Ich weiß ja nicht wie es bei dir war, aber ich wäre völlig erstaunt wenn bei meinen Einführungsvorlesungen nach dem Semester irgendwer programmieren hätte können in einem Umfang der über "Tutorial lesen und selbst ausprobieren" hinaus geht. Mehr als ein grundlegendes Verständnis von der Syntax und in etwa der Semantik wird da nicht gefordert. Die Klausur beinhaltet Code auf Papier schreiben, in einer Syntax die nicht 100% stimmen muss. An keiner Stelle wird jemals ein funktionsfähiges Programm gefordert. Man kann durch das komplette Bachelorstudium ohne programmieren zu können und ich denke ein guter Anteil der Absolventen würde mit einfachen Aufgaben nach 6 Semestern Schwierigkeiten haben.snafu hat geschrieben:Das stimmt nur bedingt. Denn Einführungsmodule für Programmiersprachen vermitteln ja durchaus gewisse Programmiertechniken.
Und das wäre allein die Syntax und simple Programme. Von moderner Programmierpraxis wie sinnvoller Modellierung, Refactoring, Dokumentation, Versionsverwaltung, etc. komplett zu schweigen. Das muss man sich selbst beibringen und kommt mit Erfahrung. Für Erfahrung ist in den paar Vorlesungswochen nicht genug Zeit, also muss man selbst Zeit reinstecken. Also ob man jetzt nen didaktisch vielleicht guten, vielleicht weniger guten Vortrag hört, wie if Funktioniert kann man meiner Meinung auch ein didaktisch brauchbares Buch lesen.
Den Vogel abgeschossen hat eine Vorlesung die C-Kenntnisse vorrausgesetzt hat, ohne dass C gelehrt wurde. Ich würde auch nicht sagen dass der Schritt von Java nach C so trivial wäre, dass ein Student das mal eben als Vorbereitung macht. Typischer Beweisanfang: Man nehme an der Student könne C…
Hängt von der Person ab. Man wurde vielleicht mit mehr Theorie in Kontakt gebracht, was man vielleicht nicht von selbst gelernt hätte, aber unterm Strich kann man sich in kürzerer Zeit mehr relevante Dinge beibringen, als Autodidakt. Da halte ich es ähnlich wie pillmuncher. Wichtig ist halt die Motivation was zu lernen und sich zu verbessern. Wenn man mit der Prämisse "it runs, ship it" (oder bei Haskell "it compiles, ship it" *g*) ran geht, dann hilft einem auch das Studium nicht. BlackJack bringt aber da auch einen guten Punkt: es gibt immer mehr Material zum Selbststudium und dieses wird auch immer besser.snafu hat geschrieben:Ich würde aber trotzdem sagen, dass man mit einem abgeschlossenem Studium tendenziell mehr Wissen und bessere Fertigkeiten beim Programmieren erlangt hat als ohne Studium.
Wie das als Fachinformatiker aussieht, da habe ich keine Ahnung. Vielleicht wird einem da sowas beigebracht, aber ich denke jemandem ordentlich Programmieren beibringen ist nun einmal schwer und langwierig. Viele der Forums-Regulars sind ja hier auch schon Jahre und wissen ja wie das manchmal aussieht