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kimmie46
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Am 1.8. starten auf http://Lernen.cloud
zwei neue kostenfreie Kurse von Moinworld, die auf die 1. Runde des 40. Bundesweiten Informatikwettbewerb (#BwInf) vorbereiten: ein vierwöchiger Kurs für Python&ein Kurs zum Training von BwInf-Aufgaben.

https://lernen.cloud/courses/python_advanced2021
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DeaD_EyE
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Wieso denn nur für Mädchen? Sind Mädchen lernbehindert, dass sie nur dann klarkommen, wenn sie unter sich sind?
Die Jungs tun mir echt leid. Früher gab es das auch schon, aber nicht in diesem extremen Ausmaß.

Nennt mir doch mal irgendjemand wenigstens einen Grund, wieso diese Praxis gut sein soll.
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rogerb
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Wieso denn nur für Mädchen? Sind Mädchen lernbehindert, dass sie nur dann klarkommen, wenn sie unter sich sind?
Die Jungs tun mir echt leid. Früher gab es das auch schon, aber nicht in diesem extremen Ausmaß.
Das ist schon sehr merkwürdig.
Brauchen Mädchen eine besondere Förderung?
Sind Mädchen so schüchtern, dass sie sich nicht für einen Informatikkurs anmelden, wenn da auch Jungen teilnehmen?
Stimmt mit denen etwas nicht, wenn sie sich nicht für Informatik interessieren?
Sind sie bessere Menschen wenn sie programmieren können?
Wie fühlt sich ein Mädchen dass sich nun mal überhaupt nicht fürs programmieren interessiert?
Sirius3
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@DeaD_EyE: möglichst homogene Gruppen sind gut für das Lernen, weil man sich mit ähnlichem Hintergrund und Wissen sich mehr auf das Lernen konzentrieren kann.

Ob dafür der Eintrag in einer Geburtsurkunde das richtige Unterscheidungsmerkmal mag, jeder selbst entscheiden. Problematisch wird es nur dann, wenn man tatsächlich bestimmte Gruppen benachteiligt, weil der Kurs nicht auch für andere Gruppen angeboten wird, wie z.B. Skateboardfahrenden. Ich appelliere an die Veranstalter, auch einen Kurs ganz ohne solche Einschränkungen anzubieten, damit der Verdacht einer Ungleichbehandlung erst gar nicht aufkommt.
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__blackjack__
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Mädchen sind übrigens tatsächlich ”so schüchtern”, da gibt's Studien die zeigen das viele Mädchen sich in der Anwesenheit von Jungs zurückhalten, weil das so das Rollenbild ist dem sie entsprechen ”wollen”. Insbesondere wenn es um Jungs-Sachen wie Fussball, oder eben auch Computer geht. Und andersherum übernehmen Jungs bei solchen Sachen dann auch gerne die ”Führung” bei gemischtem Unterricht, weil Mädchen ja eh keine Ahnung davon haben. Das kann also durchaus sinnvoll sein, da getrennt zu unterrichten.

Die Mädchen sind da nicht lernbehindert, sondern die Jungs lernbehindernd. 😉

Wenn sie sich nicht dafür interessieren kann das auch daran liegen, dass das nie im Bereich der Möglichkeiten lag, aus ihrer Sicht. Und falls sie sich wirklich nicht dafür interessieren — müssen sie ja auch nicht.

Gesellschaftlich finde ich natürlich, dass sich *jeder* dafür interessieren sollte. Über Computer wird immer mehr in unserem Leben bestimmt/geregelt/… und IMHO sollte ein mündiger Bürger zumindest so ungefähr eine Ahnung davon haben, dass das keine schwarze Magie ist, und was der Computer sagt ist immer richtig, sondern dass da Menschen hinter stehen und das man Computerprogramme auch ändern kann. Ich hasse es wenn sich Leute damit zufrieden geben wenn jemand sagt, „Tut mir leid, aber das sieht das Computerprogramm so nicht vor, da kann man nichts machen.“

Edit: Aus der Beschreibung des Kurses: „Dieser Kurs richtet sich vor allem an Schülerinnen, die Teilnahme aber offen für alle.“
Zuletzt geändert von __blackjack__ am Mittwoch 28. Juli 2021, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
“Most people find the concept of programming obvious, but the doing impossible.” — Alan J. Perlis
nezzcarth
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DeaD_EyE hat geschrieben: Mittwoch 28. Juli 2021, 18:11 Sind Mädchen lernbehindert, dass sie nur dann klarkommen, wenn sie unter sich sind?

