Diskussion zu PEP8!

Wenn du dir nicht sicher bist, in welchem der anderen Foren du die Frage stellen sollst, dann bist du hier im Forum für allgemeine Fragen sicher richtig.
oliver1974
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Hi Gerold!

Das sind schon mal durchaus gute Gründe.

Ich benutze ansonsten auch eine IDE (Eclipse) für Java
(das Python Plug-In muss ich noch testen!), aber generell
habe ich da einen anderen Geschmack, bevor ich mir Zeilenumbrüche
antue, scrolle ich lieber.. ist durchaus der Regelfall, wenn man,
wie du schon erwähntest, mehrer Fenster nebeneinander hat.

Scheint jetzt irgendwie Geschmackssache zu sein, mich hat
das scrollen weniger gestört als das "zerreissen" der lines.

Na ja, mal sehen wie ich in Zukunft mit den 80 Zeichen zurecht komme...
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80 Zeichen ist die Standardbreite von Unix-Terminals.
Es gibt für alles eine rationale Erklärung.
Außerdem gibt es eine irrationale.

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jens
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oliver1974 hat geschrieben:An die Regel von wegen 80 Zeichen Länge.. Haltet Ihr euch wirklich dran?
Ja... Auch wenn ich PyLucid noch einige längere Zeilen stecken, aber das sind meist alte Codezeilen ;)
Ansonsten beschränke ich mich auf 80 bzw. 79 Zeichen, seid dem ich weiß wie man in SciTE eine vertikale Linie an der Stelle hinsetzten kann:
# Vertikale Linie zur Textberenzung auf 79 Zeichen
edge.column=79
edge.mode=1
edge.colour=#dddddd
:lol:

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gerold
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oliver1974 hat geschrieben:Scheint jetzt irgendwie Geschmackssache zu sein, mich hat das scrollen weniger gestört als das "zerreissen" der lines.
Hi oliver!

Das Umbrechen ist gar nicht so schwer wie viele glauben. Hier ein paar Beispiele, die aufzeigen wie ich lange Zeilen umbreche. Man muss es ja nicht so wie ich machen... -- soll nur eine Anregung sein.

Code: Alles auswählen

def meine_funktion(
    argument1, argument2, argument3, argument4,
    argument5 = None, argument6 = None
):
    if (
        argument1 == "langer Text" and 
        argument2 == "langer Text" and 
        argument3 == "auch ein langer Text"
    ):
        message = (
            "Das ist die perfekte Welle. Das ist der perfekte Tag. "
            "Das ist die perfekte Welle. Das ist der perfekte Tag. "
            "Das ist die perfekte Welle. Das ist der perfekte Tag. "
            "Das ist die perfekte Welle. Das ist der perfekte Tag.\n"
            "Wir sind gekommen um zu bleiben. Wir sind gekommen um zu bleiben.\n"
            "Wir sind gekommen um zu bleiben. Wir sind gekommen um zu bleiben.\n"
        )
        return message
    else:
        return "Hallo Welt"

a = meine_funktion(
    argument1 = "Das ist langer Text", # hier kann auch eine Bemerkung stehen
    argument2 = "Das ist langer Text", 
    argument3 = "Das ist langer Text", # hier kann auch eine Bemerkung stehen
    argument4 = "Das ist langer Text", # hier kann auch eine Bemerkung stehen
)
print a
mfg
Gerold
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jens
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Ich würde es ähnlich machen, allerdings nicht bei der funktions definition und nicht beim if... Ich mache es dann ehr mit einem "\":

Code: Alles auswählen

def meine_funktion(argument1, argument2, argument3, argument4, \
                                        argument5 = None, argument6 = None):
                                            
    if (argument1 == "langer Text" and argument2 == "langer Text" and \
                                        argument3 == "auch ein langer Text"):
Wobei das auch nicht ganz so aufgeräumt aussieht... Aber ich finde das "):" alleine auf einer Zeile irgendwie komisch.

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BlackJack

oliver1974 hat geschrieben:Hmm, ich benutze eigentlich nicht gerade mega-lange Klassen- und
Methodennamen, trotzdem finde ich es doch recht störend,
alle naselang umzubrechen, schließlich hat man ja in der
Regel auch beträchtliche Einrückungen.
Wenn man in der Regel beträchtliche Einrückungen hat, dann deutet das aber auch auf ein Problem hin. Der Quelltext ist dann meistens so komplex, das es sich lohnt ihn in Unterfunktionen aufzuteilen.
Ich bin da echt drauf und dran, in diesem Zusammenhang die PEP8
zu ignorieren.... Abgesehen vom Stilbruch, was hat es sonst
für negative Auswirkungen?
Terminals/Konsolen sind in der Regel 80 Zeichen breit und manchmal muss man doch mal schnell den Quelltext dort lesen.

