S3 auch recht gut dabei ist. Ich habe die Ankündigung schon vor einigen Stunden gesehen, vielleicht wäre da sogar ein Account drin gewesen, aber mir ist eingefallen dass ich sowas zu überhaupt nichts brauchen könnte :D

Andererseits ist so ein Google oder Amazon-Setup von den Kosten sicher wesentlich flexibler als andere Hoster das bieten können. Wenn man bedenkt, dass es Peak-Zeiten gibt, wo Server auf einen hohen Load kommen und am gleichen Tag irgendwo bei 0.05 dümpeln, dann ist es selbst aus okologischer Sicht schlauer ein mitskalierendes System zu nutzen.

Ich selbst habe hingegen eine Hetzner-Kiste zur Verfügung, die immer konstant viel Energie verheizt, da Xen und Grün nicht zusammenpassen. Dafür kann ich selbst entscheiden was mit den Daten ist.

P.S.: Gibts eine Scroogle-Version die eigentlich nicht so fürchterlich hässlich aussieht und mehr Google-Funktionalität bietet?
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Sr4l
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BlackJack hat geschrieben:Wer (er)hält denn die Rechte an den Anwendungen und Daten die da dann so durch laufen? ....
Das habe ich mich auch sofort gefragt, noch während ich die News auf heise gelesen habe.

Habe folgendes gefunden:
http://code.google.com/appengine/terms.html hat geschrieben:8.1. Google claims no ownership or control over any Content or Application. You retain copyright and any other rights you already hold in the Content and/or Application, and you are responsible for protecting those rights, as appropriate.
http://code.google.com/appengine/terms.html hat geschrieben:5.2. Google reserves the right (but shall have no obligation) to pre-screen, review, flag, filter, modify, refuse or remove any or all Content from the Service
Aber auch:
http://code.google.com/appengine/terms.html hat geschrieben:4.2. Google may change its fees and payment policies for the Service with ninety (90) days prior notice.
Technisch scheint es (sehr) gut zu sein.

Temaplte Engines:
"There are many templating systems for Python: EZT, Cheetah, ClearSilver, Quixote, and Django are just a few. You can use your template engine of choice by bundling it with your application code."


Frameworks:
"Google App Engine supports any framework written in pure Python that speaks CGI (and any WSGI-compliant framework using a CGI adaptor), including Django, CherryPy, Pylons, and web.py. You can bundle a framework of your choosing with your application code by copying its code into your application directory."
Und noch googles eigenes webapp.

Datenbanken:
GQL :roll: (ich werde es mir trotzdem anschauen)

Die Frage ist ob und wenn ja, wie stark man vorhandenen Python Code anpassen muß. Ich werde das jetzt gleich mal testen und mir das SDK downloaden.
sma
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Ich finde Googles Angebot sehr interessant. Einen Testaccount habe ich leider auch nicht mehr abgekommen, aber man kann ja zumindest mit dem SDK herumspielen.

Die AppEngine wird Python (zumindest eine Zeit lang) deutlich mehr Aufmerksamkeit bringen, was ich sehr positiv bewerte. In Google-typischerweise wird hier (zunächst?) eine Dienstleistung verschenkt, die bislang bezahlt werden musste. Das wird den Markt verändern.

Es scheint mir auch eine ideale Ergänzung zu Google Apps, einem Service, den ich zumindest bislang gar nicht auf dem Radar hatte. Das webbasierte Office wird damit jedoch immer praktikabler.

Google verspricht, das sie das Erstellen einer Webanwendung mit der AppEngine auf das Schreiben der Software beschränkt. Das klingt vielversprechend. Ich fand den schwächsten und umständlichsten Teil bei der Arbeit mit Django, das Ding irgendwie unter Linux zu betreiben. Vieleicht, weil dies definitiv nicht meiner Kernkompetenz entspricht. Ich glaube daher, wir werden in Zukunft viele neue Webanwendungen sehen, viele neue Ideen und Startups. Technisch wird es immer einfacher. Natürlich wird da auch viel Müll dabei sein, aber ist die Menge nur groß genug, gibt es auch viele "Perlen".

Weiterhin ist spannend zu sehen, dass auch Google nach Amazon auf eine nicht-relationale Datenbank setzt. Ist dies die Zukunft der Datenspeicherung für typische webbasierte Informationssysteme? Oder war es eine bewusste Entscheidung, es klassischen Datenbank-Anwendungen nicht zu einfach zu machen, den Service nutzen zu können, und so Raum für Neues zu schaffen?

Ich glaube, ich werde meine Idee, so ein einfaches "ich erobere mehr Planeten im Weltraum als meine Gegner"-Strategiespiel nochmal aufgreifen. Eine relationale Datenbank als Grundlage für das Datenmodell des Spiels war extrem umständlich. Möglicherweise ist der Property-basierte Datestore da besser geeignet.

