It's english, get over it

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snafu
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Wir werden bald eh alle chinesisch lernen müssen. ;)
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numerix
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Bei meinem immer noch (zaghaft) andauernden Bemühen, ein wenig Haskell zu lernen, bin ich auf die Videoaufzeichnungen einer Vorlesung der RWTH Aachen gestoßen (http://video.s-inf.de/):
Von einem deutschen Professor an einer deutschen Hochschule gehalten - in englischer Sprache. Ist das der Normalfall im Bereich der Informatik?
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BlackVivi
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numerix hat geschrieben:Von einem deutschen Professor an einer deutschen Hochschule gehalten - in englischer Sprache. Ist das der Normalfall im Bereich der Informatik?
Ein paar Professoren machen das, andere nicht. Bei uns zumindest. Aber es machen, leider, zu wenige, finde ich.
mutetella
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Hmm... so wie es mir den Eindruck macht, ist die überwiegend vertretene Meinung hier wohl die, dass man an guten Englischkenntnissen nicht vorbeikommt, sollte man beim Programmieren mehr als nur eine kleine DOS-Batch basteln wollen. Ich denke mal, dass es auch kaum eine Rolle spielt, wie man dazu steht. Es ist einfach so. Und es wird so bleiben. Zumindest, bis in ein paar Jahren noch indisch und vielleicht dann auch ein wenig deutsch hinzukommen werden.

Und ich gehe davon aus, dass Übersetzungstools dann so selbstverständlich in unsere Browser, Textverarbeitungen etceterapepe integriert sein werden, wie es heute bereits Rechtschreibprüfung, Textvervollständigung und ähnliches sind.

Die jüngeren hier im Forum haben sicherlich heute keine Probleme mit der englischen Sprache. Aber die Informatikwelt wird sich in ein paar Jahren nicht mehr nur in Europa und USA befinden. Je kleiner die Welt wird, desto größer wird die Notwendigkeit werden, die Entwicklung solcher Tools voranzutreiben. Denn spätestens, wenn heutige Informatikstudenten vor einer indischen Dokumentation sitzen, wird etwas geschehen müssen. Dieses Verschwinden der Grenzen zwischen der westlichen und dem Rest der Welt wird wohl schneller voranschreiten, als wir "Alten" den Anschluss an die englische Sprache und ihr Fachvokabular verloren haben.

Bis dahin werde ich mich einfach damit abfinden, dass ich für einen 3 seitigen Artikel schon mal 30 Minuten benötige, bis ich ihn wenigstens sprachlich erfasse. Dass es dann manchmal Wochen braucht, bis sich mir der sachliche Verhalt erschließt, liegt an keiner Sprache der Welt. Das liegt an meinem Ü30-Hirn... :-)

Gruß
mutetella
Entspanne dich und wisse, dass es Zeit für alles gibt. (YogiTea Teebeutel Weisheit ;-) )
BlackJack

@mutetella: Englisch ist in Indien eine Amtssprache, also denke ich eher nicht, das Indisch als Sprache in die IT-Welt Einzug halten wird. Genau dass ist ja ein Grund, warum das Outsourcing nach Indien so beliebt ist, das die IT-ler da alle Englisch können. Wobei der Akzent da eine Hürde sein kann.

Ansonsten sind's neben den, lokal doch begrenzteren Chinesen, wohl hauptsächlich Spanisch und Arabisch, was weit verbreitet ist.

Ob's gute Übersetzungstools geben wird, bleibt wohl noch abzuwarten.
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cofi
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Daneben gibt es kein "Indisch". Das sind sehr viele verschiedene Sprachen, die dort gesprochen werden, deshalb - und weil es eine britische Kolonie war - ist englisch dort Amtssprache.

Ob chinesisch eine Alternative ist, finde ich auch fraglich, da der Antrieb vor allem aus Hong-Kong und aehnlichen Kuestenstaedten ausgeht. Genauergesagt von den gut gebildeten und die sprechen natuerlich Englisch.

