Programmierbarer Taschenrechner mit Python

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nezzcarth
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Hallo,

ich habe mich kürzlich wieder ein bisschen mit Taschenrechnern beschäftigt. Dabei habe ich gesehen, dass mittlerweile wohl die ersten Taschenrechner verfügbar sind, die Python unterstützen: https://education.ti.com/de/products/ca ... -in-python

In einem Thread hier im Forum wurde vor knapp 13 Jahren mal gefragt ob es das gibt -- Ja, mittlerweile (bzw. ab Herbst) schon. Das finde ich sehr erstaunlich. Wird Python also das neue Basic? ;) Ich dachte jedenfalls, vielleicht findet das jemand hier interessant. Auch wenn man für den Preis, den so ein Gerät kostet, mehrere Raspberry PIs kaufen könnte ...

Auch wenn ich dezidierte Geräte an sich mag, verstehe ich nicht ganz, weshalb man das braucht. Ein Tablet kann ja im Prinzip dasselbe ist und flexibler. Ich vermute, die Hersteller sind wohl ein bisschen unter Innovationsdruck.
Zuletzt geändert von nezzcarth am Sonntag 28. Juni 2020, 08:10, insgesamt 2-mal geändert.
__deets__
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Ich denke mal die nehmen micropython.

Und was den Einsatzzweck angeht: in der Matheklausur kann das Tablet auch Dinge, die der Lehrer NICHT gutheißt. Anders zumindest kann ich mir das nicht erklären.
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__blackjack__
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Als das Modell letztes Jahr in den USA eingeführt wurde, gab's anscheinend noch Lua statt Python. Im deutschsprachigen Infomaterial habe ich irgendwo auch einmal Lua gelesen.

Ob das Micropython ist, wäre eine interessante Frage. Die Dinger sind ARM-basiert (ARM9 / 396 MHz) und haben 64MiB Arbeitsspeicher die komplett zur Verfügung stehen.

Neben dem Argument von __deets__ denke ich das es für eine Schule auch von Vorteil ist wenn alle das gleiche Gerät haben, denn man kann von Lehrern schlecht erwarten, dass sie 30+ Schülern bei Problemen mit individuellen Taschenrechnern und Apps helfen.

Es gibt auch Zubehör für die Geräte wie Messinstrumente oder eine Ladestation in die man 10 Taschenrechner stecken kann. Die Geräte könnten also auch von der Schule selbst angeschafft und verliehen werden. Entweder grundsätzlich, oder für Schüler die sich so ein verhältnismässig sauteures Teil nicht leisten können.

Übrigens: nicht nur zur Matheklausur: Auch im normalen Unterricht können Smartphones und Tablets mehr als Lehrer meistens möchten. Chatten, Social Media, Foto- & Filmaufnahmen, …
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nezzcarth
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Ja, in den Handbüchern, die man dort findet, steht auch nur etwas von Lua. Vielleicht wird das erst aktualisiert, wenn man das Gerät in dieser Version auch kaufen kann. Weiterhin gab es wohl auch letztes Jahr ein anderes Modell von Texas Instruments, auf dem Python Code ausführbar war und das dann später in einer separaten Python-Edition herauskam. Dafür kam wohl CircuitPython zum Einsatz.

Bei uns waren programmierbare Taschenrechner damals in der Schule gar nicht für Klausuren erlaubt. Inzwischen ist man da vielleicht auch weiter. Soweit ich weiß, gibt es Modellversuche, bei denen einheitliche Laptops oder Tablets für ganze Klassen angeschafft werden. Dabei ist natürlich auch immer wichtig dafür zu sorgen, dass die Kinder, deren Eltern sich so etwas nicht leisten können, nicht abgehängt werden (z.B. durch Leihgeräte oder ähnliches). Und bei so einem Gerät, dessen Einsatz auf einzelne Fächer beschränkt ist, besteht schon die Frage, ob es sich lohnt, so viel zu investieren, oder ob man nicht lieber etwas flexibleres nimmt, das auch den Einsatz in anderen Fächern erlaubt.

Was ich mir aber gut vorstellen kann, ist, dass solche Geräte mit Python sich sehr gut für Projektarbeiten, AGs o.ä. in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern oder auch für Praktika im Studium eignen. Wenn sie etwas "ruggedized" und weniger fragil als ein Tablet sind, eignen sie sich vielleicht auch in einem Laborkontext oder für die Arbeit "im Feld".
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__blackjack__
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@nezzcarth: Es ist ja nicht nur ein Fach, die sprechen ja komplett den MINT-Bereich an, also auch Physik und Chemie. Wenn ich das richtig im Kopf habe, kann man bei den Inspire-Modellen auch chemische Strukturformeln eingeben und irgend etwas damit machen.

Die Gefahr das so ein Taschenrechner geklaut wird ist vielleicht auch geringer als bei einem universell einsetzbaren Tablet. Und die Software/das Betriebssystem veraltet nicht so schnell. Also das System wird zwar genau so schnell so alt wie ein Android oder iOS, aber es ist aus sicherheitstechnischer Sicht nicht so schlimm wie bei einem Gerät was am Internet hängt.

Programmierbare Taschenrechner waren bei mir in Matheklausuren in der Schule auch nicht erlaubt. Ich hatte damals sogar mal das Problem das mein *nicht* programmierbarer Taschenrechner TI Galaxy 40x Bruchrechnen konnte, und das einer Mathelehrerin nicht gefallen hat.

Krass: Ich habe den gerade mal aus der hintersten Ecke des Schranks hervorgekramt und da wurde seit 1991/92 ziemlich sicher *nie* die Batterie gewechselt und der lag mindestens seit 22 Jahren unbenutzt im Schrank und lässt sich noch anschalten und rechnet problemlos. Die Garfield-Aufkleber auf der Schutzhülle haben die Zeit weniger gut überstanden…
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