Review: Kindle 3

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Leonidas
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Hi,

Ich habe an Weihnachten das Gerät bestellt und habe es inzwischen seit 6 Wochen, da dachte ich mir, dass ich es mal Reviewen kann.

The Good: Das Display ist, wie zu erwarten prima. Super Kontrast und im Gegensatz zu Laptop-Displays oder Smartphones kann ich damit auch super in der strahlenden Sonne als auch im Halbdunkel lesen, genauso wie ein Buch auch. Im Gegensatz zum Kindle 2 ist das Kindle 3 wesentlich kleiner was dazu führt dass es bei mir sogar in einige Jackentaschen passt, bei gleicher Bildschirmgröße.

Der Speicher ist mit 2 GB oder so sehr großzügig angelegt, da passen wohl mehr Bücher drauf als ich jemals lesen könnte. Was mir bei den eBooks gefällt ist die Fortschrittsanzeige unten, die auch die Kapitel anzeigt, so dass man weiß wo man im Buch ist und wie lange das Kapitel noch geht.

Das Gewicht ist auch super, man kann das Teil bequem in der einen oder anderen Hand halten ohne schnell müde zu werden (umblättertasten sind auf beiden Seiten was anfangs dumm wirkt, aber sehr nützlich ist). Positiv ist auch die Akkulaufzeit, ich habe es in den 6 Wochen nur einmal aufgeladen bisher (geht über Micro-USB) und dabei nutze ich es quasi jeden Tag (ich schätze ich habe inzwischen so um die 1000 "Papier"-Seiten gelesen).

Was ich sehr schick finde: ich achte nie auf den Stromverbrauch. Wenn ich nicht mehr weiterlese, dann leg ichs einfach weg, muss es nicht irgendwie in Standby schalten oder ähnliches. Wie ein Buch. Nach einiger Zeit schaltet das Kindle in einen Semi-Standby-Modus um, bei dem es bestimmte festgelegte Bilder zeigt, ergo ist das Display nie "blank". Aktivieren dauert genausolange wie umblättern, ca. eine halbe Sekunde, dann ist man wieder an der genau gleichen Stelle wie man das Teil hinterlassen hat.

The Bad: Gibt es nicht bei Amazon.de, musste es via Kreditkarte bei Amazon.com kaufen und importieren wobei Zoll und Versand dazukommen. Der Preis belief sich aber dann auf 150€, was ganz passabel war. Versand ging super schnell (2 Tage nach Versand war es da, schneller als DHL üblicherweise Innerlands braucht), was lange gedauert hat war die Zeit von Bestellung bis Versand. Amazon hat da ca 3-4 Wochen geschätzt, tatsächlich warens etwa 2 1/2.

Für Außeneinsatz ist das Gerät allerdings nicht so gut geeignet, da sollte man sich ein Etui holen. Auch sammelt diese Tastatur mit der Zeit Dreck zwischen den Tasten auf. Generell finde ich die Tastatur etwas sinnlos, denn ich nutze sie fast nie. Mir wäre lieber wenn das Display etwas länger wäre oder das Gerät (noch) kleiner.

Ich habe das Gefühl dass das Display nicht gut mit Kälte zurechtkommt. Bin jetzt im Winter damit rumgelaufen und an kalten Tagen braucht das Display irgendwie länger zum umblättern.

The Ugly: Freunde von mir haben es schon mehrmals geschafft das Gerät bei der Suche in großen PDFs zu crashen und beim ersten Mal dachte ich es wäre danach gebrickt (tatäschlich war es wohl nicht eingefroren sondern hat ewig lange gebraucht, ohne jegliche Aktivitätsanzeige oder Möglichkeit abzubrechen).

Die Skalierungsmöglichkeiten in PDFs begeistern mich nicht, so sind Foliensätze auch im Querformat leider nicht vernünftig darstellbar, da es keine Fit-To-Screen-Funktion gibt.

Es unterstützt leider immer noch kein ePub-Format sondern nur Mobi. Schade!