Diffs werden schnell unleserlich wenn die Zeilen bei der Anzeige umgebrochen werden. Quelltextschnippsel in Mail oder Newsgroups sind keine gute Idee wenn das entspechende Programm überlange Zeilen umbricht, insbesondere bei Python wo das syntaktische Fehler produziert.

Quelltext in Dokumentation übernehmen funktioniert auch besser, wenn man ihn nicht mikroskopisch klein drucken will um die Zeilen auf's Papier bringen zu können.

Und rein vom Lesefluss sind bei Fliesstext ca. 60 Zeichen pro Zeile optimal. Bei Quelltext darf's ein bisschen mehr sein weil die Zeilen nicht so "vollgepackt" sind, aber irgendwann wirkt sich ein langer Weg vom Zeilenende zum Zeilenanfang auch hier negativ aus.

Die 80 Zeichen-Regel im Style-Guide wird in vielen Projekten/Firmen vorgeschrieben, egal bei welcher Programmiersprache.
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birkenfeld
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jens hat geschrieben:Ich mache es dann ehr mit einem "":

Code: Alles auswählen

def meine_funktion(argument1, argument2, argument3, argument4, \
                                        argument5 = None, argument6 = None):
Das funktioniert natürlich auch wunderbar ohne "".
Y0Gi
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Ok, die Einrückungen spielen natürlich schon eine Rolle. Bei Google benutzt man zwei Spaces, das ist mir aber nicht undeutlich genug. Manche mögen acht Spaces oder Tabs dieser Breite benutzen - dann ist es natürlich ein Leichtes, horizontal an solche Grenzen zu stoßen. AFAIK empfielt PEP 8 aber eine Einrückung von vier Spaces (oder?).

Wenn das immer noch problematisch ist, kann man sich vielleicht bei Funktionsnamen etwas zurückholen; allemal aber bei Variablennamen. Eine Instanz der Klasse SuperXmlThingy muss man nicht `superXmlThingy`nennen, `sxt` tut wunderbar und erhöht die Übersicht sowie verringert die Wahrscheinlichkeit von Tippfehlern, wenn man sowas nicht per Copy/Past übernimmt (was wohl eher wenige tun). Und Auto-Vervollständigung ist IDEs vorbehalten und keinesweges vorauszusetzen.

BlackJack nennt auch richtig: Bei zu vielen Einrückungen, lässt sich vermutlich einiges auslagern und schon wird es wieder übersichtlicher.
Auch sollte man sich sinnvoll Einrückungen bedienen, um nicht unnötig tiefe, meist einfache Verschachtelungen zu erzeugen.

Ein Beispiel:

Code: Alles auswählen

# "schlecht"
def blubb(x):
    if isinstance(x, list):
        y = x.pop()
        if y > 2:
            print y ** 3
        else:
            print 'y should be greater than 2'
    else:
        print 'x must be a list!'

# "gut"
def blubb(x):
    if not isinstance(x, list):
        print 'x must be a list!'
        return
    y = x.pop()
    if y <= 2:
        print 'y should be greater than 2'
        return
    print y ** 3
Wenn man sowieso was mit return zurückliefert anstatt wie her auszugeben, spart man sogar noch die eine oder andere Zeile komplett.


Ok, offenbar bin ich etwas langsam (oh, Seite 3 übersehen...), aber was soll's:
80 Zeichen machen sehr wohl Sinn, denn das ist die Standardbreite von Terminals. Auch bereits bei 90 Zeichen sieht man zwangsläufig Dinge nicht, und man kann nicht immer im Fullscreen (hier: mit einer höheren Anzahl Zeilen und Spalten) arbeiten. Im Terminal in einem Texteditor horizontal zu scrollen ist definitiv keine vernünftige Alternative, die man in Kauf nehmen kann.

