Leonidas hat geschrieben:Gerold, es gibt durchaus Tools um GUIs zu erstellen, sowohl wxPython als auch PyGTK haben ihre Datenformate dafür
Hallo Leonidas!
Ich arbeite gerne mit Vererbung. Ich erstelle z.B. ein Panel mit den wichtigsten Dingen und verwende dieses Panel als Basis für die verschiedensten, anderen Widgets. Das ist nur *ein* Beispiel. Das mache ich auch mit Frames und anderen Containern. Das ist genau das, was mir bei Visual Basic 6 so gefehlt hat und was mir beim Programmieren von GUIs mit wxPython so viel Spaß macht. Ich kann die Objekte von einem Container in einen anderen Container hin und her reichen, wie es mit gefällt.
Leider ist diese Art der Wiederverwendung von Objekten mit externen GUI-Beschreibungsdateien nicht so durchschaubar wie gewünscht.
Weiters muss man auf Codevervollständigung verzichten, wenn man externe GUI-Beschreibungsdateien verwendet. Man könnte das bei WingIDE umgehen, wenn man jedes Widget im Quellcode mit ``assert isinstance(...)`` bekannt macht. Aber das ist alles umständlicher als die GUI, wie so schön in "wxPython in Action" beschrieben, im Programm aufzubauen.
Früher, als unerfahrener Programmierer, habe ich mir von Anderen öfter mal etwas einreden lassen, was ich mir später umständlich wieder abgewöhnen musste -- damit die Programme termingerecht fertig werden. Heute habe ich genug Quellcode und Erfahrung auf Lager, um abschätzen zu können, ob es ein Programm verkompliziert oder nicht, wenn ich es aufteile. Wenn ich merke, dass ein Programm durch Aufteilen einfacher wird, dann mache ich das. Wenn ich das Gefühl habe, dass das nicht der Fall ist, dann mache ich es nicht.
Die Entscheidung, ob ich ein Programm aufteile, liegt bei meinem Bauchgefühl und ich bin nicht gewillt, mir von irgendjemandem irgend eine fixe Zeilenzahl einreden zu lassen. Und wenn ich es schaffe, ein Programm mit 20.000 Zeilen (übertrieben) in einer Datei übersichtlich zu halten, dann mache ich das auch.
Nur weil es hier Leute gibt, die nur mit Editoren arbeiten und nicht per Mausklick von einer Funktion in die Nächste oder in eine andere Klasse springen können und im Code keine Breakpoints oder Bookmarks setzen können, muss ich mich ja nicht auf diese Ebene begeben.
Ich arbeite mit Tools, die mir das Programmieren leichter machen und ohne die ich wahrscheinlich keinen Spaß am Programmieren hätte und mit diesen Tools fühlen sich Fleckerlteppich-Programme nicht so gut an, wie ein paar tausend Zeilen gut strukturierter Code.
NUR auf Basis einer Zeilenanzahl zu urteilen, ob ein Programm umstrukturiert werden soll oder nicht? Es wird immer verschiedene Meinungen dazu geben.
lg
Gerold
PS: Na super, das ist heute schon das zweite Forum, in dem ich meine (abweichende) Meinung verteidigen muss.