Laufzeitverlängerung für AKWs

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Darii
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Mir soll erstmal wer erklären, was an einer „analogen Steuerung“ schlimm sein soll (bzw., was damit konkret gemeint ist). Egal, hauptsache digital wird schon besser sein.
BlackJack

@Darii: Stimmt das ist die zentrale Frage. Dass das Abfallproblem ungelöst ist und Atomstrom ziemlich teuer ist wenn man ehrlicherweise die ganzen Kosten mitrechnet die der Staat, also letztendlich wir alle zahlen, tritt dagegen völlig in den Hintergrund. Ich sollte wohl auch meine Unterschrift zurückziehen bis das mit dem “analog” geklärt ist. :roll:
Darii
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BlackJack hat geschrieben:@Darii: Stimmt das ist die zentrale Frage. Dass das Abfallproblem ungelöst ist und Atomstrom ziemlich teuer ist wenn man ehrlicherweise die ganzen Kosten mitrechnet die der Staat, also letztendlich wir alle zahlen, tritt dagegen völlig in den Hintergrund.
Die Wahrheit befindet sich wie immer irgendwo zwischen dem was Greenpeace erzählt und was die Betreiber von sich geben.
Ich sollte wohl auch meine Unterschrift zurückziehen bis das mit dem “analog” geklärt ist. :roll:
Wenn das so unwichtig ist, dann hätte man ja auf diesen FUD gleich verzichten können. Schuldigung, dass ich dem Link nicht gleich zugejubelt habe. Ich mein, dass die ganze Vereinbarung schon irgendwie zum Himmel stinkt und man eigentlich lieber nicht wissen möchte, was da hinter den Kulissen abgelaufen ist, wäre ja schon eine Erwähnung wert gewesen.
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jens
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Man konnte wohl nur bis 22.10.2010 mit Unterzeichnen... Schade...

Es gibt aber auch Petitionen die das selbe Thema haben, z.B.:
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die Verjährungsfrist für Haftung in § 32 im "Gesetz über die friedliche Verwendung der Kernenergie und den Schutz gegen ihre Gefahren (Atomgesetz)" dahin gehend geändert wird, dass Haftung und Straftaten nicht verjähren, solange gesetzwidrig verwendete radioaktive Stoffe weiter Schäden an Personen, Sachen oder Umwelt verursachen.
Petition: Nukleare Ver- und Entsorgung - Änderung der Verjährungsfristen im Atomgesetz vom 19.09.2010
Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die Endlagerung von atomarem Müll oberirdisch stattfinden soll.
Petition: Nukleare Ver- und Entsorgung - Oberirdische Endlagerung von atomarem Müll vom 18.09.2010
Das habe ich mich allerdings auch schon gefragt, warum man es unbedingt verbuddeln möchte. Eine Oberirdische Lagerung wäre doch viel einfacher kontrollierbar... Man hätte nicht die Problem, wie jetzt bei Asse.

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Xynon1
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Klar, sonst hätten am Ende zuviele Unterschrieben :D
Traue keinem Computer, den du nicht aus dem Fenster werfen kannst.
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BlackJack

@jens: Naja, oberirdisch muss man es halt besser bewachen und das auf Millionen Jahre sicher. Und zwar vor Leuten die vielleicht auch irgendwann mal die Macht übernehmen. In 300 Jahren gibt's hier ja angeblich nur noch fiese Terroristen und die könnten dann schmutzige Bomben damit basteln und die nicht mehr vorhandenen Deutschen damit bedrohen. Oder so ähnlich. :-)
Pekh
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Vor Leuten, die irgendwann mal die Macht übernehmen könnten, ist das Zeug auch unterirdisch nicht sicher. Nicht daß ich den Leuten, die jetzt an der Macht sind, mehr trauen würde. Nein, unter der Erde tauscht man die offensichtlichen oberirdischen Gefahren (z.B. durch absichtliche oder unabsichtliche Flugzeugabstürze) durch nicht ganz so offensichtliche unterirdische Gefahren ein (schleichende Verseuchung der Umgebung, z.B. durch leckende Fässer oder einstürzende Stollen) ein. Getreu der Devise: Was wir nicht mehr sehen, braucht uns nicht mehr zu kümmern.

