quo vadis software?

Alles, was nicht direkt mit Python-Problemen zu tun hat. Dies ist auch der perfekte Platz für Jobangebote.
chaos
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Registriert: Samstag 21. August 2004, 11:19

(unintent'lly left blank) hat geschrieben: Doch. Nämlich mindestens 3 überflüssige Hierarchie-Ebenen (OS, Treiber, BIOS) entfernt, zwischen Anwendung und Hardware.
Dann nimm DOS, da kann jede SW direkt auf die HW zugreifen.
Dazu fällt der
größte Verursacher von Inkompatibilität und Sicherheitslücken weg
(das OS),
Dafür wandert die sicherheitslücke dann in die Firmware.
Ehrlichgesagt ist mir eine Sicherheitslücke im OS lieber als in der Firmware.
Geräte werden mit meinem Konzept erstmals wirklich
Plug-and-Play-fähig.
Wag ich zu bezweifeln, spätestens Genartion n+2 wird mit Generation n wegen neuer Features nicht mehr kommunizieren können.
Und so soll's sein. Eine PC-Festplatte darf nicht
mehr Installations-Aufwand erfordern als das Anschließen eines
Kühlschranks, und das geht nur, wenn die Festplatte wie der Kühlschrank
seine Systemsoftware komplett an Bord hat.
Tut es auch nicht, Einstecken, PC booten, disklabel, newfs und gut ist.
>>Man kann auch heute schon in sinnvollen Grenzen einfach Geräte an den PC anstöpseln. Massenspeicher per USB<<

Stimmt. Du siehst also selbst: der Trend geht in die von mir skizzierte
Richtung.
Das Betriebsystem erkennt automatisch USB/Firewire u.ä. Spielzeug und deswegen soll das ein Trend in Richtung OS geht in die Hardware sein?


Im Gegenteil: eine Festplatte ohne eingebautes Dateisystem ist
kein vollständiges Gerät. Mit einem EEPROM für wenige cents könnte man
die Systemsoftware dahin bringen, wo sie eigentlich hingehört, in die
Geräte selbst.
Was ist wenn man eine Festplatte als RAW-Device (z.B. im fetten DB-Server) verwenden will?



Nein, der PC ist so erfolgreich, weil die Hardware und viele
Anwendersoftware so verdammt gut ist und immer besser wird.
Nein, weil IBM nicht mit dem Erfolg gerechnet hat, und deswegen Fremdteile und Fremdsoftware verkauft hat, so daß jeder Hersteller einen PC verkaufen konnte.


Dafür braucht man kein OS, lediglich eine standardisierte Funktionsaufrufe-Syntax.
Existiert, heißt POSIX.


Weißt Du, welche CPU in Deinem Autoradio steckt ?
Hoffentlich gar keiner.


Im übrigen gab/gibt es Rechnerarchitekturen mit dem Betriebssystem im ROM. Das Betriebssystem in ROM zu stecken hat sich aber meist als nachteilhaft erwiesen.

ciao
chaos
Slackware will never die.
(unintent'lly left blank)

>>Im übrigen gab/gibt es Rechnerarchitekturen mit dem Betriebssystem im >>ROM. Das Betriebssystem in ROM zu stecken hat sich aber meist als >>nachteilhaft erwiesen.

Genau. Und deshalb sollte man das OS als zentrale Instanz gleich ganz weglassen und die einzelnen Treiber auf die Hardware verteilen, wo sie
eigentlich auch hingehören.

Ziel muß sein, einen PC und alle seine Zusatzgeräte (Massenspeicher,
Interfaces, ...) so einfach handhabbar zu machen wie ein Autoradio oder
einen Kühlschrank - den muß ich auch nicht erst formatieren und umpartitionieren oder freischalten, wenn ich ihn irgendwo hinstellen will,
ebensowenig wie ich updates für die EQ-Software im Autoradio brauche.