Nennt mir doch mal irgendjemand wenigstens einen Grund, wieso diese Praxis gut sein soll.
Die Idee ist nach meinem Verständnis, Frauen an traditionell eher Männer-dominierte Felder heran zu führen. Von Arbeitskolleginnen, die Informatik studiert und teilweise darin promoviert haben, habe ich aus verschiedenen Gesprächen mitgenommen, dass man als Frau in Ausbildung und Beruf mitunter ein dickes Fell braucht, um da zu bestehen. Daher finde ich solche Angebote, die vielleicht dazu führen, dass Personen, die sich abgeschreckt, nicht angesprochen etc. fühlen, eher mit diesem Feld beschäftigen, sinnvoll. Ich verstehe nicht, wo da der Anlass zur Diskussion und zur Polemik ist. Wer das nicht braucht, kann das ja ignorieren.

EDIT:
__blackjack__ hat geschrieben: Mittwoch 28. Juli 2021, 20:41 Die Mädchen sind da nicht lernbehindert, sondern die Jungs lernbehindernd. 😉
Das finde ich einen sehr treffenden Satz.
kimmie46
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kimmie46 hat geschrieben: Mittwoch 28. Juli 2021, 16:14 Am 1.8. starten auf http://Lernen.cloud
zwei neue kostenfreie Kurse von Moinworld, die auf die 1. Runde des 40. Bundesweiten Informatikwettbewerb (#BwInf) vorbereiten: ein vierwöchiger Kurs für Python&ein Kurs zum Training von BwInf-Aufgaben.

https://lernen.cloud/courses/python_advanced2021
Diese Kurse sind nicht nur für Mädchen. Wir haben derzeit mehr Einschreibungen von männlichen Erdbewohnern.
kimmie46
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Bei allen Wettbewerben des Bwinf senkt sich Mädchenanteil von Anfangs in der 5. Klasse nohc 50:50 ab der 7-9 Klasse und geht dann bei allen Wettbewerben je älter und je anspruchsvoller zurück. Beim Bwinf liegt er dann in der zweiten Runde nur noch bei 10%. Das sind harte empirische Fakten. Das Bwinf hat deshalb eine Initiative gestartet, um Mädchen für Informatik zu interessieren : https://bwinf.de/girls/

Bei einem MOOC spielt das eigentlich keine Rolle an wen sich ein Training richtet und schon beim Python Einstiegskurs https://lernen.cloud/courses/pythonjunior-schule2021, der sich an 12 jährige richtete, gab es einen großen Teil an ü50 jährigen die an dem Kurs teilgenommen haben.
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sparrow
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@kimmie46: In dem Beschreibungstext sprecht ihr aber explizit nur Schülerinnen an und vertieft das sogar noch mit der Aussage, dass ihr Menschen weiblichen Geschlechts motivieren wollt. Das liest sich schon als würde sich das Angebot nur an junge Damen richten.
kimmie46
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"die Teilnahme aber offen für alle. " und dementsprechend setzt sich auch die Menge der Teilnehmer derzeit zusammen.
rogerb
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@kimmie46,
Bei allen Wettbewerben des Bwinf senkt sich Mädchenanteil von Anfangs in der 5. Klasse nohc 50:50 ab der 7-9 Klasse und geht dann bei allen Wettbewerben je älter und je anspruchsvoller zurück. Beim Bwinf liegt er dann in der zweiten Runde nur noch bei 10%.
Weiß man, woran das liegt?
kimmie46
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Ja das ist eine interessante Frage, vermutlich hängt das teilweise mit dem Eintreten der Pubertät, von Geschlechtsidentität zusammen. Mädchen bis 10 - 13 sehen sich als Menschen, die machen was ihnen Spass macht, ob das Scratch oder Python ist. Mädchen von 12- 15 orientieren sich dann aber unbewusst mehr an den geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen der Gesellschaft. Wenn sie mit 17, 18 dann merken dass Informatik und Technik vielleicht ganz interesant ist, dann sind die Jungs schon längst weiter.