Gut, soviel dazu. Bisher bin ich insgesamt ziemlich begiestert, habe nur selten so viel gelesen wie jetzt. Da es nicht sperrig ist und quasi nie geladen werden muss kann ich es wenn ich aus dem Haus gehe bedenkenlos in den Rucksack packen - vielleicht werd ich unterwegs lesen, vielleicht nicht, aber wenn nicht dann fühl ich mich nicht wie ein Packesel.
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cofi
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Vielen Dank fuer den Review! Hab auch schon mit dem Gedanken gespielt, vor allem weil der Preis schon fast in die "damit kann man keinen Fehler machen"-Region gewandert ist.

Dein erster Kritikpunkt hat mich bisher auch vom Kauf abgehalten und ich bin da von Amazon.de einigermassen enttaeuscht, Amazon.co.uk bekommt es ja auch hin.
Von dem Preis wuerde ich schaetzen, dass du die Wlan-Version hast? Da macht mich die Groesse etwas stutzig, hast du damit schon versucht Paper zu lesen? Oder Generell etwas A4-formatiges?
Leonidas
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cofi hat geschrieben:Vielen Dank fuer den Review! Hab auch schon mit dem Gedanken gespielt, vor allem weil der Preis schon fast in die "damit kann man keinen Fehler machen"-Region gewandert ist.
Ja, zudem die Teile bei eBay lustigerweise teilweise über dem Einkaufspreis über den Tisch gehen.
cofi hat geschrieben:Von dem Preis wuerde ich schaetzen, dass du die Wlan-Version hast? Da macht mich die Groesse etwas stutzig, hast du damit schon versucht Paper zu lesen? Oder Generell etwas A4-formatiges?
Ja, habe die WLAN-Variante. Nutze aber auch schon das nicht, von dem her habe ich keinen Sinn für den GSM-Aufpreis gesehen. Ja, habe ein Skript gelesen, das geht eigentlich ganz ok. Man muss ggf. den Kontrast etwas höher ansetzen, ich fand das aber durchaus passabel (ich lese aber generell nicht viel Skripten da bei mir da kaum was hängenbliebt).
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numerix
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Danke für den interessanten Erfahrungsbericht!
Was mich interessieren würde ist dein subjektives Ermüdungs-/Anstrengungsempfinden der Augen verglichen mit der Lektüre in einem Buch. Merkst du da einen Unterschied?
Leonidas
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numerix hat geschrieben:Was mich interessieren würde ist dein subjektives Ermüdungs-/Anstrengungsempfinden der Augen verglichen mit der Lektüre in einem Buch. Merkst du da einen Unterschied?
Nein, ich empfinde es als gleichwertig. Kann problemlos mehrere Stunden lesen, mit Brille oder ohne. Das war ja eigentlich auch genau der Grund warum ich so ein Teil und kein Tablet haben wollte. Der erste e-Book-Reader, den ich in der Hand hatte war ein Kindle 2 und da ist mir schon aufgefallen wie gut die Lesbarkeit ist. Allerdings sollte man nach Möglichkeit die speziellen e-Book-Reader-Formate nutzen, die sind angenehmer als das PDF-Handling.
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Rebecca
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Das das Display langsam wird wenn's kalt ist, ist mir beim Sony auch schon aufgefallen, und ich hab's auch schon von anderen Leuten gehoert.

Zwei weitere Pluspunkte, die mir einfallen: Das Buch bleibt immer offen liegen, sodass man seine Haende nur noch zum Umblaettern braucht. Macht das Lesen beim Essen einfacher. :) Und dadurch, dass der Reader (zumindest mein kleiner Sony) so leicht und handlich ist, lese ich jetzt im Bett immer ohne Brille, da ich den Reader bequem in passendem Abstand halten kann. Oder ich kann die Schriftgroesse anpassen.
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The Spirit
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welchen sony hast du?
warum kein kindle?
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Rebecca
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The Spirit hat geschrieben:welchen sony hast du?
PRS-350
warum kein kindle?
Ich setze lieber auf epub und der 350 ist kleiner (kleineres Display, keine Tastatur).
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Rebecca hat geschrieben:PRS-350
Meine treusorgende Gattin, die sich noch vor einem halben Jahr überhaupt nicht vorstellen konnte jemals einen Ebook-Reader zu verwenden, bezeichnet den PRS-650 inzwischen als das schönste Weihnachtsgeschenk, das sie jemals bekommen hat.