Ich denke, OS sind Relikte aus der Frühzeit der Computertechnik, als
Hardware aus Mangel an Miniatrurisierung einfach nicht "intelligent" sein konnte. Heute ist das aber anders. Vermutlich ist es nur eine Frage
der Zeit, bis die Industrie in großem Umfang Hardware herstellen wird,
die komplett ist, also ihre eigenen Treiber an Bord hat und an jedes
Gerät, unabhängig von Architektur oder OS anschließbar sein wird.
chaos
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Die entscheidende Frage ist:
Wie kommunizieren die verschiedenen Hardwarekomponenten untereinander.
Wer ist der Boss?
Wieso ist er der Boss?
Wer kümmert sich um das Schedulling?
Was ist bei einem Fehler im Treiber. Bei einem herkömmlichen OS einfach Treiber ersetzen, in Zukunft einfach Firmware flashen? Wer steuert den Flashprozess?
Was ist wenn mir der vom Hersteller gelieferte Treiber nicht gefällt?

Außerdem vergißt Du, daß eine Kühlschrank keine SW hat. Dies ist eine einfache elektrische Regelung/Steuerung die ohne SW auskommt, nur mit einem Thermostat, der dann den Strom freigibt oder auch nicht.


PS: Meine anderen Fragen blieben unbeantwortet.
Auch beim klassischen Autoradio würde ich jetzt nicht von SW sprechen wollen.
Slackware will never die.
Joghurt
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Ich verstehe immer noch nicht, was du unter Treiber verstehst... Ein Treiber ist ein Interface zwischen einem Programm und Hardware.
(unintent'lly left blank)

Unter "Treiber" verstehe ich eine Software, die zur Ansprache
der Hardwarefunktionen einer Baugruppe ein Sortiment von syntaktisch standardisierten Funktionsaufrufen
bereitstellt; z.B. sollte ein als Flash oder EEPROM in das Plattenlaufwerk integrierter Festplatten-Treiber auf den Befehl "dir" hin
das Inhaltsverzeichnis ausspucken, auf den Befehl "repartition(50%, 50%)" hin den Plattenplatz in zwei Hälften einteilen usw...
Treiber im von mir ins Auge gefaßten Sinn müßten also die Funktionen
bereitstellen, die bisher über Firmware, BIOS, Treiber und Betriebssystem
verstreut sind.

Ich erinnere an die Disketten-Station zum Commodore 64, die ähnliches
schon vor 25 Jahren konnte (>>load "$",8,1<<), nur daß damals noch die Herstellung eines
"intelligenten" Laufwerks mit eigener CPU,RAM und ROM teuerer war
als die Herstellung des eigentlichen Computers; heute sind CPU,RAM und
ROM ja Cent-Artikel, daher ist es wirtschaftlich kein Problem, solche Art von
"Intelligenz" in PC-Peripherie einzubauen; lediglich die Programmierung
der Firmware wird aufwendiger werden.
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jens
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Das ist doch mal ein Beispiel!
Du möchtest allerdings, das jede einzelkomponete ein eigener Rechner wird! Und das macht wenig Sinn, weil es unwirtschaftlich wird. Bis eine Festplatte alles mit den gespeicherten Daten anstellen kann (resize der Partitionen), brauchst sie selber RAM, CPU und eine wesendlich größere Firmware...

Eine heutige Festplatte hat zwar schon etwas RAM (Cache) und eine Firmware und eine Grafikkarte hat einen fetten Prozezzor und relativ viel RAM, aber schauen wir uns mal eine heutige billige Netzwerkkarte an. Auf den billigen Realteks ist so gut wie nix. Außer der mini Netzwerkchip, der IMHO sogut wie nix kann, weil alles die CPU macht.
Wenn du jetzt alle möglichen Netzwerkfunktionen auf eine Netzwerkkarte packen willst, was meinst du wie teuer die wird?

