OS hin - OS her! Wie siehts bei Euch aus?

Alles, was nicht direkt mit Python-Problemen zu tun hat. Dies ist auch der perfekte Platz für Jobangebote.
ne0h
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Hi,

also, da ich mich nach einigen Wochen Auszeit wieder mit den interessanteren Dingen beschäftigen kann, komm ich hier gleich mal mit einem Thema, das mir schon zu lange im Kopf umherspukt.

Folgende Sachlage:

Ich suche ein (vorerst) alternatives Betriebssystem mit gewissen Anforderungen.

Ich hatte bis vor kurzem noch einen Mac und somit auch Mac OS X in Betrieb. Von dem Rechner habe ich mich getrennt (vor allem aus Gründen die die Firmenpolitik von Apple betreffen) und mir sofort danach ein recht aktuelles Fujitsu Siemens Notebook gekauft. Darauf installiert war Windows Vista Home Premium.

Da ich Vista recht kritisch gegenüber stehe, habe ich dem OS mal die Chance gegeben sich zu beweisen. Gesagt getan, läuft Vista nun einige Wochen hier, allerdings hatte und habe ich ständig kleinere Problemchen, die mir einfach bestätigen, dass ich mit Vista nicht dauerhaft glücklich sein werde.

Dazu gehört ein komplett zerschossenes Betriebssystem nach der versuchten Installation des .NET Frameworks, dauernde Fehlermeldungen nach der Installation offizieller MS Updates und noch einiges Anderes.

Ich hatte nun auch bis vor kurzem Ubuntu 8.04 auf der selben Platte installiert (also im Dualboot Modus). Ubuntu habe ich nur spordisch genutzt. Da ich mich aber gerne umsehe, habe ich Ubuntu mal als einziges OS hier installiert (sprich: Vista vorübergehend komplett von der Platte geputzt) und damit einge Tage gearbeitet.

Gestört hat mich daran am meissten, dass die Unterstützung der Grafikkarte nicht ganz einwandfrei funktioniert. So war die Auflösung deutlich schlechter als unter Vista (obwohl die "eingestellte" Auflösung die selbe sein sollte und ich auch das nötige Catalys Controlcenter für meine ATI GraKa installiert hatte). Auch gibt es dort (zumindest bei meiner Installation) einige Bugs, wie ständige Fehlermeldungen bei der Installation offizieller Ubuntu-Pakete oder ein extrem hakeliger Systemstart (minutenlanges Warten, sich nicht aktivierende Komponenten....).

Kurzum: Ich bin nun wieder bei Vista, aber das beruht eben auf der "Gewohnheit" des Alltags, d.h.: Ich kenne meine wichtigsten Programme, ich arbeite flüssig damit. Aber ich bin eben nicht zufrieden und fühle mich einfach nicht, als hätte ich ein vollwertiges OS auf meinem Rechner.

Darum suche ich nun nach einer Alternative, die sich vor allem auszeichnen sollte durch:

- Stabilität
- hohes Maß an Sicherheit
- umfassend konfigurierbar
- wenn möglich Open Source
- gute Hardware Unterstützung
- Ausreichendes Angebot an Software (vor allem Entwicklungswerkzeuge und Internet-Apps)


Das erstmal so ganz grob.

Was mir da bisher am nähesten gekommen ist, wären FreeBSD und OpenBSD.

Da ich nun auch nicht Wochen lang Zeit habe, jedes mögliche OS zu testen würde ich gerne wissen, ob hier schon Jemand Erfahrungen hat mit diesen BSD Derivaten? Wie sieht es dort aus mit der Unterstützung für Hardware, Treiber?

Wie läuft das mit den möglichen grafischen Oberflächen? Gnome, KDE? Schon dabei, oder muss ich alles selber nachinstallieren?

Ich habe mich zwar schon eingelesen in die BSD Grundlagen (Und in Thema Sicherheit sind die BSD Varianten ja ohne echte Konkurrenz) aber doch finde ich nicht auf alles eine geeignete Antwort?

Mich würde auch interessieren: Hat noch Jemand andere Alternativen? mit welchen Betriebssystemen fahrt Ihr gut? Von welchen wurdet Ihr enttäuscht? Welche sind es Wert, ausgiebig getestet zu werden?


