Python + Lizenz

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heiliga horsd

Moin,

ich hab mal wieder eine blöde Frage (vorweg: Mit Lizenzen kenn ich mich nicht aus):

Unter welchen Lizenzen darf ich Python-Programme nicht veröffentlichen? Soweit ich weiß gibt es da ja bei manchen Programmiersprachen Probleme bzgl der Lizenz der Sprache - was darf man also bei Python lizenztechnisch nicht machen?


Lg HH
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cofi
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http://www.python.org/download/releases/2.6.2/license/

Kurz (und wahrscheinlich leicht falsch): Alle sind erlaubt.

Bei welchen Sprachen kommt es denn zu Problemen?
lunar

@cofi: Ich denke nicht, dass es bei Sprachen zu Problemen kommt, und ich denke auch nicht, dass der OP Sprache gemeint hat. Wahrscheinlich ging es ihm um konkrete Sprach-Implementierungen, also Laufzeitumgebungen oder Übersetzer, und da kann es durchaus einschränkende Lizenzen geben (z.B. bei diversen C(++)-Compilern u.a. von Intel).
heiliga horsd

Danke für den Link!

Naja ich habe beispielsweise mal gehört, dass wenn ich Software mit einer Sprache entwickle, die unter der GPL steht, und mein fertiges Programm dann unter irgendeiner proprietären Lizenz rausbringe, kann es Probleme geben - Oder wars anders rum? Jedenfalls hab ich mal irgendwo mitbekommen, dass man sich dazu auf jeden fall die bedingungen der programmiersprache durchlesen sollte.

@lunar: Das kann auch gut sein, ist schon länger her dass ich das gelesen habe, dementsprechend find ich den Link nicht mehr... :(
OverNord
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So, wie du es schreibst, wirst du sicherlich Sprach-Implementierungen meinen, so wie lunar schon schrieb. Wenn ein Interpreter für eine Sprache unter der GPL steht, darfst du ihn nicht in einem Programm verwenden das GPL-Kompatibel lizensiert ist, also z.B. proprietärer Software. Wenn der Interpreter aber unter z.B. der Mit/X11-Lizenz steht, stellt es kein Problem dar, ihn in einem proprietären Programm einzusetzen.
heiliga horsd

Wie sieht es mit Python + Standardlib aus? Das kann ich hernehmen wie ich will wenn ich cofi Glaube schenke. Wie sieht es dann mit den häufig verwendeten Bibliotheken wie PyGTK oder PyQt oder was man sonst noch oft einsetzt aus? Gibt's da ein paar "schwarze Schafe", die man kennen sollte?
BlackJack

@heiliga horsd: Du wirst das für jede verwendete Bibliothek einzeln klären müssen.
heiliga horsd

Okay danke BlackJack, dann werd ich das wohl immer machen bevor ich Programme mit Fremdbibliotheken veröffentliche.
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veers
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OverNord hat geschrieben:So, wie du es schreibst, wirst du sicherlich Sprach-Implementierungen meinen, so wie lunar schon schrieb. Wenn ein Interpreter für eine Sprache unter der GPL steht, darfst du ihn nicht in einem Programm verwenden das GPL-Kompatibel lizensiert ist, also z.B. proprietärer Software. Wenn der Interpreter aber unter z.B. der Mit/X11-Lizenz steht, stellt es kein Problem dar, ihn in einem proprietären Programm einzusetzen.
Selbst in dem Fall dürfte das Grundsätzlich keinen Einfluss auf die Lizenz deines Programmes haben. Höchstens die Distribution könnte etwas haarig werden. :wink: PyQT wird unter der GPL Vertrieben, und der Hersteller Stellt die Behauptung auf das die reine Verwendung des Modules daraus ein 'derivative work' macht. Wie das ein Gericht ansehen wird ist dann wieder eine andere Frage. Praktisch wirkt PySide aber sowieso freundlicher.

Gruss,
Jonas
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BlackJack

@veers: Die PyQt-Anbindung stellt in dem Falle halt eine Komponente in Deinem Programm dar, ohne die es nicht läuft, und damit ist Dein Quelltext "infiziert". Wenn dem nicht so wäre, bräuchte es die LGPL nicht zu geben um genau diesen Fall zu verhindern/abzudecken.

Und bei Implementierungen von Sprachen stellt sich das Problem auch, darum sind bei Implementierungen die unter der GPL stehen, in aller Regel die Laufzeitbibliotheken explizit aus der GPL ausgenommen, damit diese übersetze Programme von Benutzern nicht "infiziert".
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veers
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BlackJack hat geschrieben:@veers: Die PyQt-Anbindung stellt in dem Falle halt eine Komponente in Deinem Programm dar, ohne die es nicht läuft, und damit ist Dein Quelltext "infiziert". Wenn dem nicht so wäre, bräuchte es die LGPL nicht zu geben um genau diesen Fall zu verhindern/abzudecken.
BlackJack hat geschrieben:Und bei Implementierungen von Sprachen stellt sich das Problem auch, darum sind bei Implementierungen die unter der GPL stehen, in aller Regel die Laufzeitbibliotheken explizit aus der GPL ausgenommen, damit diese übersetze Programme von Benutzern nicht "infiziert".
Also verletze ich nun mit meinem Scheme Programm die rechte jedes GPL Scheme Interpreters? Ich denke weniger. Alles in allem scheint das da sehr unklar zu sein. Ich würde in jedem Fall die Finger davon lassen.

http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.htm ... reterIsGPL ist die Meinung der FSF
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Leonidas
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veers hat geschrieben:Also verletze ich nun mit meinem Scheme Programm die rechte jedes GPL Scheme Interpreters? Ich denke weniger.
Lustig, denn genau das wollte ich auch als Beispiel bringen bis ich festgestellt habe das GNU Guile unter LGPL steht.
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HerrHagen
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Gerade von PyQt gibt es ja auch eine kommerzielle Version. Damit sollte es keine Probleme geben.
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