Und was ist mit einem DVD-Brenner? Der müßte genauso wie die Festplatte, fast alle gleichen Komponeten aufweisen... Weitergedacht, ist jedes einzelteil eines Rechners, ein eigener Rechner! Das wird teuer...
...aber Interessant... So könnte man, theoretisch, einfach eine Netzwerkkarte mit einer Festplatte zusammen stöpseln und hätte einen Fileserver... Man könnte eine Netzwerkkarte mit einer Grafikkarte zusammen bringen und hat schon fast einen ThinClient...

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(unintent'lly left blank)

Also bleibt -- abgesehen von der aufwendigeren und damit teureren
Firmware-Entwicklung -- das Deinem Posting nach wesentliche Problem,
daß es teuer ist, CPU/RAM/ROM in jede Hardware-Einheit einzubauen.

Ich halte dies aber für kein wirtschaftliches oder technisches Problem,
denn CPUs sind heutzutage eigentlich unglaublich billig; es gibt
in Hardware-Beschreibungssprachen formulierte Beschreibungen von
RISC-CPUs aus z.B. der ARM-Familie, die sich in ASICs integrieren lassen,
d.h. es wird einfach ein Teil der Gatter für die CPU verwendet; was sind
heute schon 20.000 Gatter ? Und RAM ist noch billiger, heutzutage sind
MBytes an RAM auf demselben chip integrierbar, auf dem sich auch
eine CPU (oder mehrere) befindet (siehe L1- und L2-Caches) - also
auch hier keine große Verteuerung notwendig. Ich denke, daß man in
Großserien-Stückzahlen für
1 oder 2 Euro pro Gerät zusätzlicher Herstellungskosten eine Harddisk so mit CPU/RAM/EEPROM ausrüsten kann, daß sie "high-level"-Befehle wie dir, open, load... versteht.
(so viele High-level-Befehle für Festplatten braucht es ja nicht - UN*X hatte ursprünglich als Minimum open, close, read, write und creat)
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jens
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(unintent'lly left blank) hat geschrieben:Ich denke, daß man in
Großserien-Stückzahlen für 1 oder 2 Euro pro Gerät zusätzlicher Herstellungskosten eine Harddisk so mit CPU/RAM/EEPROM ausrüsten kann, daß sie "high-level"-Befehle wie dir, open, load... versteht.
Naja, du glaubst garnicht wie hart der Hardware-Markt ist! Da wird um buchteile von Cents gespart...

Mal angenommen, es kommt wirklich dazu das eine Firma/Konsotium das parallel einführen würde... Ich denke nicht das sich das durchsetzten wird, weil sich halt immer ehr das billigere durchsetzt :?
Das war halt beim VHS/Beta, das war bei USB/Firewire und bei einigen anderen Sachen auch, die mir jetzt nicht einfallen :(

Und die Frage ist natürlich, was es wirklich bringen würde... Auch wenn es ein nettes Szenario wäre Festplatte + Netzwerkkarte => Networkstorage... Nur, warum sollte die Festplatte und Netzwerkkarte "so viel" können, wenn es im PC jetzt nicht nötig ist???

Es ist ja nicht so, das es momentan keine Einheitlichen Schnittstellen gibt... z.B. P-ATA, S-ATA bei Festplatten... Sie sind nur ehr Lowlevel, damit man alles mit der Platte machen kann... Das wäre bei deinem Szenario anders. Man kann dann nicht mehr die Festplatte in allen Variationen ansprechen.

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Hallo

obwohl bei PC-Hardware mit "Bruchteilen" (wörtlich zu nehmen, wenn man allzu geizig einkauft :D ) von Cents kalkuliert wird, hoffe ich, daß sich innerhalb
der nächsten 10 oder 20 Jahre Hardware mit "intelligenteren" Interfaces
durchsetzen werden, auch wenn die Herstellung 1 Euro mehr kosten würde.

