Politisches

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BlackJack

Ich weiss, sich über Rechtschreibfehler zu amüsieren ist nicht nett, aber ich stelle mir "verkraulen" gerade bildlich vor. :-D

Aber ich kenne das vom Kater, anfangs findet er's meistens ganz nett, aber irgendwann hat er die Nase voll und verzieht sich.
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BlackVivi
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..irgendwie absurd, die Diskusion. Man wählt eine Partei nicht, weil man sich sicher ist, dass sie nicht ins Parlament kommt. Aber deswegen kommt sie ja nicht ins Parlament, weil jeder der sie vielleicht wählen würde, denkt: "Ach, sie kommen eh nicht rein, dann ist ja meine Stimme verschenkt."

Solche Leute sollten ihren Wahlzettel ungültig machen, wäre wesentlich sinnvoller als'ne schlechte Partei zu wählen...

Die Piraten haben übrigens auch eine Meinung zu vielen anderen Themen, die Europa betreffen. Diese Meinungen sind nur prioritär auf einer anderen Stufe, vorrangig will sie sich für Datenschutz einsetzen. Eine solche Opposition zu haben wäre überaus sinnvoll... Aber nein, lieber nicht wählen. Sind ja nur eine "Protestpartei", können ja nix. Sie zu wählen wär total doof, aus den Gründen die die Partei hat ... Ach, keine Ahnung. Finds doof, wenn man so über Politik denkt... Man sollte das wählen, was die eigene Meinung am stärksten repräsentiert, ungeachtet davon ob sie denn tatsächlich ins Parlament kommen könnte oder nicht. ...
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snafu
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@BlackVivi:

Irgendwie vermischst du gerade ein paar verschiedene Aussagen unterschiedlicher Personen.

Meinung 1 ist doch: Wähl' ich nicht. Ist keine richtige Partei, weil sie sich nur um ein paar bestimmte Themen kümmert und sich damit ausgrenzt.

Meinung 2: PP ist unterstützenswert, auch wenn sie sich "nur" (oder gerade deshalb) spezialisiert haben. Wenn sie es nicht ins Parlament schaffen, hat man immerhin ein Zeichen (Protest) gesetzt.

Dein Verständnis von den Meinungen hier: Wähl' ich nicht, *weil* sie nur Protest ist und daher keine Chance hat. Lohnt also eh nicht. Lieber eine "Volkspartei" wählen.

Und letzteres habe ich nämlich überhaupt nicht herausgelesen. Die Begründung zur Nichtwahl war lediglich die (vermeintlich) fehlende Kompetenz der Partei.
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kbr
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cofi hat geschrieben:Last but not least: Man darf nicht vergessen, dass die Volksparteien im Kopf vieler Leute fest verankert sind, lange Zeit hatten wir nur 3 Parteien (wobei die FDP unter die Bettdecke geschlupft ist, die ihr am wärmsten war) ...
Das stimmt so nicht: in einem Dreiparteien-System, mit zwei großen und einer kleinen Partei, bestimmt die kleine stets die politische Richtung, solange es für eine der beiden großen nicht für die absolute Mehrheit reicht. Als "Unterschlupf" würde ich dies nicht bezeichnen. Ein alter Spruch aus dieser Zeit war sinngemäß: "wir können wählen was wir wollen, am Ende werden wir stets von der FDP regiert". Im WahlOMat habe ich interessehalber mal die Piratenpartei mit einbezogen und war recht erstaunt, dass diese bei meinen Kriterien recht weit vorne und direkt nach der FDP kam :wink:
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jens
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BlackVivi hat geschrieben:Man wählt eine Partei nicht, weil man sich sicher ist, dass sie nicht ins Parlament kommt.
Ja, sowas ähnliches habe ich auch von einigen Nichtwähler gehört. "Bringt ja eh nix, die machen sowieso was sie wollen" usw. Echt traurig.

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Panke
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Das Problem ist aber auch, dass man keine echte Wahl hat. Oder steht 'keiner von denen' auf dem Wahlzettel?
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Dill
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BlackJack hat geschrieben:Ich weiss, sich über Rechtschreibfehler zu amüsieren ist nicht nett, aber ich stelle mir "verkraulen" gerade bildlich vor. :-D

Aber ich kenne das vom Kater, anfangs findet er's meistens ganz nett, aber irgendwann hat er die Nase voll und verzieht sich.
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lunar

Panke hat geschrieben:Das Problem ist aber auch, dass man keine echte Wahl hat. Oder steht 'keiner von denen' auf dem Wahlzettel?
Meinst du, da könnte man vom Ex-Bruderstaat noch ein bisschen lernen: "Stimmen Sie dieser Liste zu? [ ] Ja [ ] Nein"? ;)
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jens
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Panke hat geschrieben:Das Problem ist aber auch, dass man keine echte Wahl hat. Oder steht 'keiner von denen' auf dem Wahlzettel?
In dem Fall müsstest du eigentlich vor der Wahl deine eigene Patei gründen ;)
IMHO ist es besser dann "ungültig" zu wählen, als überhaupt nicht!

