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nezzcarth
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@__blackjack__: Die "Neues Leben"-Übersetzung stammt, ebenso wie der Verlag, aus dem evangelikalen Umfeld. Dort findet man ein vorgeblich "traditionelles" Rollenbild im Allgemeinen ganz gut – und so ist wohl auch die Existenz dieser Bibelvarianten zu sehen. Spätestens jetzt sollte denke ich klar sein, wie weit man hier mit inhaltlicher Diskussion wohl noch kommt.
JonSnow
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Hi Ihr Lieben

ich musste lachen, als ich diesen Thread hier entdeckt habe :) Wieso ist der nur für Schülerinnen?

Die Antwort ist erschütternd ernüchternd!

Die Genderschreibweise schreibt sich Schüler*innen oder Schüler:innen. Damit sind weibliche, diverse und männliche zu Schulende gemeint. Somit ist hier tatsächlich NIEMAND ausgeschlossen. Zumindest nicht wegen des Geschlechts.

Lieben Gruß,

Jon Snow
"Alles ist Eins, außer der Null"- Wau Holland
Buchfink
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Ich glaube, dass es gesamtwirtschaftlich durchaus Sinn macht, zu versuchen auch Mädchen für Informatik zu begeistern. Man muss aber aufpassen, dass die Jungs nicht auf der Strecke bleiben. Teilweise passiert das leider auch mittlerweile und das halte ich für ein Problem.

Aber es stimmt eben, dass z. B. auf reinen Mädchengymnasien durchaus ein höherer Anteil MINT-Berufe ergreift. Warum dies so ist, kann ich nicht sagen. Ich vermute, es hängt mit der Angst vorm Scheitern zusammen. Vielleicht ist es in diesem Alter besonders schlimm vom jeweils anderen Geschlecht ausgelacht zu werden?
Und das Scheitern gehört halt zum Lernen dazu.
Ebenfalls wird hier eine Rolle spielen, dass man als Mädchen, mit Interessenschwerpunkt im MINT-Bereich automatisch ein Außenseiter innerhalb des weiblichen Freundeskreises ist.
Man gehört damit weder bei den Jungs richtig dazu noch bei den Mädels. Man ist in beiden Welten auf gewisse Hinsicht ein Exot. Menschen wollen aber irgendwo zugehörig sein. Da müsste man nun wohl einen Evolutionsbiolgen fragen, was dahinter steckt. :)

Wenn es sich also um eine reine Mädelsgruppe handelt, dann ist plötzlich das "exotische" weg. Es gibt ja plötzlich eben eine Gruppe, der man zu gehört. Ggf. verschwindet dann auch die Angst vorm Scheitern.

Das wäre jetzt zumindest meine Erklärung.

Aber das ist auch nur eine Theorie. Ich hab kein Problem damit ein Exot zu sein.
Aber ich kann auch nachvollziehen, warum dies nicht pauschal für alle gilt.
Buchfink
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Den Arsch hinterhertragen, bereitet den heranwachsenden Frauen nur Probleme für die Zukunft, da sie überall anecken werden. Und ja, ich kannte solche Frauen.
Der Umgang ist nicht schön.
Ich würde ein solches Lern-Angebot nicht als "Arsch hinterhertragen" einsortieren. Es ist schlicht nur zielgruppenspezifisch. Wenn man auf diese Weise ein talentiertes Mädchen entdeckt, ist das doch super.

Wenn hingegen untalentierte Leute - egal in welchem System - bis ins Berufsleben kommen, dann hat das andere Ursachen: An den Hochschulen bekommen Profs Ärger wenn die Durchfall-Quoten zu hoch sind. Es gibt Bewerber mit fragwürdigen Zertifizierungen etc.
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DeaD_EyE
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__blackjack__ hat geschrieben: Sonntag 8. August 2021, 21:05 Lustigerweise gibt's von dem Verlag der die „Neues Leben“-Bibelübersetzung heraus gibt, auch eine Extra-Ausgabe für Frauen. Da wird den Frauen also der „Arsch hintergetragen“ und in der Bibel stehen dann Stellen die man zitieren kann um genau das zu verteufeln‽ Oder steht da bei Jesaia dann was anderes in der Ausgabe für Frauen? 😉
Bücher darf jeder schreiben. Keine Ahnung was dort anderes drin steht. Bekannt ist aber, dass Frau und Mann unterschiedlich kommunizieren.
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__blackjack__
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@JonSnow: Auf der Kursseite ist nichts gegendert. Und es steht explizit „Wir möchten besonders Mädchen zur Teilnahme am Bwinf motivieren …“