Schön im Sinne verbesserter Konnektivität ist auch der in den letzten Jahren zu beobachtende Trend zu einheitlichen Schnittstellen; wo man früher noch
einen ganzen Schnittstellen-Zoo von RS-232 bis S-Video unterhalten mußte, reicht heute für fast alle Peripherie USB - vom Tassenwärmer bis zur Grafikkarte.

Wenn man eines Tages noch Hauptspeicher- und CPU-Boxen sowie
übliche PCI-Hardware als externe Geräte über den schnelleren Nachfolger von USB ankoppeln können wird, dann braucht
man anstelle eines PCs nur noch eine Basisstation, die lediglich ein Netzteil und 20 USB-(o.ä.)Buchsen beherbergt, und kann sich durch einfaches
An- und Abstöpseln von Peripherie jeden beliebigen PC mit beliebig vielen parallel verwendbaren CPUs und Hauptspeicher-Boxen zusammenstellen.

Wär doch praktisch. In so einem (über serielle Verbindungen oder
Drahtlos) "verteilten" Computer macht ein zentrales OS dann endgültig keinen Sinn mehr.
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jens
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Und da wären wir dann fast bei den ThinClients... d.h. das Uralte Client-Server Prinzip aus den 70er oder 80er.... :lol:

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(unintent'lly left blank)

Ist eben alles schon mal in der einen oder anderen Form dagewesen.

Das ist ja auch nicht schlecht, nur finde ich, daß die heutigen OS'es es
mit der ewigen Wiedergeburt von ausgelatschten OS-Konzepten aus den 60ern und 70ern (U*I*, *P/M) mit aufgepapptem 60er-Jahre-GUI (X*r*X Star)
etwas übertreiben. Was Neues könnte da nicht schaden.
Hoffentlich was ähnlich
Erfrischendes, wie Python im Vergleich zum portablen 60er-Jahre-Assembler
C/C++ ist.
Leonidas
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Was würde dir dann als grundlegend neues denn vorschweben?

Denn den 3D-Desktop finde ich persönlich nicht neu und eigentlich eher störend.
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Einiges habe ich weiter oben ja schon skizziert:
Treiber in die Geräte integrieren, ansprechbar über standardisierte
High-Level-Kommandos ("intelligente Peripherie").
Eine einheitliche optische (besser noch: drahtlose) High-speed-Verbindung für alle Peripherie-Geräte zugleich.
Statt des PCs eine Basisstation bestehend aus Netzteil und 20 High-Speed-Anschlüssen für Peripherie wie CPU-Boxen, Speicher-Boxen,
Massenspeicher, Grafikkarten usw.
Anstelle des zentralen OS die Funktionseinheiten des OS in die jeweiligen Geräte integrieren, die gesteuert werden sollen.

Computer nach diesem Prinzip wären flexibler, kompatibler, icherer und
billiger (da das monolitische OS wegfiele), wahrscheinlich auch schneller
(da heutige OS nicht gerade Resourcen-schonend arbeiten).
Leonidas
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Ich meinte eigentlich was dir als grundlegend neue GUI einfallen würde.
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(unintent'lly left blank)

Am GUI-Prinzip gibt es momentan wahrscheinlich nicht so viel auszusetzen,
außer daß es ein (für Computerentwicklungs-Verhältnisse) altes
Konzept ist, daß sich in den letzten Jahrzehnten nur wenig verändert hat. Wie wäre es, wenn man den Bildschirm in die
Schreibtischplatte pultartig einlassen würde und statt mit der Maus
mit den Fingern oder einem Stift auf dem Tisch steuern würde ?
Auch zukunftsträchtig scheint mir das bereits im Teststadium befindliche Konzept, die Grafikausgabe
statt auf einen Bildschirm auf eine Halb-Spiegelbrille direkt vor das Auge
zu projizieren und statt der Maus eine Art 3D-Joystick zu verwenden; dann kann man sich bei der Computerarbeit frei bewegen.
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