Ich bleibe trotzdem noch beim klassischen Buch. *fußaufstampf*

Korrektur: PRS-350 -> PRS-650
Nebelhom
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Mal eine leicht vom Thema abkommende Frage: Warum kauft ihr denn e-Book-Reader?

Ich habe mit dem Gedanken gespielt, aber der Preis von 150 Euro ist mir echt zu teuer, besonders wenn man bedenkt, dass eBooks im Handel genauso viel kosten wie gedruckte "echte" Buecher (Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege). Dass der Preis gleich ist, kann ich im uebrigen gar nicht nachvollziehen, weil ja die Kosten fuer den Druck wegfallen. Bekommen die Autoren auch mehr Geld pro verkaufter Einheit?

Klar, es ist kleiner und handlicher als alltaegliche Buecher, aber wenn ich unterwegs bin schleppe ich meist sowieso nur ein Buch mit mir rum (wenn es hoch kommt 2 bis 3).

Da ich seit meinen Studententagen einfach knauserig bin, finde ich, lohnt sich der neugewonnene Komfort fuer den Preis einfach nicht. Was sind da eure Beweggruende fuer den Kauf?
BlackJack

@Nebelhom: Ich finde den Preis der Geräte für den Nutzen den *Ich* davon hätte, auch zu hoch, kann mir aber durchaus vorstellen, dass es Leute gibt die das gebrauchen können.

Dass die Autoren mehr Geld bekommen glaube ich kaum. Wir reden schliesslich auch bei den grossen Verlegern von der Content-Mafia. :twisted:

Es gibt auch haufenweise kostenlosen Content. Legalen meine ich. Illegalen sowieso. Digital lässt sich halt so schön einfach und verlustlos kopieren.

Das mit den maximal 2-3 Büchern, die man normalerweise mit sich herum trägt, hebt sich vielleicht alleine dadurch auf, dass man mit so einem Reader einfach mehr mitnehmen *kann*. Man muss weniger darüber nachdenken. Zum Beispiel entfällt bei vielen Studenten die Qual sich die Bücher für den Tag auszusuchen -- man nimmt einfach alle mit. Ob ein Informatik-Student den Cormen in Papierform einpackt, überlegt er sich sehr gut. In anderen Disziplinen gibt es vergleichbare Standardwälzer.
Leonidas
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Nebelhom hat geschrieben:Ich habe mit dem Gedanken gespielt, aber der Preis von 150 Euro ist mir echt zu teuer, besonders wenn man bedenkt, dass eBooks im Handel genauso viel kosten wie gedruckte "echte" Buecher (Bitte korrigiert mich, wenn ich da falsch liege). Dass der Preis gleich ist, kann ich im uebrigen gar nicht nachvollziehen, weil ja die Kosten fuer den Druck wegfallen. Bekommen die Autoren auch mehr Geld pro verkaufter Einheit?
Nein, vich vermute es ist einfach so wie es immer läuft und die Mittelsmänner streichen einfach noch mehr Profit ein.

Außerdem, es gibt durchaus eine Reihe frei verfügbarer Bücher. Gerade gestern erst Simply Logical aufgegabelt. Weitere Beispiele die mir jetzt Spontan einfallen (die ich aber nicht alle gelesen habe) wären Accellerando von Charles Stross, The Big U von Neal Stephenson oder die Romane von Cory Doctorow.
Nebelhom hat geschrieben:Klar, es ist kleiner und handlicher als alltaegliche Buecher, aber wenn ich unterwegs bin schleppe ich meist sowieso nur ein Buch mit mir rum (wenn es hoch kommt 2 bis 3).
Es ist schon leichter als nur ein einziges Buch, zudem geht es nicht so schnell kaputt. Wenn ich ein Buch in den Rucksack werf, dann hole ich es öfters mit verknintterten Seiten oder sonstwie lädiert raus.

@BlackJack: Bei mir ists etwa AIMA. Zweimal mitgenommen, dann festgestellt, dass viel zu schwer für Mobileinsatz :)
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BlackJack

@Leonidas: Lustiges Beispiel dafür, dass diese neue Technik noch nicht so ganz in der Verlegerwelt angekommen ist:
http://www.pearsonhighered.com/educator/product/Artificial-Intelligence-A-Modern-Approach-ebook-3E/9780132126847.page hat geschrieben:Artificial Intelligence: A Modern Approach, e-book, 3/E
Stuart Russell
Peter Norvig, Google Inc.