Jens: Wenn du dich bei deinem Codebeispiel an der hier diskutierten PEP 8 orientiert hättest, hättest du auf die Leerzeichen um das Gleichheitszeichen in den Funktionsargumenten sowie die Klammern bei der if-Bedingung verzichtet und so schon einiges eingespart ;)
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Y0Gi hat geschrieben:Wenn das immer noch problematisch ist, kann man sich vielleicht bei Funktionsnamen etwas zurückholen; allemal aber bei Variablennamen. Eine Instanz der Klasse SuperXmlThingy muss man nicht `superXmlThingy`nennen, `sxt` tut wunderbar und erhöht die Übersicht
Klaro! Und sowas steht ja auch in dem Artikel "How To Write Unmaintainable Code" in der Sektion "Naming". Sorry, aber damit hab ich mich schon so viel rumgeärgert. Nicht nur über Kollegen, die sowas machen und den Code somit vollkommen unverständlich machen, auch über mich selbst, wenn ich Monate später rausfinden muss, was ich mit der Variable r2 gemeint hab.
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Y0Gi
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Das ist natürlich nix für in weiterem Kontext verfügbare Variablen, sondern nur für kleine, lokale. Ähnlich wie i und j, k und v. Wenn man aus dem Kontext nicht erkennt, was die Variable da wohl soll, dann ist ihr name noch das kleinere Problem.
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gerold
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Hi Y0Gi!

Ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden. Es ist nicht oberstes Gebot, den Code kurz zu halten. Python-Code soll gut lesbar und auch nach Jahren noch nachvollziehbar sein. -- Dann ist es guter Python-Code.

mfg
Gerold
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gerold
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Y0Gi hat geschrieben:Ähnlich wie i und j, k und v.
...

``i`` kenne ich. Das ist meist eine Zähler-Variable, die mit Ganzzahlen gefüllt sein soll. Wird oft in For-Schleifen eingesetzt.

``j``, ``k`` und ``v``??? -- noch nie in gut lesbaren Programmen gesehen.

mfg
Gerold
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Es geht mir ja auch nicht darum, auf Teufel komm raus jedes Zeichen einzusparen.

i und j sind gängig in zwei verschachtelten Schleifen; das ist IMHO Quasi-Standard, genau wie z.B. n und m bei Mathematikern oder im ER-Modell
k, v: `for k, v in some_dict.iteritems(): print k, '=', v` (kein optimales Beispiel, zugegeben, aber dass da von "key" und "value" die Rede ist, liegt einfach auf der Hand)
Wie ich ja schrieb: Der Kontext macht die Musik.

Oder, um aus Unmaintainable Code: Naming zu zitieren:
anyone even hints at breaking the tradition honoured since FØRTRAN of using i, j, and k for indexing variables
Und dann hast du i und j noch nicht gesehen? Hm... dass du wenig Quelltext gelesen hast, wage ich mal zu bezweifeln - und davon sollte doch durchaus einiges als "gut lesbare Programme" durchgehen können, oder?

Um weiter o.g. darzustellen

Code: Alles auswählen

def create_stuff(x):
    sxt = SomeXmlThingy()
    sxt.append(x)
    sort(sxt)
    return sxt

# versus

def create_stuff(x):
    someXmlThingy = SomeXmlThingy()
    someXmlThingy.append(x)
    sort(someXmlThingy)
    return someXmlThingy
Ersteres ist ja wohl deutlich über- und klar ersichtlicher als zweites, bei dem man sogar leicht die Instanz mit dem Klassennamen verwechseln kann.
Zuletzt geändert von Y0Gi am Montag 13. November 2006, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.
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birkenfeld
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Ich finde auch, dass Instanznamen wie "elementTreeBuilder" etwas übertrieben sind.

Vielleicht hab ich als Physiker aber auch einen anderen Standpunkt, bei uns gibts für jede Größe nur einen Buchstaben, höchstens mal nen Index dazu :wink:
BlackJack

Y0Gi hat geschrieben:k, v: `for k, v in some_dict.iteritems(): print k, '=', v` (kein optimales Beispiel, zugegeben, aber dass da von "key" und "value" die Rede ist, liegt einfach auf der Hand)
Wie ich ja schrieb: Der Kontext macht die Musik.
Da schreibe ich trotzdem `key` und `value`. Es ist noch einen Tick deutlicher und nun wirklich nicht soviel länger.
Oder, um aus Unmaintainable Code: Naming zu zitieren:
anyone even hints at breaking the tradition honoured since FØRTRAN of using i, j, and k for indexing variables
Und dann hast du i und j noch nicht gesehen?
Ich denke es geht speziell um Python. Zwei verschachtelte Schleifen über Integerwerte kommen da wirklich nicht allzu häufig vor. In anderen Sprachen sind das in der Regel Schleifen, die mit den Indizes auf "Container" zugreifen, wo man in Python direkt über deren Elemente iteriert.
Um weiter o.g. darzustellen

