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Pay-TV mit schlechten Kündigungsbedingungen speckt ab

Verfasst: Donnerstag 12. Juni 2008, 21:29
von Sr4l
ARD und ZDF müssen ihr Online Angebot beschränken.

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/28/ ... .html?dr=1
Um die privat finanzierten Angebote von Verlagen im Wettbewerb zu schützen, dürften die öffentlich-rechtlichen Online-Seiten keine "elektronische Presse" anbieten, erklärte Hessens Länderchef Koch.
Was ein Bullshit.
Der "Grundversorgungsauftrag" des öffentlich-rechtlichen Rundfunk darf also nicht bis ins Internet und das obwohl Internetversorgung selbst ins Grundgesetz kommen soll?

Ich würde gerne aus Frust kündigen gestaltet sich nur etwas schwierig ...
Es wäre mal eine schöne Geste der Regierung, wenn sie die GEZ Gebühren übernimmt aus 3% mehr Mehrwertsteuer oder vll. mit Hilfe der Enegeriesteuer.
Bei dem was ich tanke, 19% Mehrwertsteuer auf das bezahle was ich ausgebe und auf das was ich bekomme Einkommenssteuer abtrete sollte irgendwo doch etwas Geld fürn Rundfunk sein.

Re: Pay-TV mit schlechten Kündigungsbedingungen speckt ab

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 00:05
von Leonidas
Sr4l hat geschrieben:Bei dem was ich tanke, 19% Mehrwertsteuer auf das bezahle was ich ausgebe und auf das was ich bekomme Einkommenssteuer abtrete sollte irgendwo doch etwas Geld fürn Rundfunk sein.
Nein, tut mir leid, das wird jetzt verwendet um Einbürgerungsprüfungsbögen zu drucken, für neue Bundeswehrausrüstung (damit wir uns noch besser wehren können, vor... naja, du weißt schon), und in Überwachung (natürlich auch zu unserer eigenen Sicherheit). Da ist der Rundfunk nicht mehr drin.

Ich habe denen mal auf Fefes anraten eine Mail geschrieben, aber keine Antwort bekommen. Hooray für Idiotie.

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 07:00
von burli
Auf der anderen Seite: die Abzocke der GEZ kotzt mich sowieso schon an. Da muss man denen nicht auch noch Gründe geben die Gebühren weiter anzuheben.

Außerdem sind diese gebührenfinanzierten Angebote wirklich eine ernsthafte Konkurrenz zu privaten Angeboten. Ich finde es schon richtig das man die nicht machen lässt was sie wollen

Re: Pay-TV mit schlechten Kündigungsbedingungen speckt ab

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 07:37
von querdenker
Leonidas hat geschrieben:... Hooray für Idiotie.
+1

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 10:31
von Leonidas
burli hat geschrieben:Außerdem sind diese gebührenfinanzierten Angebote wirklich eine ernsthafte Konkurrenz zu privaten Angeboten. Ich finde es schon richtig das man die nicht machen lässt was sie wollen
Also das finde ich ja seltsam. Normalerweise ist es ja so, dass man gegen Konkurrenz vorgeht, imdem man besseres bietet und die anderen aussticht mit Qualität/Preis. Die Konkurrenz einfach verbieten zu lassen finde ich ein seltsames gebaren und eine Geste der Kapitulation.

Ich bin ja selbst nicht der Fan davon, dass die GEZ so einen blödsinn macht, aber muss andererseits wieder zugeben dass die Dokus und Nachrichten (was anderes schaue ich im Fernsehen sowieso kaum) von den öffentlich-rechtlichen auf einem in der Regel sehr hohen Niveau sind.

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 11:00
von burli
Die Qualität der Angebote streite ich ja gar nicht ab. Ich schaue gerne einige Sendungen der ÖR.

Es geht ja gar nicht darum den ÖR den Internetauftritt komplett zu verbieten sondern nur darum das die ÖR keine gebührenfinanzierten Angebote erstellen die mit ihrem "Auftrag" nichts zu tun haben. Und Partnerbörsen uä gehört nunmal wirklich nicht unbedingt dazu.

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 12:33
von mkesper
Ich sehe das so:
  • Die Qualität und Unabhängigkeit von einzelnen Unternehmen der Öffentlich-rechtlichen kann von den Privaten nicht erreicht werden.

    Die GEZ gehört aufgelöst und die Finanzierung durch Steuern geregelt.

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 13:15
von Rebecca
Leonidas hat geschrieben:Die Konkurrenz einfach verbieten zu lassen finde ich ein seltsames gebaren und eine Geste der Kapitulation.
Hier geht es ja aber nicht einfach nur um Konrurrenz, sondern um subventionierte Konkurrenz.

mkallas: Jau.

Warum man mit seinen Rundfunkgebuehren allerdings Seifenopern und irgendwelche Unterhaltungs-Shows mitfinanzieren muss?