Ich bin da einfach sehr unentschlossen im Moment und habe auch nicht den grossen Überblick, was den OS-Markt betrifft.



Ok, wäre schön, wenn sich hier einige Meinungen finden würden.

:wink:


Gruss und schönen Abend


ne0h
audax
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Hol dir ne Nvidia und nimm Ubuntu, wechsel Hardware die nicht gut unterstützt wird einfach aus und fertig.

Oder bleib beim Gewohnten ;)
Wenn du mit Vista zufrieden bist, dann ist doch gut. Man muss ja nicht krampfhaft wechseln...
Schau dir lieber ein paar andere System mit VirtualBox an.
BlackJack

@audax: ne0h hat sich ein Notebook gekauft, ich weiss nicht, ob man da die GraKa so problemlos tauschen kann. ;-)

@ne0h: Die Anmerkung mit der Auflösung verstehe ich nicht so ganz? Wie kann man die gleiche Auflösung "nur schlechter" haben? Kann es sein, dass Dir einfach nur die Kantenglättung bei den Schriften nicht gefallen hat? Da alles ausprobiert, was man so einstellen kann?
Leonidas
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ne0h hat geschrieben:- Stabilität
VMS
ne0h hat geschrieben:- hohes Maß an Sicherheit
OpenBSD
ne0h hat geschrieben:- umfassend konfigurierbar
Emacs ;)
ne0h hat geschrieben:- wenn möglich Open Source
OpenBSD
ne0h hat geschrieben:- gute Hardware Unterstützung
NetBSD, wenn du ohne Toaster-Support auskommst, dann kanns auch Windows XP sein.
ne0h hat geschrieben:- Ausreichendes Angebot an Software (vor allem Entwicklungswerkzeuge und Internet-Apps)
Hängt natürlich ab was du unter Entwicklungswerkzeuge verstehst. Wenn du stark in .NET gehen willst, dann ist Windows XP da momentan wohl die bessere Wahl.
ne0h hat geschrieben:Was mir da bisher am nähesten gekommen ist, wären FreeBSD und OpenBSD.
Nach welchen Kriterien denn das? FreeBSD ist in keinem deiner Kriterien als Empfehlung. Und OpenBSD als Anfänger nutzen? Naja, ich kenne angenehmere Arten die Zeit zu vertrödeln, die nötig ist um aus OpenBSD ein benutzbares System zu machen. "Only two remote holes in the default install, in more than 10 years!" schafft MS DOS 6.22 mangels Netzwerkstack nämlich auch. So sehr die Arbeit der OpenBSD-Leute anerkennenswert ist, ist ein System aus dem man alles nicht unbedingt notwendige entfernt logischerweise Sicherer.
ne0h hat geschrieben:Da ich nun auch nicht Wochen lang Zeit habe, jedes mögliche OS zu testen würde ich gerne wissen, ob hier schon Jemand Erfahrungen hat mit diesen BSD Derivaten? Wie sieht es dort aus mit der Unterstützung für Hardware, Treiber?
Schlechter. Wer soll die denn schreiben? nVidia hat zumindest Grafiktreiber für FreeBSD, ATI hingegen nicht. Da müsstest du hoffen dass die neuen freien Radeon-Treiber bald so gut werden wie die alten. Also mit 3D ist zumindest in nächster Zeit kaum zu rechnen, ebenso DRI und dadurch kein Xvideo, was heißt dass Videos recht hässlich gerendert werden.
ne0h hat geschrieben:Wie läuft das mit den möglichen grafischen Oberflächen? Gnome, KDE? Schon dabei, oder muss ich alles selber nachinstallieren?
Ist wohl in den Ports. Vielleicht nicht immer die aktuellsten Versionen, aber immerhin.
ne0h hat geschrieben:Mich würde auch interessieren: Hat noch Jemand andere Alternativen? mit welchen Betriebssystemen fahrt Ihr gut? Von welchen wurdet Ihr enttäuscht? Welche sind es Wert, ausgiebig getestet zu werden?
Minix3, L4, Coyotos. Oder meinst du Systeme mit denen man auch produktiv arbeiten kann? Dann neben den von dir angesprochenen noch (Open)Solaris, aber da wird man sich doch etwas schwerer tun als bei den üblichen Systemen.
ne0h hat geschrieben:Ich bin da einfach sehr unentschlossen im Moment und habe auch nicht den grossen Überblick, was den OS-Markt betrifft.
Im Lager der Entwickler: Windows, Mac OS X und Linux. Aus Usersicht sind die Unterschiede zwischen den BSDs und Linux marginal, nur haben die BSDs eben eine eher schwächere Hardwareunterstützung (schlicht wegen weniger Manpower). Und du hast statt den GNU-Tools dann die etwas weniger userfreundlichen BSD-Tools, aber du kannst dir ja auch Debian GNU/kFreeBSD oder Gentoo/FreeBSD, dann hast du ein linuxartiges System nur eben mit FreeBSD-Kernel.

