Programmieren lernen !

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ewaldo
User
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 20:53
Wohnort: Wolfsberg/Österreich

Hallo !
Möchte mich in diesem Forum vorstellen und vorerst alle recht herzlich begrüßen.

Wenn ich mich kurz vorstellen darf: Mein Name ist Ewald Rass, ich
wohne in Wolfsberg/Kärnten/Österreich. Ich bin 47 Jahre alt und
durch einen Verkehrsunfall ca. 30 Jahre querschnittgelähmt. 22
Jahre war ich bei der Telekom Austria beschäftigt und bin mit 43
Jahren, wegen betrieblich Turbolenzen und privaten Gründen in
Pension gegangen (zu früh??). Beruflich war ich im EDV und
Maintenance Bereich der digitalen Wählämter tätig, und verfüge
daher über fundierte Anwendungskentnisse im BS MS bzw Office sowie
über sämtliche Hard und Software Bereiche. Dass einzige wozu ich
keinen Zugang hatte, war das Programmieren. Da ich jetzt viel Zeit
habe, möchte ich unbedingt programmieren lernen.

Seit ca. einem Jahr lasse ich mich von Informationen überschwemmen mit welcher Programmiersprache man wohl beginnen soll. Wie das endet brauch ich hier wohl nicht näher zu erklären. Die einen meinen man soll mit C/C++ beginnen, die anderen glauben das Java geeigneter wäre, die nächsten brechen für PHP eine Lanze und das ganze würde sich endlos fortsetzen lassen. Fazit daraus: Ich habe mir dutzende Bücher angeschafft, aber trotzdem noch nie den richtigen Weg gefunden. Ich möchte zu der ganzen Problematik natürlich hinzufügen, ich weiss mittlerweile, dass Sprachen nur Werkzeuge sind und jede in den jeweiligen Einsatzbereichen ihre Berechtigung hat. Was mir am Herzen liegt ist aber, ich möchte vorerst nur einmal eine Sprache erlernen und verstehen. Meine weiteren Interessen würden in Zukunft im Web und Datenbankbereich liegen. Irgend jemand hat mir einmal geraten, ich solls doch mal mit Python versuchen und das ist auch der Grund warum ich mich an euer Forum wende. Was ich eigentlich von euch wissen möchte, wäre Python wirklich eine Alternative zu den Hochsprachen (C++, C#, Java) fundiert programmieren zu lernen, wenn ja, dann räum ich alles andere beiseite und stürtze mich auf Python, ein gutes Buch habe ich mir küzlich besorgt. Ich hoffe, das ihr mir ein paar motivierende Antworten geben könnt und bedanke mich im voraus für eure Unterstützung.

Mit lieben Grüßen
ewaldo
prof_weirdo
User
Beiträge: 38
Registriert: Donnerstag 2. Februar 2006, 11:27
Wohnort: Bei Osnabrück

Hi.

Also um ers mal kurz zu machen...
Spontan fallen mir zu Python erstmal folgende positive Dinge ein:

1. es ist relativ leicht zu erlernen (ist durchschaubar, sehr gut lesbar, wenige der Stolperfallen die mich bei C++ so abgeschreckt haben. Damit viel weniger frustrierend).
2. es ist kostenlos
3. man kann ziemlich schnell relevante Programme schreiben.
4. man kann so ziemlich alles damit machen was man will.
5. es ist portabel.
6. es lehrt recht einfach den Einsatz der objektorientierten Programmierung.
7. es macht Spass
8. es hat eine (meiner Ansicht nach) sympathische Gemeinde.

So. Das war mein kleiner Brainstorm zum Thema.
Y0Gi
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Beiträge: 1454
Registriert: Freitag 22. September 2006, 23:05
Wohnort: ja

Hallo und willkommen im Forum!

