Ich glaube ohnehin nicht, dass man die Popularität und Angesagtheit von Erlang/Elixir über Blogs und Github messen kann. Der typische Twitter nutzende und fleißig blochende Ruby/Node-Hipster mit ansehnlichem Github-Profil ist jedenfalls nicht die primäre Zielgruppe von Erlang. Dessen Nutzer treiben sich wahrscheinlich eher auf verschworenen Mailing-Listen herum. Erlang ist da eher so wie Ada: Eine ernsthafte Programmiersprache für sehr wichtige und sehr teure Projekte, bei denen es um viel Geld oder gar um Menschenleben geht, auf Github dagegen vollkommen belanglos.
Ich würde Java tatsächlich nicht als „schlecht“ bezeichnen. Ich meine, Du verwechselt da „schlecht“ mit „langweilig“ und „uninteressant“. Java ist langweilig, uninteressant, belanglos und glanzlos… und mithin die richtige Sprache für billige, langweilige, uninteressante, belanglose und glanzlose Projekte… was leider die meisten Projekte mehr oder weniger umfasst. Insbesondere der Aspekt „billig“: Denke mal nach, wie viele Systeme und Programme Dir im täglichen Leben begegnen, bei denen „billig“ oder zumindest „kostengünstig“ ein wesentlich konstituierendes Element ist. Wenn Dir in München im Metrobus die nächsten Stationen auf einem Infoscreen angezeigt werden, dann nur, weil man so ein System billig installieren konnte. Wäre das in Haskell geschrieben, hätten schon die Gehaltsforderungen der Entwickler dem Projekt den Garaus bereitet, bevor es überhaupt begonnen hätte

Jeder Narr kann Java programmieren, unterstützt und geleitet von den hervorragenden Werkzeugen zur Fehlersuche, zum Refactoring, zur Codeanalyse, etc., die ganz wesentlich durch die Primitivität der Sprache ermöglicht werden. Das macht Java – auf seine Art – zu einer guten Sprache für eine ganz bestimmte Art von Projekten.