Es klingt hier zwar als würde ich die BSDs niedermachen, aber das ist gar nicht meine Absicht. Ich würde dir, wenn du mit Ubuntu nicht auskommst eher raten entweder zurück zur Basis also Debian zu gehen (egal wieviel Lunar darauf schimpft - und auch keine Ahnung warum er Ubuntu-Fehler Debian zuschiebt[1]) oder auf eine andere Enduser-Distribution zu gehen wie Fedora, openSUSE oder Mandriva. Viele schwören auch auf Arch, ich glaube aber, dass es für den Einstieg etwas unmotivierend ist alles selbst konfigurieren zu müssen.

[1] Also bei mir ging ja der Beamer auf dem Debian durchaus :P
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Gnushi
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Hi!
ne0h hat geschrieben: Ich hatte bis vor kurzem noch einen Mac und somit auch Mac OS X in Betrieb.
So war bei mir die Situation 1998 (damals!!) auch. Ich hatte MacOS 7.5 auf nem Notebook. Dann bin ich zu Linux gekommen und heute noch glücklich damit. Wenn ich wieder wechseln würde, dann zu Mac OS X. Linux wird aber immer meine erste Wahl sein. Man muss sich da ein wenig einarbeiten, aber das muss man bei jedem anderen System auch.

Liebe Grüße

Eike
audax
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Ich fand jedenfalls die Einarbeitung in Windows wesentlich schlimmer als die in Linux :D

Noch ne Distri-Empfehlung: OpenSuse macht sich bei mir ganz gut.
burli
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Ohjeh, Glaubenskrieg OS ;)

Also ich verwende Ubuntu und bin echt zufrieden. Dein Problem mit ATI ist typisch, aber da ist Besserung in Sicht da ATI die Spezifikationen veröffentlicht hat und an OpenSource Treibern gearbeitet wird. Da wird die Situation also bald besser.
The Hit-Man
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Ich bin da auch ewig in der Zwickmühle. Ich mag Linux sehr gerne und es hat auch, meiner Meinung nach, einige Vorteile, die mir Windows leider nicht bietet. Zum Beispiel die vielen Servereigenschaften, die unter Linux schon von Haus aus gegeben sind. Mal eben nen FileServer, SambaServer, WebServer und so weiter ist unter Linux mal eben schnell eingerichtet und dazu auch noch um sonst. Unter Windows habe ich öfters mal suchen müssen, bis ich mal eine kostenlose Lösung gefunden hatte. Es gibt für alles, was man im Leben so braucht, eine fertige Software. Komplettes Office, einfach alles dabei. Dazu gibt es Linux Distris, die auch locker auf nem schwachen Rechner laufen und dabei trotzdem allen Softwareumfang besitzen, auch wenn sie dann natülich langsamer laufen. Ich würde kein OS mehr einsetzen, das nicht MultiUser-Fähig ist, sprich Win98, ME.

Vor einigen Jahren war ich mal auf der CeBit, beim BeOS Stand. BeOS sah so weit auch nicht übel aus. Ziemlich schnell, das ganze, aber leider kein MultiUser. Als ich den Typen dann fragte, ob das mal eingebaut wird, meinte er glatt zu mir, ich soll einfach für jeden, in meinem Haushalt, nen eigenen Rechner kaufen ;) Damit hatte sich das Thema erledigt

