What's going on with my text, mate?

Alles, was nicht direkt mit Python-Problemen zu tun hat. Dies ist auch der perfekte Platz für Jobangebote.
lunar

birkenfeld hat geschrieben:Außerdem können wir FOSS-Benutzer uns eh nicht mehr in Leute reinversetzen, die für Software Geld hinlegen :)
full ack.
joost
gelöscht
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@birkenfeld
TeX "laufen lassen"? Wie stellst du das denn an?
Damit meinte ich die diversen Programme zur Weiterverarbeitung von TeX-Input wie xdvi etc. Das geht vom Emacs aus zwar, fand ich in der Bedienung damals aber unangenehm. Alles lange her, ich kann mich überhaupt nicht daren erinnern, was mich da störte (vielleicht waren es ja auch nur Probleme mit der Bedienung von auc-tex). Hab auch lange kein TeX mehr eingesetzt.
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mitsuhiko
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joost hat geschrieben:Damit meinte ich die diversen Programme zur Weiterverarbeitung von TeX-Input wie xdvi etc.
:make in vim, und ich glaube ähnlich in emacs
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kbrust
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Hmm. Als User von Textmate versuch ich mal zu vermitteln um was es bei diesem Editor geht.

Für die meisten Leute ist das Killerfeature das Handling der "Snippets". Wer Vim kennt, kennt sicherlich auch dessen Abbreviations - man tippe 2-3 Buchstaben, die dann auf Tastendruck zu einem Wort o. sogar einem kompletten Konstrukt erweitert werden. (Wer sich darunter nichts vorstellen kann: Screencasts anschauen).

Es geht aber weniger um das Konzept selbst, denn das ist ja bei diversen anderen Editoren auch vorhanden. Vielmehr ist es die Umsetzung. Wer Textmate eine Weile benutzt, spürt schnell das es sich "richtig" anfühlt. Das herum zappen mit der Tab-Taste geht leicht und angenehm von der Hand. Wenn ich z.B. das selbe Feature in Eclipse benutze, landet mein Cursor oft da, wo er nicht soll. Und spätestens bei einem Vertipper bricht das ganze System zusammen.

Killerfeature Nr. 2 ist die Erweiterbarkeit. Die Bundles sind nicht auf eine einfache Makrosprache beschränkt, sondern unterstützen alles was mir STDIN/STDOUT umgehen kann. Man schaue sich z.B. unter Vim den Support für Python an. Ja, man kann damit arbeiten. Jeder der aber damit mal herum gespielt hat, merkt das es ein paar Einschränkungen gibt. Unter Textmate sind die nicht vorhanden, das Ding lässt sich prima in allen Sprachen scripten.

Es kommen noch ein paar andere Nettigkeiten dazu, die erspare ich mir aber besser aufzuzählen (Zumal viele Features eigentlich nicht Textmate selbst zuzuschreiben sind, sondern eigentlich den Möglichkeiten vom GUI-Toolkit).

Nachteile u. Dinge die man schöner lösen könnte gibt es selbstverständlich auch. Wenn man aber bedenkt, daß das Projekt noch relativ jung ist und 2.0 bereits in den Startlöchern steht, kann man da leicht drüber weg sehen.
kbrust
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birkenfeld hat geschrieben:
Leonidas hat geschrieben: Irgendwie gibt es genug Editoren die Freie Software sind, was ist an TextMate auf einmal so toll? Oder hat Mac OS X wirklich keine guten Editoren?

Fragen über Fragen.

Hoffend auf Erleuchtung,
Leonidas
Das ist der Guru-Effekt. Irgendein paar "wichtige" Leute behaupten, Programm X oder Feature Y ist der heilige Gral und man kommt ohne nicht mehr aus, und die große Menge folgt brav.