Es ist ein Vorgehen, wie es leider an vielen Stellen vorkommt: Wir machen jetzt einfach erst einmal, weil es für uns recht bequem ist, und für die ungelösten Folgeprobleme wird sich dann mittelfristig schon eine Lösung finden. Problem anderer Leute. In nicht ganz so krasser Form findet sich das auch bei der aktuellen Bahhofs-/Neubaustrecken-Diskussion. Wir bauen, unter großen Folgekosten für die Umwelt, eine Bahnstrecke, die wir in zehn Jahren vielleicht mal brauchen könnten. Wenn sich der Bahnverkehr weiter so positiv entwickeln sollte (was ich persönlich für gut halten würde). Aber gabs da vor nicht allzu langer Zeit nicht mal eine Phase, wo der Bahnverkehr praktisch danieder lag? Wo reihenweise Bahnstrecken zurückgebaut wurden, weil sie nicht mehr gebraucht wurden? Wer sagt mir, daß das in drei Jahren nicht wieder passiert? Angesichts der wackeligen wirtschaftlichen Situation halte ich es für nicht ausgeschlossen.
Das eigentliche Argument war ja wohl, daß man einen zehnjährigen Planungsvorlauf benötigen würde und deshalb für die Zukunft vorbauen müsse. Wäre es nicht sinnvoller, daran zu arbeiten, daß in Zukunft die Planung und Vorarbeit zügiger vonstatten geht? Bei konkretem Bedarf liesse sich so ein Projekt mit Sicherheit auch viel besser verkaufen.
lunar

@jens: Es ist eine Illusion, dass die Lagerung zu kontrollieren wäre. Man kann Lager mit derart gefährlichem Inhalt nicht kontrollieren, weder unterirdisch noch oberirdisch, und schon gar nicht über die Zeiträume, über die eine Lagerung notwendig ist. Zwischen uns und den ältesten Hochkulturen der Menschheit liegt gerade einmal ein Viertel der Halbwertszeit von Plutonium. Angesichts der Irrungen und Wirrungen der Geschichte müssen wir eigentlich reichlich froh sein, dass die Kernkraft im alten ägyptischen Reich noch unbekannt war. Über unsere Zeit wird man dies in 6000 Jahren nicht sagen können.

Die Ansicht, oberirdische Lager wären "besser" zu kontrollieren, ist insofern reichlich naiv.
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jens
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Das die Kernkraft allgemein nicht das beste ist, weiß ich auch. Bin auch dafür das die AKWs möglichst schnell abgeschaltet werden.

Nun ist es aber so, das wir jede Menge Atommüll haben. Zu sagen Ober- und Unterirdisch ist beides doof, hilft da auch nicht weiter...
Atommüll zu verbuddeln halte ich generell für eine schlechte Idee. Sieht man ja auch an Asse. Wenn man sieht, wie die Fässer da kreutz und quer liegen, das ist ja wohl ein Witz: http://www.google.de/images?hl=en&sourc ... =&gs_rfai=

Man sein das es Naiv klingt, aber IMHO sollte der Müll fein säuberlich gelagert und ständig kontrolliert werden. Wenn so eine Halle dann in einigen Jahren zu bröckeln beginnt, muss man rechtzeitig daneben eine neues Lager aufbauen und alles umquartieren... Und das in den nächsten X tausend Jahren... Die Frage ist, wer kommt für die Kosten auf? Sollte eigentlich jetzt schon mit den Stromkosten abgezahlt sein, ist es aber IMHO nicht... ...atomstrom ist ja so billig... *kopfschüttel*

bzw. wir alle können dagegen was tun und das sogar ganz bequem: Einfach den Strom-Tarif wechseln und gut. Haben wir schon seid Jahren ;)