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Hyperion
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jens hat geschrieben:
Panke hat geschrieben:Das Problem ist aber auch, dass man keine echte Wahl hat. Oder steht 'keiner von denen' auf dem Wahlzettel?
In dem Fall müsstest du eigentlich vor der Wahl deine eigene Patei gründen ;)
IMHO ist es besser dann "ungültig" zu wählen, als überhaupt nicht!
Nicht ohne Grund ließ Solon jeden hinrichten, der nicht an Wahlen teilnahm; also Zwang zum politischen Engagement. Mal von der unmenschlichen Komponente abgesehen imho keine ganz schlechte Idee ...
derdon
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Damit hast du dich eindeutig als SPD-Wähler geoutet: http://www.welt.de/politik/article38887 ... ehlen.html
:twisted: :twisted: :twisted:
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Hyperion
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derdon hat geschrieben:Damit hast du dich eindeutig als SPD-Wähler geoutet: http://www.welt.de/politik/article38887 ... ehlen.html
:twisted: :twisted: :twisted:
hehe ... nee, sicher nicht - die sehen das halt nur ähnlich ;-) Bin sonst eher selten auf deren Linie :P
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BlackVivi
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Panke hat geschrieben:Das Problem ist aber auch, dass man keine echte Wahl hat. Oder steht 'keiner von denen' auf dem Wahlzettel?
Ungültig machen... Das wäre noch am sinnvollsten.
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kbr
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BlackVivi hat geschrieben:
Panke hat geschrieben:Das Problem ist aber auch, dass man keine echte Wahl hat. Oder steht 'keiner von denen' auf dem Wahlzettel?
Ungültig machen... Das wäre noch am sinnvollsten.
Einen ungültigen Wahlschein abgeben oder nicht wählen gehen kommt auf das gleiche raus: in beiden Fällen bestimmen alle anderen Wähler über den Wahlausgang, Du aber nicht mehr.
BlackJack

@kbr: Das kommt ein bisschen auf die Wahl bzw. das Bundesland an. In Berlin werden die ungültigen Stimmen nämlich mit in die Verteilung der Stimmen auf die Parteien einbezogen, d.h. jede ungültige Stimme senkt die Prozentpunkte aller Parteien (minimal). Kann aber zum Beispiel eine Alternative sein, wenn man keinen von den Nasen wählen will, aber nicht möchte, dass irgendeine Extrempartei eine der X%-Hürden knackt.
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Dill
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aber warum sollte das besser sein als protest zu wählen?
damit kann ich dann wenigstens noch ein bissel konstruktiv sein und genauer sagen was mich stört.
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BlackJack

Ja aber wenn einem denn nun gar keine Partei zusagt, und man auch gar keiner Partei die 70¢ pro Stimme, oder wieviel das aktuell ist, gönnt!? Ich meine Parteien -- Politiker -- sind doch alle Sch**e. Der Meinung könnte man doch sein. Finde ich gar nicht *so* abwegig. ;-)

Mein Wahllokal war übrigens interessant. Am Ende von einer kleinen Seitenstrasse, eine Minisporthalle, wo man von der Strasse keinen Eingang sieht, sondern nur den eckigen Klotz von Gebäude mit Blick auf die Lüftungsanlage. Man musste erst durch ein verrostetes Tor in einem Maschendrahtzaum, an dem ein A4-Zettel mit der Aufschrift "Wahllokal" hing, über einen Vorplatz mit schiefen Betonplatten wo überall das Grass aus den Fugen spross. Auf der Gebäuderückseite war dann der Eingang zu einem Wahllokal für zwei Wahlbezirke. Drinnen gab's jeweils links und rechts drei Tische und Personen pro Wahlbezirk und stickige Luft. Die kleinste Sporthalle (offiziell "Gymnastikhalle"), die ich je gesehen habe. Klaustrophibiker sollten Briefwahl beantragen ;-). Und ich war seit längerem der erste "Kunde". Die haben da wahrscheinlich den halben Tag Däumchen gedreht und sich tierisch gelangweilt Und das mitten in einer Grossstadt. Ich hab' mich geärgert, dass ich keine Kamera dabei hatte.
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Dill
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spon interview mit piraten-gründer:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,15 ... 33,00.html
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birkenfeld
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Thießen sagte: „Wir Politiker müssen im Parlament abstimmen – das kann man auch von den Wählern bei einer Wahl verlangen.“

Dass ich nicht lache. Nur wer da ist, muss abstimmen, und enthalten kann man sich auch. Außerdem würde sich der gemeine Abgeordnete hüten, nicht abzustimmen, setzt man ihn doch im Zuge des Fraktionszwanges gehörig unter Druck, wenn mal wieder jede Stimme nötig ist.

Das wäre das mindeste, was man bei einer Wahlpflicht einführen müsste: ein Feld "Enthaltung".
Dann lieber noch Vim 7 als Windows 7.

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BlackJack

Insofern hätte die elektronische Wahl einen Vorteil -- da man beim Wahlzettel ungültig wählen kann, muss bei Wahlcomputern auch diese Eingabe möglich sein. Das ist ja fast so etwas wie "Enthaltung", und bei einem dedizierten Knopf ist es auch wahrscheinlich, dass die Leute den *absichtlich* gedrückt haben. :-)
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