Ich schreibe derzeit ein Programm welches ich auch verkaufen will.
Ich habe mal die Lizenzen der einzelnen Komponenten die ich verwende aufgelistet:
GTK: GNU LGPL 2.1
pygtk: GNU LGPL
Gnome Web Icons: GPL
Crystal Project: LGPL
Glade: GPL
Python: PSF (GPL-compatible)
webkitGTK: GPL
GtkSourceView: GNU LGPL 2.1
Ich habe schon ein eine "art" Lizenzverwaltung in meinem Programm, die einmal am Tag oder mindestens einmal in 7 Tagen den Lizenzschlüssel mit dem Internet Abgleicht.
Jetzt braucht meine Software noch eine Lizenz, ich denke mir bleibt da ja nicht viel Auswahl zu GPL.
Wozu würdet ihr mir raten?
Gruß
Andy
Meinen Dickschädel schon bemerkt?
Ich bin jetzt FACHARBEITER (Zerspanungsmechaniker)!!!
[code]import sys
if sys.platform == "win32":
print "this program only runs on operating systems!!!"
sys.TotalError()[/code]
Dir bleibt nur die GPL (v2 oder neuer). Verkaufen kannst du deine Software natürlich trotzdem, nur musst du damit rechnen, dass jemand von dir den Quelltext anfordert und die Software dann selbst veröffentlicht. Ab GPL v3 sind DRM-Maßnahmen nicht mit der Lizenz vereinbar.
Hättest du keine GPL-Komponenten (Icons scheinen mir leicht verzichtbar, Glade könnte man wahrscheinlich ausbauen, bleibt die webkit-Sache) könntest du auch eine beliebige proprietäre Lizenz wählen.
@deets: Aber nur wegen Webkit Qt in ein Gtk-Programm reinziehen? Und als Python-Anbindung müsste man dann unbedingt PySide nehmen, denn PyQt ist ja AFAIK immer noch GPL.
Ich stimme Blackjack zu, dann müsste man wohl "mal eben" die komplette UI-Bibliothek tauschen. Statt GTK und Qt böte sich vielleicht wxwidgets an, denn das hat eine modifizierte LGPL als Lizenz, die proprietäre Lizenzen auch bei abgeleitetem Code erlaubt. Eine Anbindung von Webkit gibt es wohl auch.
Als zu diesem Projektzeitpunkt wahrscheinlich zu späte Überlegung würde ich ja versuchen, ob man nicht komplett auf traditionelle GUI-Bibliotheken verzichten kann und auf HTML, CSS und JS setzt, also Web-Technologie setzt. Wenn Quelltext angezeigt und bearbeitet werden soll, bietet sich Ace (siehe Cloud9 IDE) an. Wenn man will, kann man die Anwendung immer noch lokal installieren. Titanium Desktop oder Adobe AIR bieten entsprechende Möglichkeiten. AIR erlaubt allerdings kein Python. Man müsste hier in Richtung Pyjamas schauen.
BlackJack hat geschrieben:@deets: Aber nur wegen Webkit Qt in ein Gtk-Programm reinziehen? Und als Python-Anbindung müsste man dann unbedingt PySide nehmen, denn PyQt ist ja AFAIK immer noch GPL.
Nee, wenn dann alles in Qt machen. Das haette ich sagen koennen. Und das mit der Lizenz fuer PyQt vergesse ich leider immer Dafuer ist es deutlich guenstiger, aber natuerlich immer noch teuer. Ich habe PySide noch nie benutzt.
@deets: Ich halte PySide mittlerweile für die bessere Wahl. PyQt4 würde ich nur noch nutzen, wenn man in einer auf PyQt4 basierenden Umgebung (e.g. KDE) arbeiten muss, oder Qt-Bibliotheken benötigt, die zwar an PyQt4, aber noch nicht an PySide angebunden sind (e.g. Qwt).
@Andyh: Ist die Lizenz von Glade nicht vollkommen egal? Schließlich ist das nur der Editor für die Oberfläche, und mithin für die Lizenz des Programms ebenso irrelevant wie der Editor, den Du zum Schreiben des Python-Quelltexts nutzt. Zum Laden der Oberflächen zur Laufzeit nutzt man doch GtkBuilder, welches Bestandteil von Gtk ist und somit ebenfalls der LGPL unterliegt.
Insofern denke ich, dass Du eine beliebige Lizenz wählen kannst, wenn Du die Symbole durch solche mit liberalerer Lizenz ersetzt. Das Tango-Projekt beispielsweise bietet eine umfangreiche Sammlung gemeinfreier Symbole.
sma hat geschrieben:Als zu diesem Projektzeitpunkt wahrscheinlich zu späte Überlegung würde ich ja versuchen, ob man nicht komplett auf traditionelle GUI-Bibliotheken verzichten kann und auf HTML, CSS und JS setzt, also Web-Technologie setzt.
Hat aber den zusätzlichen Aufwand eines Servers, der laufen muss und der User muss einen Browser nutzen es sei den man nimmt AIR o.ä. was wieder mit anderen Problemen verbunden ist.
Wenn man Qt über PySide nutzt kann man QML, eine Mischung aus CSS und Javascript, nutzen um das Frontend zu entwickeln. Dadurch hat man sämtliche Vorteile einer Desktop Anwendung ohne sich mit GUI Designern oder grausamen imperativem GUI Code herumschlagen zu müssen.
Zusammen mit dem genialen Fähigkeiten des Qt Frameworks dürfte dies so ziemlich der angenehmste Weg sein eine Anwendung für den Desktop zu entwickeln.