Außerdem können wir FOSS-Benutzer uns eh nicht mehr in Leute reinversetzen, die für Software Geld hinlegen :)

Den "Guru-Effekt" gab es zum Teil tatsächlich, da der erste veröffentlichte Screencast vom Macher von Ruby on Rails stammte. Eine Pauschalisierung halte ich aber in dem Fall für sehr fragwürdig. Unter OS X gab es bis zum Erscheinen keinen wirklichen "Top-Editor". Ja, es gibt Umsetzungen von Vim&Emacs, beide fügen aber sich nicht zu 100% in das Bedienkonzept der Aqua-Oberfläche ein. Die Alternative hies BBEdit, stammt aus der OS9-Zeit und hat unterm Strich ähnliche Probleme was die Bedienbarkeit angeht. Der Markt für einen Editor wie Textmate war also vorhanden und ein grosser Bedarf bestand - als Konsequenz entstand dann der Hype.

Was den zweiten Teil der Aussage angeht, den möchte ich ebenfalls widerlegen. Ich zähle mich eigentlich zu dem "wir", wenn es um FOSS-Benutzer geht. Bis vor 2 Jahren habe ich ausschliesslich diverse Linux- u. BSD-Varianten eingesetzt und fühle mich auf einer nackten Textkonsole pudelwohl. In so einer Ausgangsposition ist es zu Anfang tatsächlich schwer sich in die Shareware-Kultur des Mac-Umfelds hinein zu versetzen.

Wenn man aber ein bisschen hinter die Kulissen schaut und sich nicht engstirnig mit der Thematik befasst, wie das (leider) zahlreiche "Linux-Anhänger" tun, findet man verständliche Argumente auf beiden Seiten - sowohl für FOSS, als auch für Shareware-Modelle.

Das einzige Nicht-Argument ist dabei aber ironischerweise der Preis. Es gibt zum einen FOSS-Entwickler, die gerne Geld für ihr Werk sehen (Ein Richard Stallman der einst seinen Emacs verkaufte; Projekte die explizit darauf hinweisen, wie gerne Paypal-Spenden gesehen sind), zum anderen gibt es Shareware-Anbieter die kostenlose Software verteilen (z.B. durch das weglassen des üblichen 30-Tage-Limits; Lightversionen denen nur bestimmte "Powerfeatures" fehlen).

Nachdem ich mir den ganzen Stoff mal genauer angeschaut hatte, habe ich gemerkt das es manchmal gar nicht so verkehrt ist, für Software zu bezahlen - sofern die Rahmenbedingungen stimmen.

Im Falle von Textmate ist es ein einzelner, selbstständiger Entwickler der viel Herzblut in eine gute Software gesteckt hat. Die 30 EUR, von denen er sich z.B. eine anständige Pizza inklusive Dessert bestellen kann, soll er ruhig haben.

Bleibt also nur noch das Argument: Es ist Closed-Source. Japp, ist es. Aber nur der eigentliche Kern der Software. Den Löwenanteil machen die sogenannten "Bundles" aus. Und diese sind frei veränderbar, werden öffentlich in einem SVN-Repository von einer Community gepflegt bei der jeder mit entsprechendem Engagement u. Talent teilhaben kann. Im Prinzip also genau das selbe wie bei einer "handelsüblichen" OSS-Community.
lunar

kbrust hat geschrieben:
birkenfeld hat geschrieben:
Leonidas hat geschrieben: Irgendwie gibt es genug Editoren die Freie Software sind, was ist an TextMate auf einmal so toll? Oder hat Mac OS X wirklich keine guten Editoren?

Fragen über Fragen.

Hoffend auf Erleuchtung,
Leonidas
Das ist der Guru-Effekt. Irgendein paar "wichtige" Leute behaupten, Programm X oder Feature Y ist der heilige Gral und man kommt ohne nicht mehr aus, und die große Menge folgt brav.