ISBN-10: 0132126842
ISBN-13: 9780132126847
Publisher: Prentice Hall
Copyright: 2010
Format: Electronic Book
Published: 12/29/2009
Status: Out of Print
Wie kann ein elektronisches Buch "Out Of Print" sein? Bzw. ist das nicht sein *natürlicher* Status!? :-D
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Rebecca
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Nebelhom hat geschrieben:Mal eine leicht vom Thema abkommende Frage: Warum kauft ihr denn e-Book-Reader?
Ich habe vorher sehr viel am Computer gelesen (Fanfiction haputsaechlich, aber auch laengere Artikel zu allen moeglichen Themen oder Buecher von Projekt Gutenberg, oder auf der Arbeit laengere Dokumente). Das allein war fuer mich schon ein hinreichender Grund, denn am Computer oder Laptop zu lesen ist auf Dauer ermuedend (LCD-Bildschirm ist nicht so angenehm, und man kann sich nicht so bequem hinsetzen oder gar hinlegen).

Da ich auch regelmaessig in paar Tage weg bin, finde ich es natuerlich super, dass ich quasi meine ganze Bibliothek mit mir rumtragen kann und nicht nachdenken muss, worauf ich demnaechst Lust haben koennte. Prinzipiell haben Ebooks natuerlich auch den Vorteil, dass sie auch zu Hause keinen physikalischen Platz wegnehmen (meine Wohnung ist eh nicht so gross) und keine Lieferzeit haben (und ich meinen Nachbarn nicht auf die Nerven falle, wenn sie ein Paket fuer mich entgegennehmen muessen). Ausser meinem Zeit-Abo bin ich bisher aber noch nicht dazu gekommen, mir Ebooks zu kaufen. Beim Zeit-Online-Abo spart man tatsaechlich Geld (nach zwei Jahren haette siech der Kaufpreis des Readers fuer mich amortisiert), aber vor allem kann ich die Zeit jetzt viel bequemer lesen (sie passt nun auf den Fruehstueckstisch und ich kann in oeffentlichen Verkehrsmitteln umblaettern ;-)

Des weiteren habe ich ein paar Dinge, die ich ohne Reader ausdrucken muesste um sie zu benutzen, z.B. Beispiel meine Rezepte-Sammlung und eine kleine Lieder-Sammlung. Oh, und letztens habe ich meine Folien auf den Reader kopiert, um damit meinen Vortrag nochmal durchzugehen. Sehr angenehm, denn ich bewege mich dabei gerne.

Und auch in Deutschland gibt's es jetzt schon Bibliotheken, die Ebooks ausleihen. Ich hab's selber noch nicht ausprobiert, aber das ganze klingt sehr praktisch.

Das Ebooks aber in der Regel so teuer sind, aergert mich auch, insbesondere, wenn sie DRM-geschuetzt sind. Ich habe den Eindruck, die Buch-Industrie will noch nicht so wirklich, dass sich Ebooks durchsetzen. Oder man hofft, dass Leute die einen EReader kaufen eh genug Geld ueber haben.
Wie kann ein elektronisches Buch "Out Of Print" sein? Bzw. ist das nicht sein *natürlicher* Status!? :-D
Vielleicht will das auch sagen, dass es das Buch noch nicht in elektronischer Form gibt, oder nicht fuer Deutschland? Oder man versucht einfach, PBook-Konzepte auf EBooks zu uebertragen in der Hoffnung, da irgendwie mehr Geld mit zu machen.
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Ich finde das Lesen auf dem Reader uebrigens so angenehm, dass ich durchaus bereit waere, einige meiner PBooks nochmal als EBook zu erwerben, wenn die Preise vernuenftig waeren.
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Das mit den maximal 2-3 Büchern, die man normalerweise mit sich herum trägt, hebt sich vielleicht alleine dadurch auf, dass man mit so einem Reader einfach mehr mitnehmen *kann*. Man muss weniger darüber nachdenken. Zum Beispiel entfällt bei vielen Studenten die Qual sich die Bücher für den Tag auszusuchen -- man nimmt einfach alle mit. Ob ein Informatik-Student den Cormen in Papierform einpackt, überlegt er sich sehr gut. In anderen Disziplinen gibt es vergleichbare Standardwälzer.
Das streite ich mit Sicherheit nicht. Ich finde die Idee eines e-Book-Readers hervorragend. Besonders bei Fachliteratur fuer Studenten waere auch eine Suchfunktion echt klasse. Ich haette die mir waehrend meines Studiums wirklich manchmal gewuenscht. Im Traum habe ich dann auch an manchen Waelzern nach der Str+F Tastenkombination gesucht. Aber der Preis wird gerade fuer Studenten nicht wirklich erschwinglich sein. Nicht jeder Student hat 150 Euro locker in der Tasche sitzen. Womit wir wieder beim Kostenpunkt werden, der meiner Meinung nach zu hoch ist.