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cofi
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jens hat geschrieben:Nun ist es aber so, das wir jede Menge Atommüll haben. Zu sagen Ober- und Unterirdisch ist beides doof, hilft da auch nicht weiter...
Atommüll zu verbuddeln halte ich generell für eine schlechte Idee. Sieht man ja auch an Asse. Wenn man sieht, wie die Fässer da kreutz und quer liegen, das ist ja wohl ein Witz
Das liegt aber an der Art und Sorgfalt der Lagerung, die Norweger (afair, jedenfalls Skandinavier) bekommen es ja auch hin jederzeit ein Fass zu lokalisieren und wegzuschaffen. Dass in die Asse einfach reingeworfen wurde und auch kein Buch gefuehrt wurde ... das koennte auch oberirdisch passieren.
lunar

@jens: Mit Verlaub, aber ich finde es tatsächlich naiv und zudem reichlich plakativ, die Probleme von Asse darauf zu reduzieren, dass die Fässer „kreuz und quer“ liegen. Weißt Du, ob das überhaupt ein Problem darstellt, ja vielleicht sogar aus guten Gründen volle Absicht ist?

Ich weiß es nicht, ich weiß eigentlich gar nichts über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Lagerverfahren, die diskutiert werden. Ich weiß ja nicht einmal, welche verschiedenen Verfahren es überhaupt gibt. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es Dir eigentlich nicht anders geht, so dass Deine Meinung, oberirdisch wäre besser, keiner sorgfältigen und gründlichen Abwägung aller Risiken entspringt, sondern nur einem diffusen Gefühl.

Verzeihe mir also, wenn ich darauf dann nicht allzu viel gebe. Meinungen, die nicht sonderlich fundiert sind, dafür aber vehement vertreten werden, gibt es in dieser Diskussion schon zur Genüge, daran krankt die ganze Atomdebatte.
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Hyperion
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Ich kann dazu nur sagen, dass ich anno 97 / 98 selber mal in der Asse unten drin war und direkt über dem "Loch" mit den schwach bis mittel radioaktiven Fässenr stand. Daneben war eine Tafel mit statistischen Werten was Strahlenbelastung an dieser Stelle im Vergleich zu denen an der Oberfläche anbelangt. Unser Führer (der damalige Leiter) erklärte der Gruppe, dass die Belastung hier nur 2x so hoch sei... in Wirklichkeit hat er aber verschwiegen, dass dort unterschiedliche Einheiten (milli / kilo) standen. K.A. ob er das nun absichtlich schön geredet hat oder es schlicht ein Druckfehler war, zumindest zeugt das von wenig Sorgfalt oder Propaganda und Schönfärberei. Viel Vertrauen baut so eine Aktion jedenfalls nicht auf...

Ich persönlich bin kein Freund der Kernspaltung eben aufgrund des Abfalls und des allg. Risikos einer Verseuchung meines Körpers und meiner Umwelt. Allerdings ist der Müll ja nun eben da. Also muss man sich schon etwas ausdenken. Eine Lagerung unter der Erde leuchtet zunächst also ein; ob es dann letztlich eine weise Wahl ist, kann ich nicht beurteilen. Wie lunar schon sagte, fehlt es uns Laien da eben an Fachwissen.

Optimal wäre es wohl, das ganze Zeug im Weltall verschwinden zu lassen... aber neben der Kosten gibt es dann ja auch das Risiko eines Unfalls mit weit stärkerer Konterminierung.

Das größte Problem ist imho auch nicht das Endlager in Deutschland, sondern wie andere Länder mit so etwas umgehen! Alleine deswegen empfiehlt es sich, schnellst möglich eine gute Strategie zu finden und eine wirksame Alternative zu entwicklen, die andere Länder motiviert, von der Kernspaltung die Finger zu lassen. Das Vorleben eines Staates ohne Kernspaltung ist natürlich eine lobenswerte Idee, wird aber nicht zielführend sein.
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metty
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Generell ist es schwierig eine Position zu Atomkraft zu beziehen, da jede Gruppierung nur das an die Öffentlichkeit lässt, was für sie von Nutzen ist. Glaubt man den Stromerzeugern würden hier in Deutschland bald die Lichter ausgehen, würden wir die Atomkraftwerke auf der Stelle abschalten. Glaubt man den Umweltschutzverbänden, so sind wir akut davon bedroht an Strahlungskrankheiten zu Grunde zu gehen. Ich habe einen Mittelweg gewählt, was ich glauben soll und was nicht...
Setzt man sich einmal aktiv mit dem Thema der Energieerzeugung auseinander, stößt man sehr schnell darauf, dass es keine "perfekte" Art der Energieerzeugung gibt und das alle Arten ihre Vor- und Nachteile haben, auch die "Öko-Varianten".