Außerdem können wir FOSS-Benutzer uns eh nicht mehr in Leute reinversetzen, die für Software Geld hinlegen :)
Den "Guru-Effekt" gab es zum Teil tatsächlich, da der erste veröffentlichte Screencast vom Macher von Ruby on Rails stammte. Eine Pauschalisierung halte ich aber in dem Fall für sehr fragwürdig. Unter OS X gab es bis zum Erscheinen keinen wirklichen "Top-Editor". Ja, es gibt Umsetzungen von Vim&Emacs, beide fügen aber sich nicht zu 100% in das Bedienkonzept der Aqua-Oberfläche ein. Die Alternative hies BBEdit, stammt aus der OS9-Zeit und hat unterm Strich ähnliche Probleme was die Bedienbarkeit angeht. Der Markt für einen Editor wie Textmate war also vorhanden und ein grosser Bedarf bestand - als Konsequenz entstand dann der Hype.
Ich hab noch nie Editoren verwendet, die sich gut ins Bedienkonzept der Systems einfügen. Unter Windows habe ich viel mit JEdit programmiert, unter Linux ausschließlich mit emacs. Beide Editoren passen sich nicht gut in das Look n' Feel des jeweiligen Systems/Desktop Environments an. Trotzdem kann ich damit besser arbeiten als mit den meisten anderen Editoren, die es für Windows oder Linux so gibt.

Vielleicht legen OS X Freaks ein bisschen zu viel Wert auf den äußeren Schein ihrer zugebenermaßen schicken Klicki-Bunti-Oberfläche.
Das einzige Nicht-Argument ist dabei aber ironischerweise der Preis. Es gibt zum einen FOSS-Entwickler, die gerne Geld für ihr Werk sehen (Ein Richard Stallman der einst seinen Emacs verkaufte; Projekte die explizit darauf hinweisen, wie gerne Paypal-Spenden gesehen sind), zum anderen gibt es Shareware-Anbieter die kostenlose Software verteilen (z.B. durch das weglassen des üblichen 30-Tage-Limits; Lightversionen denen nur bestimmte "Powerfeatures" fehlen).
Tja, ich hätte als Entwickler auch nichts gegen eine Spende ;) Aber es geht bei freier Software nicht um Kostenfreiheit im Sinne von Freiheit. Viele Firmen verdienen viel Geld mit freier Software. Es geht um die Freiheit des Quellcodes und genau das ist bei Shareware eben nicht gegeben, disqualifiziert derartige Software also für meinen persönlichen Einsatz.

Trotzdem würde ich keine Geld für Software bezahlen, vor allem weil ich für meinen Code auch nie Geld verlangen würde (nicht das einer für meinen Code bezahlen würde ;) )
BlackJack

Das Argument mit dem äusseren Schein ist IMHO ein wenig zu kurz gegriffen. Es ist nicht nur der "Look" sondern auch das "Feel", dass sich die Anwendung genauso anfühlt wie die anderen Programme. Das Datei- und Druckdialoge gleich aufgebaut sind, Tastenkombinationen mit den gleichen Operationen belegt sind, die Menüs entsprechend strukturiert sind, das hat alles mit "Usability" zu tun und ist nicht nur etwas für die Augen.

Apple macht nicht nur schöne Oberflächen zum klicken, sondern hat auch eine lange Tradition von Richtlinien und Forschung im Bereich Bedienungsfreundlichkeit. Die Grafiken und Effekte sind nicht nur zum staunen da, sondern um die Arbeit zu erleichtern oder zu verbessern.
kbrust
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Ich hab noch nie Editoren verwendet, die sich gut ins Bedienkonzept der Systems einfügen. Unter Windows habe ich viel mit JEdit programmiert, unter Linux ausschließlich mit emacs. Beide Editoren passen sich nicht gut in das Look n' Feel des jeweiligen Systems/Desktop Environments an. Trotzdem kann ich damit besser arbeiten als mit den meisten anderen Editoren, die es für Windows oder Linux so gibt.
BlackJack hat es ja bereits hervorragend illustriert: Das "Feel" ist der Entscheidende Punkt. Und der Wunsch nach einem einheitlichen Konzept bei der Bedienung von Computern gibt es schon seit "Urzeiten". Schon bei einfachen Kommandozeilen-Tools ist auffällig, daß bestimmte Optionen die gleichen Kürzel besitzen.