Hier im Büro nutzen alle nur ausschließlich Windows, da es den Kunden wohl nichts ausmacht, nen bischen mehr in die Tasche zu greifen. Sie sagen einfach, was nichts kostet, taugt nichts. Außerdem kann man immer zu irgendwelche Fehlermendungen sagen: "ja ja, M$ kennt das problem, es wird dran gearbeitet" und die leute sind beruhigt ;)
Naja und das gute alte Treiber Problem. Es ist ja nun mal so, das wenn Du dir Hardware kaufst, bekommste auch gleich nen Treiber für Win dazu. Ob die Hardware unter Linux rennt, weiß man nicht so ganz genau, es sei denn Du hast dich vorher schlau gemacht. Des weiteren muß ich leider unter Windows .NET, Programme entwickeln und unter Windows, sind leider die EntwicklerTools besser ( zu mindest in meiner Sicht ).
Für mich gibts nur 2 Gründe, Windows zu nutzen. Wegen den Treibern und wegen der Entwicklungssoftware, an sonsten mag ich eher Linux ;) und Linux ist mittlerweile so einfach geworden, das sogar Freundin, es auf ihrem Rechner nutzt ;)
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numerix
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audax hat geschrieben:Noch ne Distri-Empfehlung: OpenSuse macht sich bei mir ganz gut.
Da kann ich mich anschließen.

Problempunkt Grafik: Ich hatte - mit anderer Hardware als in deinem Fall - Probleme mit der Qualität der Darstellung mit Fedora, Gentoo, (K)ubuntu, die sich auch trotz aller Variationen bei der Kantenglättung mit Subpixelhinting usw. nicht beheben ließen. Mit (Open)Suse war die Darstellung hingegen so gut wie immer (d.h. über die Versionen hinweg) einwandfrei.

Stehengeblieben bin ich bei 10.0 - die läuft bei mir so stabil und sauber wie keine davor und keine danach. Version 10.1, 10.2, 10.3 und 11.0 habe ich alle auf Testpartitionen laufen (gehabt), konnten mich aber nicht zum Wechseln überzeugen.

Bewährt hat sich bei mir auch, /opt und /usr in getrennten Partitionen unterzubringen und nur ro zu mounten.

Bei den wenigen ernsthaften Crashs in den letzten Jahren hatte ich den Eindruck, dass ReiserFS mit der Selbstreparatur besser klar kommt als ext2/ext3. Aber das mag Zufall sein. Ob man die Erfindung eines verurteilten Mörders nutzen sollte, steht auf einem anderen Blatt.
DasIch
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Arch ist genial :) Allerdings muss man am Anfang etwas Zeit mitbringen. Die Dokumentation ist allerdings recht gut von daher ist dass kein allzugroßes Problem.
lunar

Leonidas hat geschrieben:IIch würde dir, wenn du mit Ubuntu nicht auskommst eher raten entweder zurück zur Basis also Debian zu gehen (egal wieviel Lunar darauf schimpft - und auch keine Ahnung warum er Ubuntu-Fehler Debian zuschiebt[1])

[...]

[1] Also bei mir ging ja der Beamer auf dem Debian durchaus :P
Pffff ... er ging auch unter Ubuntu, es hat halt nur etwas länger gedauert ... außerdem, warum hatte dieses dämliche Teil auch so einen geringe Auflösung?

Was Ubuntu angeht, so bin ich damit keineswegs so glücklich. Ich persönlich finde Gentoo immer noch am coolsten, aber ich brauchte schnell ein laufendes System, und das ist einer der wenigen Dinge, die Gentoo nicht kann ;)
DasIch
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lunar hat geschrieben:Ich persönlich finde Gentoo immer noch am coolsten[...]
Das überrascht mich, wo es doch Lunar gibt ;)
lunar