Schauen wir uns die in Deutschland möglichen ökologischen Varianten der Energieerzeugung mal genauer an:

Wasserkraft
Glaubt man den Statistiken, so sind alle Möglichkeiten mit Wasser Energie zu erzeugen ausgeschöpft. Ergo, keine Ausbaumöglichkeiten.

Photovoltaik
Diese Form der Energieerzeugung ist mit der Windkraft die vermtl. am weitesten verbreitete. In meiner Umgebung werden gerade sehr viele dieser Anlagen gebaut. Sieht man sich die Flächen an, die mit diesen Photovoltaik-Platten zugepflastert werden, stellt sich wirklich die Frage, ob das dann auch wirklich "umweltfreundlich" ist. Ich kann mir kaum vorstellen das sich Pflanzen darüber freuen ständig nur im Schatten zu stehen. Auch wenn die Energiegewinnung an sich keine Schadstoffe verursacht, muss man sich trotzdem überlegen, wieviel Energie bei der Produktion der Solarzellen "verbraten" wird (Silizium kann man leider nicht in der Bratpfanne herstellen) und ob nicht auch hier umweltgefährliche Stoffe entstehen. Baut man sich die Zellen aufs Dach ist es auch fraglich ob das ständige Gleichstromfeld auf Dauer nicht auch gesundheitsschädlich ist. Müsste man unter einer Hochspannungsleitung wohnen, wäre das Geschrei sicher groß, bei Solarstrom wird das aber akzeptiert.

Windkraft
An der Küste, irgendwo offshore, dürfte diese Art der Energieerzeugung eigentlich recht gut funktionieren. Hier stören auch keine 120m hohen Windräder. Will man damit aber Großstädte oder Ballungsgebiete versorgen ergibt sich wie bei der Photovoltaik schnell die Frage "wohin mit dem Zeug"? Ich glaube kaum, dass man es so toll finden würde eine Batterie von 120m hohen Windrädern neben seinem Wohngebiet stehen zu haben, denn so ausgeklügelt die Technik auch ist, die Dinger verursachen doch einiges an Lärm. Gut, in der Großstadt würde der nicht weiter auffallen. Weiter südlich oder in der Mitte Deutschlands kann man auch nicht dafür garantieren das genug Wind zur Verfügung steht.

Biogas
Das dürfte wohl die "makaberste" Art der Energieerzeugung sein, denn hier wird nicht nur Gras oder Abfall verwendet um durch Vergärung Biogas zu erzeugen, es werden auch (und das meist hauptsächlich) Getreide und Mais und andere Futterpflanzen in die Gärtürme gefüllt. Hier werden überspitzt gesagt die Vorstufe von Nahrungsmitteln "weggeworfen", um Energie zu erzeugen während auf der andere Seite der Weltkugel Menschen verhungern. Die Umweltorganisation die diese Art der Energiegewinnung für gut heißt hat scheinbar wirklich überhaupt nichts verstanden.


Fazit:
Vermtl. habe ich die eine oder andere Art der Energiegewinnung vergessen, aber egal wie diese "umweltfreundliche" Art der Energiegewinnung heißt, sie würde nicht gebaut, wenn es sich nicht auch finanziell rentieren würde. Jeder Produzent von "Öko-Energie" versucht sich zwar gern als Umweltschützer und Weltretter zu verkaufen und tut so als würde er das Kraftwerk nur aus reiner Nächstenliebe betreiben. Fakt ist jedoch, würden alle Subventionen auf der Stelle gestrichen und "Öko-Strom" dem Preis der anderen Anbieter angeglichen, so würde wohl niemand auch nur eines dieser "Öko-Kraftwerke" bauen.