Paradebeispiel ist Emacs, den du benutzt: Der Versuch so viele Tasks wie möglich in eine einheitliche Oberfläche zu bringen, die sich konsistent bedienen lässt. Und später wurden um dieses Konzept weitere Tools geschaffen. Die Bash bekam die gleichen Tastaturkürzel verpasst. Das Gnome-Projekt hat ebenfalls mit den Kürzeln angefangen. Und im Umkehrschluss wurde mittlerweile Emacs auf das GTK-Toolkit portiert - aus dem selben Wunsch heraus, Einheit zu gewährleisten.

Der einzige Unterschied ist in wie weit dieses Vorhaben geglückt ist. Das die relativ zersplitterte Unix-Welt es da schwieriger hat, als z.B. eine Firma wie Apple, wo von Hardware über OS bis hin zu den Anwendungen alles unter dem selben Dach entwickelt wird, sollte verständlich sein.
Tja, ich hätte als Entwickler auch nichts gegen eine Spende Aber es geht bei freier Software nicht um Kostenfreiheit im Sinne von Freiheit. Viele Firmen verdienen viel Geld mit freier Software. Es geht um die Freiheit des Quellcodes und genau das ist bei Shareware eben nicht gegeben, disqualifiziert derartige Software also für meinen persönlichen Einsatz.
Das ist klar das es nicht um die Kostenfreiheit bei OSS geht. Free as in free speech. Aber genau das ist ja was ich meinte. Die Grundaussage war zu Anfang "Außerdem können wir FOSS-Benutzer uns eh nicht mehr in Leute reinversetzen, die für Software Geld hinlegen". Und das passt nunmal nicht, denn das würde "free as in free beer" als Grundlage vorraussetzen.

Was das "disqualifizieren für den persönlichen Einsatz" angeht: Da muss man sich halt einfach fragen, aus welchen Beweggründen man das macht. Grundsätzlich verfahre ich genauso. Ich mag keine beschneidenden EULA's, ich habe gerne den Quellcode verfügbar um bei Bedarf Änderungen am Programm zu machen - also bevorzuge ich FOSS.

Aber ich bin genauso ein Pragmatiker. Ich wähle meine Werkzeuge nicht aus Idealismus, sondern wäge nach der Zweckmässigkeit aus. Lieber das funktionierende Tool, das ich weder ändern kann noch muss, als das nicht funktionierende Tool, das ich ändern kann aber nicht will (weil ich ja keine Zeit dazu habe).

Im Falle von Textmate, der ja als Hybrid daherkommt, kann ich in den Bundles alle Änderungen machen, die ich benötige. Nach Herzenslust. Der eigentliche Kern interessiert mich kaum - denn wenn da etwas nicht funktioniert, ist es wesentlich effektiver einen Bugreport auf der Mailingliste abzusetzen, wo ihn dann jemand behebt, der sich wesentlich besser damit auskennt.

Aber das alles ist nur meine persönliche Meinung. YMMV :)
mitsuhiko
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Tja. Mir fehlt der Mac für den Editor.
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BlackJack

Geht mir genauso. Der aus Papier ist zwar schön leicht, aber irgendwie doch kein Ersatz für einen echten. :-)
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birkenfeld
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joost hat geschrieben:@birkenfeld
TeX "laufen lassen"? Wie stellst du das denn an?
Damit meinte ich die diversen Programme zur Weiterverarbeitung von TeX-Input wie xdvi etc. Das geht vom Emacs aus zwar, fand ich in der Bedienung damals aber unangenehm. Alles lange her, ich kann mich überhaupt nicht daren erinnern, was mich da störte (vielleicht waren es ja auch nur Probleme mit der Bedienung von auc-tex). Hab auch lange kein TeX mehr eingesetzt.
Hm, C-c RET zum Übersetzen, C-v zum Ansehen. Kann mir jetzt nicht unbedingt vorstellen, wie das viel einfacher gehen soll.

Außerdem: preview-latex!
Dann lieber noch Vim 7 als Windows 7.