Interessanterweise ist der Anteil von Frauen in MINT Berufen in Gesellschaften, die eher nicht so als Frauenfreundlichen gelten (Nordafrika, arabischer Raum) viel HÖHER als in Skandinavien. Das sind ganz klare Fakten.
In männlich dominierten Gesellschaften bieten MINt Berufe für Frauen vielleicht die Perspektive eines selbstbestimmten Lebens ohne abhängig von einem Partner zu sein. In Schweden kann man auch als Kindergärtnerin selbständig sein. Aber keine Ahnung. Fakt ist das in MINT/STEM Berufen kaum Frauen unterwegs sind, in Informatik sind es nur 10%,
rogerb
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Mädchen von 12- 15 orientieren sich dann aber unbewusst mehr an den geschlechtsspezifischen Rollenerwartungen der Gesellschaft.
Aber wie drücken sich diese Rollenerwartungen aus? Woran kann man das konkret festmachen? Ich kenne niemanden der sagt: "Mädchen sollten nicht Informatik studieren".
Interessanterweise ist der Anteil von Frauen in MINT Berufen in Gesellschaften, die eher nicht so als Frauenfreundlichen gelten (Nordafrika, arabischer Raum) viel HÖHER als in Skandinavien. Das sind ganz klare Fakten.
Hast du Zahlen dazu?
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__blackjack__
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@rogerb: Du kennst sicher auch niemanden der sagt „Jungs sollten nicht Kindergärtner werden”. So offensichtlich auf die 12 ist das ja nicht. Wenn aber nur 10% Mädchen/junge Frauen Informatik studieren, ist das doch aber auch eine Ansage für Mädchen, dass das nichts für sie ist, weil Mädchen das nicht machen. Erwartung der Gesellschaft ist auch immer noch, das Frauen eher ”warme, fürsorgliche” Berufe ergreifen, und keine ”kalten, technischen” Berufe.

Was ich immer krass finde, sind Spielzeugkataloge. Wenn man sich anschaut welches Spielzeug da explizit für Mädchen und Jungs gemacht/angepriesen wird. Sowohl thematisch als auch farblich.
“Most people find the concept of programming obvious, but the doing impossible.” — Alan J. Perlis
rogerb
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Erwartung der Gesellschaft ist auch immer noch, das Frauen eher ”warme, fürsorgliche” Berufe ergreifen, und keine ”kalten, technischen” Berufe.
Wie wird diese Erwartung ausgedrückt? Dass man diesen Aussagen immer wiederholt macht sie nicht richtig. Ich will es einfach verstehen.

Es hat nichts mit dir zu tun aber ich sehe einen Trend in der Gesellschaft wo man einfach Dinge nachplappert und nicht hinterfragt, weil sie sich so plausibel "anhören".
Es dient doch auch der Sache wenn man die Ursachen tiefgründig versteht. Denn der aktuelle Lösungsansatz scheint ja nicht zu funktionieren.
Was ich immer krass finde, sind Spielzeugkataloge. Wenn man sich anschaut welches Spielzeug da explizit für Mädchen und Jungs gemacht/angepriesen wird. Sowohl thematisch als auch farblich.
Tja, ich vermute Vertriebler sind da eher simpel gestrickt. Man will kein Risiko eingehen. "Jungs haben schon immer mit Feuerwehrautos gespielt. Da wird man denen bestimmt noch ein paar mehr verkaufen können"
Marketing beruht auf Auswertungen des Kaufverhaltens. Da geht es nur ums Geld und die Profitchancen.
Ich vermute, dass die Kataloge sehr schnell anders gestaltet würden, wenn sich mehr Mädchen für die Feuerwehrautos interessieren würden.

