BlackJack hat geschrieben:Eine Office-Suite ist einfach nicht intuitiv bedienbar. Technisch uninteressierte Nutzer sollten nicht erwarten damit einfach so umgehen zu können.
Ich hab' jetzt natürlich kein Bedienkonzept in der Schublade, das eine Office-Suite zum Kindergeburtstag macht. Allerdings finde ich durchaus, dass es möglich sein muss, auch eine Office-Suite intuitiv (was immer das konkret heißen mag) bedienbar zu gestalten. Die Ribbons, mit denen Microsoft beispielsweise versuchte, sich auf den Nutzer zuzubewegen wurden sehr kontrovers diskutiert und waren vielleicht ein Griff ins Klo. Trotzdem war das ein Versuch, der grundsätzlich in eine richtige Richtung weist. Sind WYSIWYG, der Rechtsklick, Drag & Drop und undurchsichtige Formelgeneratoren wirklich der Status Quo, ab dem nichts mehr weitergeht? Kann es wirklich nicht gelingen, auch komplexen Funktionsmonstern neue Zugänge für Normalsterbliche zu gewähren?
Muss jemand wie meine Frau wirklich verstehen, weshalb sie sich für eine fortlaufende Seitennummerierung zuerst zu den Seiteneinstellungen durchklicken muss, um danach noch über 'Einfügen -> Feldbefehl' die Seitennummer zu erhalten?
BlackJack hat geschrieben:...weil sie sich nicht mit den Konzepten, die hinter einer Textverarbeitung stehen, auseinander setzen können oder wollen.
Zu allererst: Ich gebe Dir Recht. Natürlich muss jeder, der ein Werkzeug benutzen möchte, sich mit dessen Eigenschaften auseinandersetzen. Allerdings ist das nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite steht viel zu oft ein Bedienkonzept im weg, das sich nicht mehr am Menschen orientiert, sondern den Benutzer dazu zwingt, der internen Programmlogik zuzuarbeiten. Deshalb findet heute ständig statt, was Du so treffend ausgedrückt hast:
BlackJack hat geschrieben:... "gegen" die Software arbeiten ...
Zurück zum Eigentlichen...
BlackJack hat geschrieben:... aber je mehr Freiheit man dem Benutzer lässt, um so mehr Code zum parsen und validieren benötigt man, der eine Fehlerquelle darstellt und immer weiter gepflegt werden muss. Um so mehr Dokumentation benötigt man, die dem Benutzer erklärt was er eingeben kann und was nicht. Desto mehr Mehrdeutigkeiten können sich an solchen Stellen einschleichen. ...
Schon richtig. Wenn das der Preis ist, stellt sich doch nur die Frage, ob der Entwickler im Einzelnen bereit ist, diesen Preis zu zahlen.
Um wieder auf die Tiefebene meines popeligen Kalenders zu kommen: Was spricht außer dem Aufwand noch gegen folgende möglichen Aufrufe an einem 12.05.2011 um 13.34 Uhr, wenn in der Konfiguration festgelegt wurde,
- dass einer datetime-Eingabe grundsätzlich das Format '%Y.%m.%d %H.%M' zugrunde liegen muss,
- die Standardlänge für einen Termin 1 Stunde beträgt und
- der Grundsatz 'date vor time' gilt
(ich hatte nie behauptet, dass eine Eingabe völlig grenzenlos sein sollte
):
Code: Alles auswählen
denkdran -b 12.05.2011 16.30
denkdran -b 0 16.30
denkdran -b 12.05. 16.30
-> 12.05.2011 von 16.30 - 17.30 Uhr
denkdran -b 13.
denkdran -b +1
-> 13.05.2011 von 13.00 - 14.00 Uhr
denkdran -b +2 15. -e +2 16.
-> 14.05.2011 von 15.00 - 16.00 Uhr
denkdran -b 15. 16.
-> 15.05.2001 von 16.00 - 17.00 Uhr
Jetzt ließe sich natürlich einwenden, dass eine Eingabe von 'denkdran -b +2 15. -e +2 16.' ebenfalls ein unbedingtes Auseinandersetzen mit dem Eingabekonzept voraussetzt. Würde meine Frau sicher nicht machen. Muss sie aber auch nicht. Sie kann ja ihre Schreibweise 'denkdran -b 14.05.2011 15:00 -e 14.05.2011 16:00' verwenden. Ich wiederum würde die verkürzte Schreibweise vorziehen.
Bin gespannt, wie ihr das seht...
mutetella