@DeaD_EyE: Wenn bekannt ist das Frau und Mann anders kommunizieren, dann ist das bei der Bibel okay wenn Frauen spezifisch angesprochen werden, bei MINT-Fächern aber nicht? Da ist das dann plötzlich böse?
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rogerb
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Bücher darf jeder schreiben. Keine Ahnung was dort anderes drin steht. Bekannt ist aber, dass Frau und Mann unterschiedlich kommunizieren.
Da steht das gleiche drin wie in jeder anderen Bibel auch, mit der einen Ausnahme, dass dort Frauen, zusätzliche Kommentare und Anmerkungen für andere Frauen eingefügt haben.
Ich glaube, dass es gesamtwirtschaftlich durchaus Sinn macht, zu versuchen auch Mädchen für Informatik zu begeistern.
Hmm, gesamtwirtschaftlich? Also gesellschaftlich, ja, aber wirtschaftlich verstehe ich nicht.

Ich wünsche allen jungen Frauen, von Herzen, dass sie eine Aufgabe in finden, die sie erfüllt und ihnen Freude macht. Wenn man dazu anfangs ein wenig mit besonderen Lehrangeboten nachhelfen muss um alte Rollenbilder, Ängste, Vorurteile, usw. aufzubrechen, dann soll es so sein. Aber letztendlich sollte es doch das Ziel sein, dass jeder und jede die Kraft und Energie aufbringt, und sich eigenständig für einen Berufswunsch entscheidet und diesen konsequent verfolgt, egal was andere sagen oder denken.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist dass aus irgendeinem Grund eine 50:50 Verteilung als ideal angesehen wird. Wenn sich nach all den Initiativen und Bemühungen wieder herausstellt dass es eben doch 80% Männer und 20% Frauen sind dann muss man sich auch mal damit abfinden. Denn das scheint ja auch in diesem Kurs die Tendenz zu sein.
Buchfink
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@rogerb
mit gesamtwirtschaftlich meine ich, das viele Firmen mehr Umsätze/Gewinne generieren könnten, wenn man Entwickler finden würde. Der hundertste Vertriebsmitarbeiter kann nämlich leider auch nichts verkaufen, wenn keiner da ist, der die vorhandenen Ideen in verkaufbare Software umsetzt.
Wenn man über diesen Weg ein paar talentierte Leute abfischen kann, macht das imho durchaus Sinn.
JonSnow
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__blackjack__ hat geschrieben: Montag 27. September 2021, 18:31 @JonSnow: Auf der Kursseite ist nichts gegendert. Und es steht explizit „Wir möchten besonders Mädchen zur Teilnahme am Bwinf motivieren …“

Stimmt, sorry, weiß nicht auf welchen Link ich da gestern geklickt hatte... Ich hatte tatsächlich die Genderschreibweise auf dieser Seite oft gesehen. ABER, Du hast Recht, da steht wirklich Schülerinnen ;)
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DeaD_EyE
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__blackjack__ hat geschrieben: Montag 27. September 2021, 18:31 @DeaD_EyE: Wenn bekannt ist das Frau und Mann anders kommunizieren, dann ist das bei der Bibel okay wenn Frauen spezifisch angesprochen werden, bei MINT-Fächern aber nicht? Da ist das dann plötzlich böse?
Bei MINT-Fächern ist das nicht in Ordnung, da alle die gleiche Sprache sprechen müssen. Wer das nicht kann, ist für den Beruf nicht geeignet. Gilt für Männer und Frauen.
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__blackjack__
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@DeaD_EyE: Das würde Frauen ja nur von MINT-Berufen ausschliessen weil die Männer vorher da waren und anders kommunizieren, und zwar wohlgemerkt nicht fachbezogen, sondern allgemein! Und es unterstellt, dass die Kommunikation so unterschiedlich ist, das sie ein Zusammenarbeiten unmöglich macht, solange Frauen nicht anfangen exakt wie Männer zu kommunizieren.
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DasIch
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Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Unternehmen ist auch dass man so ein unattraktiver Arbeitgeber für Menschen mit aus der Zeit gefallenen Vorstellungen zu Geschlechterrollen wird und gleichzeitig attraktiver für alle anderen wird. Damit schliesst man schonmal einige Leute aus die auch sonst wohl eher weniger fortschrittliche Gedanken haben.
melisabernts
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Ahaha ... ich finde es in Ordnung, dass die Kursorganisatoren bessere Bedingungen für Mädchen schaffen wollen. Ich denke, wenn Mädchen und Jungen zusammen lernen, dann haben nicht alle die gleichen Lernbedingungen
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pillmuncher
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Joshua Angrist, der soeben den Wirtschafts-Nobelpreis bekommen hat, hat herausgefunden, dass man mit monetären Anreizen "to a substantial increase in certification rates for girls" gelangen kann, dass dasselbe aber "no effect on boys" hat: https://www.aeaweb.org/articles?id=10.1 ... .99.4.1384
In specifications, Murphy's Law supersedes Ohm's.
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