Hier habe ich meine Worte vielleicht etwas zu hart gewählt.Ok, das erschließt sich mir nicht. RAD empfinde ich auch nicht als Müll. Das kann - je nach Anwendungsfall - durchaus Sinn machen.
Aber ich möchte es auch begründen.
1)
In Delphi funktioniert die RAD-Thematik auf den ersten Blick zwar recht gut. Wenn man jedoch komplexere Oberflächen bauen möchte, ist man z.B. mit Vererbung ganz schlecht beraten und auch Aggregation funktioniert eher so lala. Man muss sich vorstellen, dass Delphi dazu Kommentare erzeugt, diese auswertet und per Magie kann man sich dann Oberfächen aus anderen Oberflächen zusammenzimmern.
Wenn ihr jetzt "OMG" denkt, denkt ihr genau richtig
Nach meinem Wissensstand funktioniert das in C# deutlich besser.
2) Ich sehe die RAD-Thematik als weitestgehend gescheitert an. Denn das Versprechen war ja, dass man damit "rapid" Software entwickeln kann. Aber die Wahrheit ist, dass das Erstellen von Oberflächen oft nur einen Bruchteil der eigentlichen Arbeit ausmacht und ich kenne kein einziges Projekt, dass wg. RAD schneller fertig geworden wäre. Man bekommt ggf. ein paar Stunden früher einen Prototypen. Und die eigentliche Arbeit steckt ja oft im Klären von Anforderungen bzw. in irgendwelchen Details, die zu beachten sind.
3) Die RAD-Technik hat zumindest in Delphi dazu geführt, dass die "Hemmschwelle" zum Programmieren drastisch herabgesenkt wurde. Das wiederum hat dazu geführt, dass sehr viele Leute "Oberflächen und Datenbankanbindungen" zusammengeklickt haben und sich anschließend auf Entwicklerstellen beworben haben. Hier muss ich jetzt auf @narpfels Beitrag kommen. Dadurch hat sich leider sehr viel Falschwissen verteilt, dem nicht mehr Herr zu werden ist. (Ich erinnere mich an etliche ehemalige Kollegen, die die Probezeit nicht überstanden haben, da sie das komplette Backend in die Event-Handler gehäkelt haben. Hinzu kam, dass es in diesem Code vor Speicherlecks nur so gewimmelt hat. Solcher Code ist wirklich gefährlich und kann Regressforderungen etc. nach sich ziehen.)
Ich bin von C# auf Delphi migriert und muss sagen, dass vieles extrem ähnlich ist. Man fühlt sich in vielen Dingen "sofort zu Hause". Und nach meinem Empfinden auch sehr viel ähnlicher als zu Java. Allerdings ist das eher Bauchgefühl und die Vokabel "seltsam" ist auch in diesem Sinne zu lesenAber ansonsten beschreibt "C# ist eher Java als C" durchaus korrekt und beschreibt auch meinen ersten (syntaktische) Eindruck, als ich damals C# das erste Mal gesehen habe. Merkwürdig finde ich die Aussage nicht.
Mir kam die Aussage eher so vor wie "Eine Blume ist mehr wie ein Fisch": Ja beides sind irgendwie Lebewesen. Aber sonst....hm... (und genau da kommt das seltsame Gefühl ins Spiel)
Aber bei "Gefühlen" ist es ja ohnehin schwer zu argumentieren. Daher bitte einfach wegsortieren.