Ich persönlich habe bereits mit zahlreichen Sprachen Bekanntschaft gemacht. Gerade (aber keinesfalls nur) für Programmiereinsteiger halte ich Python für eine sehr gute Wahl. Sehr viele Punkte (z.B. Wegfall von fehlerträchtiger Fleißarbeit wie Speicherzuteilung, keine statisch typisierten Variablen, kein explizites Kompilieren und Linken für jeden Programmtest) machen die Arbeit mit Python sehr effektiv und helfen, das eigentliche Problem darstellen und lösen zu können. Durch andere Programmiersprachen lernt man Dinge, die von Vorteil sein können, etwa tieferes Verständnis von bestimmten Vorgängen, die von Python abstrahiert werden. Für viele Anwendungen kommt man heutzutage aber auch ohne aus, daher halte ich ein Grundverständnis von C/C++ oder Java für durchaus sinnvoll, aber für die praktische Arbeit und das Lernen nicht die beste Wahl, sofern nicht stichhaltige Gründe dafür sprechen (etwa Projektbedingungen, bestehende Systeme, hohe Performance o.ä.). Und last but not least hat mir persönlich das Programmieren mit Python den Spaß gebracht, den ich zuletzt bei Java oder PHP nicht nur verloren, sondern darüber hinaus auch nie gehabt hatte.
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Masaru
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Beiträge: 425
Registriert: Mittwoch 4. August 2004, 22:17

Auch von mir ein herzliches Hallo :D

9. es gibt eine recht große Auswahl an fertigen WebServer/Application/TemplateEngine Frameworks
10. Datenbankmodule ebenso reichlich (sogar mehrer nach einer speziellen Spezifikation, der Python Database API Specification v2.0
11. es macht wirklich Spass (ups, Dejavu)
12. lockeres short, quick and dirty Scripting wie auch strukturiertes und modularisiertes Programmieren sind möglich
13. eine Vielzahl sinnvoller, brauchbarer und vorranbringender mitgeliefter Bibliotheken (das sogenannte: Batteries included)
14. für alles andere gibt es von Codesnippets bis hin zu fertigen, publizierten genügend not-included Lösungen
BlackJack

Python ist übrigens eine Hochsprache. C++ würde ich da nicht unbedingt zu zählen, sie auf jeden Fall "unter" Python anordnen.

Der Begriff Hochsprache grenzt Programmiersprachen normalerweise gegen Sprachen ab, bei denen man sich mit dem Computer und den Hardwarevorgaben explizit auseinandersetzen muss, wie zum Beispiel Speicherverwaltung, "endianess" und so weiter. Hochsprachen machen es einem einfacher in den Domänen der Probleme zu denken und nicht in denen der Hardware.
Y0Gi
User
Beiträge: 1454
Registriert: Freitag 22. September 2006, 23:05
Wohnort: ja

C ist eine Hochsprache, aber Python ist einfach höher :)

Diese höhere Abstraktionsschicht ist das, was im Allgemeinen schwammig und undifferenziert als Scriptsprachen zusammengefasst wird.
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C4S3
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Beiträge: 292
Registriert: Donnerstag 21. September 2006, 10:07
Wohnort: Oberösterreich

Hi ewaldo!

Schön, einen weiteren Österreicher zu sehen!
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass du mit Python eine menge Spass haben wirst - und das ist wichtig.
Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen!

Aussderm: Ich weiss ja nicht wieviel Zeit du hast, aber für Hobbyprogrammierer, wie ich einer bin, die vlt. 1/2 Stunde oder 1 Stunde pro Tag Zeit haben, um sich damit auseinander zu setzen, ist Python ideal, eben wegen oben genannten gründen!
Und da fällt mir auch schon der Python411-Podcast ein. ;)
http://www.awaretek.com/
Gruß!
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Rebecca
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Beiträge: 1662
Registriert: Freitag 3. Februar 2006, 12:28
Wohnort: DN, Heimat: HB
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Python ist auf Verstaendlichkeit und Lesbarkeit ausgelegt. Es nimmt einem viel muehselige Arbeit ab, aber duch das Prinzip "explizit is better than implizit" passieren nicht zu viele magische Dinge, die einem das Verstaendnis erschweren.

Was mir an Python gut gefaellt, ist, dass man super objektorientiert programmieren kann... aber nicht muss. Man kann auch wunderbar nicht-objektorientiert damit programmieren und auch mal eben kleine kurze "Scripte" schreiben. Java hingegen ist auf objektorientiertes Programmieren ausgelegt, und damit nicht-objektorientiert zu programmieren ist... merkwuerdig.