Außerdem, es gibt durchaus eine Reihe frei verfügbarer Bücher. Gerade gestern erst Simply Logical aufgegabelt. Weitere Beispiele die mir jetzt Spontan einfallen (die ich aber nicht alle gelesen habe) wären Accellerando von Charles Stross, The Big U von Neal Stephenson oder die Romane von Cory Doctorow.
Da bin ich evtl. eine Anomalie. Ich lese sehr gerne, aber nur Inhalt, der mich interessiert. Daher wuerde ich mir Buecher besorgen, die mich interessieren und nicht weil sie billig/umsonst sind. Ich wuerde, zum Beispiel, kein Buch von David Eddings kaufen, wenn ich eigentlich eins von Hohlbein will, nur weil das generelle Genre aehnlich ist und das Buch meinetwegen nur 2 euro kostet und das von Hohlbein 15 Euro.
Wenn das Buch natuerlich interessant UND billig ist, dann klar, aber das scheint mir aktuell eher die Ausnahme als die Regel zu sein.


Die genannten Gruende sind alle sehr relevant, nur loesen sie fuer "mich" persoenlich nicht das Dilemma. Ich weiss jetzt nicht inwiefern ich als Konsument der Norm entspreche, weil man ja einfach nur einen Grossteil der potentiellen Kaeufer ansprechen muss, um so ein Produkt rentabel zu machen, aber meiner Meinung nach muesste der e-Book-Reader noch billiger werden und ganz besonders die e-Books, die man kaufen kann auch.
Ich habe den Eindruck, die Buch-Industrie will noch nicht so wirklich, dass sich Ebooks durchsetzen. Oder man hofft, dass Leute die einen EReader kaufen eh genug Geld ueber haben.
Damit koenntest du wohl recht haben. Buecher waren schon laenger noch die einzige Bastion, die dem digitalen Zeitalter getrotzt hat. Von wegen gemuetlich in einem Sessel sitzen oder im Park in der Sonne liegen und ein bisschen schmoekern. Kann sein, dass viele Traditionalisten in der Branche noch taetig sind.
Leonidas
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Nebelhom hat geschrieben:
Außerdem, es gibt durchaus eine Reihe frei verfügbarer Bücher. Gerade gestern erst Simply Logical aufgegabelt. Weitere Beispiele die mir jetzt Spontan einfallen (die ich aber nicht alle gelesen habe) wären Accellerando von Charles Stross, The Big U von Neal Stephenson oder die Romane von Cory Doctorow.
Da bin ich evtl. eine Anomalie. Ich lese sehr gerne, aber nur Inhalt, der mich interessiert. Daher wuerde ich mir Buecher besorgen, die mich interessieren und nicht weil sie billig/umsonst sind. Ich wuerde, zum Beispiel, kein Buch von David Eddings kaufen, wenn ich eigentlich eins von Hohlbein will, nur weil das generelle Genre aehnlich ist und das Buch meinetwegen nur 2 euro kostet und das von Hohlbein 15 Euro.
Wenn das Buch natuerlich interessant UND billig ist, dann klar, aber das scheint mir aktuell eher die Ausnahme als die Regel zu sein.
Ich habe schon eine Auswahl Bücher gepostet, die mich auch interessieren würde zu lesen. Bei dir klingt das so als hätte ich hier irgendwelche Ärzteromane zusammenkopiert…