Oha ... das müsste ich ja jetzt fast mal ausprobieren ... ;)
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cofi
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lunar hat geschrieben: Was Ubuntu angeht, so bin ich damit keineswegs so glücklich. Ich persönlich finde Gentoo immer noch am coolsten, aber ich brauchte schnell ein laufendes System, und das ist einer der wenigen Dinge, die Gentoo nicht kann ;)
Dem schliesse ich mich an :) Sofern man genug Zeit hat sich damit bei der Installation zu beschäftigen und die regelmäßigen Update-Kompilierzeiten nicht stören durchaus empfehlenswert :) Ausserdem hat man dann ein System ganz für sich allein und keine *buntu-Stangenware ;)
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BlackVivi
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Naja, deshalb mag ich ja Arch. Es verbindet diese Konfigurierbarkeit von Debian und Gentoo, aber im Gegensatz zu Debian ist es aktueller... Bleeding Edge... und optimiert für i686. Und im Gegensatz zu Gentoo hat es Binärpakete, also etwas schneller zu installieren und einzustellen. Hab in einer Stunde ein funktionierendes System mit X und Gnome/KDE/Openbox...
sma
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Als Gegenmeinung muss ich ja noch Mal erwähnen, dass ich meinen Mac als gelungene Kombination aus einem Unix mit schicker Oberfläche in einem eleganten Gehäuse ansehe und nach 15 Jahren Windows sehr zufrieden bin. An Apples Firmenpolitik störe ich mich nicht - mit Ausnahme dass es mich gewaltig stört, dass a) Java 6 extrem spät kam und dann auch nur für Intel-64-Bit. Hier hoffe ich auf's openjdk.

An Ubuntu könnte ich mich vielleicht gewöhnen, aber da müsste man sich wieder selbst um Hardware und damit verbundene Probleme kümmern und das in meinem Augen wichtige Font-Rendering beherrscht Ubuntu (auch Mangels der Fonts) nicht in gleicher Qualität wie OS/X oder Windows. Ob das Betriebssystem nun Opensource ist oder nicht, spielt für mich keine so große Rolle wie ob es kostenlos ist und ob ich ausreichend kostenlose Software finde. Den Preis für Vista war ich nicht bereit zu bezahlen - da habe ich dann lieber viel mehr Geld für einen neuen Mac in die Hand genommen ;)

Stefan
Leonidas
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Interessant finde ich im Font-Rendering Kontext den folgenden Artikel:
Texts Rasterization Exposures

Es gibt übrigens auch OS X like font rendering in Linux, aber irgendwie bin ich von dem Rendering da nicht besonders angetan.
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shakebox
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als jemand der seit vielen Jahren professionell mit allen drei großen Plattformen arbeitet kann ich nur sagen: es gibt einfach nicht DAS richtige Betriebssystem allgemein. Denn letztendlich will ich ja nicht mit nem Betriebssystem arbeiten sondern mit bestimmten Programmen. Und manche Programme für bestimmte Arbeitsbereiche gibt es halt nunmal nur für bestimmte Systeme. Und nicht immer gibt es zu diesen, oft kommerziellen, Programmen gleichwertige Alternativen, die dann evtl. sogar noch Open Source sind. (klassisches, einfaches Beispiel: Photoshop in der Bildbearbeitung).

Natürlich würde ich mir in der Theorie wünschen, überall Linux und Open Source-Apps einsetzen zu können. Das ist aber utopisch und weltfremd.

Mich schockiert daß diese Grabenkriege und vorurteilsbehaftetes Bashing von Systemen nachwievor so verbreitet sind. Das erlebe ich sowohl in dem mir vor allem vertrauten Bereich der Macleute gegenüber Windows, aber eben auch bei Linuxlern gegenüber OS X. Die Kommentare, als ich mich bei meinem ersten Besuch des Münchner Python-Stammtischs als Macianer geoutet habe, haben mich ehrlich gesagt erschreckt und fand ich peinlich. Schade daß diese oft auf reinen Vorurteilen gefusste Haltung nicht inzwischen mal ausgestorben ist und nem gewissen Realismus Platz gemacht hat.

Fazit: wer kommerziell arbeitet braucht passende Werkzeuge. Mit allen drei großen Plattformen lässt sich professionell arbeiten sofern man sich Mühe gibt bei der Planung, Einrichtung und Pflege der Systeme. Welches jeweils das passende System ist hängt allein davon ab um welchen konkreten Arbeitsbereich es gerade geht.