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birkenfeld
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kbrust hat geschrieben: Den "Guru-Effekt" gab es zum Teil tatsächlich, da der erste veröffentlichte Screencast vom Macher von Ruby on Rails stammte. Eine Pauschalisierung halte ich aber in dem Fall für sehr fragwürdig.
Pauschalisierung? Natürlich ist das nicht der einzige Grund, weshalb Leute TextMate einsetzen, es ist aber nunmal so, dass der Mac und sein Drumherum das Zeug dazu haben, Trends zu setzen (das ist natürlich auch eine Leistung der Macher...), die dann von vielen, die sich nicht wirklich eigene Meinungen bilden wollen, befolgt werden.
Wenn man aber ein bisschen hinter die Kulissen schaut und sich nicht engstirnig mit der Thematik befasst, wie das (leider) zahlreiche "Linux-Anhänger" tun, findet man verständliche Argumente auf beiden Seiten - sowohl für FOSS, als auch für Shareware-Modelle.
Was heißt "engstirnig"? Mein Kommentar oben war, wie am Smiley zu erkennen war, eher witzig gemeint. Ich habe nichts gegen eine vernünftige Diskussion von TextMate und bin mir auch sicher, dass er ein hervorragender Editor ist (der Emacs fast das Wasser reichen kann ;) )
Das einzige Nicht-Argument ist dabei aber ironischerweise der Preis. Es gibt zum einen FOSS-Entwickler, die gerne Geld für ihr Werk sehen (Ein Richard Stallman der einst seinen Emacs verkaufte; Projekte die explizit darauf hinweisen, wie gerne Paypal-Spenden gesehen sind),
Wie schon gesagt: Spenden sind etwas ganz anderes.

Ich bin bestimmt kein Ideologe, und zahle selbstverständlich für Software, die ihren Preis wert ist.
Dann lieber noch Vim 7 als Windows 7.

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joost
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war plain-tex. Und wäre es wieder, hatte auch das Buch 'Make TeX work'.
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Leonidas
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BlackJack hat geschrieben:Apple macht nicht nur schöne Oberflächen zum klicken, sondern hat auch eine lange Tradition von Richtlinien und Forschung im Bereich Bedienungsfreundlichkeit. Die Grafiken und Effekte sind nicht nur zum staunen da, sondern um die Arbeit zu erleichtern oder zu verbessern.
Bei Apple gefällt mir nicht, dass ich von denen für einen vollständigen Anfänger gehalten werde. Aus diesem Grund habe ich auch keinen iPod gekauft, sondern einen ganz anderen Player (der zugegebenermaßen nicht so stylisch aussieht und teurer ist), der mir mehr Freiheiten lässt. Dass ich zum Aufspielen der Songs nicht einen Dateimanager sondern iTunes verwenden muss mag vielleicht nett für Anfänger sein, aber mich stört es einfach nur. An Power-User (wie ich mich mal zu nennen wage) denkt Apple eher nicht.

Ansonsten muss ich zugeben, dass ich Freie Software schon von Prinzip aus gerne mag. Daher habe ich in der Regel kein Problem ein etwas schlechteres Programm zu verwenden, welches Freie Software ist. Praktischerweise sind einige/viele Programme sogar besser als proprietäre.

