Welche Sprachen außer Python...

Alles, was nicht direkt mit Python-Problemen zu tun hat. Dies ist auch der perfekte Platz für Jobangebote.
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rolgal_reloaded
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Hallo zusammen,

ich wollte mal wissen, welche Sprachen ihr außer Python noch verwendet und was euch daran besser oder weniger gefällt usw.

Links zu Webseiten, wo es mehr zu lesen gibt, vorzugsweise in Deutsch wären auch hübsch.

Ich dachte nämlich daran, dass sich meine Schüler bisschen einen Überblick verschaffen sollen, abgesehen davon interessiert es mich einfach auch.

Liebe Grüße

rolgal_reloaded
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Rebecca
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Das waere ja ein Fall fuer die von Jens angedachten Seiten im Wiki...

Bei mir sinds im Wesentlichen noch Java und C.

Java benutze ich eher unfreiwillig, einfach, da es so stark verbreitet ist. Von dem, was man mit diesen Sprachen erreichen kann, sind sie recht aehnlich, nur mag ich Java als Sprache ueberhaupt nicht. Von der Syntax her ist es zwar wie C++, aber der ganze Rest gefaellt mir nicht. Ich habe auch den Eindruck, dass sich Java zum Lernen fuer Anfaenger nicht so gut eignet. Wenn deine Schueler schon Python koennen, spricht fuer Java: Es ist heute fast ein Muss, und die Schueler lernen eine andere Philosophie kennen (Datenkapselung, ALLES gehoert in Klassen, starke Typisierung.) Gegen Java spricht, dass es viele aehnliche Konzepte besitzt wie Python, und dass man mit beiden Sprachen die gleichen Arten von Programmen schreibt, sodass die Schueler evtl. nicht soviel davon haben, noch Java zu lernen.

C finde ich klasse. Es ergaenzt sich mit Python sehr gut. C selbst ist keine OOP-Sprache (dafuer gibt es C++, welches ein Erweiterung von C ist), und es ist sehr low level. Dadurch sind viele Dinge natuerlich muehsamer zu programmieren (zum Beispiel muss man sich tw. um Speicherverwaltung kuemmern, es gibt keine eingebauten Datentypen fuer Listen und Strings,...), aber man lernt auch sehr viel ueber die Funktionsweise des Betriebssystems und des Computers. Vor allem lernt man, was eine Referenz auf einen Speicherbereich ist. C hat den Vorteil, dass die Programme sehr schnell sind. C ist auch sehr verbreitet, z.B. ist Linux und viele wichtigen Linux-Tools in C geschrieben, und auch der Standard-Python-Interpreter und viele Python-Module. Man kann auch recht einfach Performance-kritische Teile seines Python-Programms in C schreiben. Fazit: Fuer C als Zweitsprache spricht, dass die Schueler einen Einblick in grundlegendere Dinge bekommen, ausserdem haben C und Python eher unterschliedliche Anwendungsbereiche und koennen auch im selben Projekt zum Einsatz kommen.
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gerold
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rolgal_reloaded hat geschrieben:ich wollte mal wissen, welche Sprachen ihr außer Python noch verwendet und was euch daran besser oder weniger gefällt usw.
Hi rolgal_reloaded!

Mein wichtigstes Programm wurde in vielen Jahren harter Arbeit mit "Visual Basic 6" geschrieben. Seit der von Microsoft erzwungenen Einführung von ".NET" bin ich aber weg davon. Ich warte meine VB6-Programme zwar noch, programmiere kleine Erweiterungen, die sich nicht auslagern lassen, auch noch mit VB6, aber alles Andere wird mit Python gemacht.

Zusätzlich gibt es natürlich noch TSQL (Transact SQL, das vom Microsoft SQL-Server eingesetzt wird) und sonst noch ein paar SQL-Dialekte (SQLite, PostgreSQL).

Dann gibt es leider immer ein paar Dinge, die man in der Web-Programmierung ohne JavaScript nicht schafft. Also wird auch zwischendurch mal JavaScript eingesetzt.

