It's english, get over it

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Zemo
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audax hat geschrieben:Ich würde mich dazu bereit erklären, ein Kapitel des Tuts zu übersetzen, auch wenn ich Leonidas voll zustimme.
Ich kenn das Problem mit dem Englisch von meinem Vater, der tut sich da auch extrem schwer und wirds wohl nie lernen. Sprachen sind eben nicht jedermanns Sache.

Gerold, würds dir helfen, den What's New Teil für Python 3.0 übersetzt zu bekommen?
Das traue ich mir noch gerade so zu. :)
Mir würde es helfen.
BlackJack

Ich denke nicht, dass eine Übersetzung ruck-zuck getan ist, wenn genügend Leute mitmachen, denn bei so einer Übersetzung ist auch eine gewisse Konsistenz bezüglich der Übersetzung von Redewendungen und Fachbegriffen notwendig, was immer schwieriger zu Koordinieren wird, je mehr Leute dran beteiligt sind.
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gerold
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audax hat geschrieben:Gerold, würds dir helfen, den What's New Teil für Python 3.0 übersetzt zu bekommen?
Hallo audax!

Aber natürlich doch! :-) Es würde mir eine große Freude bereiten.

lg
Gerold
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querdenker
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Mein Tip für diejenigen, die Englisch lernen möchten/wollen/sollen: Lesen-hören-sprechen. Fangt mit Kinderbüchern an. Ihr bekommt ein Gefühl für die Sprache und baut euren Vokabelschatz auf. Seht euch Serien auf Englisch an, die ihr vorher schon auf deutsch gesehen habt. Dadurch kennt ihr den Handlungsstrang und schult euer Gehör. Am Anfang werdet ihr noch Wort für Wort übersetzen, dann irgendwann Satz für Satz - am Ende braucht ihr nicht mehr übersetzen, das passiert von ganz alleine.
Und sucht euch englische Gesprächspartner. Ich bekomme die "netterweise" durch meine Arbeit und mein Hobby geliefert. Klar ist es an Anfang schwer und man geniert sich, fühlt sich unsicher. Aber eins ist sicher: das Englisch, das man in der Schule lernt und spricht, ist das Englisch, das so gut wie keiner spricht. Nicht mal die Engländer! Es ist Sprachschulenglisch, besser bekannt unter Oxford-Englisch. Das dann aber auch noch mal sterilisiert und von allen Alltagsfloskeln befreit. Fast schon wie eine Programmiersprache.

Noch 'nen Tip: One-Word-A-Day. Jeden Tag eine Redewendung, eine Vokabel, etc.

