Wie lange habt ihr für die Sprache gebraucht?

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AusdemOsten
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Registriert: Sonntag 22. September 2013, 18:45

Hallo Leute :D

Also wie schon dem Betreff zu entnehmen, würde es mich sehr interessieren,
wie lange ihr gebraucht habt, bis das Programmieren mit Python ins Fleisch eingegangen ist,
also bis ihr die Sprache einigermaßen gut konntet, ohne bei gewissen Themenbereichen in ein
Nachschlagwerk schauen zu müssen.

Ich habe gestern mit Python angefangen und habe max. 1 Jahr eingeplant :)

Ist 1 Jahr zu viel?
Oder ist es zu wenig, um die Sprache einigermaßen gut zu beherrschen?

Würde mich über Antworten und Anfängertipps sehr freuen :)

mfg ausdemosten
jerch
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Beiträge: 1669
Registriert: Mittwoch 4. März 2009, 14:19

@AusdemOsten:
Bin selbst eher sporadischer Python-Nutzer seit 10 Jahren und schlage immernoch Dinge nach - das "batteries included"-Konzept bietet so viele Abkürzungen, dass Nachschlagen lohnt und man nicht wie in C/C++ grundlegendste Dinge oft selbst angehen muss.

Aber zurück zu Deiner Frage - das ist schwer zu beantworten. Das hängt zum einem davon ab, ob Du schonmal programmiert hast, also die Denkweise dafür hast und wieviel Zeit Du darauf verwenden willst. Als erfahrener Programmierer in imperativen Sprachen + OOP sollte Python relativ schnell zu verstehen sein, ohne Vorkenntnisse und ohne Zeitdruck würde ich eher von 3+ Jahren ausgehen.
BlackJack

@AusdemOsten: Wie jerch schon sagte hängt das auch davon ab ob man schon Erfahrung mit ähnlichen Programmiersprachen hat. Bei Python kommt „erschwerend” hinzu, dass Vorkenntnisse in OOP, zum Beispiel á la Java nicht alleine reichen, weil die Iteratoren die bei jeder ``for``-Schleife implizit verwendet werden, ein wenig Syntax („list comprehension” und Generatorausdrücke) und einiges an Funktionen und Modulen aus der Standardbibliothek auch funktionale Konzepte in die Sprache bringen.

Ich denke ich habe schon so 4 bis 5 Jahre gebraucht bis ich in der Sprache so richtig sicher war. Und das *mit* einem langen Vorlauf in vielen anderen Sprachen inklusive C, Pascal, Java, und Haskell. Haskell eher „akademisch”, aber es bringt einem auf jeden Fall die funktionale Denkweise näher, weil das letztlich die einzige Art ist in Haskell zu programmieren.

Was so den Sprachkern angeht müsste ich aber zum Beispiel auch noch (wieder) in der Dokumentation nachlesen wenn es zum Beispiel um Metaklassen geht. Das braucht man in der Praxis *so* selten, dass ich da viel wieder vergessen habe oder mir zumindest unsicher bin.

Eine Referenz die an dieser Stelle wohl nicht fehlen darf, auch wenn die Fragestellung hier etwas anders ist, ist das Essay Teach Yourself Programming in Ten Years von Peter Norvig. :-)
AusdemOsten
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Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 22. September 2013, 18:45

Also "Erfahrung mit Programmierung" als solche habe ich nicht wirklich.
Ich bin eher immer zwischen PHP, Java, C, C++ & Python herumgesprungen
& hab mich dann entschieden bei Python zu bleiben :)
Aber bei diesem "herumspringen" habe ich die grundlegendsten Themen wie If-else-Abfragen, funktionen, Schleifen & Module gelernt & kann damit einigermaßen umgehen :)

Ich lerne mit dem Buch "Python for Kids" (mit der englischen Version) & finde die Syntax von Python ist leicht zu erlernen & leicht anzuwenden,
zu mal ich bei Java 5-6 Zeilen brauche, um ein "Hello World" auszugeben & bei Python nur einen Befehl dafür brauche.

Ich liebe Python schon soooo seeeehr dass ich nach Python eine Python-ähnliche Sprache gern erlernen würde :D

Gibt es so eine Sprache? & wenn ja, wie heißt sie?

schonmal danke im voraus :)
Hellstorm
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Beiträge: 231
Registriert: Samstag 22. Juni 2013, 15:01

Vielleicht Ruby?