Einige Server-Wartungsskripte sind natürlich noch für die BASH geschrieben. Dann gibt es auch noch einige VB-Script-Dateien, die ich aber langsam auch nach Python migriere.

Fazit:
Aktiv eingesetzte Programmiersprachen:
- Python :-) (= absoluter Favorit)
- Visual Basic 6
- VB-Script
- Java-Script
- SQL

lg
Gerold
:-)
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BlackJack

6510-Assembler und Commodore BASIC V2 weil ich ab und zu noch etwas mit meinem alten C64 mache. :-)

C, ebenfalls für den C64 und auf dem PC wenn Python zu langsam ist (sehr selten). Zählt Pyrex als eigene Sprache? C und Python ergänzen sich auf jeden Fall gut.

Mit FreeBASIC habe ich ein altes QuickBASIC-Programm (kleines Wettervorhersagemodell) unter Linux zum laufen gebracht. Und mit FreePascal habe ich versucht meine alten DOS-Programme unter Linux wiederzubeleben. Beide Sprachen haben einen gewissen "Oldschool"-Charme.

Java habe ich schon erstaunlich lange nicht mehr angefasst, musste ich aber im Laufe des Studiums sehr ausgiebig mit arbeiten. Die Sprache ist halt ein "Industriestandard".

Für den Job sind's im Moment vor allem Shell-Skripte, Informix-4GL und SQL. Auch mal PHP, JavaScript und Fortran, letzteres $GOTT sei Dank nur lesen und nicht schreiben. Bis auf JavaScript mag ich keine der Sprachen besonders. SQL ist an sich nicht schlecht, aber dass es im Grunde keinen DB-Hersteller gibt, der nicht neben dem Standard noch sein eigenes Süppchen kocht, nervt gewaltig.

Ansonsten versuche ich kleinere Progrämmchen neben Python auf Haskell, Scheme, Io und Nemerle zu verteilen. Einfach um das Gehirn zu beschäftigen.

Und ich habe mir schon einen ganzen Haufen anderer Sprachen angeschaut und ein wenig damit herumgespielt.

Wenn Du Deinen Schülern noch etwas anderes als Python zeigen willst, dann vielleicht eine der funktionalen Sprachen. Mit den anderen Mainstream-Sprachen wie Java oder C# kommt man auch problemlos ohne Lehrer in Kontakt wenn man sich für's Programmieren interessiert. Von so furchtbaren Sachen wie VisualBASIC und PHP mal ganz zu schweigen.

Bei Haskell kannst Du ihnen zeigen wo die "list comprehension"-Syntax herkommt und dass man das Iterator/Generator-Konzept auch transparent in eine Sprache einbauen kann.

Scheme ist von der Syntax her schön einfach. Der Bigloo-Compiler kommt mit ein paar interessanten Bibliotheken, unterstützt OOP und erzeugt "nativen" Code oder Bytecode für die Java Virtual Machine und .NET.
Leonidas
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BlackJack hat geschrieben:Scheme ist von der Syntax her schön einfach. Der Bigloo-Compiler kommt mit ein paar interessanten Bibliotheken, unterstützt OOP und erzeugt "nativen" Code oder Bytecode für die Java Virtual Machine und .NET.
Nunja, OOP lässt sich in Lisp-DIalekten relativ einfach selbstbauen, was natürlich auch ein Nachteil sein kann. So gibt es keinen Scheme-OOP Quasistandard wie CLOS bei Common Lisp, sondern die einen Implemetationen können das besser, die anderen wiederrum etwas anderes.
Ganz angenehm bei Scheme ist der interpreter, zum beispiel MzScheme. Für Python-gewohnte wie mich ist ein Interpreter einfach notwendig, es ist schlicht zu bequem um darauf zu verzichten.
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lunar

Hauptsächlich noch C++, weil man einige KDE Erweiterungen eben doch nicht mit Python gebacken kriegt...