Alter ist übrigens kein Argument, früher nicht gelernt auch nicht. Meine Mutter hat sich mit 56 für ihren ersten englischen VHS-Kurs angemeldet, da Besuch aus den Staaten anstand. Und die hatte vorher überhaupt nichts mit der englischen Sprache zu schaffen. Die Aussprache war noch ein wenig deutsch, aber sie hat die 2 Tage mit dem Besuch gut überstanden.
Leonidas
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sma hat geschrieben:Wir haben Glück, dass US-Amerikaner keinen Gedanken daran verschwendet haben, in welcher Sprache man Programme, Dokumentation und alles weitere schreiben sollte, sondern selbstzentriert und selbstverständlich Englisch gewählt haben.
Das wäre in jedem Land so passiert. Wäre Zuse Einflussreicher gewesen würden wir keine "Enter"-Taste haben sondern "Befehlsausführung" (oder wie das genau hieß, das habe ich inzwischen vergessen).
sma hat geschrieben:Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo Schrift etwas ist, dass nur Klerus kennt und Wissen ein Monopol einer Minderheit ist und die Bibel nur dem Lateinkundigen vorbehalten ist. Daraus ergibt sich - um bei der Kirchenmetapher zu bleiben - die berechtigte lutherische Forderung, die eigene Muttersprache verwenden zu können.
Es gibt kein Wissensmonopol einer Minderheit, es steht dir frei Englisch zu lernen und das ist auch allgemein eine unglaublich gute Idee. Die Leute im Mittelalter haben schließlich gelernt zu lesen und die Schrift wurde nicht durch Bilder ersetzt, damit alle sie ohne zu lernen verstehen.
sma hat geschrieben:Und so selbstverständlich, wie der US-Amerikaner amerikanisch (so würde jedenfalls der Kanadier argumentieren, dessen eher englische Kultur sehr zu dessen Ärger mit der der "Amis" gleichgesetzt wird - außer man ist Frankokanadier und will auch mit Englisch nichts am Hut haben) verwendet, sollte wir als Deutschsprachige eben Deutsch benutzen.
Wenn ich Keller, Knoten und Kanten höre grustelt es mich persönlich. Ich sehe nicht ganz den Sinn eigene Fachwörter zu erfinden, nur damit man was erfunden hat. Was mich an der deutschen Sprache dafür wundert ist, dass wenn man so sehr auf der Deutschen Sprache beharrt, warum dann die Wörter die die Sprache beschreiben alle aus dem Latein kommen? Nomen, Verben, Adjektive etc. hießen in der Grundschule noch Namenwörter, Tunwörter und Wiewörter. Natürlich, man kann argumentieren, dass es in der Englischen Sprache genauso ist, aber ich kenne auch durchaus Sprachen bei denen "Nomen" ein Wort aus der Landessprache ist. Messen mit zweierlei Maß also?
sma hat geschrieben:Schlampige Übersetzungen haben uns Instanzen oder Transparenz beschehrt.
Bin ich jetzt doof wenn ich sage dass ich sowohl Instanzen als auch Transperenz gut finde? lunar hat das Beispiel mit File erwähnt und da sehe ich es durchaus ein, weil es da eine etablierten Fachbegriff gibt, aber Fachbegriffsdesign durch Komitees die dann entscheiden was richtig und was falsch ist halte ich für Käse. Sprache ist eine lebendige Sache und wenn sich etwas etabliert dann ist es nunmal so, das ist weder gut noch schlecht sondern ein natürliches Verfahren. Einige Begriffe kommen dazu (Nase) einige Begriffe fallen weg (Gesichtserker) und macht es einen unterschied? Eigentlich nicht, Sprache ist sowieso unlogisch, da finde ich es sogar logischer fremde Wörter an die Sprache anzupassen als komplett neue zu erfinden, die nur deswegen besser sind weil sie "hausgemacht" sind, aber schwerer verständlich weil sie nicht den ursprünglichen Wörtern ähneln. Und bei Deutsch ist die übernahme von Wörtern aus dem Englischen nicht einmal so schmerzhaft, weil die Sprachen durchaus gemeinsame Wurzeln haben. Aber wenn man Englische Wörter in andere Sprachen übernimmt, dann geht das teilweise wirklich nur mit biegen und brechen.
sma hat geschrieben:Wie gesagt, seien wir dankbar, dass es Englisch ist und nicht Hindi oder Chinesisch, aber sehen es als das, was es ist: Die zweitbeste Lösung nach der Muttersprache.
Die Franzosen haben viele Rechner-Fachbegriffe eingefranzöst aber ist es einfacher geworden? Spätestens wenn man eine andere Sprache lernen will, muss man die Begriffe nochmal lernen und da war auch in diesem Thread die Kritik dass es so schwer sein soll. Da ist man um jedes ähnliche Wort froh, weil man nicht nachschauen muss was es bedeutet und hasst jeden "false Friend", weil man da mit dem raten auf die Nase fällt.
sma hat geschrieben:Das Argument der großen englischsprachigen Community, zu der man beitragen kann und soll, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, doch sollte man's nicht erstmal wirklich verstehen? Kann es nur eine Community geben? Gilt das Highlander-Prinzip nicht nur für Suchmaschinen sondern auch für soziale Netzwerke?
Das wird jetzt etwas Arg off-topic, aber gerade das Internet bietet uns noch niemals in dem Maße dagewesene Kommunikationsmöglichkeiten. Wir haben Zugriff auf Enzyklopädische Informationen im Internet für die unsere Eltern noch von der Couch aufstehen mussten und ins Lexikon geguckt haben; für die unsere Großeltern in die Bibliothek gehen mussten; die unsere Urgroßeltern in dieser Menge nichtmal kannten. Wir können in Sekundenbruchteilen mit nahezu beliebigen Menschen auf dem Planeten sprachen und sie ggf. sogar auf dem Bildschirm sehen. Wir können auf einfache Weise gleichgesinnte finden mit denen wir irgendwelche Sachen auf die Beine stellen können. Wir haben Presse, Rundfunk und Fernsehen die uns in 15 Minütigen Intervallen mit den neuesten Nachrichten versorgen, sofern wir dies wollen und das Internet wo wir diese "Nachrichten" auch hinterfragen wollen. Ich habe unglaublich viel über die Welt gelernt, sicherlich mehr als mir in der Schule vermittelt wurde. Das einzige was man dafür braucht ist etwas Zeit und Englischkenntnisse um viele Quellen aus erster Hand zu bekommen. Das wäre viel zu schade um es nicht zu nutzen und stattdessen im Wirtshaus zu sitzen und mir jedes Jahr die gleichen Probleme von meinen Stammtischfreunden anzuhören. Klar, das is auch nett, aber doch nicht ständig.

