Suche Projektidee für IHK-Prüfung

Du hast eine Idee für ein Projekt?
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NoUseForAName
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Ich hole hier etwas aus, wenn es zuviel ist bitte alles löschen dann schreib ich es nochmal :wink:
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Meine Situation ist folgende - ich habe eine Ausbildung zur Anwendungsentwicklerin gemacht, habe aber 4 Tage vor der ersten Prüfung einen Schlaganfall bekommen, der mich lange zurückwarf. Ursprünglich war geplant dass ich in derselben ausserbetrieblichen Einrichtung weitermache, diese hatte sich aber durch Weggang des einzigen Lehrers der Ahnung hatte zu einem Albtraum entwickelt, der mehr schadete als nutze. Also hab ich das versucht allein zu machen, es war geplant dass ich das Praktikum wiederhole, dann kam Corona, nun mache ich seit 9 Monaten HomeOffice, was zum lernen nicht gerade toll ist (wobei es ein Wunder war überhaupt eine Einrichtung zu finden die dazu bereit war, und damals dachten wir noch es wäre nur vorrübergehend mit dem Homeoffice.

Nun muss ich mir so langsam überlegen was ich für ein Projekt für die Prüfung erstellen könnte, was mir etwas schwerfällt da ich ausser in den Webmeetings mit der IT - Abteilung des 'Leibniz-Institut für Bildungsmedien' (vergleichende Schulbuchforschung) keinerlei Kontakt zu Bildungsträgern habe. Das Projekt an dem ich derzeit arbeite ist so umfangreich dass ich da nichts sehe was sich anbietet:
Das Projekt soll der Zeitersparnis beim Updaten von Software dienen, bestimmt ist es für Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Im Moment wird das Scrapen der Seiten von einem Bash-Script vorgenommen, dieses schreibe ich in Python um. Das Ziel soll es sein dass so viel wie möglich identisch läuft, es nur ein paar verschiedene Methoden gibt wie die Informationen von der Seite geholt werden, und nur ganz wenige Seitenspezifische Anweisungen gespeichert werden müssen.
http://www.gei.de/institut/direktion/it ... tuts0.html
Wie gesagt sehe ich da nichts was ich zu einem geschlossenen Projekt machen könnte, daher neige ich eher zu einem Dummyprojekt. Da sich die Prüfungsbedingungen geändert haben kann ich die Prüfung höchstwahrscheinlich nicht wiederholen, aus dem Grund ist es für mich besser ein vielleicht nicht so anspruchsvolles, aber sicheres Projekt zu erstellen. Mir geht es hier nicht darum dass andere die Arbeit machen sollen, ich suche vielmehr Denkanstöße.
Wichtig : Ich muss das Projekt dann nicht ausprogrammieren, zumindest nicht für die Prüfung.

Das ist nun ein sehr langer Text und ich danke fürs lesen. Ich möchte bitten hier keine negativen Kommentare zu hinterlassen (sachliche Kritik hingegen schon). Es wird für mich ohnehin schon schwer, und ich hab eine Heidenangst. Ich möchte euch inständig bitten nicht noch weiter in diese Kerbe zu hauen.
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__blackjack__
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@NoUseForAName: Was genau musst Du denn machen, also wie soll so ein Projekt denn aussehen, wenn Du es nicht ausprogrammieren musst? Oder anders gefragt, welche Anforderungen muss so ein Projekt denn erfüllen? Gibt es da irgendwelche Vorgaben von der IHK die man einsehen kann?
“Most people find the concept of programming obvious, but the doing impossible.” — Alan J. Perlis
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sls
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@NoUseForAName: wie viel Aufwand ist es denn, dieses Bash-Script in Python nachzubauen? Wenn du doch sowieso schon dran sitzt klingt das doch nach einem vernünftigen Projekt.

Ich hatte für die Realisierung und Projektdokumentation (Anwendungsentwicklung) 70 Stunden Zeit, was hinten und vorne nicht reicht. Das ist halt so ein unrealistischer Richtwert der IHK den man theoretisch nicht übersteigen darf. Bei den Systemintegratoren gibt es Projektarbeiten die schön verpackt die Installation eines Windows Servers beinhalten, man sollte sich da also nicht verrückt machen.

Der wichtigste Faktor ist, was dieses Projekt am Ende bringt. Eine Software die die Anforderungen erfüllt ist ja vorhanden, wichtig ist aber die Kosten / Nutzen-Rechnung. Der wirtschaftliche Faktor ist enorm wichtig.

Zwar entstehen durch die Neuentwicklung Kosten (diese werden dann einkalkuliert), Vorteile wären jedoch:
- Wartbarkeit: z.B. dass die Bashroutine veraltete Abhängigkeiten nutzt, schwer zu debuggen ist, sich kaum einer damit auskennt o.ä.
- Erweiterbarkeit: zusätzliche Anforderungen sind schwer zu implementieren
- Sicherheitsupdates wegen obsoleter Abhängigkeiten nicht möglich
- Geschwindigkeit: z.B. könnten Daten asynchron in Python verarbeitet werden, in Bash mit aktueller Codebasis nicht realistisch

Dem ganzen sollte dann immer voraus gehen warum deine Entwicklungskosten + externer Resourcen (Bereitstellung von Servern, Zertifikaten etc.), Reviews von Kollegen (was auch Zeit beansprucht) das rechtfertigen, bspw. kostet das Projekt 5000 € (einfach aus der Luft gegriffen), die Einsparung über 12 Monate ist aber gigantisch da bspw. weniger Server / Strom benötigt wird usw. usf. und man somit 10000 € über's Jahr einspart, das ganze dann natürlich nochmal auf bspw. 5 Jahre hochgerechnet.