Code: Alles auswählen

def create_stuff(x):
    sxt = SomeXmlThingy()
    sxt.append(x)
    sort(sxt)
    return sxt

# versus

def create_stuff(x):
    someXmlThingy = SomeXmlThingy()
    someXmlThingy.append(x)
    sort(someXmlThingy)
    return someXmlThingy
Ersteres ist ja wohl deutlich über- und klar ersichtlicher als zweites, bei dem man sogar leicht die Instanz mit dem Klassennamen verwechseln kann.
Wenn Du Dich an PEP8 bei der Namensgebung gehalten hättest, dann wäre es schon unproblematischer. Beide Varianten leiden daran, dass der Name nicht die Bedeutung beschreibt, sondern den Typ, d.h. wenn `SomeXmlThingy` im Laufe der Zeit durch `SomeJSONThingy` ersetzt wird, dann ist der Name plötzlich "falsch".

Wenn man voraussetzt, dass der Funktionsname richtig gewählt wurde, dann könnte man den Namen `stuff` verwenden. Ich hätte wahrscheinlich den Namen `result` an dieser Stelle gewählt. Was erzeugt wird, sagt schon der Funktionsname und so weiss man die ganze Funktion hindurch, welches Objekt darauf vorbereitet wird am Ende als Rückgabewert zu dienen.
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gerold
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Y0Gi hat geschrieben:k, v: `for k, v in some_dict.iteritems(): print k, '=', v` (kein optimales Beispiel, zugegeben, aber dass da von "key" und "value" die Rede ist, liegt einfach auf der Hand)
[...]
anyone even hints at breaking the tradition honoured since FØRTRAN of using i, j, and k for indexing variables
Hi Y0Gi!

Letzte Erklärung von mir zu diesem Thema:

Erstens zitierst du, dass i, j, und k Variablenamen sind, die gerne für Indizes heran gezogen werden und im gleichen Aufwischen verwendest du k um darin einen **Key** abzulegen. Was du dir mit ``k`` gedacht hast, ist nur im direkten Kontext ermittelbar.

Zweitens, möchte ich klar stellen, dass Programme wachsen und es nicht sicher ist, dass man 20 Zeilen weiter unten nicht doch wieder den Wert einer Variablen braucht, die vorher nur mit k, x oder v zugewiesen wurde.
Durch die Verwendung von nicht aussagekräftigen Variablenamen zwingst du andere oder später auch dich selbst dazu, mehr Code durchlesen zu müssen, um herauszufinden was den jetzt wirklich in k, x oder v drinnen steht.

Ich persönlich bevorzuge Code, den ich mit den Augen scannen kann. Also Quellcode, in dem ich ziemlich schnell die Stelle finde, in der ich z.B. ein Problem vermute. Wenn ich mir den Quellcode komplett durchlesen muss um eine Stelle zu finden, dann empfinde ich das als großen Nachteil.

Das Problem ist nicht das Verwenden von solchen Kurzbezeichnern in einfachen Schleifen, sondern die Verwendung von Kurzbezeichnern in komplexeren oder längeren Algorithmen. Und wenn ich nicht ausschließen kann, ob es komplexer wird, dann sind aussagekräftige Variablen schon etwas feines.
someXmlThingy = SomeXmlThingy()
Das ist schon ein bischen übertrieben. Man könnte ja auch kürzere Namen finden, die trotzdem aussagen, was darin gespeichert ist. Z.B.:

Code: Alles auswählen

root = XmlThing().get_root()
# oder
article = get_article(1234)
# oder
for adr in cur.fetchall():
    print adr["vorname"], adr["nachname"]
Ich sehe z.B. öfter so etwas wie ``for i in c.fetchall():`` -- ganz im Ernst -- bei so etwas kriege ich einen Anfall.

Wie auch immer... Meist ist der mittlere Weg nicht schlecht. In einfachen Schleifen kann man ja machen wie man will, aber in längeren sollten die Bezeichner aussagekräftig sein.