Sehen wir doch auch mal die Vorteile der Globalisierung. Wenn sie schon da ist, dann können wir auch das Beste machen statt und zu verstecken und zu hoffen das sie wieder weg geht.

Aber das ganze ist ziemlich offtopic und das können wir gerne in einem anderen Thread besprechen - mach einfach einen anderen Thread auf; wenn es dich interessiert oder du Einwände etc. hast.
sma hat geschrieben:eine genau so flammende Rede unseres spartanischen Heldens zum Beispiel für eine Übersetzung des Tutorials gewünscht. Wenn da genügend mitmachen, ist die Sache doch ruck-zuck erledigt und man muss nicht mehr diskutieren ;)
Ist wohl schlecht herausgekommen wie schwierig ich das finde. Schließlich ist auch die Dokumentation von Python nur ein Momentzustand. Somit würde jede Übersetzung ständig dem Original hinterherhinken. Etwas humorvoller, du überschätzt auch etwas meine Überzeugungskünste. Ich bin ja nichtmal in der Lage ganug Leute zu motivieren ins Wiki zu schreiben (dort editieren momentan hauptsächlich die Usergruppen was ich ja durchaus sehr gutheiße und was auch wünschenswert ist, aber richtiger Content kommt da kaum hinzu). Bin ja nichtmal in der Lage dem Menschen über den ich unmittelbare Befehlsgewalt habe, also mir selbst zu gebieten dass er doch bitte [wiki]Neue Features[/wiki] erweitert. Das liegt wohl auch daran, dass das Publikum etwas klein ist und statt daran mizuarbeiten lieber kritisiert wird (trifft mich auch nicht persönlich, aber ich finde es schade dass da nicht am Content gearbeitet wird sondern die Form nicht passt). Abseits davon habe ich noch mehrere andere Projekte, mit schwankendem Fertigkeitsgrad die natürlich alle unglaublich toll sind und die Menschheit um Jahrzehnte vorranbringen wenn sie denn mal fertig werden ;)

So, ich habe mich jetzt auch für One-Word-A-Day angemeldet, das Niveau finde ich persönlich ansprechender als meinen Sprachkalender (Weihnachtsgeschenk!) und vielleicht kann ich mitsuhikos "nuke the fridge" ja auch mal toppen.
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BlackJack

@Leonidas: "Enter" wäre wohl die Eingabetaste. Kann ich nichts schlechtes dran finden.

Jup, wenn Du Instanz gut findest, bist Du doof. :-P Wenn Du's Englisch magst, sag halt auch im Deutschen "instance", aber bitte nicht so eine falsche "Nicht-Übersetzung".

Wieso es Dich bei Knoten und Kanten gruselt verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Das sind keine Übersetzungen von neuen "Computerbegriffen", das hiess auf Deutsch in der Graphentheorie schon hunderte von Jahren bevor es elektronische Rechner gab schon so. Und auch Kellerspeicher und andere Worte sind historisch im Deutschen gewachsen. Die heutige Jugend mag die lebendig gewachsenen deutschen Fachbegriffe nur leider nicht mehr verwenden, weil sie sie nicht kennen, oder weil Englisch irgendwie mehr "hip" ist.