Und ja, es gibt zu wenig Erzieher und zu wenig Grundschullehrer. Ich kenne aber niemanden der sagt, dass es nun einmal so sein muss.
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sparrow
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@rogerb: In meinen Augen denkst du falsch. "Vertriebler" machen keine Sortimente. Marketing macht Sortimente. Und das soll Bedarf wecken, denn niemand braucht den ganzen Kram wirklich. Aber wenn er sich besser verkauft, wenn der geschlechterspezifisch rosa und blau ist, dann wird das so gemacht.
Allerdings kaufen die wenigsten Kinder ihr Spielzeug selbst...
Sirius3
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Kinder sind leicht manipulierbar. Und da hat stereotypische Werbung starken Einfluss. Dass da der Gesetzgeber seiner Sorgfaltspflicht nachkommt ist skandalös.
Da darf man dem Einzelnen keinen Vorwurf machen. Mein Vater ist Erzieher, mein Onkel Geburtshelfer, meine Kumpel wollen Krankenpfleger werden, weil sie in den Fernsehserien immer mit diesen attraktiven Ärztinnen zusammenarbeiten. Da kann es für mich ja nicht falsch sein,in die selbe Richtung zu gehen. Man will ja kein Risiko bei der Berufswahl eingehen.
rogerb
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@sparrow,

und was soll das jetzt bedeuten? Wenn die Puppenfirma die Chance sieht Puppen an Jungen zu verkaufen um so ihren Absatz um 50% zu steigern würden sie dass doch sofort tun. Oder glaubst du da sitzt ein alter weißer Mann im Aufsichtsrat der sagt: "Wir dürfen unsere Puppen auf gar keinen Fall an Jungen verkaufen!"?

Werbung beruht auf Marktforschung und die analysiert das Verhalten der Verbraucher. Wenn Morgen Puppen nur noch von Jungen gekauft werden, ändert sich auch sofort die Werbung.
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__blackjack__
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@rogerb: Das Problem ist das diese Erwartungshaltung in sehr vielen Kleinigkeiten ausgedrückt wird, die in der Summe dann halt ein Ergebnis haben. Darum kann man die Frage nicht so einfach beantworten und alle Beispiele wirst Du wahrscheinlich einfach abbügeln können mit „*das* kann es doch nicht (alleine) sein“.

Was die Kataloge angeht: Ja genau, die machen das was sich verkauft. Und das ist das gesellschaftliche Rollenbild von Jungs und Mädchen. Wenn sie den Katalog gegen das Rollenbild stricken, verkauft es sich nicht mehr so gut. Und die Frage ist, ob sich Mädchen denn tatsächlich nicht für Feuerwehrautos interessieren, oder die einfach nicht bekommen, weil sie kein Traum in Pink und Rosa sind. Viel von den Entscheidungen an der Stelle werden ja von den Eltern getroffen. Wobei der Teil, den die Kinder selber entscheiden in der Regel auch nicht so frei ist, sondern mit Marketingbudget gefördert wurde, was ja auch diese Rollenbilder und Rosa-Klischees transportiert. Die passive Rolle, die Du den Marketingleuten da zuschreibst, stimmt so nicht ganz. Die werten nicht nur Kaufverhalten aus, die versuchen auch massiv Wünsche und Bedarf überhaupt erst zu erzeugen.
“Most people find the concept of programming obvious, but the doing impossible.” — Alan J. Perlis
rogerb
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@__blackjack__,
Okay, ich sehe da aber keine bewusst, Geschlechter benachteiligende Agenda. Das mag irgend wie noch in den Köpfen stecken und von daher ist es gut dahingehend zu sensibilisieren. Aber letztendlich müssen das Eltern für ihre Kinder selber wissen wie sie sie erziehen wollen.

Die Verantwortung auf die Werbung zu schieben, finde ich gelinde gesagt, falsch - mir würden auch noch andere Adjektive einfallen ....
Ich habe grundsätzlich keine hohe Erwartung an Werbung und kann mich bei der "rosa - blau Debatte" einfach nicht aufregen.
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