Stefan
Leonidas
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sma hat geschrieben:Weiterhin ist spannend zu sehen, dass auch Google nach Amazon auf eine nicht-relationale Datenbank setzt.
Womit aber Djangos Hauptpluspunkt, der Admin nicht mehr funktioniert.
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BlackJack

Bei Google Apps ging eine Mail bei uns über den Institutsverteiler, die dringend angeraten hat, sich mit den Bedingungen auseinander zu setzen. Ich glaube die Fussangel war, dass man zwar grundsätzlich die Rechte behält, Google aber zum Beispiel nicht-exklusive Verwertungsrechte einräumt. Etwas was man bei laufenden Forschungs- oder Diplomarbeiten vielleicht nicht unbedingt haben möchte.

Und natürlich ist da bei mir auch immer noch ein wenig die Paranoia, dass die ja auch Auswertungen auf den Daten machen können, ohne die Nutzer darüber zu informieren.
sma
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Ich glaube zwar nicht, dass Google lieb und nett (und nicht böse) ist (und teile ein bisschen die Paranoia), aber man muss bei den Verwertungsrechten in deren Lizenzen auch berücksichtigen, dass das von US-Amerikanern für deren Markt geschrieben wird und da schon für das bloße Anzeigen ein Verwertungsrecht benötigt wird, damit die sich da nicht alle gegenseitig in Grund und Boden verklagen.

Ähnlich wie Adobe, die bei Photoshop Express auch eine Lizenz formuliert hatten, die vielleicht rechtlich gesehen wasserdicht war, aber zu Empörung und Verwirrung bei "normalen" Anwendern geführt hat. Etwas, was sich die Rechtsanwälte offenbar nicht vorstellen können. Ein Armutszeugnis.

Genaueres kann ich zu Google Apps nicht sagen, weil ich die Lizenzbedingung nicht kenne. Das Wort "Verwertung" kommt da aber nicht vor. Und Absatz 3, den in es um den Content geht, wirkt beim ersten Überfliegen nicht auffällig. Aber IANAL.

Zum Thema, dass der ORM von Django nicht funktioniert und damit auch das Admin UI nicht: Hier ist glaube ich ein großer Vorteil, dass dieser so primitiv ist. Es sollte nicht so schwer sein, hier einen Adapter für den Google Datastore zu schreiben und dann hat man auch wieder das Admin UI. Allerdings hat wohl auch Google selbst schon ein vergleichbares, wenn auch nicht so schickes und anpassbares, UI für den Datastore.

Letztlich ist aber Django-Support eher da um Aufmerksamkeit zu erzielen. Alles, was auf WSGI oder CGI basiert, kann da ablaufen. Google liefert ja ein eigenes Mini-Rahmenwerk namens "webapp" mit. Problem bei anderen Template-Systemen als Django ist aber wohl, dass man nicht auf den Compiler und den AST zugreifen kann - etwas das Mako und Genshi benötigen. Vielleicht bessert Google hier ja noch nach.

Stefan
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BlackJack hat geschrieben:Bei Google Apps ging eine Mail bei uns über den Institutsverteiler, die dringend angeraten hat, sich mit den Bedingungen auseinander zu setzen. Ich glaube die Fussangel war, dass man zwar grundsätzlich die Rechte behält, Google aber zum Beispiel nicht-exklusive Verwertungsrechte einräumt. Etwas was man bei laufenden Forschungs- oder Diplomarbeiten vielleicht nicht unbedingt haben möchte.
Ich hab' die Mail noch mal rausgekramt. Ausgehend von deiner HP gehe ich einfach mal davon aus, dass du den FU-Verteiler meinst.

Dort wird auf Ziffer 11.1, Satz 2 hingewiesen: Servicebedingungen.
sma
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Google erklärt diese Klausel als "Wir verlangen von Ihnen, dass Sie uns für die von Ihnen eingestellten Inhalte eine Lizenz gewähren, damit wir sie hosten und, falls von Ihnen gewünscht, an Dritte weitergeben können." und das ist soweit ja auch okay. Da personenbezogene Daten geschützt werden (müssen), schreibe man einfach seine email-Adresse in alle Dokumente (z.B. Emails) und mache sie damit zu personenbezogenen Daten und dann greift auch nicht mehr die Lesart, dass Google die eigene Diplomarbeit an dritte verkaufen könnte. Was doch wohl mit 11.2 gemeint ist, ist dass ein von Google beauftragter Service-Provider auch das selbe Recht wie Google braucht, die Homepage, das Video, den Kalender, das Dokument anzuzeigen.

