Zeitung lesen für Senioren

Du hast eine Idee für ein Projekt?
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burli
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Hi, aus privatem Bedarf suche ich nach einer Möglichkeit, für Senioren mit Sehschwäche das Lesen der Zeitung zu ermöglichen. Die erste Idee war, mittels Kamera und Monitor die Tageszeitung einfach nur zu vergrößern. Ist aber schwierig und teuer, wenn man eine vernünftige Kamera will.

Alternativ besteht die Möglichkeit, die Zeitung einfach online zu lesen, aber unsere regionale Zeitung ist dafür eher ungeeignet. Ich müsste, im Fall unserer Zeitung (fuldaerzeitung.de) an die Rohdaten kommen, um sie selbst aufzubereiten.

Meine Idee ist folgende: da ich sowieso einen kleinen Server laufen habe kommt darauf ein Webserver. Dieser holt in regelmäßigen Abständen via RSS Feed die neusten Nachrichten. Über die Druckfunktion (einfach ?_FRAME=33&_FORMAT=PRINT an die URL hängen) komme ich an brauchbare Rohdaten. Die Daten werden aufbereitet und via Webserver in einer geeigneten Form auf einem Browser präsentiert. Mit passender Schriftgröße und einfacher Navigation.

Was haltet Ihr von der Idee?
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Trichter
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Solange es für die besagten Senioren mit Sehschwäche kein Problem ist einen Computer zu bedienen, sollte das eine Möglichkeit sein. Wahlweise kannst du auch die heruntergeladenen News regelmäßig in großer Schrift ausdrucken.
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cofi
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Ich werf mal Readability in den Raum. Damit laesst sich auch die Zeitung direkt lesbar aufbereiten .. leider verliert man die Bilder dabei.
burli
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Es geht nur nur darum, die Nachrichten lesen zu können. Man soll auch möglichst einfach darin navigieren können. Also einfach irgend ein Reader, der den Content vergrößert, reicht alleine nicht. Ausdrucken ginge auf Dauer ganz schön in Zeit und Geld.

Es wäre schon ideal, die News derartig aufzuarbeiten, dass man es selbst am Bildschirm aussuchen kann, was man lesen möchte und der Text dabei derart formatiert und groß geschrieben ist, dass sich Senioren damit zurecht finden.

Das ganze ist zunächst nur für meine Eltern. Aber wenn man das ganze Online stellen dürfte/könnte wäre es sicher für alle Senioren hier in der Gegend interessant.
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/me
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burli hat geschrieben:Meine Idee ist folgende: da ich sowieso einen kleinen Server laufen habe kommt darauf ein Webserver. Dieser holt in regelmäßigen Abständen via RSS Feed die neusten Nachrichten. Über die Druckfunktion (einfach ?_FRAME=33&_FORMAT=PRINT an die URL hängen) komme ich an brauchbare Rohdaten. Die Daten werden aufbereitet und via Webserver in einer geeigneten Form auf einem Browser präsentiert. Mit passender Schriftgröße und einfacher Navigation.
Kann man so machen. Die Lösung muss natürlich individuell an den jeweiligen Anbieter angepasst werden.

Ich habe mir so etwas ähnliches für die Artikel von Spiegel Online gebaut. Wenn ich die unterwegs auf einem Blackberry Pearl lesen will, dann dauert es erstens zu lange bis alle Daten da sind und zweitens sieht es bescheiden aus. Ich lasse die Daten jetzt von einem kleinen Python-Skript filtern und schmeiße dabei Werbung und Bilder gleich weg. Ein wenig Datensammelzeit war initial nötig um die möglichen Aufbauten der Artikel zu finden und passend zu behandeln.
BlackJack