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 13:32
von Leonidas
Rebecca hat geschrieben:Warum man mit seinen Rundfunkgebuehren allerdings Seifenopern und irgendwelche Unterhaltungs-Shows mitfinanzieren muss?
Und andere fragen sich wiederrum warum man denn diese Nachrichtensendungen und Dokumenatationen von denen man nichts versteht mitfinanzieren muss. Ich frage mich auch, warum Rundfunkgebühren für die EM-Übertragung ausgegeben werden, aber ich sehe auch ein, dass es andere interessieren mag. Und das trotz der Tatsache dass man bei Fußballspielen auf der Couch gut einschlafen kann.

Verfasst: Freitag 13. Juni 2008, 14:15
von Rebecca
Fuer mich ist die Existenzberechtigung der Oeffentlich-Rechtlichen+Rundfunkgebuehr aber gerade, dass sie einen Bildungs-/Informationsaufgrag haben, welchen Privatsender nicht erfuellen wollen/koennen.

Verfasst: Sonntag 15. Juni 2008, 12:59
von BlackJack
@Leonidas: So träge wie die Deutschen auch sonst sind, wenn es darum geht ihren Arsch hoch zu bekommen und für ihre Rechte zu kämpfen -- falls es Fussball nur noch gegen Bares gibt, so dass es sich viele nicht leisten können, gibt's einen Aufstand. Sowas wie Hartz IV kann man den Leuten problemlos reinwürgen, aber beim Fussball hört der Spass auf. Das kann sich diese unsere real existierende Demokratie nicht leisten. ;-)

Verfasst: Sonntag 15. Juni 2008, 13:54
von lunar
Leonidas hat geschrieben:
burli hat geschrieben:Außerdem sind diese gebührenfinanzierten Angebote wirklich eine ernsthafte Konkurrenz zu privaten Angeboten. Ich finde es schon richtig das man die nicht machen lässt was sie wollen
Also das finde ich ja seltsam. Normalerweise ist es ja so, dass man gegen Konkurrenz vorgeht, imdem man besseres bietet und die anderen aussticht mit Qualität/Preis. Die Konkurrenz einfach verbieten zu lassen finde ich ein seltsames gebaren und eine Geste der Kapitulation.
Ich finde es viel seltsamer, klare Konkurrenzformate zu privaten Sendern wie die ganzen Soaps, die noch dazu überhaupt nichts mit dem Bildungsauftrag der ÖR zu tun haben, durch Zwangsgebühren finanzieren zu lassen.

Ob man angesichts des krassen finanziellen Ungleichgewichts zwischen öffentlich-rechtlichen Anstalten und privaten Sendern überhaupt noch von Konkurrenz sprechen kann, sei mal dahingestellt.

Es kann nicht sein, dass ÖR Intendanten frei davon reden, auf bestimmten Sendeplätzen Konkurrenzformate einzurichten und die Einschaltquoten zu verbessern. Die ÖR sind kein Selbstzweck, sondern haben einen Auftrag, den sie aber mehr und mehr aus den Augen verlieren ... das gilt auch für die Internetauftritte.

Wenn ARD und ZDF unbedingt Formate der privaten Sender nachahmen wollen, dann sollen sie die auch privat finanzieren, und auf Gebühren verzichten. Ich zahle meine Gebühren ja nicht für Traumschiff, sondern für Tracks und Quarks & Co ...
aber muss andererseits wieder zugeben dass die Dokus und Nachrichten (was anderes schaue ich im Fernsehen sowieso kaum) von den öffentlich-rechtlichen auf einem in der Regel sehr hohen Niveau sind.
Formate wie Tracks, Quarks & Co oder nano gehen zwischen den unzähligen Soaps, Volksmusiksendungen und Quizshows völlig unter.

Verfasst: Montag 16. Juni 2008, 10:52
von BlackJack
Naja die ARD möchte ich hier mal in Schutz nehmen -- sie haben zumindest versucht einige Soaps anders zu finanzieren. Nur wurde ihnen dann die Schleichwerbung und Produktplatzierung ja auch wieder untersagt. :-)

Auf jeden Fall sollte man die GEZ abschaffen. Ich habe grundsätzlich nichts gegen gebührenfinanziertes (Qualitäts)Fernsehen, aber diese Gebührenkassierer haben beängstigend weitgehenden Zugriff auf Daten und das auftreten von den Aussendienstmitarbeitern liegt oft zwischen Drücker, Schutzgelderpresser, Stasi-Mitarbeiter, und Inquisitor.

Und was die Internetauftritte betrifft: Da bezahlt man als PC-Besitzer ja jetzt auch für und sollte dementsprechend auch etwas geboten bekommen. Wenn jemand für den Rechner im Büro Gebühren bezahlen muss, sollte er auch Nachrichten für's Internet aufbereitet einfordern können. Ob das Verlagen nun passt oder nicht. Die können ja vom Gesetzgeber die Einrichtung einer Zeitungsgebühr von jedem sehenden und des Lesens fähigen Bürgers einrichten lassen, weil man ja eine Zeitung lesen könnte. :-P