@birkenfeld: In der Physik haben diese Buchstaben eine, meist exakt definierte, Bedeutung. Wenn ich ein Programm schreiben würde, in dem mit Einheiten der Elektrik gerechnet wird, dann ist es ja auch für niemanden ein Problem, wenn ``v``, ``w`` oder ``a`` verwendet wird. Jeder weiß sofort, was damit gemeint ist. Wenn ich diese Variablenamen aber in einer Rezeptverwaltung verwende, dann weiß niemand was damit gemeint sein könnte. (Das ist wieder so ein Extrembeispiel, aber mir ist nichts besseres eingefallen.)

...just my two cent...

lg
Gerold
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Gerold: Dass das 'k' in dem von mir zitierten Teil auftaucht, ist Pech für mich; ich wäre gerne nur bei i und j geblieben. ;)

BlackJack: Bei enumerate() benutze ich gerne ein i, ist ja schließlich auch der Index.

gerold hat geschrieben:Was du dir mit ``k`` gedacht hast, ist nur im direkten Kontext ermittelbar.
Dass genau dieser Kontext für das Verständnis essentiell ist, habe ich glaube ich schon mehrmals geschrieben. Dass solche "super-lokalen" Variablen später verwendet werden sollen, habe ich ebenso wenig befürwortet. Wenn dann auch noch "20 Zeilen weiter unten" die Variable verwendet *würde*, hat man definitiv den Code nicht gut aufgeteilt. Wenn Programme wachsen, muss man beim Refactoring auch schon mal ein paar Variablennamen anpassen, *wenn* es denn sein muss.
gerold hat geschrieben:Durch die Verwendung von nicht aussagekräftigen Variablenamen zwingst du andere oder später auch dich selbst dazu, mehr Code durchlesen zu müssen, um herauszufinden was den jetzt wirklich in k, x oder v drinnen steht.
In ihrem - sehr kleinen - Kontext(sic!) sind die Namen sehr wohl aussagekräftig, da braucht man keine zehn Zeilen nach oben oder unten springen, um deren Bedeutung zu erfahren.
gerold hat geschrieben:Das Problem ist nicht das Verwenden von solchen Kurzbezeichnern in einfachen Schleifen, sondern die Verwendung von Kurzbezeichnern in komplexeren oder längeren Algorithmen.
Das habe ich ebensowenig befürwortet!


Das riecht mir persönlich hier zu sehr schon nach Glaubenskrieg, obwohl wir vermutlich zu großen Teilen identische Ansichten haben. Insgesamt halte ich PEP 8 für ein sehr wichtiges "Feature von Python" und ich bin ebenso erfreut wie erstaunt, dass sich doch so viele Leute zu sehr großen Teilen daran halten. Dagegen ist das, was übrig bleibt, schon kaum mehr der Rede wert.
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gerold
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Y0Gi hat geschrieben:Das riecht mir persönlich hier zu sehr schon nach Glaubenskrieg, obwohl wir vermutlich zu großen Teilen identische Ansichten haben. Insgesamt halte ich PEP 8 für ein sehr wichtiges "Feature von Python" und ich bin ebenso erfreut wie erstaunt, dass sich doch so viele Leute zu sehr großen Teilen daran halten. Dagegen ist das, was übrig bleibt, schon kaum mehr der Rede wert.
Hi Y0Gi!

...bin deiner Meinung! :D

lg
Gerold
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sape
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@gerold:
Zum Post vom Fr Nov 10, 2006 17:39 :
Danke für das Beispiel. Ich werde dann auch überall eine -1 übergeben.

oliver1974 hat geschrieben:Mein erster Post hier im Forum und dann gleich mal hier voll einsteigen...
:wink:

An die Regel von wegen 80 Zeichen Länge.. Haltet Ihr euch wirklich dran?

Das ist SEHR kurz, wie ich finde.....
Jepp, jetzt halte ich mich auch dran. Vorher hatte ich ca. EOL90 und jetzt EOL79. Wen etwas länger ist als 79 dann breche ich einfach um. Bei Parametern die ich per Keywords übergebe, wird das jeder Parameter ehe von mir umgebrochen, weil es schöner aussieht.

Ich finde EOL79 sehr sogar sinnvoll, da in einer Konsole max. 79 angezeigt werden kann. Ich benutze zwar die Konsole eher weniger, aber es gibt noch genug Läute die es benutzen und warum sollte man denen einen EOL90 oder gar ELO100 zumuten.

lg
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Von was für Konsolen redet ihr hier eigentlich alle? Die, die ich kenne, haben alle variable Größe oder sind ziemlich viel breiter als 80 Zeichen. ;)
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