@burli: Wenn es nur der RSS-Feed ist, und die Nutzungsbedingungen das nicht verbieten, dann kann man das vielleicht auch öffentlich anbieten, aber ich würde das wohl in jedem Fall mit der betreffenden Zeitung abklären. Auch wo *die* ihre Nachrichten her haben. Damit Du nicht unter Umständen die Rechte Dritter verletzt.
Leonidas
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Übrigens denke ich dass sich da einiges mittels Greasemonkey-Skripten lösen lässt. Das hat auch den Vorteil, dass man keine "extra"-Software braucht (also was nicht in den Browser integrierbar ist) und das durch die Verwendung des Browsers des Users weniger in der Gefahr ist, irgendwelche Rechte zu verletzen.
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lunar

Die Idee ist sicherlich ehrenvoll, ich zweifele aber an ihrem Erfolg und ihrer Umsetzbarkeit. Es ist nicht weiter schwierig, eine Seite für Menschen mit Sehbehinderung zu vergrößern und aufzubereiten, wenn es nur für eine einzige Seite funktionieren muss.

Doch weder ein normaler Webbrowser noch überhaupt eine normale Oberfläche sind auf die Bedürfnisse älterer Menschen mit Sehbehinderung zugeschnitten. Insofern ist es nicht genug, nur die Seite selbst aufzubereiten, dass ganze System muss Senioren mit Sehbehinderung einfach zugänglich sein. Was hilft schließlich die schöne Anwendung, wenn der Nutzer gar nicht so weit kommt, sie auszuführen. Ich glaube, dass ist das eigentliche Problem: Die Bedienung eines Computers insgesamt soweit zu vereinfachen, dass er auch Senioren mit Sehbehinderung damit zurecht kommen.

Wenn Dich das nicht abschreckt, ist die Idee gut, aber ich fürchte halt, dass Du Dir viel Mühe machst, die betroffene Person am Ende aber doch lieber einfach Nachrichten im Radio hört, weil sie die Bedienung des Radios gewohnt ist und das Radio ein bekanntes technisches Medium ist.
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Hyperion
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Wären da eigentlich diese eBook Reader eine brauchbare Alternative bzw. besitzen die ggf. solche Features? Afaik gibt es doch Tageszeitungen, die man auf diesen Geräten lesen kann. Wenn man da die Schrift entsprechend anpassen könnte, wäre das evtl. eine Alternative. Und die Bedienung davon soll ja einfachst sein.
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Leonidas
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Ich denke lunar trifft da einen guten Punkt, wobei es solche und solche Senioren gibt. Das muss man dann halt irgendwie abschätzen. Was auch noch ein Punkt ist, ist die Lesbarkeit. Mir geht es so dass ich es relativ anstrengend finde längere Texte am Bildschirm zu lesen. Zeitungsartikel gehen noch, aber für längere Sachen finde ich E-Ink-Displays da wesentlich besser.

@Hyperion: Ja, habe an die Zeitung-Funktionalität von Amazons Kindle gedacht. Jedoch bin ich mir nicht sicher ob es deutschsprachige Zeitungen bei Amazon "im Abo" gibt. Der ganze Service ist derzeit doch noch sehr "US-zentrisch".
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lunar

@Hyperion: Nein, oder glaubst Du ernsthaft, ein Senior mit einer Sehbehinderung von einer Stärke, die ein besonderes Aufbereiten der Tageszeitung nötig macht, kann ein Kindle bedienen?! Die Knöpfe sind viel zu klein, und viel zu zahlreich, und die Anzeige nicht groß genug, um Text auch in Übergröße vernünftig anzeigen zu können.
burli
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Das ganze ist primär erstmal für meine Eltern. Von daher ist es kein Problem, den Rechner einzuschalten und den Browser zu starten.

