... programmiere doch mal so ne Webapp

Alles, was nicht direkt mit Python-Problemen zu tun hat. Dies ist auch der perfekte Platz für Jobangebote.
Antworten
incoggnito
User
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 27. April 2017, 09:28

Hallo liebe Community,

hab letztens eine Anfrage bekommen... programmiere doch auch mal 'so eine Webapp'

... kurz zu meinem Hintergrund:
Ich bin in Knechtschaft bei einen Großkonzern und mache hauptsächlich Messungen und Datenanalysen...
Aufgrund meiner Affinität zum Programmieren und dem Drang stupide Tätigkeiten zu automatisieren, bin nach Office-VBA und Matlab schließlich bei python gelandet.
Meine kleinen Access-Datenbank-Apps funktionieren ganz gut (wenn da nicht die Sicherheitsupdates wären).
Neben dem Beruf hab ich mir eine kleine FlaskApp gebaut und dabei sehr viel über IT gelernt....
es ist unfassbar wie gut das alles dokumentiert ist und wie großartig der Support ist... an dieser Stelle auch ein fettes Lob an die Community hier!

...zur eigentlichen Frage:
Große Unternehmen haben idR. einen eigenen IT-Sektor ... nur leider hat man davon in anderen Fachbereichen oft herzlich wenig. (Obwohl man schon Anzeichen für einen Umbruch erkennen kann.)
Man kann so eine Webapp natürlich erstellen lassen,... nur hat man auf dem Weg so viele Schnittstellen, dass die gewollte, flexibele App recht schnell zu einem trägen/teuren Unterfangen wird.

So eine Webapp hätte schon diverse Vorteile gegenüber den Access-Apps... technisch traue ich mir die Umsetzung auch absolut zu...
nur woher der lokale Server im Großkonzern und der Ansprechpartner zur IT-Sicherheit.. :?

Hab den Kollegen erstmal erklärt wie so eine Webapp eigentlich grob funktioniert und was es dabei aus meiner Sicht zu bedenken gibt...
hat jemand schon mal was ähnliches gemacht und hat Tipps für mich?

Beste Grüße
Sirius3
User
Beiträge: 17737
Registriert: Sonntag 21. Oktober 2012, 17:20

@incoggnito: zuerst einmal mußt Du ja Deinen Chef fragen, ob Du soetwas machen darfst. Dann ist ja die Softwareentwicklung meist jemand anderes als die Hardwarebereitstellung. Heutzutage haben große Unternehmen ja eigene Serverräume, wo dann ein Rechner (real oder virtuell) installiert werden muß. Das sollte ja über einen normalen Beschaffungsantrag möglich sein. Wie das konkret in Deinem Unternehmen aussieht, mußt Du selbst in Erfahrung bringen.
incoggnito
User
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 27. April 2017, 09:28

@sirius3, .. der Fragende ist in diesem Fall der Chef ;)

Muss mich wohl nochmal etwas präzisieren:
Größere Unternehmen sind bekanntlich recht politisch... solche Anfragen erzeugen oftmals mehr Wirbel als man sich vorstellen mag ...
vor allem wenn das Thema im Arbeitsumfeld nicht verstanden wird und bei den meisten im Kopf nur verankert ist ... Daten im Internet ... Hacker ... böse :roll:

Deswegen möchte ich vor der Anfrage abschätzen können ob es überhaupt realistisch ist einen solchen Server zu bekommen.
Sind solche Beschaffungsanträge für kleinere Apps üblich?

Habe zwar via Flask schon ein Gefühl dafür bekommen, was es für Angriffe gibt und wie man sich gegen einige Sachen schützt....
vermute aber dass der Sicherheitsanspruch in einem Unternehmen wohl doch etwas größer ist :mrgreen:
Wie viel Gedanken muss ich mir da um Server-Sicherheit im lokalen Netzwerk machen ...?
__deets__
User
Beiträge: 14522
Registriert: Mittwoch 14. Oktober 2015, 14:29

Wie sollen wir denn das Paranoia-Level deiner eigenen Organisation einschaetzen koennen? Das kann ja von "alles geht" bis zu "die NSA sind Anfaenger gegen uns" gehen. Und du zielst mit deinen Ueberlegungen die ganze Zeit auf "Sicherheit" (im Sinne von externen Angriffen) ab. Das ist aber nur ein Bruchteil der Erwaegungen. Die im uebrigen ja auch bei Access-Anwendungen greifen.

Wer betreibt denn den Server? Wenn die App nicht tut was sie soll, wie wird das reportet? Geht das ersmal an die IT-Abteilung, und dann an den Ersteller? Oder umgekehrt? Darf auf die App jeder Hinz und Kunz zugreifen, oder gibt es da Beschraenkungen? Wie werden die umgesetzt, sind die per Accounts geschuetzt? Wenn ja, wo kommen denn die Accounts her? Muss die IT jetzt fuer jeden Angestellten einen solchen Account anlegen, oder kann deine App sich mit eurem Active-Directory oder was auch immer integrieren fuer einen Single-Sign-On? Greift die Anwendung auf Drittsysteme zu? Darf die das? Wenn ja, ist dieser Zugriff auf Dauer sichergestellt? Wer pflegt die App, wenn zB neue Versionen der eingesetzten Software bereit stehen?