Energie zu erzeugen ist generell sehr schwierig und meist verlustbehaftet, egal wie die Zahlen auch schön gerechnet werden.
Auch wenn wir derzeit schon x% des Energie-Bedarfs mit "Öko-Energie" decken können, so fehlen zu 100% immer noch einiges.
Wo die restlichen Prozent auf die Schnelle herkommen sollen, konnte bis jetzt kein Umweltverband, kein Politiker der Grünen oder anderer Verbände beantworten. Wären wir gezwungen die restliche noch fehlende Energie aus dem Ausland einzukaufen, muss man sich auch hier die Frage stellen, wie dort die Energie erzeugt wird. Diese Länder würden vermtl. neue (kostengünstige) Atomkraftwerke errichten um unseren Energiehunger zu decken. Neben einer stärkeren Abhängigkeit und neuen Atomkraftwerken im Ausland, die sich unserer Kontrolle entziehen, hätten wir nichts gewonnen. Denn eine radioaktive Wolke macht eben nicht an der Grenze halt.

Alleine schon Mangels Alternativen finde ich die oftmals penetrante Ablehnung von Atomkraft sehr unüberlegt. Wäre auf Grund von Energieknappheit Strom rationiert und nur 4 Stunden pro Tag verfügbar, würden vermtl. die gleichen Bürgerverbände auch gegen diese Reglementierung demonstrieren. Es ist aber leider nunmal so, das uns keine bessere Alternative zur Verfügung steht, weswegen wir uns bestimmt noch einige Jahre mit der Atomkraft arrangieren werden müssen - ob uns das gefällt oder nicht.
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metty hat geschrieben:Biogas
Das dürfte wohl die "makaberste" Art der Energieerzeugung sein, denn hier wird nicht nur Gras oder Abfall verwendet um durch Vergärung Biogas zu erzeugen, es werden auch (und das meist hauptsächlich) Getreide und Mais und andere Futterpflanzen in die Gärtürme gefüllt. Hier werden überspitzt gesagt die Vorstufe von Nahrungsmitteln "weggeworfen", um Energie zu erzeugen während auf der andere Seite der Weltkugel Menschen verhungern. Die Umweltorganisation die diese Art der Energiegewinnung für gut heißt hat scheinbar wirklich überhaupt nichts verstanden.
Es gibt mehr als genug Nahrung auf diesem Planeten, würden Menschen hungern wegen Nahrungsmangel hätte sich das Problem schon vor sehr langer Zeit gelöst. Das Problem ist dass die Nahrung nicht dahin kommt wo sie gebraucht wird und der Transport um die halbe Welt nicht sinnvoll ist.

Wie auch immer, Atomkraft ist unglaublich teuer, kurz wie langfristig mit unüberschaubaren Gefahren behaftet, sehr umweltschädlich, die notwendigen Materialien stärker begrenzt als Öl oder Gas und werden überraschenderweise immer teurer. Völlig abgesehen davon produzieren die AKWs auch nicht sonderlich viel Strom im Gesamtkontext. Wenn uns das Öl ausgeht tuen ein oder 20 AKWs mehr oder weniger auch nicht viel.

Die einzige Lösung kann daraus bestehen einen Mix aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen und den Energieverbrauch generell zu senken.
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Hyperion
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DasIch hat geschrieben: Wie auch immer, Atomkraft ist unglaublich teuer, kurz wie langfristig mit unüberschaubaren Gefahren behaftet, sehr umweltschädlich, die notwendigen Materialien stärker begrenzt als Öl oder Gas und werden überraschenderweise immer teurer.
Bitte sagt doch Kernspaltung; ansonsten wird die Kernfusion zu unrecht mit diskreditiert.
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derdon
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DasIch hat geschrieben:Die einzige Lösung kann daraus bestehen einen Mix aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen und den Energieverbrauch generell zu senken.
Das klappt in Deutschland aber auch nur, wenn die Bevölkerung stark genug schrumpft, und zwar schneller als das BIP pro Kopf steigen kann ;)

Und dann musste noch den Brasilianern, US-Amerikanern, Indern und Chinesen (um nur wenige Beispiele zu nennen) erzählen, dass die mal ihre Energieumwandlung senken sollen. :P
metty
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DasIch hat geschrieben: Es gibt mehr als genug Nahrung auf diesem Planeten, würden Menschen hungern wegen Nahrungsmangel hätte sich das Problem schon vor sehr langer Zeit gelöst. Das Problem ist dass die Nahrung nicht dahin kommt wo sie gebraucht wird und der Transport um die halbe Welt nicht sinnvoll ist.