Aber da meine Kristallkugel grad ausgefallen ist: Lassen wir uns ueberraschen, was die Zukunft bringt 8)
Zuletzt geändert von cofi am Freitag 14. August 2009, 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
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nomade
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Da Englisch nun mal die etablierte IT-Sprache seit langer Zeit ist,
braucht man sich diesbezüglich keinen Illusionen in puncto "radikalen Veränderungen hierzu" in naher Zukunft hinzugeben.

Das ist aber auch IMHO kein allzu großes Problem, wenn die
erforderlichen Begrifflichkeiten, etc. sinnvoll genutzt und nicht, wie (leider) viel zu oft ausschließlich für Marketing- und/oder aktuellen Hypes missbraucht werden.
Die zur Wahrheit wandern, wandern allein...
(Christian Morgenstern)
BlackJack

@numerix: Das ist, vielleicht $GOTT sei Dank, nicht der Normalfall. Es gibt (deutsche) Professoren, bei denen möchte man keine englische Vorlesung hören. Manche geben die sie trotzdem, wenn die Arbeitsgruppe deshalb mehr Geld bekommt, weil die Veranstaltung im internationalen Wettbewerb dann mehr wert ist. Also zumindest theoretisch. Bologna & Co lassen grüssen. :?
pudeldestodes
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numerix hat geschrieben:Von einem deutschen Professor an einer deutschen Hochschule gehalten - in englischer Sprache. Ist das der Normalfall im Bereich der Informatik?
Ich denke nicht, dass das der Normalfall ist. An meiner Uni werden (Geisteswissenschaften ausgenommen) viele Vorlesungen parallel auf Englisch angeboten, da internationale Masterstudiengänge angeboten werden.

Ansonsten halte ich es für ziemlich sinnfrei von deutschsprachigen Professoren, nur um der Sprache willen, eine Vorlesung auf Englisch halten zu lassen, wenn das Publikum zu 100% deutschsprachig ist. Im Idealfall passt der Dozent die Sprache dem Publikum an. Ist das Publikum international Englisch, sonst eben Deutsch. So habe ich das entsprechend in Skandinavien erlebt und als sehr angenehm empfunden.
mutetella
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@blackjack:
Ok, muss ich Dir Recht geben, indisch (@cofi: oder eine der vielen in Indien gesprochenen Sprachen) ist wohl wirklich nicht die Sprache, in der wir vielleicht eines Tages das "What's new"-Doku zu Python 6.5.3 lesen müssen.

Welche Sprache das einmal sein wird, ist doch auch zweitrangig. Ich wollte einfach nur zu denken geben, dass wir in einer Zeit leben, in der nichts mehr in Stein gemeißelt ist. Natürlich ist Englisch die IT-Sprache, an der niemand vorbeikommt. Nur, ist es nicht auch ein wenig naiv zu glauben, dass der Westen seine Rolle als Trend- und Standardsetter in näherer Zukunft nicht einmal abgeben muss? Und wird damit nicht auch Englisch als Standardsprache in heute so vielen Lebensbereichen dann abgelöst werden?

Wir werden es wissen, wenn es soweit ist!

Gruß
mutetella
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hendrikS
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snafu hat geschrieben:Wir werden bald eh alle chinesisch lernen müssen. ;)
Wer nur abguckt und kopiert setzt keine Trends auch sprachlich nicht. Ich bezweifle, dass ich in naechster Zeit chinesisch kønnen muss.
It is English!!!!
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Rebecca
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mutetella hat geschrieben:Nur, ist es nicht auch ein wenig naiv zu glauben, dass der Westen seine Rolle als Trend- und Standardsetter in näherer Zukunft nicht einmal abgeben muss? Und wird damit nicht auch Englisch als Standardsprache in heute so vielen Lebensbereichen dann abgelöst werden?
Eine "neue Weltsprache" laesst sich aber nicht so schnell durchsetzen wie irgendein neuer Trend. Fuer Einzelne dauert das Lernen einer neuen Sprache schon viel laenger als es dauert, ein neues technisches Geraet zu kaufen und in Betrieb zu nehmen oder einer neuen Mode nachzurennen, und es dauert noch viel laenger, bis die Gesellschaft als Ganzens umsattelt (Schulunterricht, Lehrerausbildung, Uebersetzung von vorhandenen Dokumenten/Aufzeichnungen/...). Ueberleg mal, was da fuer ein Aufwand hintersteckte. Selbst wenn ein anderes Land in Zukunft im IT-Bereich oder auch allgemeiner fuehrend wird, heisst das noch lange nicht, dass die Sprache auch wechselt.