Die Franzosen haben das per Gesetz mit "Gewalt" versucht, das ist natürlich Blödsinn.

Wenn Fachbegriffe nicht übersetzt werden, hätten wir wahrscheinlich heute auch vieles in französisch oder polnisch, weil das zu Newtons und Leibnitz' Zeiten, wo nicht wenige Grundlagen geschaffen wurden, Sprachen waren, in denen sich die Naturwissenschaftler in Europa ausgetauscht haben.
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numerix
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@Hyperion: Auch nach mehrfachem Lesen deines Beitrags habe ich nicht so richtig verstanden, über wen du dich nun genau aufregst, mir scheint aber, dass ich es bin, und dass deine Kritik die ist, dass mein Hinweis an Gerold, dass sein Vergleich nicht passt, dir nicht passt.

Verstehe ich nicht. Ich bestreite gar nicht Gerolds Anliegen und bedaure ihn wirklich, dass es für ihn so eine Quälerei ist, sich mit englischen Texten auseinanderzusetzen, wo man doch durch viele Beiträge hier im Forum sehen kann, dass ihm keine Mühe zu groß ist, andere an seinem Wissen teilhaben zu lassen.

Der Vergleich "Probleme mit der englischen Sprache" und "(Körper)Behinderung" passt aber trotzdem nicht, es sei denn, es gäbe eine spezielle Form der Sprachlernbehinderung. Und selbst wenn es die gäbe - man weiß ja nie - würde ich einfach mal behaupten, dass die Mehrheit derjenigen, die hier nach deutscher Doku rufen (davon nehme ich Gerold jetzt explizit aus), durchaus in der Lage sein sollte, an ihren Englischkenntnissen zu arbeiten, aber anscheinend die Mühe scheut.
Hyperion hat geschrieben:Dieses Verhalten ist gerade in Deutschland bei jeder Thematik zu spüren, in der man auf die NS-Zeit als Vergleichsobjekt zurückgreift. Traurig!
Jetzt sind wir aber wirklich weit ab vom Schuss.
Hyperion hat geschrieben:Im übrigen darf ich mich mal selbst zitieren:
"Die Bibel ist deswegen so erfolgreich geworden, weil da Gleichnisse drin stehen und keine Konzepte!"
Ganz unabhängig vom Rest deines Beitrags: Der Satz ist definitiv nicht richtig. Aber - wenn überhaupt - dann sollten wir das im Offtopic fortsetzen.
audax
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numerix hat geschrieben: Der Vergleich "Probleme mit der englischen Sprache" und "(Körper)Behinderung" passt aber trotzdem nicht, es sei denn, es gäbe eine spezielle Form der Sprachlernbehinderung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Legasthenie

Davon gibt es natürlich zig ausprägungen.
Leonidas
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BlackJack hat geschrieben:@Leonidas: "Enter" wäre wohl die Eingabetaste. Kann ich nichts schlechtes dran finden.
Dann hatte ich irgendeinen anderen Rechner in Erinnerung wo die Eingabetaste einen ziemlich seltsamen, recht langen Namen hatte. Gegen Eingabetaste ist echt nicht so viel einzuwenden, das stimmt.
BlackJack hat geschrieben:Jup, wenn Du Instanz gut findest, bist Du doof. :-P Wenn Du's Englisch magst, sag halt auch im Deutschen "instance", aber bitte nicht so eine falsche "Nicht-Übersetzung".
Das ist keine Nicht-Übersetzung sondern eine mehr oder weniger grobe Anpassung eines Wortes an die Regeln der jeweiligen Sprache. "Googeln" ist etwa so ein Wort. Das Wort selbst gefällt mir persönlich auch nicht so sehr, weil ich kein sonderlicher Fan von Google bin aber die Tendenz Fremdwörter oder gar Marken (Nutella, Tempo) in die Sprache aufzunehmen ist durchaus da.
BlackJack hat geschrieben:Wenn Fachbegriffe nicht übersetzt werden, hätten wir wahrscheinlich heute auch vieles in französisch oder polnisch, weil das zu Newtons und Leibnitz' Zeiten, wo nicht wenige Grundlagen geschaffen wurden, Sprachen waren, in denen sich die Naturwissenschaftler in Europa ausgetauscht haben.
Oder Lateinisch oder Griechisch... nein, moment, wir haben lateinische und griechische Fachwörter. Vielleicht liegt es daran, dass die Römer und Griechen in der Form nicht mehr existiert haben als diese Fachwörter geprägt wurden, somit konnten sie nicht "unerwünscht" werden (das Deutsch-Französische Verhältnis war geschichtlich nun, eher gespannt und das Deutsch-Polnische Verhältnis eigentlich auch).