All diese Dinge sind Teil einer Anforderungsanalyse und Grund " dass die gewollte, flexibele App recht schnell zu einem trägen/teuren Unterfangen wird."

Denn eins ist klar: mal so eben hingehauene Anwendungen, die dann irgendwann zwar wichtig, aber gleichzeitig irgendwie nebenher ohne Plan laufen, sind oft Grund fuer Probleme. Das ist uebrigens keine Reflektion ueber deine Programmierfaehigkeiten. Porgrammieren hat mit der ganzen Nummer halt nur wenig zu tun. So ist das leider.
Sirius3
User
Beiträge: 17737
Registriert: Sonntag 21. Oktober 2012, 17:20

Ich glaube, Du machst Dir schon viel mehr Gedanken als die meisten. Die Leute von der IT-Abteilung sollten da ja auch Ahnung von haben. Es sollte Richtlinien geben, unter welchen Bedingungen ein Server im Firmennetz betrieben werde kann. Da hilft nur fragen, in der Form: »ich habe folgenden Bedarf, was könnt ihr mir anbieten«. Da muß man manchmal etwas hartnäckig sein, dass wenn ein Bedarf da ist, auch ein Angebot geschaffen wird.
incoggnito
User
Beiträge: 53
Registriert: Donnerstag 27. April 2017, 09:28

Wie sollen wir denn das Paranoia-Level deiner eigenen Organisation einschaetzen koennen? Das kann ja von "alles geht" bis zu "die NSA sind Anfaenger gegen uns" gehen. Und du zielst mit deinen Ueberlegungen die ganze Zeit auf "Sicherheit" (im Sinne von externen Angriffen) ab. Das ist aber nur ein Bruchteil der Erwaegungen. Die im uebrigen ja auch bei Access-Anwendungen greifen.
Stimmt schon, ihr könnt den Paranoia-Level nicht abschätzen ... ich leider auch (noch) nicht :oops:
... deswegen die sehr allgemeine Fragestellung, nach den Erfahrungen die ihr mit einer solchen Problemstellung möglicherweise schon erlebt habt ;)
Aussagen, wie "Bei unserer Firma stelle ich da einen Antrag auf einen lokalen Server. Die Authentification des Nutzers läuft bei uns über einen Single Sign On, dieser wird bereitgestellt von ...." bringen mich beispielsweise weiter.

Bei den Access-Anwendung ist das für mich als Ersteller nicht so schwer, da teile ich Front und Backend in zwei Dateien auf.
Das Front-End wird dem Nutzer eingeschränkt als Kopie zur Verfügung gestellt. Das Backend liegt auf einem verschlüsseltem, gesicherten Laufwerk.

Wer betreibt denn den Server? Wenn die App nicht tut was sie soll, wie wird das reportet? Geht das ersmal an die IT-Abteilung, und dann an den Ersteller? Oder umgekehrt? Darf auf die App jeder Hinz und Kunz zugreifen, oder gibt es da Beschraenkungen? Wie werden die umgesetzt, sind die per Accounts geschuetzt? Wenn ja, wo kommen denn die Accounts her? Muss die IT jetzt fuer jeden Angestellten einen solchen Account anlegen, oder kann deine App sich mit eurem Active-Directory oder was auch immer integrieren fuer einen Single-Sign-On? Greift die Anwendung auf Drittsysteme zu? Darf die das? Wenn ja, ist dieser Zugriff auf Dauer sichergestellt? Wer pflegt die App, wenn zB neue Versionen der eingesetzten Software bereit stehen?
Danke für die Anregungen. Für die meisten Fragen hätte ich auch schon ziemlich konkrete Ideen.

All diese Dinge sind Teil einer Anforderungsanalyse und Grund " dass die gewollte, flexibele App recht schnell zu einem trägen/teuren Unterfangen wird."
Die Anforderungsanalyse versuche ich mit meiner Frage nach Erfahrungen auch nach bestem Gewissen zu ermitteln... :mrgreen:
Ich denke allerdings nicht, dass die Anforderungsanalyse dass zu einem langsamen, trägen Unterfangen macht ;)
Denn eins ist klar: mal so eben hingehauene Anwendungen, die dann irgendwann zwar wichtig, aber gleichzeitig irgendwie nebenher ohne Plan laufen, sind oft Grund fuer Probleme. Das ist uebrigens keine Reflektion ueber deine Programmierfaehigkeiten. Porgrammieren hat mit der ganzen Nummer halt nur wenig zu tun. So ist das leider.
Ja, das ist mir klar. Wenn es mir egal wäre ob nach meinem Ausscheiden die Apps auch noch laufen, dann würde ich mir vermutlich auch keine Platte über das Thema machen und einfach loslegen..
Ich glaube, Du machst Dir schon viel mehr Gedanken als die meisten. Die Leute von der IT-Abteilung sollten da ja auch Ahnung von haben. Es sollte Richtlinien geben, unter welchen Bedingungen ein Server im Firmennetz betrieben werde kann. Da hilft nur fragen, in der Form: »ich habe folgenden Bedarf, was könnt ihr mir anbieten«. Da muß man manchmal etwas hartnäckig sein, dass wenn ein Bedarf da ist, auch ein Angebot geschaffen wird.
Danke.
Antworten