Stefan
BlackJack

Das "falls von Ihnen gewünscht" lese ich da nicht. Eher das man bei bestimmten Sachen sagen kann, dass man es nicht wünscht. Wobei dass dann in den Bedingungen von den Services näher geregelt wird. Kann also auch sein dass man es nicht untersagen kann.

Dieses nicht-exklusive Veröffentlichungsrecht kann zum Beispiel die Veröffentlichung in Fachzeitschriften oder als Buch verhindern, weil die Verlage dieses Recht in der Regel exklusiv haben wollen. Das sollte man sich also vorher überlegen und abklären.
mitsuhiko
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Sr4l hat geschrieben:Die 10 000 Testaccounts sind schon weg :-(
Da ist gut wenn man von Leuten bei Google noch einen bekommen hat ;-)

Da momentan bei den ganzen Template Engine Entwicklern so irgendwie die "OMG kein parser/compiler/_ast" Panik ausgebrochen ist, bin ich richtig happy mit Jinja einen eigenen Parser geschrieben zu haben :-)
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Masaru
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*kopfkratz* :?:
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Sr4l
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mitsuhiko hat geschrieben:
Sr4l hat geschrieben:Die 10 000 Testaccounts sind schon weg :-(
Da ist gut wenn man von Leuten bei Google noch einen bekommen hat ;-)

Da momentan bei den ganzen Template Engine Entwicklern so irgendwie die "OMG kein parser/compiler/_ast" Panik ausgebrochen ist, bin ich richtig happy mit Jinja einen eigenen Parser geschrieben zu haben :-)
Eigentlich würde ich nur einmal gerne einen Belastungstest machen.
Hat man Googles Rechnenpower zur Verfügung? Geht das System bei 100 Leuten in die Knie? Das habe ich mich mal so gefragt.

Jinja ist Python 3 ready? Gibt es dafür schon ein Logo alias "Python3 Premium Ready"? ;-)
mitsuhiko
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Sr4l hat geschrieben:Eigentlich würde ich nur einmal gerne einen Belastungstest machen.
Hat man Googles Rechnenpower zur Verfügung? Geht das System bei 100 Leuten in die Knie? Das habe ich mich mal so gefragt.
Du hast quotas.
Jinja ist Python 3 ready? Gibt es dafür schon ein Logo alias "Python3 Premium Ready"? ;-)
Ich hab lokal einen Python 3 Branch, aber weil Python 3 noch nicht ready ist heißt das nicht so viel.
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Sr4l
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mitsuhiko hat geschrieben:
Sr4l hat geschrieben:Eigentlich würde ich nur einmal gerne einen Belastungstest machen.
Hat man Googles Rechnenpower zur Verfügung? Geht das System bei 100 Leuten in die Knie? Das habe ich mich mal so gefragt.
Du hast quotas.
Aber nur die 5GB Speicher und 5Millionen Pageviews pro Monat?
Leonidas
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Sr4l hat geschrieben:Aber nur die 5GB Speicher und 5Millionen Pageviews pro Monat?
Naja, fur lau ist es dennoch ein akzeptables Limit.
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BlackJack hat geschrieben:Das "falls von Ihnen gewünscht" lese ich da nicht.
Mein Zitat stammte aus Google eigener Erklärung (für normale Menschen) ihrer Lizenzbedingungen. Da steht es eben so. Nun könnte man natürlich unterstellen, dass sie dich damit in falsche Sicherheit wiegen wollen und ihre eigenen Lizenzbedingungen absichtlich falsch erklären, aber das glaube ich erstmal nicht.
BlackJack hat geschrieben:Dieses nicht-exklusive Veröffentlichungsrecht kann zum Beispiel die Veröffentlichung in Fachzeitschriften oder als Buch verhindern, weil die Verlage dieses Recht in der Regel exklusiv haben wollen.
Das hat doch nichts mit Google zu tun. Wenn du beispielsweise in deinem Blog - egal wo der hostet wird oder mit welcher Software er betrieben wird, einen Artikel veröffentlichst - oder sagen wir, in diesem Forum etwas wertvolles schreibst - und das dann an eine Zeitschrift verkaufen willst, die es exklusiv haben will, dann ist dir das bereits nicht mehr möglich, denn du hast (zwangsläufig) dem Betreiber des Blog/Forums was auch immer ein nicht exklusives Veröffentlichungsrecht eingeräumt. Es deswegen im Vorfeld abzuklären ist aber nie verkehrt...

Stefan
BlackJack

Wenn ich in einem Blog einen Artikel veröffentliche, dann habe ich den ja öffentlich gemacht. Wenn Google ein Dokument veröffentlicht, das ich nur selbst bearbeite oder maximal der Arbeitsgruppe freigegeben habe, ist das ja noch einmal etwas anderes.
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