Der Rest sollte auch machbar sein. Unter Linux sollte es ein leichtes sein, eine Session zu erstelle, bei der sich ein Nutzer automatisch anmeldet und einen Browser im Kiosk Mode startet. Notfalls tut's Google OS
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Hyperion
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lunar hat geschrieben:@Hyperion: Nein, oder glaubst Du ernsthaft, ein Senior mit einer Sehbehinderung von einer Stärke, die ein besonderes Aufbereiten der Tageszeitung nötig macht, kann ein Kindle bedienen?! Die Knöpfe sind viel zu klein, und viel zu zahlreich, und die Anzeige nicht groß genug, um Text auch in Übergröße vernünftig anzeigen zu können.
Um ehrlich zu sein: Ich kenne diese Geräte überhaupt nicht und kann deswegen nichts zur Bedienung sagen. Das Bild sieht in der Tat wenig intuitiv aus. Da es aber ja auch schon Senioren-Handies usw. gibt, könnte ich mir gut vorstellen, dass auch in diesem Segment ggf. Alternativen entstehen.
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Leonidas
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lunar hat geschrieben:@Hyperion: Nein, oder glaubst Du ernsthaft, ein Senior mit einer Sehbehinderung von einer Stärke, die ein besonderes Aufbereiten der Tageszeitung nötig macht, kann ein Kindle bedienen?! Die Knöpfe sind viel zu klein, und viel zu zahlreich, und die Anzeige nicht groß genug, um Text auch in Übergröße vernünftig anzeigen zu können.
Naja, letztendlich braucht man zum Bedienen nur das Steuerkreuz (und das kann man ohne zu lesen benutzen) und die Tasten am Rand zum Blättern. Und die sind ordentlich groß. Außerdem kann man auf dem Teil den Text skalieren. Das einzige Problem ist, dass das Menü ne feste Schriftgröße hat und dass dann Hochskaliert ggf. nicht viel zu sehen ist (Kindle DX als Lösung?). Also einfacher zu bedienen als ein PC mit normaler Tastatur auf jeden Fall. Man schaltet es ein, das Teil ist sofort da, man kann zu lesen anfangen. Sicherlich einfacher an Senioren zu vermitteln als irgendeine Windows oder Mac oder Ubuntu-Kiste wo man alles mögliche an Trara erstmal vorher machen muss bevor man auch nur dran denken kann jetzt mal seine Zeitung zu lesen.
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burli
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Das Display finde ich für die nötige Schriftgröße zu klein. Außerdem müsste man die Daten noch dafür aufarbeiten. Ich kann ja schlecht eine beliebige Zeitung nehmen. Die Eltern wollen vor allem Regionalnachrichten
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mkesper
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Es ist doch nicht schwierig, ein System so zu konfigurieren, dass sich ein User automagisch einloggt. Das noch mit dem KDE KIOSK-Tool kombinieren, Autostart Browser, fertig.
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Rebecca
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Calibre bietet die Moeglichkeit, von Newsseiten die aktuellen Artikel herunterzuladen und als Ebook zu speichern; auf Wunsch tut Calibre dies automatisch in regelmaessigen Abstaenden. Das ist natuerlich vor allem fur EReader-Benutzer gedacht, aber Calibre hat auch einen integrierten Viewer dabei; ich weiss nicht, ob das was waere?

Im Uebrigen gibt es ja auch noch andere EReader neben dem Kindle... mein Sony-Reader hat zB nur vier Tasten und einen Intuitiven Touchscreen; ich denke das ist einfacher zu bedienen als ein Computer. Bliebe nur die Frage, ob man die Schrift der Menues gross genug machen kann...
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Rebecca hat geschrieben:Calibre bietet die Moeglichkeit, von Newsseiten die aktuellen Artikel herunterzuladen und als Ebook zu speichern; auf Wunsch tut Calibre dies automatisch in regelmaessigen Abstaenden.
Oh, dann sollte ich mir die Software doch mal genauer ansehen.
Rebecca hat geschrieben:Im Uebrigen gibt es ja auch noch andere EReader neben dem Kindle... mein Sony-Reader hat zB nur vier Tasten und einen Intuitiven Touchscreen; ich denke das ist einfacher zu bedienen als ein Computer.
Meine Frau bezeichnete ihren Sony-Reader (PRS-650) als das beste technische Ding das sie jemals bekommen hat. Meine Mutter (age > 80) habe ich mal testweise darauf losgelassen und sie konnte problemlos damit umgehen.
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