DIe vim-Erweiterbarkeit mag begrenzt sein, wobei ich aber doch finde, dass man mit vim wirklich viel machen kann, was ja die umzähligen Scripts beweisen. Wenn man C kann, kann man ihn noch weiter anpassen, aber zugegeben - der Weg ist nicht mehr so einfach. Dafür kann man Emacs quasi beliebig erweitern, elisp machts möglich. Das heißt, wenn man mit LISP zurecht kommt.
Die Screencasts werde ich mir Beizeiten ansehen, im Moment habe ich leider keine Möglichkeit.
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kbrust
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birkenfeld hat geschrieben:Pauschalisierung? Natürlich ist das nicht der einzige Grund, weshalb Leute TextMate einsetzen, es ist aber nunmal so, dass der Mac und sein Drumherum das Zeug dazu haben, Trends zu setzen (das ist natürlich auch eine Leistung der Macher...), die dann von vielen, die sich nicht wirklich eigene Meinungen bilden wollen, befolgt werden.
Ja, da hast du in jedem Fall recht. Das Lemming-Phänomen tritt leider in sehr vielen Bereichen auf. Selbst ein Linux ist davon nicht sicher. Mein Bauchgefühl sagt mir aber, daß der Anteil bei einem Tool für Programmierer per Definition relativ gering sein sollte.
birkenfeld hat geschrieben:Was heißt "engstirnig"? Mein Kommentar oben war, wie am Smiley zu erkennen war, eher witzig gemeint. Ich habe nichts gegen eine vernünftige Diskussion von TextMate und bin mir auch sicher, dass er ein hervorragender Editor ist (der Emacs fast das Wasser reichen kann )
Ich hätte vielleicht dazu schreiben sollen, das die harsche Wortwahl nicht direkt auf dich bezogen wahr, sorry for that. Es herrscht aber tatsächlich unter manchen Usern eine gewisse Engstirnigkeit, sowie es um Closed-Source geht. Die "grossen" Firmen haben mir ihrer Software-Politik in meinen Augen viel Schaden angerichtet, so daß gerne alles über einen Kamm gezogen wird.
birkenfeld hat geschrieben:Wie schon gesagt: Spenden sind etwas ganz anderes.
Hmmm. Jein. Das Anliegen ist das selbe, nur die Art wie man es kommuniziert unterscheidet sich.

Entwickler A schreibt ein Tool und sagt: "Hier habt ihr mein Tool. Ich finde es ist 10 EUR pro Nutzer wert. Wenn ihr die Software mögt, spendet bitte diesen Betrag. Ob ihr es aber macht oder nicht, bleibt euch überlassen."

Entwickler B schreibt ein Tool und sagt: "Hier habt ihr mein Tool. Ich finde es ist 10 EUR pro Nutzer wert. Wenn ihr die Software mögt, kauft sie bitte für diesen Betrag. Ich werde euch aber nicht daran hindern die Software umsonst zu benutzen, es bleibt also euch überlasen.

(Entwickler B setzt in dem Fall das klassische Shareware-Konzept vorraus. Vor ein paar Jahren war das speziell auf der Mac-Plattform so üblich, Shareware ohne Zeit-Einschränkung oder als "Cripple-Ware" zu vertreiben)

Das Anliegen ist auf jeden Fall das selbe, der natürliche Wunsch seine Arbeit entlohnt zu bekommen. Das für FOSS nur das Spendenkonzept in Frage kommt, hat zum Teil rechtliche Gründe. Ich bin kein Jurist, aber AFAIK muss ich Steuern abführen, wenn ich etwas zum Verkauf anbiete - was bei Spenden nicht der Fall ist. Und man muss für bestimmte Sachen als Urheber/Vertreiber grade stehen, was ein gewisses Risiko beherbergt, wenn man nicht die volle Kontrolle über ein Produkt hat.
kbrust
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Leonidas hat geschrieben:Bei Apple gefällt mir nicht, dass ich von denen für einen vollständigen Anfänger gehalten werde. Aus diesem Grund habe ich auch keinen iPod gekauft, sondern einen ganz anderen Player (der zugegebenermaßen nicht so stylisch aussieht und teurer ist), der mir mehr Freiheiten lässt. Dass ich zum Aufspielen der Songs nicht einen Dateimanager sondern iTunes verwenden muss mag vielleicht nett für Anfänger sein, aber mich stört es einfach nur. An Power-User (wie ich mich mal zu nennen wage) denkt Apple eher nicht.
Der Schein trügt. Das Hauptmarketing ist tatsächlich auf einen "Anfänger" zugeschnitten, weil das einfach die größere Zielgruppe ist - und nur mit dieses lässt sich das Einkommen für die Firma sicherstellen.

Aber Apple hat mit Erscheinen von OS X eine grandiose Doppelstrategie gefahren und sehr an Poweruser und speziell an Entwickler gedacht.