Aber wäre es nicht eher sinnvoll, nach Python etwas ergänzendes zu lernen? Wieso noch mal etwas lernen, was wie Python ist, dann kann man doch auch bei Python bleiben.
jerch
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Beiträge: 1669
Registriert: Mittwoch 4. März 2009, 14:19

@AusdemOsten:
Mein Tipp - lern erstmal laufen ohne ständig zu stolpern in einer Sprache. Python ist hierfür wunderbar geeignet, da es multiparadigmatisch ist und man ein paar Mal einen Gang hochschalten kann und sich so die grundlegenden Konzepte der Programmierung erarbeiten kann. Mit der Zeit findest Du dann Deine Präferenzen (Willst Du eher Spiele schreiben? Webapps? Daten plotten? Systemnah?) und hieran würde ich eine weitere Sprache ausloten - z.B. Javascript fürs Internet oder C für systemnahe oder Spieleprogrammierung.
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/me
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Beiträge: 3554
Registriert: Donnerstag 25. Juni 2009, 14:40
Wohnort: Bonn

AusdemOsten hat geschrieben:Ich habe gestern mit Python angefangen und habe max. 1 Jahr eingeplant :)

Ist 1 Jahr zu viel?
Oder ist es zu wenig, um die Sprache einigermaßen gut zu beherrschen?
Es hängt immer davon ab, wie intensiv man sich mit der Sprache beschäftigt und wie viele Vorkenntnisse man hat. Als ich mit Python angefangen habe hatte ich bereits langjährige Erfahrung mit diversen anderen Programmiersprachen. Python lief in der ersten Zeit nur nebenher, mein Fokus lag weiterhin bei anderen Programmiersprachen. Nach einem Jahr konnte ich also einigermaßen ordentliche Skripte schreiben, allerdings schlage ich heutzutage bei einem Blick auf den alten Code entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen.

Was mir geholfen hat war zu Beginn das Tutorial, Querlesen in der Standard Library und nicht zuletzt auch der Austausch mit anderen Entwicklern. Das Mitlesen hier im Forum hat mir viel dabei gebracht, effektiven pythonischen Code zu schreiben.
Dami123
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Beiträge: 225
Registriert: Samstag 23. Februar 2013, 13:01

Ich programmiere in Python seit einem halben Jahr regelmäßig, davor gelegentlich mit vielen langen Pausen und davor etwas Stapelverarbeitung in Windows.
Bin ziemlich zufrieden, mit der Leistung die ich erbringen kann, für die Lernzeit.
Durch die große Standardbibliothek und der riesigen Anzahl an Modulen, die es gibt, spart man sich eine Menge Zeit beim Programmieren.
Zudem bietet Python viele nützliche Built-in Functions, die Zeit sparen und die Lesbarkeit immens verbessern.
Wo ich vor kurzem noch eigene Listen und Schleifen mit Bedingungen etc. verwendet hab, reicht jetzt der Einsatz der eingebauten Funktionen.

Meiner Meinung nach wirst du in einem Jahr einen relativ guten Eindruck von Python bekommen. Selbstverständlich dauert die Meisterung um einiges länger :D
BlackJack

@AusdemOsten: Zur nächsten zu lernenden Programmiersprache würde ich auch sagen: Entweder was Du als nächstes brauchst, also zum Beispiel JavaScript für Webanwendungen oder C für Erweiterungsmodule für Python, oder aber *keine* Sprache die so ähnlich ist wie Python, weil man dabei nicht wirklich viel neues lernt. Da wäre dann eher eine funktionale Sprache wie Haskell, ein Lisp-Dialekt (z.B. Clojure), oder eine deklarative Sprache wie Prolog, oder vielleicht auch mal Assembler (oder C), sinnvoller.
Aries
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Beiträge: 51
Registriert: Mittwoch 21. August 2013, 01:19

AusdemOsten hat geschrieben:Ist 1 Jahr zu viel?
Also ich möchte kein Jahr mit Lernen verbringen. Ich lerne einfach das, was ich gerade brauche. Lernen sollte kein Selbstzweck sein.
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