Die Steinzeitrelikte QWERTZ/QWERTY-Tastaturen haben wir auch nicht geschafft, loszuwerden. :wink:
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Nocta
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Rebecca hat geschrieben:Die Steinzeitrelikte QWERTZ/QWERTY-Tastaturen haben wir auch nicht geschafft, loszuwerden. :wink:
Es gibt ja auch keine Alternative dazu, die so viel besser ist, als dass sich das Umlernen lohnen würde. Mit den normalen Tastaturen sind viele Leute, ich auch, ziemlich produktiv.

Ich denke aber auch nicht, dass sich in der nächsten Zeit irgendeine andere Sprache als Englisch durchsetzen wird.
Es mag indische, deutsche, spanische, arabische und sonstig-sprachige Projekte geben. Und einige davon sind vielleicht nur in der jeweiligen Sprache dokumentiert. Aber es ist doch auch jedem, der ein solches Projekt in Angriff nimmt klar, dass es nur international erfolgreich werden kann, wenn die Sprache Englisch ist. Von daher denke ich nicht, dass sich viel hieran ändern wird.
Und gegen Chinesisch würde sich die westliche Welt viel zu sehr wehren, als dass das ernsthaft eine Chance hätte, mit Englisch gleichzuziehen oder es zu verdrängen. Das wäre total absurd. Zumindest in näherer Zukunft.
Leonidas
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Nocta hat geschrieben:
Rebecca hat geschrieben:Die Steinzeitrelikte QWERTZ/QWERTY-Tastaturen haben wir auch nicht geschafft, loszuwerden. :wink:
Es gibt ja auch keine Alternative dazu, die so viel besser ist, als dass sich das Umlernen lohnen würde. Mit den normalen Tastaturen sind viele Leute, ich auch, ziemlich produktiv.
Nunja, ich denke dass ich mit Neo ein stückweit schneller tippen könnte, wenn ich es endlich mal lernen würde. Habs bisher immer vor mir hergeschoben, und da ich ja nicht so viel tippen muss bei dem was ich tue ist es ja nicht so schlimm. Aber ich muss sagen, das Layout gefällt mir durchaus.
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cofi
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@nocta QWERTY wurde dazu entwickelt moeglichst ineffektiv zu sein, damit sich die Typen nicht verheddern konnten. Das Problem ist eher, dass man eine gewisse Verbreitung braucht, um eine wirkliche Alternative zu sein, sonst haengt man ploetzlich an zwei Layouts, die unterschiedlicher nicht sein koennten, z.B. auf der Arbeit und Daheim.

@Leonidas Ja so gehts mir auch. Mittlerweile bin ich bei QWERTY gelandet, weil die Sonderzeichen weit angenehmer liegen (und der Rest gleich blieb).
Nocta
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cofi hat geschrieben:@nocta QWERTY wurde dazu entwickelt moeglichst ineffektiv zu sein, damit sich die Typen nicht verheddern konnten.
Mir ist schon bewusst, warum die Tastaturen heute so sind, wie sie sind.
Aber man kann nicht sagen, dass sie entwickelt wurden, um ineffektiv zu sein. Dass 2 Buchstaben meistens nicht beieinander liegen ist denke ich nicht "möglichst ineffektiv". Natürlich auch nicht möglichst effektiv.