Ich bin mal Ketzer und sage dass du dein Programm unter GPL stellen solltest :p
Wenn ich das mache kann dann nicht einer hergehen und einfach das online Überprüfen der Software entfernen und dann weiter verteilen?
Das währe ja denkbar schlecht.
Gegen GPL hätte ich nämlich nichts.
Die Sache mit QT und PySide muss ich mir noch anschauen.
Neue Lizenz Änderungen:
Galde kann weg
Webkit steht doch unter LGPL (keine Ahnung wo ich gestern nachgesehen habe)
Icons werde ich andere nehmen
Nach diesen Änderungen spräche nichts einer anderen Lizenz entgegen.
Gruß
Andy
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[code]import sys
if sys.platform == "win32":
print "this program only runs on operating systems!!!"
sys.TotalError()[/code]
@Andyh: In gewisser Weise hast Du natürlich recht, dass die GPL das Entfernen der Onlineüberprüfung nicht verbietet. Aber Du solltest Dir im Klaren darüber sein, dass auch das Verbieten niemanden wirklich davon abhält es trotzdem zu tun. Wenn ein Programm interessant ist, wird sich auch jemand finden, der es "crackt".
Das Thema hatten wir hier ja schon öfter mal: Wenn Du etwas wirklich sicher an Dich als Anbieter binden willst, dann muss zumindest ein Teil vom Programm ein Webservice sein, weil der eben unter Deiner Kontrolle ist. Und dann ist es auch egal unter welcher Lizenz das Programm steht was Du an die Kunden ausgibst.
BlackJack hat geschrieben:Das Thema hatten wir hier ja schon öfter mal: Wenn Du etwas wirklich sicher an Dich als Anbieter binden willst, dann muss zumindest ein Teil vom Programm ein Webservice sein, weil der eben unter Deiner Kontrolle ist. Und dann ist es auch egal unter welcher Lizenz das Programm steht was Du an die Kunden ausgibst.
Ein anderes Argument ist ja auch: ist dein Programm wirklich so viel Wert, dass es einer proprietären Lizenz erfordert? Wert im Sinne von: versprichst du dir durch den Verkauf ausreichend Einnahmen zu dem Produkt, selbst wenn es ggf. gecrackt wird (und wenn es ausreichend Populär ist wird sich jemand finden der es crackt)? Ist es nicht besser im Sinne der Dienstleistungsgesellschaft (*g*) das quelloffene Produkt als Dienstleistung zu vermarkten? Das spart dir Stress ein irgendwiekompliziertes und im Ende nicht gescheit funktionierendes DRM-Schema aufzubauen, was bei der meisten Software hauptsächlich die legitimen User gängelt, nicht die "Piraten". (Naja, und selbst wenn du dich für eine proprietäre Lizenz entscheidest, solltest du den Einsatz von DRM generell nochmal überdenken)
My god, it's full of CARs! | Leonidasvoice vs (former) Modvoice
Ein Webservice will ich eigentlich nicht einbauen, will meine Kunden nicht so stark vom Internet anhängig machen.
Ich denke ich werde das so angehen:
-nur .pyc ausliefern
-einmal am Tag oder mindestens einmal in 7 Tagen den Lizenzschlüssel mit dem Internet abgleichen
denke das reicht fürs gröbste, cracken kann man eh nicht verhindern, so gut wie jede große Software wurde schon gecrack(man sehe sich nur die ganzen spiele an)
Gruß
Andy
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if sys.platform == "win32":
print "this program only runs on operating systems!!!"
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Andyh hat geschrieben:denke das reicht fürs gröbste, cracken kann man eh nicht verhindern, so gut wie jede große Software wurde schon gecrack(man sehe sich nur die ganzen spiele an)
Tja, Freie-Software kann man nicht cracken, und wenn du wirklich dein Programm verkaufen willst dann muss das schon sehr gut sein und auf einer bekannten Seite Angeboten werden. Aber selbst dann glaube ich nicht dass du damit Geld verdienen wirst. Im Internet gibt es für alle Möglichen Programme einen kostenlosen Klon. Da bring es dir mehr ein wenn du auf die Seite Werbung stellst.
Technik ist: wenn alles funktioniert und keiner weiß warum. Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten.
@Py-Prog: Trotzdem gibt es auch immer wieder Lamer die freie Software "cracken". Oder sie als ihr Werk ausgeben.
Es gibt ganz bestimmt nicht für jede Anwendung einen kostenlosen Klon. Es gibt nicht nur Anwendungen, die Otto-Normalverbraucher kennt und sinnvoll anwenden kann, sondern auch eine ganze Menge Branchen- und Nischenlösungen und sogar Problembereiche für die es noch gar keine vernünftigen, zugeschnittenen Lösungen gibt. Damit kann man durchaus Geld verdienen. Insbesondere wenn man gegen Geld anbietet das Programm noch weiter auf die jeweiligen Bedürfnisse des einzelnen Kunden anzupassen.
@Py-Prog: Eine Tierheimverwaltung, die sich für grosse, deutsche Tierheime eignet. Eine Software die alles mögliche rund um die Essensversorgung in Schulen, Kindergärten, und ähnlichen Einrichtungen abdeckt. Halt Software die es nicht von der Stange gibt, oder wo die vorhandene Software nicht speziell genug ist.
@Py-Prog: Oder medizinische Anwendungen ... beispielsweise eine Praxisverwaltung für niedergelassene Ärzte, Krankenhausmanagement, Anwendungen zur computergestützten Erkennung oder Diagnose, usw. Gerade bei ersterem besteht aufgrund sich ändernder Rechtsvorschriften und Abrechnungsverfahren andauernder Bedarf an Anpassungen.