@audax: Ich wusste bisher nicht dass es eine Frendsprach-spezifische Legasthenie gibt. Kenne selbst einen Legastheniker, aber bei dem ist die Sprache recht egal.
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audax
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Wenn man schon seine Muttersprache nur schwer lernt, dann sind Fremdsprachen doch natürlich noch schlimmer zu lernen.
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HerrHagen
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Ich würd mal noch nen anderen Punkt mit in die Diskussion einbringen. Als ich versucht hab Python bei uns im Unternehmen zu einer umfassenderen Verwendung zu führen, kam sofort die Frage nach einer dt. Dokumentation auf. So wie ich die Sache sehe, ist der Mangel an einer Dokumentation in der jew. Landessprache ein großer Wettbewerbsnachteil - gerade in Bezug auf die wirklich hervoragende Dokumentation von den althergebrachten MS-Produkten. Es gibt in jeden Unternehmen noch viele Alte (speziell in der Entscheidungsebene), die des Englischen nicht so mächtig sind (speziell Gebiet neue Bundesländer, wegen Ru-Untericht.). Man sollte nicht von seiner eignen Situation ausgehen, in der Englischkenntnisse voraussetzbar sind. Zudem hat in einem Unternehmen niemand Verständnis für die längere Einarbeitungszeit, weil die Doku auf Englisch ist. Auf solche Produkte wird dann einfach verzichtet.
Zudem muss ich selber feststellen, das die Einarbeitung, speziell in ein unbekanntes Thema mit nur englischer Doku schwierig ist, da man nie so richtig weiß was jetzt Fachbegriff ist und was unbekanntes Wort.

Apropos: Ich hab vor nem Monat mal das total verweiste Wikibook http://de.wikibooks.org/wiki/Python-Programmierung umgegliedert und ein wenig dran geschrieben aber dann wieder abgebrochen weil einfach niemand mitgemacht hat. Falls jemand Lust hat ein wenig Zeit zu investieren...
Besser wäre allerdings wenn die offizielle python-Seite mit dt. Dokumentation (wenn auch nur die wichtigsten Module) aufwarten könnte. Es wäre schön wenn die Seite eine Möglichkeit böte z.B. auf spezialisierter wiki-Basis die orginal-Doku in verschiedene Sprachen zu übersetzten (möglichst mundgerecht - so das die Seiten nur übersetzt werden müssen und die Struktur nicht komplett neu erstellt werden muss) wäre schon ein großer Schritt getan. Hat jmd. Kontakte zur python.org-Community? Vielleicht könnte man sowas mal vorschlagen. Ich wäre auf jeden Fall bereit, Zeit zur Übersetzung zu investieren.

MFG HerrHagen
Leonidas
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audax hat geschrieben:Wenn man schon seine Muttersprache nur schwer lernt, dann sind Fremdsprachen doch natürlich noch schlimmer zu lernen.
Schon klar, aber das scheint mir jetzt bei Gerold eher nicht der Fall zu sein, Legastheniker lesen sich etwas anders ;) Schlechter verständlich und machen so komische Sätze wie ich wenn ich um vier Uhr poste.

HerrHagen, was ist denn das für ein Typ Firma gewesen?

Man muss an dieser Stelle auch sagen, dass Microsoft zumindest in der Vergangenheit sich sehr ernst mit Übersetzungen der eigenen Produkte auseinandergesetzt hat (allerdings bei Sachen die über Office und Windows hinausgehen nur Deutsch, Japanisch, Französish und wenn ich mich erinnere Spanisch) und da auch ein ziemlich qualifiziertes Team hat. Allerdings sind die entsprechend Ausgebildet und verdienen auch ganz anders als die Autoren der Python-Doku die für das schreiben genau überhaupt kein Geld bekommen. Da ist die Motivation etwas anders. Wenn ich Esperanto könnte und mir jemand ausreichend Geld zahlen würde dann könnte ich die Python-Doku auch nach Esperanto übersetzen selbst wenn ich wüsste dass das Interesse daran eher gering sein wird.