Also ich fand das Kindle 3 mit 150€ ja eigentlich schon echt ziemlich bezahlbar, verglichen mit dem Kindle 2 ($359 bei Einführung). Und es gibt seit dem ersten Kindle den Trend dass die Geräte immer billiger werden. Aber Elektronik ist nunmal nicht so günstig. Eine lumpige PSP kostet 150€, PS3/X360 ~260€, Smartphone 400-500€, Netbook 300€, Notebook 500-1000€. Ich meine sogar ein lumpiges Spiel kann schonmal mit 60€ zu Buche schlagen und das spielt man dann 10-15 Stunden. Dennoch gibt es genug Leute die mehr als eines dieser Geräte haben. Ich bin Student und jetzt mit sicherheit kein Millionär, aber habe einiges davon.

Bücherpreise sind auch eh so eine Sache. Wenn ich für ein 200-Seitiges Fachbuch >30€ zahlen soll und irgendein Groschenroman mit 800 Seiten 7,95€ kostet, dann finde ich da auch irgendwas faul. Zum Glück gibt es Büchereien und Bibliotheken.
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mkesper
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Leonidas hat geschrieben:Bücherpreise sind auch eh so eine Sache. Wenn ich für ein 200-Seitiges Fachbuch >30€ zahlen soll und irgendein Groschenroman mit 800 Seiten 7,95€ kostet, dann finde ich da auch irgendwas faul. Zum Glück gibt es Büchereien und Bibliotheken.
Da macht es einfach die Auflage. Das sollte jedoch theoretisch durch die Elektronisierung weiter nivelliert werden, praktisch sehe ich das noch nicht so ganz. Leider wollen die Verlage einfach so weitermachen wie bisher und verweigern das Recht zu lesen. In Bibliotheken gibt es daher auch nur per DRM geschützte ebooks.
Nebelhom
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Ich habe schon eine Auswahl Bücher gepostet, die mich auch interessieren würde zu lesen. Bei dir klingt das so als hätte ich hier irgendwelche Ärzteromane zusammenkopiert…
in diesem Fall, entschuldige ich mich dafuer ;). Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich nicht einfach mal so was lese, sondern generell gezielt auf bestimmte Titel gehe. In dem Fall nutzt es mir nichts, dass es eine bestimmte auswahl an freien Buechern gibt, weil ich will ja den einen Buchtitel und nicht irgendeinen anderen.
Bücherpreise sind auch eh so eine Sache. Wenn ich für ein 200-Seitiges Fachbuch >30€ zahlen soll und irgendein Groschenroman mit 800 Seiten 7,95€ kostet, dann finde ich da auch irgendwas faul. Zum Glück gibt es Büchereien und Bibliotheken.
Also, ich bin da auch kein Insider, was den Preis von Buechern angeht. Fachliteratur scheint einfach teurer zu sein, weil der Verlag in bestimmten Faellen weiss, dass die Studenten das Buch als Standardwerk benoetigen und somit einen Aufschlag machen koennen.
Interessanterweise gibt es da auch laenderspezifische Unterschiede. Hier als Beispiel der gute alte Clayden (liebevoll auch "the doorstopper" genannt) auf amazon.com und amazon.de. Eigentlich ein Standardwerk fuer organische Chemiker. bei amazon.com $118 und bei amazon.de €37.95 nur so als Vergleich.
Aber Elektronik ist nunmal nicht so günstig.
Dann muessen diese verfluchten e-books guenstiger werden :D
Leonidas
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mkesper hat geschrieben:Da macht es einfach die Auflage. Das sollte jedoch theoretisch durch die Elektronisierung weiter nivelliert werden, praktisch sehe ich das noch nicht so ganz. Leider wollen die Verlage einfach so weitermachen wie bisher und verweigern das Recht zu lesen.
Das Argument mit der Auflage finde ich seit dem Aufkommen von Print-on-Demand-Diensten wie lulu ziemlich bescheuert. Technisch ist es keinelei Problem kleine Auflagen zu drucken und offenbar auch noch halbwegs wirtschaftlich. Ok, man muss die Fachlektoren bezahlen, das stimmt, aber bei den Preisunterschieden kommts mir vor als sollte ich als einzelner Buchkäufer die Lektoren persönlich bazahlen. Dann fordere ich aber auch ein persönlich signiertes Exemplar ;)
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