Interessante Programmiersprachen

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Leonidas
Python-Forum Veteran
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Hi!

Ich dachte mir, ich fang wieder mal einen Offtopic-Thread an, in dem ich ein paar Programmiersprachen vorstelle die meiner Meinung nach interessant sind und Potential haben.
  • JavaScript: Eine Programmiersprache, deren Objektsystem prototypenbasiert ist. Wenn man die weite Verbreitung bedenkt ist es verwunderlich, warum es kaum Standalone-Implementationen gibt.
  • Scheme und LISP überhaupt: War schon immer irgendwie cool, eben auch durch seine einfachheit. Nur die Syntax, die ist etwas arg anstrengend. Man muss sich aber in die Denkweise hineinversetzen.
  • O'Caml, Haskell: Sicher interessant, jedoch habe ich damit bisher zu wenig gemacht um viel dazu zu sagen.
  • Groovy: Das könnte die Skriptsprache für die JVM werden. Es ist zwar kein Python und auch kein Ruby, aber soweit ich gesehen habe scheint es ganz angenehm zu sein und hat auch einiges an Support aus der Java-Welt (was man von anderen auf die JVM abzielenden Sprachen nicht immer behaupten kann).
Wenn ihr andere Sprachen wisst oder über meine Kandidaten streiten wollt: nur zu, würde mich freuen :)
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BlackJack

JavaScript gefällt mir nicht ganz so gut. Die Sprache schleppt ein wenig zu viel historischen Ballast mit sich herum IMHO. Wenn es prototypbasiert sein soll, dann finde ich Io am interessantesten.

Scheme und Lisp finde ich auch interessant. Scheme gefällt mir besser, aber leider gibt's zu viele Dialekte. Ganz gut ist die Bigloo-Implementierung.

Bei den funktionalen Sprachen wünschte ich mir eine Mischung aus OCaml und Haskell. Haskell ist als rein funktionale Sprache ausserhalb dessen, was mein Gehirn verkraften kann. :-) Und bei OCaml stört mich die fehlende Polymorphie ganz gewaltig. F# geht da in die richtige Richtung, aber das ist ein ML-Dialekt von Microsoft Research. Da stehen also religiöse Gründe gegen die Verwendung. ;-)

Nemerle ist zwar auch eine Sprache mit .NET als Zielplattform, aber nicht von Microsoft und damit tolerierbar. :-) Ist ein Hybrid aus imperativ und funktional. Ganz nett.

Bei kleinen "einbettbaren" Sprachen ist Lua interessant.

Für OOP "nativ" übersetzt aber komfortabel, wird sich hoffentlich D in Zukunft mehr durchsetzen.

Und ich wünschte ich hätte früher zu meinen C64-BASIC-Zeiten schon Comal gekannt. Die Sprache ist heutzutage "überflüssig" weil die meisten BASIC-Dialekte die entsprechenden Syntax-Konstrukte von Pascal und anderen strukturierteren Sprachen übernommen haben, aber damals wäre Comal wirklich ein Schritt in die richtige Richtung gewesen.
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mq
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Ich will mir auf jeden Fall Lisp noch genauer angucken (vermutlich Common Lisp). Das Ganze ist extrem dynamisch, wenn man die Sprache richtig draufhat, ist das sicher einfach nur cool (ich kenn ein oder zwei Leute, die sich damit einigermassen auskennen).
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veers
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lumax hat geschrieben:Ich will mir auf jeden Fall Lisp noch genauer angucken (vermutlich Common Lisp). Das Ganze ist extrem dynamisch, wenn man die Sprache richtig draufhat, ist das sicher einfach nur cool (ich kenn ein oder zwei Leute, die sich damit einigermassen auskennen).
Lisp wollte ich mir auch schon ansehen, aber irgend wie fehlt mir der Bezug und ein Anwendungsgebiet.
Leonidas
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BlackJack hat geschrieben:JavaScript gefällt mir nicht ganz so gut. Die Sprache schleppt ein wenig zu viel historischen Ballast mit sich herum IMHO. Wenn es prototypbasiert sein soll, dann finde ich Io am interessantesten.
Welchen Ballast meinst du? Was an JS so toll ist, dass es verfügbar ist - die meisten Browser bieten eine mehr oder weniger gute Implementation an, man kommt sehr schnell zu Ergebnissen. In letzter Zeit wurden auch noch JS-Libs entwickelt und einige davon sind wirklich gelungen. Ich habe mir einige Dinge mit jQuery gemacht und muss zugeben, dass es sich damit sehr "pythonisch" arbeitet.
BlackJack hat geschrieben:Bei kleinen "einbettbaren" Sprachen ist Lua interessant.
Ja, für Spezialgebiete wie emdedding ist es praktisch (SciTE unterstützt es), aber bisher bin ich noch auf kein Killerfeature getroffen, welches mich dazu zwingen würde, es stärker zu verwenden.
BlackJack hat geschrieben:Für OOP "nativ" übersetzt aber komfortabel, wird sich hoffentlich D in Zukunft mehr durchsetzen.
An D stört mich die geringe Verbreitung. Im Moment ist eigentlich nur der Compiler von Digitalmars brauchbar, GCC ist erst dabei nachzuziehen (und dadurch D wesentlich portabler zu machen).
lumax hat geschrieben:Ich will mir auf jeden Fall Lisp noch genauer angucken (vermutlich Common Lisp). Das Ganze ist extrem dynamisch
Zu Common Lisp gibt es ja ein gutes Buch welches CL praktisch verwendet. Was mich an Scheme etwas verwundert hat ist, wie ähnlich es Python ist (eigentlich eher andersrum). Wenn man aus Python alle Lisp-Features rausholt, bekommt man eine Sprache, die etwa so spannend ist wie Java. Irgendwer hat mal gemeint, das Haskell neben Python die "pythonischte" Sprache überhaupt sei - ich wage aber zu behaupten, dass dies Scheme ist.
veers hat geschrieben:Lisp wollte ich mir auch schon ansehen, aber irgend wie fehlt mir der Bezug und ein Anwendungsgebiet.
Ja, das ist oftmals ein Problem, für Common Lisp gibt es ein Buch welches da vieles erklärt aber CL ist etwas arg umfangreich. Die R5RS Scheme Spezifikation ist insgesamt so dick wie der Appendix von Common Lisp, the Language und lässt sich wunderbar lesen. Scheme-Bücher sind hingegen oft arg akademisch, weil das häufigste Anwendungsgebiet für Scheme der Bau von Scheme-Compilern ist.
Dabei müssen funktionale Programmiersprachen nicht nur für funktionale Probleme verwendet werden, wie MLdonkey, Unison und darcs beweisen. Das Problem ist die andere Denkweise und das Problem, alles selbst herausfinden zu müssen mangels Tutorials. Sapere aude für Programmierer, quasi.
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