Bei Wikibooks haben sich auch schon einige aus dem Forum mal engagiert (mich eingeschlossen) aber nachdem wir von anderen Leuten runtergemacht worden sind dass alles was wir machen scheiße ist (Überschrift war "Liebe Skriptki^W Leute aus dem Python-Forum") habens dann wohl auch die meisten sein lassen. Da arbeite ich ja lieber an ABOP(-German) mit.

Die Python.org Doku ist einfach eine Ansammlung von reST-Dateien die dann von Spinx in verschiedenen Formaten gebaut wird. Ziemlich trivial aufzusetzen.
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Hyperion hat geschrieben:Dieses Verhalten ist gerade in Deutschland bei jeder Thematik zu spüren, in der man auf die NS-Zeit als Vergleichsobjekt zurückgreift. Traurig!
Sehe ich da Godwin am Horizont spazieren? Und das nach nicht mal zwei Seiten ... ging ja flott ;)

Bin ich eigentlich der einzige, die diese Diskussion reichlich merkwürdig findet?
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C4S3
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Hallo!

Hm, ich habe English in der Arbeit als Korrespondenzsprache und 90% von allem was ich Tippe und Lese (ich bin Techniker/Projektleiter) und Zeichne ist in English verfasst. Ich höre englische Podcasts (Python 411, ...), lese teilweise Englishe Literatur usw.
Also, ich habe mit English kein Problem.

Trotzdem kann ich Gerold voll und ganz verstehen. So wie ich eine Schwäche in Mathe habe, die ich mir auch in hundert Jahren nicht "ablernen" kann, egal wie sehr ich mich anstrenge, weil ich es nicht intuitiv erfassen kann, so gibt es andererseits Menschen, die Sprache nicht intuitiv erfassen können. Die können noch soviel Englisch pauken, sie können einfach kein ausreichendes Gefühl für die Sache entwickeln. Und das so etwas den Lernerfolg erheblich bremsen kann, glaube ich nur zu gerne.
Zudem kommt die Sache mit Generationen oder Ländern, in denen Englisch nicht "auf den Tisch" kommt. Wir haben z.B. eine Aussenstelle in der nähe von Leipzig - die können auch besser Russisch als Englisch.
"Heutige" Generationen wachsen so sehr mit Englisch und englischen Begriffen auf, dass sie es oftmals gar nicht merken.

Wenn es um Tutoriale, Bücher etc. zur Programmierung geht (und ich bin nur ein Hobbyprogrammierer), dann sind mir deutsche Texte auch lieber.
Ich bin z.B. mit wxPython in Action nicht war geworden, obwohl es nicht am Englisch lag. :oops:
Andererseits hatte ich mit "Gamedevelopment with Python and Pygame" überhaupt kein Problem. Weder sprachlich noch inhaltlich.
Gruß!
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HerrHagen
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@Leonidas: Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen dt. Maschinenbaukonzern. Man sollte bei dem Einsatz von Python nicht immer irgendwelche web2.0-Buden im Gedanken haben. Dort tritt das Problem sicherlich nicht so häufig auf, weil die Belegschaft jünger ist und einen anderen Fokus hat. In nicht-IT Branchen hängt die Software-Entwicklung meist mit an der Elektro-Entwicklung dran. Dort sind die Strukturen über Jahrzehnte natürlich anders gewachsen als in der vor 2-Wochen gegründeten Internetfirma.