Und um sma noch beizupflichten: was mir (bei allen Problemen und Bugs, die ich nach nun 18 Jahren Mac-Erfahrung nun wirklich auch zur Genüge kenne) am aktuellen OS X so gut gefällt ist eben die Kombination aus einer in großen Teilen durchdachten und funktionierenden GUI (inklusive so wichtiger Dinge wie eben Fontunterstützung, wirklich funktionierendem Copy&Paste, usw.) mit einem Unix-ähnlichen Unterbau. Denn dadurch hab ich gegenüber Windows halt einfach Dinge wie Skriptsprachen, Netzwerk-/Sicherheitsdienste (SSH, NFS, usw.) direkt an Bord und kann so Vorteile beider Welten kombinieren.
Leonidas
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shakebox hat geschrieben:Die Kommentare, als ich mich bei meinem ersten Besuch des Münchner Python-Stammtischs als Macianer geoutet habe, haben mich ehrlich gesagt erschreckt und fand ich peinlich. Schade daß diese oft auf reinen Vorurteilen gefusste Haltung nicht inzwischen mal ausgestorben ist und nem gewissen Realismus Platz gemacht hat.
Naja, reine Vorurteile nicht. Aber wenn man so anhört, was Mac-Leute für Probleme haben (mitsuhiko etwa hat einen Mac) oder wie blöd sich einige anstellen (da könnte ich dir auch hier im Forum Beispiele dafür geben) dann freut man sich mit Linux-Leuten zu sprechen, weil man denen seltener erklären muss wie man Programme in einer Shell startet. Klar, einige Dinge sind am Mac toll gemacht, aber ich vertrete eher den standpunkt dass es sich lohnt davon zu lernen, weniger sich darauf umzusatteln. Denn ein Umstieg von Microsoft zu Apple scheint mir nur beschränkt sinnvoll.

Utopisch und weltfremd schien es auch vor 40 Jahren Geld mit Software zu verdienen, da damals die Software eine Beigabe zur Hardware war und es den Begriff Open Source nicht so gab, weil es kein Closed Source gab um die Offenheit des Codes überhaupt erst relevant zu machen.

PS.: Mac-Bashing darf man auch nicht zu ernst nehmen. Windows wird auch gebasht und es gibt auch unter den Vim und Emacs-Usern immer mal wieder Seitenhiebe, ohne dass wir die anderen Editoren komplett verteufeln :) (Oder ebenso zwischen den Debian und Gentoo-Fraktionen). Also da ist auch ein wenig Entspanntheit gefragt.
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shakebox
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Leonidas hat geschrieben:Also da ist auch ein wenig Entspanntheit gefragt.
Genau davon war aber eben damals beim Treffen nicht viel zu spüren. Man könnte ja auch anders damit umgehen und sich freuen daß auch Mac-Leute Interesse an Python haben.

Und ob es wirklich positiv ist daß Linuxler eher wissen wie man was aus ner Shell startet lass ich mal dahingestellt. Auch ne Shell ist eigentlich nicht der Weisheit letzter Schluß. Ich nutze sie gerne, aber das als Massstab zu nehmen dafür ob jemand was von Rechnern versteht oder sich "blöd anstellt", sorry, das ist peinlich. Der Mensch ist nicht als "Shell-User" auf die Welt gekommen und irgendwann wird es hoffentlich bessere Werkzeuge geben als ne Shell.
Utopisch und weltfremd schien es auch vor 40 Jahren Geld mit Software zu verdienen, da damals die Software eine Beigabe zur Hardware war und es den Begriff Open Source nicht so gab, weil es kein Closed Source gab um die Offenheit des Codes überhaupt erst relevant zu machen.
Ja klar. Wenn es die Software und Alternativen gibt nutze ich die doch gerne. Aber die gibt es halt nunmal nicht in allen Bereichen. Ich muss ja JETZT arbeiten und Ergebnisse liefern und nicht erst wenn es die Alternativen gibt. Wie gesagt: ich nutze gerne Linux und Open Source und würde es gerne noch intensiver nutzen. Aber ich kann z.B. nicht ernsthaft GIMP einsetzen um mein Geld zu verdienen. Da lande ich 2x in der Klapsmühle bei der mühsamen und umständlichen Bedienung, usw. An anderen Stellen dagegen ärgere ich mich in gleicher Form über OS X und nutze dann halt lieber Linux.
Denn ein Umstieg von Microsoft zu Apple scheint mir nur beschränkt sinnvoll.
da würde mich doch jetzt sehr interessieren warum das nur beschränkt sinnvoll ist. Nicht daß ich ein Verfechter bin der sagt: alle Windows-Leute sollten zu OS X wechseln weil das "besser" ist. Ganz im Gegenteil. Ich verteidige oft genug Windows gegenüber Mac-"Fanatikern". Aber Linux ist halt in vielen Bereichen auch absolut nicht der Weisheit letzter Schluß.
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