Wie auch immer, Atomkraft ist unglaublich teuer, kurz wie langfristig mit unüberschaubaren Gefahren behaftet, sehr umweltschädlich, die notwendigen Materialien stärker begrenzt als Öl oder Gas und werden überraschenderweise immer teurer.

Die einzige Lösung kann daraus bestehen einen Mix aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen und den Energieverbrauch generell zu senken.
Ich habe mir schon gedacht, dass das Argument mit der Nahrungsmittelknappheit leicht zu entkräften ist...
Was ich mit meinem Post sagen wollte ist einfach, dass wir von jetzt auf gleich keine passende Lösung haben. Ich hoffe auch, das wir in Zukunft von der Kernspaltung loskommen, aber im Endeffekt hangeln wir uns nur von der einen ungenügenden Lösung zur nächsten. Uns werden halb gare Lösungen als die Lösung schlecht hin präsentiert. Bestes Beispiel Elektroauto. Wenn das Öl aus ist und wir alle mit Elektroautos rumfahren, steigt der Strombedarf so ins unermessliche, dass den kein AKW, keine ökologische Energiequelle, eigentlich nichts sättigen kann.

Wie du schon sagtest, die Lösung wird vermtl. ein Mix aus erneuerbaren Energiequellen sein und das wir wirklich anfangen müssten der Gesellschaft klar zu machen, das dieses zügellose Leben der vergangenen Jahre so nicht mehr weitergehen kann.
Damit dürften wir auch schon das Hauptproblem gefunden haben. Fragt man die Leute wollen sich immer alle brav ändern und weniger Energie verbrauchen, aber insgeheim denkt sich doch jeder "fangt doch erst mal beim Nachbarn an...". Insbesondere die Sprösslinge des vermögenden Teils der Bevölkerung sehen es mehr oder weniger als Grundrecht an, mehr Energie verbrauchen zu dürfen als der Rest, wobei der Rest dem in nichts nachsteht, ist ja schließlich chic so zu sein wie die oberen 10000. Auch die Globalisierung trägt ihren Teil zum wachsenden Energiehunger bei oder kann mir mal jemand erklären, warum es notwendig ist ein Teil nach China zu verschiffen, nur um dort 2 Schrauben montieren zu lassen? Klar, der BWLer würde sagen "das spart uns 2 Cent pro Teil..."
Energiepolitisch ist das natürlich absoluter Mist, aber hier stecken wir in einem Dilemma. Ohne Wirtschaft keine Arbeit und ohne Arbeit kein Geld. Allein schon deswegen ist es schwierig eine für alle passende Lösung zu finden.

Menschen, egal von welcher Seite, die grundsätzlich gegen alles und jeden sind und nicht bereit sind auch eine andere Meinung gelten zu lassen, helfen bei diesem Prozess keinem. Ob AKW-Gegner, Umweltverbände, Demonstranten, Politiker, Wirtschaftsbosse usw. alle diese Gruppierungen müssen lernen zusammen- und nicht gegeneinander zu arbeiten.
lunar

@DasIch: Man kann allenfalls mit Recht behaupten, dass es (noch) theoretisch genügend Anbauflächen zur Ernährung der Weltbevölkerung gibt. Daraus aber zu schließen, dass es genügend Lebensmittel für die Weltbevölkerung gäbe, ist gewagt und wahrscheinlich falsch.
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hendrikS
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@lunar: Ich denke auch eher, dass es eigentlich genügend Lebensmittel gibt. Es scheint mir eher ein Problem zu sein, dass der Knochen üblicherweise nicht zum Hund kommt, so lange man dafür nicht bezahlt oder bezahlen kann. Dass man Lebensmittel zur Energiegewinnung verheizt find ich nicht besonders toll, ist aber zum AKW alles in allem keine schlechte Alternative.
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