Ich persönlich denke eben, dass es sich für viele Menschen nicht unbedingt lohnen würde umzusteigen oder sie es als nicht so dringend empfinden (siehe Leonidas' Statement), da man ja mit QWERTZ/Y auch gut zurecht kommt. NEO o.Ä könnte sich also meiner Meinung nach höchstens mit der neuen Computergeneration ausbreiten. Und dann, wenn das mal ins Rollen gebracht wurde, könnte das vielleicht auch auf die vorherige Computergeneration, also uns alle hier, übergreifen.
Francesco
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Hallo, bin erst jetzt auf den Thread gestossen. Möchte jetzt keine neue Diskussion entfachen, aber meinen Senf trotzdem noch dazu geben.

Also ich bin total der Meinung von Leonidas. Ich finde es mehr als unnötig (und viel verschwendete Energie) soviele Dokus, Programme, ... in zig Sprachen zu übersetzen.

Ich sehe es so: JedeR sollte als Zweitsprache Englisch haben und die Sache wäre gelöst. Wenn ich bei Linux sehe, dass ein Programm mit 20 oder so "locales" installiert wird, dann wird mir schon ganz anders. :) Deswegen habe ich dann localpurge drauf. Oder wenn ich höre, dass irgendein Gesetz der EU, das mehr nach Beschäftigungstheorie denn sinnvoll erscheint, in 23 Sprachen noch übersetzt wird, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Ein Politiker, der nicht nur lokal agiert, sollte schon englisch beherrschen (wenn nicht, dann aneignen), sonst sollte er/sie sich einen anderen Job suchen.

Dann kommt immer auch ein gewisser Informationsverlust oder -verwässerung dazu. Wer garantiert, dass die Übersetzungen richtig sind? Mir ist es schon mal so ergangen, dass ich ein Buch bei Amazonas bestellte, und erst im nachhinein bei den Rezensionen entdeckte, dass die Übersetzung sehr schlecht war. Habe ich die Möglichkeit, dass es ein Buch auf englisch auch gibt (und das einen ursprünglich englischsprachigen AutorIn hatte), bestelle ich es gleich auf englisch. Ist vielleicht ein bisschen anstrengender zu lesen, aber interessanter und genauer als eine schale deutsche Übersetzung.
BlackJack

@Francesco: Also für Endanwender sehe ich das schon als sinnvoll an, das die Anwendung in der jeweiligen Sprache vorliegt. Und auch bei EU-Gesetzen. Es kann eben nicht jeder Englisch und in bestimmten Ländern wäre das auch gar nicht vermittelbar. Versuch das mal bei den Franzosen durchzusetzen. :-)
Francesco
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BlackJack hat geschrieben:@Francesco: Also für Endanwender sehe ich das schon als sinnvoll an, das die Anwendung in der jeweiligen Sprache vorliegt. Und auch bei EU-Gesetzen. Es kann eben nicht jeder Englisch und in bestimmten Ländern wäre das auch gar nicht vermittelbar. Versuch das mal bei den Franzosen durchzusetzen. :-)
Ich habe zu sehr von "meiner Idealform" gesprochen! ;) In der Praxis ist das natürlich nicht durchsetzbar oder auch oft überhaupt nicht gewünscht. Einer/m Sektretär/in eine englische Version einer Office Anwendung vorzusetzen wäre natürlich nicht sinnvoll oder würde auf großen Widerstand stossen. Aber ich denke, gerade im Entwicklungsbereich sehe ich kaum Gründe, zuviel einzudeutschen. Ausserdem ist die Kommunikation viel einfacher, wenn alle in derselben Sprache und mit den gleichen Begriffen reden.

Darum habe ich auch mein Ubuntu auf englisch installiert. Da findet man bei Fehler oder Fehlermeldungen gleich viel mehr Treffer bei der Suche nach Antworten. Und den ganzen Entwicklungsaufwand mit locales und po files kann man sich auch sparen.
TiKaey
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Es gibt übrigens auch viele, die schlichtweg kein englisch können. Beispielsweise die, die in der Ex-DDR aufgewachsen sind, da war Englisch nicht unbedingt die Sprache der Wahl.

Ich bleibe dabei.. gerade für Einführungen finde ich eingedeutschtes wichtiges. Wenn man das Grundverständnis hat ist es einfacher mit anders sprachigen Sachen zu arbeiten.
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