Wenn das Projekt oben zu Umfangreich ist kannst du ja auch einen Teil von der Software ablösen, z.B. den Mechanismus zum asynchronen Abfragen der Ressourcen und diesen dann in Python implementieren. Oder eine Datenbankschnittstelle / Perstistensschicht mit Python und MySQL bauen. Dabei gilt natürlich dass man nicht ein Skript mit 20 Zeilen schreibt und dass über eine Projektdokumentation von 15 Seiten ausweitet. Das nimmt dir auch keiner ab.

Vorteil ist jetzt, dass du das Projekt oben kennst und wesentlich mehr dazu sagen kannst, als wenn du von vorne beginnst. Ich hatte eine Erweiterung für ein Backupsystem entwickelt, das waren ca. 300 Zeilen Python-Code, auf eine handvoll Module verteilt. Reichte völlig. Zum Projekt wurde ich dann gefragt, wie viele TCP/IP Ports es gibt und in welche Bereiche diese sich unterteilen :-)

Oder was in einem Makefile so alles schönes stehen kann.

@__blackjack__: das unterscheidet sich nach Bundesländern, ist aber "relativ" einheitlich, bspw. -> https://www.rhein-neckar.ihk24.de/ausbi ... eit-938224
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Buchfink
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@NoUseForAName

vorweg: Ich habe bislang nur Bachelor-/Masterarbeiten betreut/gegengelesen. Mit den IHK-Bedingungen bin ich nur rudimentär vertraut.

Dennoch ein paar Denkanstöße.
1) Vergleichende Schulbuchforschung, klingt doch eigentlich schon mal ganz interessant.
Hast Du da ggf. Daten, die Du auswerten könntest?
Interessant wäre vielleicht aufzudecken, ob es irgendwelche Bias-/Noise-Effekte gibt.
(Anders formuliert: Haben Schüler mit Schulbuch X bessere Noten als mit Buch Y?
Wie oft ändern sich Atlanten und was kostet das die armen Eltern?
Gibt's Relationen zwischen Schulbuchpreis und Fehlerquote?)
Möglicherweise sind diese Fragen aber von der Schulbuchforschung bereits beantwortet :)

2) würde sich vielleicht im Rahmen der gescrapten Seiten etwas zur Auswertung anbieten, was man vielleicht als Teilprojekt ausweisen könnte?
Ich denke da an Fragestellungen wie:
- Wie oft ändert sich da was?
- Gibt's Schwerpunkte? - Werden manche Sachen öfter geändert? Kann man dafür Erklärungen finden?

3) Hast Du bei der IT - Abteilung des 'Leibniz-Institut für Bildungsmedien evt. einen Ansprechpartner, der ggf. eine Idee hat, wie man das Projekt, an dem Du gerade arbeitest (ich hoffe ich habe es richtig verstanden) kürzen könnte, so dass der Rahmen etwas übersichlicher wird?

EDIT:
4) Web-Scraper bauen, der alle Tierheim-Seiten in Deutschland durchforstet, so dass man z.B. solche Dinge suchen kann:
- Pudel, schwarz, katzenverträglich
- Kater, rot, Diabetes, Wohnungskatze
- Degu, Weibchen

Das ganz wäre gemeinnützig und eine klassische Wirtschaftlichkeitsrechnung müsste man ggf. anders aufsetzen. (Wie viele schwer vermittelbare Tiere konnten vermittelt werden? Konnte der Anteil schwarzer Kater in der Vermittlung gesteigert werden.)

Ich wünsche Dir viel Erfolg!
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__blackjack__
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@Buchfink: Das klingt überwiegend nach ”Forschung”. Ich weiss nicht ob Daten auswerten nach bestimmten Fragestellungen das richtige ist um an einem Projekt zu zeigen, das man Anwendungsentwicklung beherrscht. Ich denke aus dem Unibereich und Informatik käme da so etwas wie das Projekt beim Softwarepraktikum das meistens zur Vorlesungsreihe „Softwareentwicklung“/„Software Engineering“ gehört, am nächsten. Also so etwas mit Lastenheft, Pflichtenheft, Planung, Umsetzung, Abnahme, Vorstellung des Ergebnisses. Plus den Wirtschaftskram den man in der Uni dazu normalerweise nicht hat.
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Buchfink
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@__blackjack__
das stimmt natürlich.

@NoUseForAName
spräche denn etwas gegen den Vorschlag von @sls? Ich finde das klingt doch sehr gut.
Besteht die Problematik evtl. darin, die vorhandene Implementierung nachzuvollziehen?
Das Projekt an dem ich derzeit arbeite ist so umfangreich dass ich da nichts sehe was sich anbietet:
Evtl. könnte derjenige, der das Projekt vorgibt, Teilaspekte benennen, die bereits einen Mehrwert liefern. Gibt's dazu evtl. die Möglichkeit?

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das Ablösen einer bestehenden Anwendung nicht immer ganz einfach ist, da der Anwender schon eine sehr konkrete Erwartung hat. Daher die folgende Frage:
Was war denn der Hintergedanke/Auslöser, die Software neu aufzusetzen? Evtl. ergeben sich daraus Anknüpfungspunkte, um evtl. Meilensteine abzustecken bzw. die Wirtschaftlichkeit zu argumentieren.
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