Von der Ebene her wuerde ich ganz unten C anordnen, dann C++, dann Java, und dann Python. Ich kenne alle diese Sprachen, und ich kann Python zum Lernen nur empfehlen. Solltest du irgendwann feststellen, dass dich die systemnahe Programmierung interessiert, dass du krasse Performance brauchst oder du einfach wissen willst, was hinter den Kulissen deines PCs passiert, wuerde ich noch C dazulernen. Hat man aber erstmal die grundlegenden Konzepte des Programmierens verstanden, faellt einem das Umsteigen auf andere Sprachen recht leicht.
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Blattlaus
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Beiträge: 55
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 08:55

Ich komme nicht umhin eure Ebenenvorstellungen mal zu ergänzen.
Zu unterst steht Maschinensprache, also pures 1/0. Dann kommt Assembler, dass man eigentlich auch zu Maschinensprache zählen könnte, da es sich 1 zu 1 übersetzen lässt (soviel und als auch zurück).
Darüber kommen Sprachen wie C, man hat direkte Zugriff auf Hardware und Speicher und ist gezwungen ziemlich...äh...hässlich zu coden ;). Die würde ich mal als Sprachen der ersten Generation bezeichnen.
Darüber kommen die Sprachen der zweiten Generation. Also C++, Cobol, fortran in denen man Finge wie Objektorientiertheit oder Funktionale Programmierung hat, die aber trotzdem immernoch in Maschinensprache übersetzt werden.
Zu den Sprachen der dritten Generation würde ich alles zählen, was nicht mehr direkt auf der Maschine läuft. Also alles was entweder in einer VM (Java, C#) läuft oder aber interpretiert wird (Python, Ruby, Perl, PHP).
gorba
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Beiträge: 100
Registriert: Freitag 28. Juli 2006, 14:58

Hallo auch von mir

ich denke c kann einem vieles lernen. Ich selber habe lange c auf embedded systemen programmiert und daher ist mir der umstieg auf python recht schwer gefallen.
Ich finde es noch ganz praktisch, wenn man sich mal selber um die ganze Speicher, E/A etc. geschichte gekümmert hatt, da man dann einen "tieferen" Einblick ins system bekommt.
Blattlaus hat geschrieben: Darüber kommen Sprachen wie C, man hat direkte Zugriff auf Hardware und Speicher und ist gezwungen ziemlich...äh...hässlich zu coden ;). Die würde ich mal als Sprachen der ersten Generation bezeichnen.
c kann so schön sein.... Man weiss was man macht und wer es macht und wie es Funktioniert. Bei höheren Programmiersprachen habe ich den nachteil, dass ich nicht mehr grossen einfluss habe, wie etwas gemacht wird (speicher etc.)

greez
Sinn und Unsinn meiner Worte kommt nie von ungefähr. Das nämlich bin ich, nicht mehr.
ewaldo
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Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 20:53
Wohnort: Wolfsberg/Österreich

Ihr seit wirklich ein tolles Forum !

Keine blöden Antworten etc., da habe ich schon anderes erlebt. Mein Weg ist jetzt klar, dank eurer tollen Infos.
Jetzt heisst es nur mal loslegen. Sollte ich Anfangsschwierigkeiten haben, weiss ich wohin ich mich wenden kann. Nochmals recht herzlichen Dank und liebe Grüße

ewaldo :D
Crush
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Registriert: Montag 1. Mai 2006, 11:32

hi ewaldo

bin zwar auch noch nicht allzu lange hier, aber trotzdem auch von mir noch ein herzliches Willkommen und viel Spass mit Python.

Crush
CM
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Registriert: Sonntag 29. August 2004, 19:47
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Off-topic Nachtrag
Ich finde Wikipedia gibt einen recht guten Überblick über die Einteilung der Sprachen in Generationen (unten auf der Seite gibt es Verweise auf die anderen Generationen): http://en.wikipedia.org/wiki/First-gene ... g_language
Natürlich kann man auch davon halten, was man will, aber es bietet einen einigermaßen guten Überblick.

Gruß,
Christian
mitsuhiko
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Beiträge: 1790
Registriert: Donnerstag 28. Oktober 2004, 16:33
Wohnort: Graz, Steiermark - Österreich
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Hoi. Schön. Ein weiterer Österreicher am Forum :-)

Wie gesagt, Python ist spitze Kann man nur weiterempfehlen. Wenn Fragen auftauchen sei noch das [wiki=Übersicht]Wiki[/wiki] und der IRC Channel (#python.de auf irc.freenode.net) erwähnt.

PS: Willkommen am Forum :D
TUFKAB – the user formerly known as blackbird
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