ABOP ist wirklich toll, damit hab ich auch mal Python gelernt.
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HerrHagen hat geschrieben:@Leonidas: Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen dt. Maschinenbaukonzern.
Dann sollte das Problem mit brauchbarer dt. Dokumentation aber doch nicht so groß gewesen sein, denn es ist ja nicht so, dass es keine aktuelle und anständige dt. Doku gäbe, nur eben nicht kostenlos im Netz. Da wäre z.B Michael Weigend zu nennen, der schon seit einigen Jahren mit den Büchern "Objekt-orientierte Programmierung mit Python" und "Python Ge-Packt" auf dem Markt und dabei relativ aktuell ist (auch wenn gerade die letzte Auflage von "Ge-Packt" für meinen Geschmack ein paar Fehler zu viel enthält).
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HerrHagen
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Das war übrigens auch meine Antwort an die Herren :wink: ...
Das Problem bleibt aber. Die Bücher sind bei weitem nicht vollständig. Bei dem Python-gepackt-Buch fehlt mir z.B. auf dem ersten Blick eine Beschreibung von so wichtigen Modulen wie socket und multiprocessing.
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HerrHagen hat geschrieben:Bei dem Python-gepackt-Buch fehlt mir z.B. auf dem ersten Blick eine Beschreibung von so wichtigen Modulen wie socket und multiprocessing.
Ja, das ist wahr. Weigend hat offenbar seine Lieblingsthemen. "Ge-Packt" ist im Prinzip nur ein etwas anderes Format (inhaltlich und äußerlich) seiner "OOP mit Python". Wer z.B. eine dt. Doku zu Tkinter sucht, der ist damit ganz gut bedient, auch CGI und Datenbanken mag er ... :wink:
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off-topic:

Hoi,

bin durch einen anderen Thread hier auf diesen Thread gestossen - den muß ich erst mal übersehen haben ...

Meine 2 Cent ;-) zum "Englisch lesen":
gerold hat geschrieben:Es war die Hölle!
Das kann ich gut nachvollziehen. Der Englischunterricht in vielen Schulen in deutschsprachigen Ländern ist mau, wobei es auch Ausnahmen gibt (das kann ich so schreiben, weil ich nicht nur viele junge Deutsche, sondern auch Österreicher und Schweizer nach der Schule Englisch hab reden hören müssen) - von anderen Ländern ganz abgesehen. Also konnte auch ich über lange Zeit kein / kaum Englisch. Dann bin ich eine Weile im Ausland gewesen und es ging dann doch - heute kann ich rel. gut Englisch. Aber immer noch reicht mein Vokabular nicht zum Übersetzen komplexer Texte.

Es ist mir aber auch egal: Etwa 60 % meines Vokabulars in Fremdsprachen kann ich nicht übersetzen. Ich lese alle fremdsprachigen Bücher (der Sprachen, die ich mächtig bin) einfach durch und erschließe die meisten Wörter aus dem Kontext - was zugegebenermassen nicht immer, aber ganz gut - funktioniert und mit der Zeit immer leichter wird. Inzwischen gibt es keine Sparte aus der ich mich nicht traue ein dickes Buch zu lesen. Vielleicht ist diese Methode auch für andere geeignet - würde mich freuen!

Wenn nicht - auch nicht schlimm. Ich bin mir darüber im Klaren, dass Lerntipps mitunter nur sehr individuell angewendet werden können.

HTH
Christian
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Ich muss sagen ich teile da die Meinung von Leonidas. In der Software Entwicklung im Allgemeinen und vor allem was Opensource angeht ist Englisch die Sprache. Wer kein (Technisches) Englisch zumindest lesen kann hat ein gigantisches Handicap.

Dokumentation auf deutsch halte ich sinnvoll für Einsteiger. Aber auf höherem Niveau ist Englisch meiner Meinung nach eine Voraussetzung. Genauso wie früher Latein für einen Wissenschaftler sehr wichtig war.

Inwiefern da Rücksicht gegenüber Leuten die Probleme damit haben Sprachen zu lernen angebracht ist weiss ich nicht. Ich nehme mal an das die Gruppe der Personen welche

- Gute Programmierer sind (über das entsprechende Analytische denken und die Lernfähigkeit verfügen)
- Bereits einem dem Englischen relativ ähnliche Sprache wie Deutsch beherrschen
- Nicht in der Lage dazu sind sich die Menge an Englisch anzueignen die gebraucht wird um technische Dokumentationen zu lesen

relativ klein ist. Die grössere Gruppe sind wahrscheinlich Leute welche zu bequem sind Englisch zu lernen. Das diese für Gesellschaft/Community einen grossen Verlust darstellt wage ich etwas zu bezweifeln.

Jonas
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