Wenn man sich die Mühe macht und unter die Haube schaut, entdeckt man ein kleines Paradies. Ich werfe mal wahllos ein paar Schlagworte: BSD-Userland, Apache, Perl, Python, Ruby, Java, Bash, ZSH, TCSH, wxWidgets, wxPython, TCL/Tk, CVS, Vim, Emacs, Cups, Cron, SSH, Postfix, X11-Server... You name it.

Wir haben hier also die handelsübliche Ausstattung von unix-ähnlichen Systemen. Und nicht etwa lieblos hinein geworfen, sondern tatsächlich vernünftig integriert. Das Print-System ist tatsächlich Cups und lässt sich sowohl über ein simples Frontend, als auch mit einem Texteditor konfigurieren. Selbes gilt für den Apache. Der X-Server wurde seinerzeit so modifiziert, das er sich in die Oberfläche einfügt. Eine GTK-Anwendung sieht genauso aus, wie wenn sie z.B. unter Gnome gestartet wurde. Sieht natürlich etwas fremd aus, verhält sich aber wie erwartet, inklusive geteiltem Clipboard.

Und die Apple-eigene Klicki-Bunti-Oberfläche? Wenn man sich die genauer anschaut, ist man ebenfalls überrascht. Frei konfigurierbare Tasten, GUI-Anwendungen die sich scripten lassen, überall Plugin-Schnittstellen, Kommandozeilen-Frontends...

Ich wage mich ebenfalls "Power-User" zu nennen - und werde nicht nur gut bedient, sondern würde einen Teil der Features beispielsweise unter einem Linux-System vermissen. :)
Leonidas hat geschrieben: Ansonsten muss ich zugeben, dass ich Freie Software schon von Prinzip aus gerne mag. Daher habe ich in der Regel kein Problem ein etwas schlechteres Programm zu verwenden, welches Freie Software ist. Praktischerweise sind einige/viele Programme sogar besser als proprietäre.
Das "viele" würde ich sogar unterstreichen, die FOSS-Welt hat wirklich so einige Perlen hervor gebracht, auch jenseits der Server- u. Kommandozeilenlandschaft.
joost
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Mir scheint, du verwendest Wörter falsch.
Schade birkenfeld, Deine Antworten in meine threads haben mir bisher sehr gefallen.

Ohne allzuviel Sprachphilosophie betreiben zu wollen: Ich verwende offenbar einige Wörter anders als viele hier. gtk verwendet das Wort 'border' anders als der Rest der Welt. MS verwendet das Wort 'message' anders als der Rest der Welt. Die Bedeutung von 'regular expression' ist ganz programmiersprachenabhängig u.s.w. u.s.w. . Schade, aber so ist es.

Beantwortest Du mir vielleicht trotzdem noch die Frage: Was ist ein Objekt ?
Zuletzt geändert von joost am Freitag 11. Mai 2007, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
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mitsuhiko
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joost hat geschrieben:Ohne allzuviel Sprachphilosophie betreiben zu wollen: Ich verwende offenbar einige Wörter anders als viele hier. gtk verwendet das Wort 'border' anders als der Rest der Welt. MS verwendet das Wort 'message' anders als der Rest der Welt. Die Bedeutung 'regular expression' ist ganz programmiersprachenabhängig u.s.w. u.s.w. . Schade, aber so ist es.
Anscheinend bist du der einzige, der Probleme mit der Benamsung verschiederner Dinge hat.
Beantwortest Du mir vielleicht trotzdem noch die Frage: Was ist ein Objekt ?
Das ist Kontextabhängig. In Python ist alles bis auf Namen ein Objekt.
TUFKAB – the user formerly known as blackbird
joost
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(Ich wollte die letzte Nachricht eigentlich in einen anderen thread posten, verdammt viel los heute:) )
Das ist Kontextabhängig. In Python ist alles bis auf Namen ein Objekt.
Danke !

Hmmm, die Bedeutung 'Instanz einer Klasse' habe ich, wenn ich mich recht erinnere, aus B.Stroustrups Buch über C++. Werde das Wort in Zukunft besser gar nicht verwenden (hab es isoliert, also außerhalb von z.B. 'OOP', wahrscheinlich auch nicht verwendet).
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