Ansonsten ist aber Python die Sprache der Wahl für alles von kleinen Utility-Skript (bash hat ausgedient ;) ) bis zum ausgewachsenen Softwareprojekt.
Rebecca hat geschrieben:dafuer gibt es C++, welches ein Erweiterung von C ist
Widerspruch ;)
Eine Erweiterung ist etwas, was die Funktionsweise grundlegender Dinge wie Speicherallokation unangetastet lässt und lediglich neues hinzufügt.
In C++ "malloct" man aber nicht mehr, sondern verwendet "new". Das ist nur eines von den ganz grundlegenden Dinge, die in C++ ganz anders gemacht werden als in C. Und weil eben so viele grundlegende Dinge in C++ anders sind, ist C++ auch eine eigene Sprache und nicht nur eine Erweiterung für C.
Um ein C Programm auf C++ zu portieren, reicht es nicht, einfach ein bisschen Objektorientierung dranzukleben. Dann hat man nur ein grausames C/C++ Gemisch, welches man oft zu Gesicht bekommt und was ich persönlich immer wieder furchtbar finde. Man muss vielmehr eine Menge neuschreiben (z.B. Speicherallokation, Ausgabe, etc.)

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lunar
Y0Gi
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Für das, was ich privat so täglich mache/brauche, konnte ich mit Python alle bisherigen Wege ablösen, die da vorwiegend wären: Java, PHP, Perl, Shell, Tcl (und dank guter ORMs auch SQL). Nichts destotrotz möchte ich aber nicht missen, die Sprachen zu kennen, die ich bisher kenne, da ich daraus so einiges lernen konnte, was mir jetzt auch mit Python hilft.
encbladexp
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Ich verwenden ausser Python eigentlich nur noch PHP (ungern, aber was solls)...

mfg Betz Stefan
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jens
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gerold hat geschrieben:Mein wichtigstes Programm wurde in vielen Jahren harter Arbeit mit "Visual Basic 6" geschrieben. Seit der von Microsoft erzwungenen Einführung von ".NET" bin ich aber weg davon.
Dann könntest du ja eine Wiki Seite "Von Visual Basic zu Python" schreiben... Aber ich weiß, du magst das Wiki nicht :?

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Leonidas
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Y0Gi hat geschrieben:Nichts destotrotz möchte ich aber nicht missen, die Sprachen zu kennen, die ich bisher kenne, da ich daraus so einiges lernen konnte, was mir jetzt auch mit Python hilft.
Why learning Haskell/Python makes you a worse programmer ;) (Achtung, nicht zu erst nehmen.. einige haben darauf übertrieben reagiert und sogar Gegen-Blogeinträge verfasst, was für eine Zeitverschwendung).
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BlackJack

Der Artikel ist gut. :-)

Ein bisschen Wahrheit steckt aber drin. Ich habe früher oft, nachdem ich die Mindestpunktzahl für den Schein zusammen hatte, die Übungsaufgaben in der Uni in Python gelöst statt in Java, einfach weil's in Java viel frustrierender war, wenn man weiss wie schön es in Python aussieht. War auch interessant zu sehen welche Tutoren dann auch die Pythonlösungen akzeptiert haben und welche sich stur gestellt haben. :D
Y0Gi
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In einigen Kursen, in denen Pseudocode in den Übungen gefordert war (u.a. Rechnernetze), habe ich immer Python benutzt, das hat wunderbar funktioniert und wurde natürlich auch akzeptiert.
BlackJack

Klar wenn Pseudocode gefordert ist, dann ist Python nahezu ideal. Wenn die Vorgabe "muss mit Java 1.4 übersetzbar und ausführbar sein" ist, dann kommt's halt auf den Tutor an, ob er auch Python durchgehen lässt.
mitsuhiko
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BlackJack hat geschrieben:Klar wenn Pseudocode gefordert ist, dann ist Python nahezu ideal. Wenn die Vorgabe "muss mit Java 1.4 übersetzbar und ausführbar sein" ist, dann kommt's halt auf den Tutor an, ob er auch Python durchgehen lässt.
...Jython? :D
TUFKAB – the user formerly known as blackbird
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